Blaugrüne Mosaikjungfer

[Christian Dubb]

Hallo,

ich habe gestern eine Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) fotografieren können und wollte euch die Bilder nicht vorenthalten. Hoffe sie gefallen euch.

Mit freundlichen Grüssen

Christian

[Piesl]

Hallo Christian,

schöne Fotos. Mit welchem Betäubungsmittel hast du sie gefüttert, oder falls nicht welches Foto-Kit hat dich so nahe an das scheue Tier herangelassen?

Gruß Piesl

[Gordon Shumway]

Hui, die scheinen ja schwer aktiv zu sein zu dieser Jahreszeit!

Heute sind auch in meiner letzten Stunde 2 Exemplare durchs Fenster in den Chemieunterricht geschwirrt.

Sogar im Paarungsrad, das hab ich bei dieser Sorte noch nie gesehen.

Jedenfalls gabs ein großes Hallo bei den Schülern und einen netten kleinen Exkurs zum Thema Libellen!

MfG,

Gordon

[Christian Dubb]

Hi Piesl,

ich hab sie früh morgens in unserem Gartenschuppen entdeckt, eingefangen und auf den Stein gesetzt damit sie sich in der Sonne aufwärmen kann.

Beim Einfangen hat sie keine großen Probleme gemacht, aus diesem Grund gehe ich mal davon aus, dass sie nur geschwächt und unterkühlt war (keine Ahnung wie lange sie da schon drinnen war).

Als sie dann so auf dem Stein saß und auch keinerlei Anstalten gemacht hat sich zu entfernen, dachte ich mir: „Mach ich halt mal ein paar Bilder!“

Die Bilder sind übrigens mit einem HTC oneS entstanden, Abstand zu Tier ca. 10cm!

Nach ca. 20 min. flog sie dann los und begann ganz normal damit, dass zu machen, was Libellen halt so machen…

Ich konnte sie dann noch eine Weile bei der Jagd beobachten.

LG Christian

Bearbeitet 17. September 2012 von Christian Dubb

[Volker S]

Hallo Christian,

ein ähnliches Verhalten beobachte ich auch an unserer Gartenlaube. Da ist vorigen Sommer ein neues Dach drauf gekommen und innen ist es dadurch sehr hell (und auch warm). Da verirren sich nachts dann vermehrt Insekten darin und auch am Tag fliegen dort Insekten rein. Die Libellen habe ich in dieser Laube auch mal jagen gesehen. Aber auch die Übernachtungsmöglichkeit in wärmer Umgebung kann eine Erklärung dafür sein, dass ich zu dieser Jahreszeit viele Großlibellen dort heraus hole.

Wenn sie noch Kraft haben fliegen sie dauernd gegen die lichtdurchlässige Decke - dann helfe ich ihnen am Liebsten raus. Einfach eine Hand unter das fliegende Tier, und bei Körperkontakt mit den Beinen des Insektes bleiben sie zu 90% auch sitzen. Wenn sie noch viel Power haben fliegen sie danach wieder los (und sie sind immer noch in der Laube).

Schlimm sind die total entkräfteten Tiere. Die hängen einfach nur an der Unterkonstruktion des Daches und fliegen keinen cm mehr. Diese Tiere auf die Hand zu bekommen ist etwas schwieriger, als bei den fliegenden Exemplaren. Selbst wenn ich versuche einen Finger unter ihren Körper zu bekommen, halten sie sich krampfhaft an der Dachunterkonstruktion fest. Irgendwann habe ich auch diese Tiere auf meinem Handrücken.

Wenn man sie dann so aus der Nähe sieht, denkt man gleich an eine Schmuckbrosche - so schön und irgendwie surreal sind diese Kampfflieger. Wenn sie sich dann noch anfangen zu putzen könnten es auch kleine Aliens sein, wenn sie ihre Fangorgane ausklappen. Ich finde diese Insekten phänomenal - und egal was ich gerade im Garten mache. Ein Exemplar beobachte ich meist bis zum Ende (bis zum Abflug).

Vor 2 Tagen habe ganze 5 Exemplare aus der Laube raus gebracht. Unsere Kleinlibellen habe ich bisher noch nicht ein einziges Mal in der Laube befreien müssen. Nur die Großen fliegen da rein.

@Christian,

tolle Fotos - ich habe eigentlich immer meine Kamera gerade nicht zur Hand wenn ich im Garten etwas mache. Danke fürs Zeigen.

-volker-

[Piesl]

Hallo Christian,

danke für die Infos! Irgendwie hatte ich schon so einen Verdacht - die immer gleiche Sitzhaltung trotz stark verändertem Fotostandpunkt, das lässt sich normalerweise keine Libelle "gefallen" ohne zwischen durch mal das Weite zu suchen. Andernfalls hättest du ein Megatele im perfekten Einsatz gehabt. Das soll natürlich in keiner Weise deine Fotos herabsetzen!!! Da hast du einfach super reagiert, um so einen Superjäger einmal optimal zu portraitieren. Da bleibt ja sonst nur das faszinierende Hinterhersehen ... und weg sind sie.

Mit Sicherheit warst du kleverer als ich im letzten Frühjahr. Ich "züchte" Libellen in meinem Moorteich regelrecht (bisher gezählter Rekord bei der Revision im Herbst - 74 Larven wahrscheinlich verschiedener Arten) Die Meisten befürchte ich dürften aber den größeren als Futter dienen.

Im Mai hatte ich endlich mal das Glück am Wochenende morgens eine sehr große Larve beim Schlüpfen zu beobachten. Also ab und den Foto geholt.

Sie hatte sich die große Mühe gemacht und war aus dem Teich etwa einen halben Meter über Land und ins Moorbeet gekrabbelt. Dort übers Sphagnum und an einem vorjährigen Sarracenienschlauch bis nach oben, um sich entgültig zur Flugkünstlerin zu verwandeln.

Da nun eine kleine Dokumentation geplant war ging ich etwa eine Stunde später wieder hinunter ans Beet.

Und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass mein "überragender Intellekt" als Homo sapiens doch nicht so weit von dem einer Libellenlarve entfernt war.

Wir - die Libelle und ich - waren beide zu dämlich, um mal den Schlauch auf der anderen Seite zu inspizieren!

That's life -isn' t??

Da blieb es bei den beiden Fotos. Tod eines Killers.

Gruß Piesl