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Heliamphora - Färbung und Deckel bei unterschiedlichen Bedingungen


Gordon Shumway

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Hallo Zusammen!

Ich werd nicht so richtig schlau aus meiner Heliamphora heterodoxa x nutans.

Die Pflanze wächst mehr schlecht als recht seit 2 Jahren in meinem tropischen feucht heissen Aquaterrarium.

Bedingungen sind zugegebenermaßen problematisch:

Hohe bis sehr hohe Luftfeuchtigkeit

Beleuchtung durch 2x39 Watt T5 LSR + einigen weissen (ja, ich weiss, suboptimal, aber vor 2 Jahren wußte ich es noch nicht besser...) HighPowerLEDs

Oft hohe Temperaturen (>30°C im Sommer), keine künstliche Nachtabsenkung

Unkontrollierte, meist sehr starke Bewässerung durch Tropfwasser aus der Rückwand (-> Staunässe)

Wird nur selten überbraust

Hier ein Foto aus der Zeit, als ich die Pflanze bekommen habe (Herbst 2010):

p9190341.jpg

Danach ist die Pflanze estmal ziemlich blass geworden:

pb140036.jpg

Nächstes Foto wurde während des Sommers 2011 (Große Hitze im Terra) aufgenommen. Die Pflanze wächst, sieht aber ziemlich armseelig und verhungert aus:

p1300159.jpg

Im Herbst / Winter 2011 plötzlich die Überraschung Sie produziert einen eigentlich ganz ansehnlichen Schlauch (wegen kühlere Temperaturen im Terra?)

p5170185.jpg

In der folgenden Zeit habe ich mein Terra neu eingerichtet und wegen Umzuges eine Weile bei meinen Eltern unterstellen müssen. Dabei hat die Pflanze ziemlich gelitten: Die Pflanztasche hat sich mit Wasser gefüllt und sie stand wochenlang fast bis Unterkante Rhizom im Anstau. Dabei ist sie mir fast eingegangen. Dann habe ich ihr Substrat von Torf in rein mineralischen Aquarienkies (Körnung 3-4 mm) geändert und für besseren Abfluss gesorgt. Eine rote Ausfärbung war vor dem Substratwechsel nicht einmal im Ansatz zu erkennen.

p9100009o.jpg

Das eigenartige an der ganzen Sache ist nun aber, dass die Beleuchtung zu keiner Zeit großartig geändert wurde. Nur andere Faktoren haben geschwankt. Daraus habe ich folgende Schlüsse gezogen:

Hitze: Schlecht für Ausfärbung und vor allem die Hütchen, Pflanze wächst trotzdem

Staunässe: Fatal für ganze Pflanze, schlecht für Ausfärbung & Hütchen

Mineralisches Substrat: Gut für die Ausfärbung?

Beleuchtung: Spielt bei Ausfärbung & Hütchen gar keine so große Rolle

Wasserstand in Schläuchen: Vielleicht auch ein Faktor?

Beute: Keine Ahnung, macht sie im Terra normal nicht.

Hat vielleicht sonst jemand ähnliche oder andere Beobachtungen gemacht?

MfG,

Gordon

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Hi Gordon,

diese Schwankungen in der Ausfärbung und der unterschiedlichen Hütchenform sind mir auch bekannt, doch lassen sich die nicht so einfach erklären. Es wird vielmehr ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren eine Rolle spielen! Es ist bekannt, dass tiefere Temperaturen und intensives Licht eine Rolle bei der Ausfärbung spielen, sprich eine intensivere Ausfärbung zur Folge haben. Hitze und Staunässe sind einfach schlechte Kulturbedingungen und führen automatisch zu einem schlechten Erscheinungsbild, bzw. zu dem Ableben deiner Heliamphora! Ob nun das Deckelchen oder die Asufärbung nicht stimmt, ist wohl eher zweitrangig...

Mineralisches Substrat bei Heliamphora ist tödlich (!!) und sollte wohl ganz aus deiner Liste genommen werden, bevor noch einer auf die Idee kommen sollte das an seiner Pflanze zu testen!

Falls du einen Ansatz dazu machen möchtest, der aussagekräftiger ist, musst du mehr Pflanzen testen und für gleiche Kulturbedingungen sorgen, in denen du einen Faktor (Licht, Temperatur, etc) konstant veränderst und die Pflanzen dann vergleichst. Dies ist jedoch sehr aufwändig und eher wenig erstrebenswert. Da macht es mehr Sinn sich um ein gutes Setup zu kümmern, in dem die Bedingungen so gut wie möglich für die Pflanzen sind. Zum Beispiel sich Ideen zur Kühlung des Terrariums zu machen, etc...

Liebe Grüsse und viel Erfolg bei deiner Heliamphora Kultur

Marc

Bearbeitet von Marc S.
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Hallo,

entscheidend für eine gesunde Ausfärbung sind in erster Linie die Temperaturen.

Hier gilt je kühler es ist desto besser färben sich die Pflanzen bei gegebenem Licht aus.

