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fünf neue Utricularia aus Australien


Christian Dietz

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Hallo zusammen,

vor ein paar Tagen erschienen: Five new species of Utricularia (Lentibulariaceae) from Australia von Richard W. Jobson.

(Telopea, Journal of Plant Systematic, Volume 15: 127-142) evtl. online verfügbar, ich habe selbst nicht nachgeschaut.

In der Arbeit werden vier neue Utricularia-Arten, abgespaltet aus dem U. dichotoma-Komplex, beschrieben. Namentlich sind dies U. fenshamii, U. ameliae, U. barkeri und U. grampiana. Daneben wird noch U. lowriei (nahe mit U. antennifera verwandt) beschrieben.

Dies ist die erste (mir bekannte) Aufspaltung des U. dichotoma-Komplexes. Ich denke, man darf gespannt sein, was uns da in Zukunft noch erwartet. Nach den im Artikel gezeigten Bildern scheinen sich die Arten recht gut auseinanderhalten zu lassen, den taxonomischen Wert zu beurteilen überlasse ich aber dennoch gerne anderen ;)

Gruß,

Christian

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Andreas Fleischmann

Hallo zusammen,

 

Leider finde ich diese Arbeit für eine taxonomische Überarbeitung des U. dichotoma-Komplexes außerordentlich unbefriedigend. Es wurden vier Arten von "U. dichotoma" abgespalten, ohne dass der Autor den Typus dieser Art anscheinend gesehen hat (jedenfalls wird er in der gesamten Arbeit werder zitiert noch diskutiert), noch wurden die sechs noch vor Taylor aus dem U. dichotoma-Komplex beschriebenen Arten in dieser "Revision" berücksichtigt. Auch wird in diesem Artikel nicht definiert, was der Autor nun unter U. dichtoma (einer extrem variablen Art!) versteht, es wird im Bestimmungsschlüssel nur von "U. dichotoma sensu lato [im weiteren Sinne]" gesprochen, auch hier ohne zu definieren, was genau das nun umschreiben soll. Wie kann man eine neue Art beschreiben, ohne sich kritisch mit den bereits beschriebenen Arten der nähren Verwandtschaft auseinander zu setzen? Die Unterscheidungsmerkmale zu der vier neuen Arten zu "U. dichtoma s.l." sind zudem äußerst gering (Basis der Brakteen und Form des Spornes, letzteres Merkmal ist bei einer blütenmorphologisch so variablen Art wie U. dichotoma mit so weitem Verbreitungsgebiet - und entsprechend auch wohl unterschiedlichstem Bestäuberspektrum- als sehr kritisch zu betrachten!), und ich persönlich bin vom Artstatus dieser neuen Taxa nicht wirklich überzeugt. Utricularia lowriei ist dagegen eine gut abgegrenzte neue Art aus Nordaustralien, die einige von uns auch schon seit Jahren aus Allens Samenkatalog kennen dürften und vielleicht auch schon kultivieren.

 

Da auch Richard Jobons Utricularia corneliana (eine weitere nach einem Familienmitglied benannte "neue Art") hier im Forum bisher noch nicht angesprochen wurde: ich halte diese Pflanze, die bisher in einem einzigen Tümpel in Nordaustralien gefunden wurde, bei weitem nicht für einen neue Art, sondern um den Erstnachweis der weitverbreiteten (und variablen) U. reflexa in Australien. Ich persönlich kann nämlich keinen Unterschied zwischen U. corneliana und U. reflexa erkennen, aber vielleicht reicht ja ein isoliertes Vorkommen in Nordaustralien für einen eigenen Artstatus aus. Bei Aldrovanda und U. gibba war das jedenfalls bisher nicht der Fall ;).

 

Schöne Grüße,

 

Andreas

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Hallo,

 

Bei der Größe der Familie Utricularia, frage ich mich langsam wer die alle auseinanderhalten will.  :dntknw:  Trotzdem immer wieder schön zu sehen das sich was neues bei den Karnivoren tut.

 

Gruß Roman

Bearbeitet von Roman.P
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Hallo,

 

danke für den Artikel!

Und auch vielen Dank an Andreas für deine Meinung. Als ich mir den Artikel das erste Mal durchgelesen habe, war ich auch noch nicht so weit, dass ich gleich alle Arten in meine Datenbank einfügen wollte, da die neuen "dichotoma"-Abspalter für mich doch etwas "schwammig" waren bzw. auf den ersten Blick nicht viele so Unterschiede aufweisen.

 

Oh. Die Beschreibung von U. corneliana ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie gelb blüht und zu allem Überflüss noch aquatisch ist... ;)

 

Viele Grüße,

Nicole

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