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Insekten "immun" gegen Sarracenia?


oldmac

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Hallo zusammen,

ich hab folgendes "Problem".

Meine Baumarkt-Sarracenia bildet fleißig Schläuche aus, jedoch konnte ich eben beobachten, wie eine Biene in einen Schlauch flog, nach ein paar Sekunden und Problemen jedoch wieder entwischen konnte. Die Biene war nicht etwa am Peristom oder Deckel sondern mit vollem Leib im Schlauch...

Außerdem stibitzen Ameisen den Nektar der Sarracenia, und auch die können ungestört die Schläuche hoch und runter wandern.

Kann mir jemand sagen, wie das möglich ist?

p.s. Die Pflanze steht auf einer Süd-West Terasse im Anstau und die Schläuche sind nicht voll mit anderen Insekten.

Gruß

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Ach, Shit happens! Ich hab auch schon festgestellt, dass manche (!) Wespen eine intelligentere Flugweise an den Tag legen als andere und daher auch (besonders bei eher jungen Schläuchen mit schmaler Öffnung) doch entkommen können. Kein Problem.

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Ja, das kann natürlich öfter mal passieren. Wenn Insekten aus dem Schlauch fliegen können, haben sie es ja fast schon verdient: entweder sehr klein oder verdammt geschickt ;)

Allerdings verringert Feuchtigkeit die Haftung auf den Schläuchen. Wenn sie also nass sind, landen sicher mehr Insekten darin. Ich kann das bei meinen regelmäßig beobachten: während aus einem trockenen Schlauch die Ameisen noch heraus marschieren, haben sie bei nebelfeuchten oft keine Chance. Ich meine, hier wurde auch mal irgendwo ein netter Artikel verlinkt, der etwas zur Rutsche an der Schlauchöffnung von Sarracenien sagen konnte, die eben besser funktioniert, wenn Wasser darauf ist.

Viele Grüße

Kai

Bearbeitet von abendsen
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Hi,

"Insekten immun" ist eh ein interessantes Thema. Ich kann zwar keine triviale Erklärung dazu geben, aber der Spider im Bild rannte kreuz und quer über mein Ping-Feld ohne jegliche Ermüdungserscheinungen.

m_spider_ping.jpg

...auch wurde hier im Forum schon über eine Wanze berichtet (Sichtung am Naturstandort, also kein Moorbeet), welche über die Drüsententakel von Droseras krabbelte.

Oder man kann der Evolution teilweise über die Schulter schauen, wenn Wespen einfach ein Loch in den Sarraschlauch schneiden, während die Mehrzahl ihrer gestreiften Freunde als Futterquelle enden. Auch so eine Wespe ist quasi 'immun'.

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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Hallo,

fleischfressende Pflanzen sind ja bei uns auch nicht nur Neubürger, warum also sollten hier keine Tiere existieren, die ohne Probleme auf Drosera oder Pinguicula laufen können? Am Naturstandort hätten solche Tiere klare Vorteile, sie wären nicht nur keine Beute, sie könnten auch noch ganz aufwandsarm an Nahrung gelangen. Damit gäbe es gleich zwei gute Gründe für die evolutionäre Entstehung solcher Tiere.

Was das Entkommen aus einem Sarracenienschlauch anbelangt, so ging mal das Gerücht, dass in den Schläuchen durch den Luftstrom an den Flügeln ein Abwärtssog entsteht, der flugfähige Insekten so weit nach unten zieht, dass die Flügel nicht mehr benutzt werden können. Ob das abschließend untersucht worden ist, ist mir nicht bekannt, wobei die Untersuchung noch vergleichsweise einfach zu bewerkstelligen wäre. Wenn der Fangvorgang bei Fluginsekten so sein sollte, werden die Schläuche wohl einen bestimmten Durchmesser und evtl. eine bestimmte Form im Vergleich zur Spannweite des Insektes haben müssen, damit der Effekt auftritt. Viele purpurea-Hybriden beispielsweise werden wohl zu weit sein, um in dieser Weise wirksam zu sein.

