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Bezugsquelle Vakuumpaneele?


Martin Reiner

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Kennt jemand eine Bezugsquelle für Kleinmengen an 10mm dicken Vakuumdämmpaneelen mit Sondermaß?

Den hier habe ich gefunden, aber evtl. gibts ja noch ehr und welche mit Sitz in D?

http://www.rooftrade...IP-Standard.pdf

Ich möchte die zur Dämmung meines Terrariums verwenden...

Martin

Bearbeitet von Martin Reiner
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Danke Andreas, ich frage mal an, ob die auch Kleinmengen mit Sondermaß anfertigen.

Wolfgang, ich will damit die Rückwand meines Terrariums dämmen. Diese ist 1,6m x 1m groß und in Sandwichbauweise gefertigt. Nach innen ist verspiegeltes Acrylglas mit 3mm Dicke, darauf ist eine 0,5mm dicke Aluminiumschicht aufgeklebt und darauf wieder ca. 1cm dick eine Kühlschlange. Derzeit 10/8mm PVC Schlauch, aber evtl. ersetze ich das durch eine andere Konstruktion mit besserem Wärmeübergang. Bin da noch am grübeln.

Danach kommt eine 1cm dicke Dämmschicht (derzeit Styropor) und dahinter nochmal eine 10mm Hartschaum PVC (Forex) Platte.

In der Kühlschlange zirkuliert ein frostsicheres Wasser-Alkoholgemisch mit eine typischen Temperatur von knapp über 0°C (theoretisch wären auch leichte Minustemperaturen möglich, wenn man die Kälte nicht aus einem Wassereis-Reservoir zieht, sondern aus einem Eisgemisch mit Frostschutzmittel, das tiefer gefriert).

Der Plan war, damit das Terrarium zu kühlen, was aber derzeit nicht zufriedenstellend klappt. Eine wichtige Stellschraube ist sicherlich, den Wärmeübergang von Kühlschlauch zu Terrarium zu optimieren (innen mit Lüfter auf den Acrylspiegel blasen und auf der Rückseite einen besseren Wärmeübergang schaffen).

Ein Problem, das ich gewaltig unterschätzt habe ist aber auch der Wärmeeintrag über die Rückwand, 10mm Forex Platten haben eine Wärmewiderstand von 0,17 K/W*m², die ruhende Luftschicht außen hat vielleicht 0,15 K/W*m², 10mm Styropor hat 0,25 K/W*m² und 10mm Wärmedämmplatten kommen auf 2,0 K/W*m²

Addiert man nun die Widerstände und bildet daraus den Kehrwert, so ergeben sich für die Rückwandkonstruktion ab der Kühlschlange u-Werte von 1,75 W/m²K für den Verbund mit Styroporkern und 0,43 W/m²K für den Verbund mit Vakuumkern. Für einen vergleichbaren Wert bräuchte ich eine 10cm dicke Styroporschicht, dafür ist aber kein Platz.

Die Kühlfläche beträgt ca. 1,5m * 0,9m = 1,35m².

Die Umgebungstemperatur sei 25°C und die Temperatur des Kältemittels sei 3°C, das macht ein Delta T von 22K.

Somit ergibt sich ein Wärmeeintrag mit Styroporkonstruktion (meine aktuelle Variante) von 52 Watt. Mit Vakuumkern liegt der Wärmeeintrag hingegen bei nur 13W. (ohne Berücksichtigung von Wärmebrücken)

Als Kältespeicher stehen mir grob 8kg Eis zur Verfügung, das entspricht ca. 740 Wh an Schmelzenthalpie. Wenn die Kühlung 10h in der Nacht laufen soll gehen davon schon mal 10h * 8W = 80Wh an die Pumpe verloren, deren Leistung ja zu 100% in Wärme gewandelt wird, bleiben also 660Wh, oder auf 10h verteilt 66W.

Wenn ich davon 52W nach draußen verliere kann ich's auch gleich bleiben lassen, bei 13W Verlust nach draußen bleiben 10 Stunden lang noch 53W Kühlleistung für das Terrarium (sofern man einen vernünftig guten Wärmeübergang nach innen schafft).

Die Rechnung funktioniert nicht so einfach, sondern ist komplexer, aber da ich weder den Wärmeübergang an der Acrylglasoberfläche zum Terrarium kenne (da ist kondensierender Wasserdampf mit im Spiel), noch den der vermutlich suboptimalen Klebeverbindung zwischen Aluplatte und Acrylglas bekomme ich's sowieso nicht genau hin.