Zu hohe Temperaturen kann man mit einer deutlich höheren Lichtzufuhr kompensieren, wobei das aber auch in einer Negativspirale enden kann!

Mehr Licht bedeutet ja auch mehr Wärme.

Ein Grund warum ich mich vor nicht allzu langer Zeit für 600W Cooltubes entschieden habe - Ich habe dadurch mehr Licht, allerdings bei niedrigeren Temperaturen als es noch mit den herkömmlichen 400W Strahlern der Fall war. Dadurch haben die Heliamphora im Sommer mittlerweile eine deutlich bessere Ausfärbung als noch vor 1-2 Jahren.

Mineralisches Substrat bei Heliamphora ist tödlich (!!)

Würde ich so nicht sagen. Gerade Nepenthes und Heliamphora wachsen wohl zum Teil auf recht mineralischen Böden....

Mit einigen Mineral- und Nährstoffen kann man Wachstum und Ausfärbung der Pflanzen sehr positiv beeinflussen,

das geht allerdings nur, wenn auch ein Großteil der Kulturbedienungen passt, ansonsten geht der Schuss schnell nach hinten los!

Gruß,

Robert

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Hi Robert,

gut mit tödlich habe ich wohl etwas übertrieben. Gordon hat da ja auch von mineralischem Substrat geredet und nicht von geringen Mengen Dünger. Bei mineralischem Substrat stelle ich mir ein wirklich "salzhaltiges" Substrat vor, wie es eben für Karnivoren nicht empfohlen wird...

Dass Heliamphora auf speziell mineralischen Böden wachsen, war mir neu - bei Nepenthes ist das wahrscheinlich auch schon einiges bekannter als bei Heliamphora. Wobei ich keinen Unterschied betreffend Ausfärbung zwischen epiphytisch wachsenden N. edwardsiana und denen auf ultramafischer Erde erkennen konnte. (Abgesehen davon, dass vorallem ein spezielles Exemplar total exponiert wuchs und daher fast schwarze Kannen hatte!)

Ich denke aber trotzdem nicht, dass man (vorallem als eher Anfänger mit Heliamphora) mit Salzen (ich rede hier nicht von ein bisschen Dünger) experimentieren sollte - zuerst sollten die allgemeinen Kulturbedingungen stimmen!

Grüsse

Marc

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Hallo,

mineralisch hat nichts mit salzhaltig zu tun, z.B. verwitterter Granit, der sehr gut für Suckulenten geeignet ist, hat keinen erhöhten Salzgehalt, ist aber rein mineralisch, d.h. enthält keine organischen Bestandteile, wie z.B. Torf. Das ist mit mineralisch gemeint.

Hermann Wistuba

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Hallo!

Ich weiss ja, das die Kulturbedingungen nicht die besten sind.

Bei einem solchen Lanschafts-Aqua-Terrarium mit Wasserteil, Bachlauf, Rieselwand, tierischen Bewohnern ist es schwierig, allen Insassen gerecht zu werden.

Die Heli (meine Einzige) bleibt jedenfalls drin und großartig am Setup etwas ändern wird auch schwierig (ergo zu teuer).

Lichtmäßig bin ich jedenfalls ziemlich am Maximum angekommen, was man in eine handelsübliche Aquarienabdeckung basteln kann.

Allenfalls spiele ich mit dem Gedanken, die weissen HighPower LEDs durch eine Mischung von roten und blauen zu ersetzen (was vermutlich aber ziemlich seltsam aussehen würde...).

Eine aktive Kühlung kostet viel und verbraucht ordentlich Strom. Daher scheidet diese Option auch aus.

Das mineralische Substrat ist Quarzkies für Aquarien. Mineralisch ist also so zu verstehen, dass es kein Substrat von organischer Herkunft ist.

Dieser Kies sollte chemisch eigentlich innert sein und sich nicht auflösen oder Salze abgeben.

Seinen Sinn sehe ich in bessere Drainage und Belüftung für die Wurzeln.

In den letzten Wochen schien dies jedenfalls gut zu funktionieren.

Ich werde die Entwicklung der Pflanze im Auge behalten und bin gespannt auf die sinkenden Temperaturen des Winterhalbjahres!

MfG,

Gordon

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Mensch, da stand ich ja komplett auf dem Schlauch!!!! :wallbash:

Bei mir besteht das Substart mindestens bis zur Hälfte (eher 2/3) des Topfes nur aus Perlite und grobem Sand (darüber etwas Torf mit Schiefer oder Torf/Sand). Ich hatte das probehalber bei meiner H. sarracenioides ausprobiert und das Resultat war recht krass: Im torfigen Teil eine dicke Wurzel und im Perlite/Sand Gemisch ein extrem dichtes Wurzelgeflecht. Damals hatte ich den Topf ca. halbiert unten Perlite/Sand, oben Torf/Sand (evt. noch etwas anderes, wie Schiefer). Die Perlite sorgt für erheblich bessere Belüftung durch seine porösen Eigenschaften. Ich kann daher mineralisches Substrat nur empfehlen... *in Erdboden versink!*

Reiner Sand dient nicht wirklich gut als Drainage, da durch die Kapilarkräfte genau das Gegenteil erziehlt wird, was du mit einer Drainage eigentlich erreichen willst, nämlich einen gut belüfteten unteren Teil des Topfes. Da du jedoch eher grobkörnigen Sand verwendest, funktioniert es bis jetzt sicher gut und solange die Pflanze nicht mehr längere Zeit unter Wasser ist, wird es sicher auch auf Dauer funktionieren. Ich denke jedoch nicht, dass sich mineralisches Substrat auf die Ausfärbung auswirkt - zumindest, war das bei mir nicht der Fall!