Zur Wespe und dem Freischneiden: Das halte ich noch immer für einen Mythos. Die Beißwerkzeuge (Mandibeln) einer Wespe sind sehr kräftig, denn sie dienen zum Zerteilen von Pflanzenmaterial (Nestbau) und tierischer Nahrung. Sie sind weder extrem spitz, noch extrem scharf. Sie erinnern mich immer an einen Seitenschneider. Versucht mal mit einem Seitenschneider eine Fläche zu durchdringen, deren Krümmung nach innen zeigt (VON DER KANTE AUS ZÄHLT NICHT!). Selbst mit einer Schere bekommt ihr Probleme, solange ihr die Schere nicht durch das Material rammen könnt. Dafür sich große und voll ausgewachsene Schläuche, meiner Meinung nach, aber zu stabil, jedenfalls wenn man eine Wespe ist.

Bei kleinen oder jungen, weichen Schläuchen oder bei beschädigten Schläuchen okay, aber bei einem gesunden, großen, voll intakten und ausgewachsenen Schlauch bezwiefle ich das.

@Volker: Sicher, dass es sich nicht um eine Ameise gehandelt hat? Sieht für mich so aus.

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Hallo!

Also an der Sache mit dem 'Freischneiden' ist schon was dran, so gesehen letztes Jahr in meinem Moorkübel:

p6110078.jpg

Das Foto ist zwar miserabel, aber man kann schon erkennen was Sache ist.

Und dieser Schlauch war vorher nicht beschädigt und auch nicht sooo klein.

Gepackt hat es die Wespe aber trotzdem nicht...

Die Ameisen haben sich dennoch über den Zugang zu einer prallgefüllten Speisekammer gefreut ( :

MfG,

Gordon

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Hallo Torsten

@Volker: Sicher, dass es sich nicht um eine Ameise gehandelt hat? Sieht für mich so aus.

100%. Schließlich habe ich das Schauspiel ja auch beobachtet. War Zufall, dass ich an diesem Tag die Kamera dabei hatte.

Hier mal ein Crop:

m_spider_ping_crop.jpg

Ich denke mal, dass gerade kleine Spinnen die Fähigkeit fast von zu Hause aus mitbringen, um ohne Gefahr über solch eine Ping-Todeszone zu rennen. Wenn mich nämlich nicht alles täuscht, besteht ein Spinnennetz aus Tragfäden und aus 'Klebefäden'. Wenn man sich nun mal vor Augen hält, wie schnell Spinnen Ihr Netz überqueren ist das schon eine beachtliche Leistung.

Das ist natürlich eine absolut laienhafte Interpretation der Geschehnisse.

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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Also die Sache mit den Wespen kann ich auch bestätigen. Bei meiner Sarracenia im Balkonkasten konnte ich auch schon öfters diese Löcher an der Seite beobachten. Ich hab auch schon eine dabei beobachtet, wie sie versucht hat, das Loch zu "schneiden". Die sitzt einfach auf dem Leichenberg und kratzt unaufhörlich an der Schlauchwand, indem sie ihre Kieferwerkzeuge an einer Stelle öffnet und schließt. Also sie beißt sich da nicht durch, sondern feilt eher Schicht für Schicht von dem Schlauch ab, bis ein Riss entsteht, von dem man dann weiterarbeiten kann.

Das gibt dann auch so ein relativ lautes Kratzgeräusch im Schlauch, das man ewig hört.

Zum Thema Pinguicula hab ich vor Kurzem eine Lustige Entdeckung gemacht. Ich hab eine winzig kleine Spinne auf ein Blatt von einer Gigantea gesetzt. Als ich später nach dem "Verdaungsstatus" sehen wollte, hab ich folgendes entdeckt:

post-1789-0-83518500-1346921503_thumb.jp

Die hat sich ein Polster gesponnen, um dem bösen Verdauungssekret zu entkommen und seitdem sitzt sie da munter auf ihrer Insel :D

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Ich hab auch schon eine dabei beobachtet, wie sie versucht hat, das Loch zu "schneiden". Die sitzt einfach auf dem Leichenberg und kratzt unaufhörlich an der Schlauchwand, indem sie ihre Kieferwerkzeuge an einer Stelle öffnet und schließt. Also sie beißt sich da nicht durch, sondern feilt eher Schicht für Schicht von dem Schlauch ab, bis ein Riss entsteht, von dem man dann weiterarbeiten kann.

Okay, so macht das Sinn. Mit dieser Erklärung kann ich leben und es zukünftig glauben. ;)

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  • 2 Wochen später...

Hallo

Bei mir war das noch nie dass sich eine Wespe rausschneidet aber ich habe davon auch schon gehört.

Die meisten Wespen verlieren den Kampf gegen meine Sarracenias :-)

Vorralem Sarracenia Fiona ist sehr erfolgreich :-)

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