Die 8kg Eis (geschätzt) sind in etwas das, was meine mobile Kühlbox im Sommer tagsüber gefrieren kann, in den rund 12h die sie täglich in Betrieb sein darf. Auch dafür muss man die nach den Erfahrungen des ersten Sommers schon etwas "tunen". Nachts muss das Ding aus sein, da will ich ein lautloses Terrarium.

Im letzten Sommer habe ich mit Kühlung eine Temperaturabsenkung gegenüber der Zimmertemperatur von nur 3°C erreicht und das ist mir für den Aufwand zu wenig und reicht bei Zimmertemperaturen teilweise größer 25°C nachts auch nicht aus.

Da werde ich also nun an 6-7 verschiedenen Stellen weiter optimieren müssen, Ziel soll eine Terrariumtemperatur von 17-18°C bei 25°C Raumtemperatur sein. Eine dieser Stellschrauben ist eben die Dämmung zwischen Kühlschlangen und Außenwand. Die Kosten für Vakuumpaneele dürften den ersten Schätzungen nach irgendwo im Bereich um die 150 Euro liegen, ein teurer Spaß, aber ich will die bisherige Idee zumindest zu retten versuchen.

Natürlich wäre es mit dem Radiator + Lüfter viel einfacher und billiger gegangen, aber das finde ich optisch nicht so schön und der eiskalte Radiator senkt meiner Schätzung nach die Luftfeuchte nachts auch deutlich stärker ab als eine großflächige Rückwand mit vergleichsweise wärmerer Oberfläche.

Soweit meine Rahmenbedingungen.

Bei dem Terrarium habe ich im letzten Jahr sehr viel gelernt, was alles doch nicht so einfach funktioniert, wie man sich das so vorstellt. Zu gegebener Zeit schreibe ich hier mal was drüber, dann können sich andere evtl. Geld und Zeit sparen...

Martin

PS: Ich hatte Fehler in den Zahlen drin und das deshalb nochmal editiert.

Bearbeitet von Martin Reiner
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  • 4 Monate später...

Hallo Martin,

 

was ist eigentlich daraus geworden, hast du die Vakuumpaneele jetzt eigentlich genommen?

Und klappt die Kühlung des Terrariums jetzt?

 

Gruß

 

Wolfgang

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  • 2 Jahre später...

Hallo Wolfgang.

Die Preise der Vakuumpaneele waren mir deutlich zu hoch für den ungewissen Erfolg. Aus der Erinnerung raus (ohne Gewähr) waren irgendwas um die 300 Euro.

Ich hatte daher einen Radiator eingebaut, das war besser, aber nicht optimal.

Die letzten Jahre hab ich das Terrarium dann vernachlässigt was dazu führte, dass ich es einem längeren Urlaub "flutete", die Kühlung abstellte und mir scheinbar in der Hitzewelle (hatte wohl über 30°C in der Bude) während meiner Abwesenheit erstmal alles in der Staunässe verschimmelt und danach auch noch komplett ausgetrocknet ist. Selbst das Spagnum ist mir weitgehend verreckt.

Jetzt bepflanze ich das Terrarium neu. Ein Teil der alten Pflanzen treibt wieder aus, aber die meisten Nepenthes, die Heliamphora und die Utricularien scheinen verloren. Das waren teilweise 15 Jahre alte Sachen :-(

Bei der Kühlung will ich ein neues System probieren und die Kühlflüssigkeit über gebogene Alurohre durch Eis in PET Flaschen zu führen. Der Plan ist schon alt, aber jetzt ist die Motivation zur Umsetzung wieder da. Damit ist weniger Flüssigkeit im Kühlkreislauf und eine Havarie bei Abwesenheit wäre nicht so dramatisch, so dass ich das Terrarium künftig hoffentlich auch mal ein paar Wochen im Sommer alleine lassen kann...

Martin

Bearbeitet von Martin Reiner
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Moin Martin,

 

das klingt ja gar nicht gut mit deinem (fast) Totalschaden, über 15 Jahre alte Pflanzen kaputt, das ist schon heftig.

 

Ich drück dir mal die Daumen, dass da vielleicht noch ein paar mehr wieder austreiben.

 

Halt mich (uns) bitte mal auf dem Laufenden, was dein neues Kühlprojekt betrifft, klingt interessant.

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