Liebe Grüsse und nichts für ungut

Marc

Bearbeitet von Marc S.
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  • 1 Monat später...

Gleiche Pflanze, 5 Wochen später.

Kein Unterschied von den herkömmlichen Kulturbedingungen, abgesehen von den fallenden Umgebungstemperaturen und den angesprochenen Substratwechsel auf reinen Kies vor etwa 10 Wochen.

pa200019.jpg

Der größte Schlauch ist der neueste, vor 2 Tagen aufgegangen.

So eine Farbe hatte sie mal wirklich noch nie...

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Hi Gordon,

wie hoch sind denn Deine LSR über den Pflanzen? Die schauen mir oben ja echt grün aus. Das meine ich nicht als Kritik, sondern gibt mir zu denken, der für die Zukunft sich gern ein Terra mit Heliamphora (versuchsweise) einrichten möchte... Wenn bei Dir fast 80 Watt installiertes Licht nicht für mehr ausreichen, kann ich mir meine Planung gleich sonstowohin schieben.. Ich hoffe also , Du schreibst jetzt: "Beleuchtungsabstand ca. 1 Meter" oder so..

Ansonsten: Wie Robert schon sagt gilt auch bei mir am Fenster: Je mehr Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht umso besser die Ausfärbung - bei natürlich ausreiched Licht (gilt ja wohl auch bei Dionaea). Vielleicht denkst Du ja doch noch über einen ganz anderen alternativen Standort für die Heli nach?? :-)

Grüssle

Feldi

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Abstand zwischen Pflanze und Beleuchtung ist etwa 20cm.

Allerdings sitzen sie zwischen den beiden Röhren unter HP-LEDs.

Und zwar schon die ganze Zeit und bisher war die Heli auch immer eher grün, ohne nennenswerte Hütchen und mit weiter Schlauchöffnung.

Aber wenn man sich das letzte Bild anschaut, ist meiner Meinung nach eine deutliche Veränderung zu sehen.

Dabei wurde an der Beleuchtung die letzten 7 Monate nix geändert, die Leuchtmittel sollten sogar eher schwächer sein.

Und das erste Winterhalbjahr mit niedrigeren Temoeraturen für die Pflanze ist es jetzt gerade auch nicht!

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Hi,

vielleicht hast du nichts an der Beleuchtung verändert, aber belichtungstechnisch hat sich sehr wohl etwas geändert. Alleine schon durch die Position der Pflanze. Auf den älteren Bildern schauen nur die Spitzen der größeren Schläuche aus der Tasche/Moos heraus. Bei den beiden jüngeren Bildern jedoch die ganze Pflanze, das ist doch ein riesen Unterschied.

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  • 1 Monat später...

Hallo!

Ein kleines Update:

Nachdem ich mich in den letzten Tagen gewundert habe, was meine Heli für einen seltsamen Krug auszubilden versucht, ist mir inzwischen klar geworden, dass es sich dabei um eine kleine Blüte handelt!

pc050021c.jpg

Irgendetwas muss also in den letzten 2-3 Monaten meiner Kultur richtig gelaufen sein, dass sich eine an der Schwelle des Todes stehende Pflanze zu so einem kleinen Schmuckstück entwickeln konnte. Wie gesagt, allein am Licht kann diese Wandlung nicht gelegen haben.

Was triggert denn eigentlich die Blütenbildung bei Helis?

Die Temperaturen im Terra liegen sozeit aufgrund meines äußerst sparsamen Einsatzes der Wohnzimmerheizung zwischen ~22°C tagsüber und ~17°C in der Nacht.

Und ich glaube, dass rein mineralische Substrat aus grob gekörntem Aquarienkies bekommt ihr auch weiterhin äußerst gut!

Außerdem habe ich die Luftzirkulation im Becken noch weiter 'verbessert', indem die Klappe der Abdeckung jetzt 24/7 offensteht.

Schönen Gruß,

Gordon

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Irgendetwas muss also in den letzten 2-3 Monaten meiner Kultur richtig gelaufen sein, dass sich eine an der Schwelle des Todes stehende Pflanze zu so einem kleinen Schmuckstück entwickeln konnte. Wie gesagt, allein am Licht kann diese Wandlung nicht gelegen haben.

Die Pflanze in den oberen Bildern versinkt in Moos und Utricularia. Das mag Heliamphora ganz und gar nicht.

Allein das richtige Einpflanzen hat sicher einiges gebracht.

Grüße

Andreas

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