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Argentinische Ameisen (Linepithema humile) haben unser Grundstück übernommen


Siggi_Hartmeyer

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Siggi_Hartmeyer

Seit dem Sommer 2012 gab es signifikante Änderungen bei dem schon immer unter unserem Haus wohnenden, schwarzen Ameisenvolk. Die geflügelten Geschlechtstiere schwärmten jedes Jahr in großer Anzahl in unserem Garten und auch im Gewächshaus, wovon unsere Karnivoren prächtig profitierten. Voriges Jahr waren plötzlich nur noch kleine Mengen der Ameisen zu sehen und es waren nur sehr wenige geflügelte Männchen geschlüpft, die ganz ungewöhnlich nicht von Arbeiterinnen begleitet wurden. Weibchen sahen wir gar keine mehr. Im Juni bemerkte ich am Rand des Grundstücks an einer Ligusterhecke eine winzige deutlich unterschiedliche Art ... und ahnte Böses. Seit einigen Tagen haben die Winzlinge, bei denen es sich offensichtlich um die Argentinische Ameise (Linepithema humile) handelt, unseren Wohnbereich erreicht. Von den ursprünglichen einheimischen Ameisen fehlt auch im Gewächshaus jetzt jede Spur, obwohl das ein sehr großes Volk war.

Hat irgend jemand im Süden Deutschlands oder der Schweiz ähnliches beobachtet?

Anbei zwei Fotos, die ich vor wenigen Minuten in unserem Wohnzimmer machte. Aufgrund der Winzigkeit des Tieres bitte ich die schlechte Bildqualität zu entschuldigen.

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Bearbeitet von Siggi_Hartmeyer
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Hallo Siggi,

erstmal schlechte Nachrichten, leider !

Diese Art ist bekannt dafür dass die Kolonien "zusammenarbeiten" und sich gegenüber unseren

einheimischen Ameisen sehr agressiv verhalten und sie auch verdrängen, wie in deinem Beispiel,

sie ist zwar sehr winzig aber in Massen wie sie auch meistens auftritt für die einheimischen Ameisen tödlich.

Ich glaube man kann da nur hoffen dass sie unseren Winter nicht überleben, was aber schwer Wirklichkeit

sein wird, weil es gute Überwinterungsplätze bei uns gibt und der Winter wegen dem Klimawandel milder geworden ist.

In Südeuropa haben sie sich leider schon breit gemacht.

Hier mal ein interessanter Film dazu:

http://www.youtube.com/watch?v=n2EDWoWe7lA

und hier ein Bericht:

http://www.br.de/fer...meisen-100.html

Gruß

Manu

Bearbeitet von mandu3003
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Siggi_Hartmeyer

Vielen Dank für die Hinweise, die mich auch per PN erreichten. Inzwischen habe ich von der Uni Freiburg einen Artikel über die Verbreitung der Art erhalten und demnach wurde sie sogar schon 1901 erstmals in Deutschland nachgewiesen, allerdings ist der Ort nicht benannt und eine Fehlbestimmung kann wohl auch nicht ganz ausgeschlossen werden. Das steht im Widerspruch zum TV.Beitrag. Ziemlich rigoros hat sie sich (dies in Übereinstimmung mit der TV-Doku) im Mittelmeerraum verbreitet und dort fast alle einheimischen Ameisen ausgerottet.

Ich hatte erst vermutet, dass es sich um Pharaoameisen (Monomorium pharaonis) handelt, die auch im BoGa der Uni Freiburg auftreten. Nachdem wir vor einigen Wochen den Bericht über die Argentinischen Ameisen gesehen hatten, schaute ich genauer hin und tatsächlich waren es keine Pharaonen, deren Verbindung zwischen Brust- und Hinterteil recht unterschiedlich aussieht. Winzig sind beide Invasoren.

Gerade lief schon wieder eine durch unser Treppenhaus, wo ich eine Box mit Fruchtfliegen (Lebendfutter für D. glanduligera) abgestellt hatte. Was mit den Invasoren im Sommer auf uns zukommt warten wir jetzt mal ab ...

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  • 1 Monat später...

Nach einigen Recherchen handelt es sich bei den Invasoren wohl doch nicht um die Argentinische Ameise (Linepithema humile), sonder um die ebenfalls sehr kleine, recht ähnlich aussehende, erst 1990 in Ungarn entdeckte Gartenameise Lasius neglectus. Die kooperieren untereinander (also auch mit benachbarten Kolonien) ganz ähnlich wie Linepithema humile und rotten erst die einheimischen Ameisen aus, sowie alles mögliche Kleingetier. Sie machen auch keine "Hochzeitsflüge", sondern die Befruchtung findet gleich im Bau statt und sie treten in großer Anzahl auf. Ich bleibe am Thema dran, weitere Kommentare finden sich dazu auch im Thread "Ameisenlöwe im Gewächshaus".

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