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Sonnentau in Seramis


Sonnentau2014

Empfohlene Beiträge

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Ich habe mir vor 8 Tagen ein kleinen Topf Sonnentau (D. Capensis) gekauft, die 6 zusammengewachsenen Pflanzen getrennt, die Erde so weit wie möglich entfernt und in Seramis gepflanzt.

Der PH-Wert des Wassers in der Schale liegt im Augenblick bei 6. Carnivoren Erde hat anscheinend einen PH-Wert von 3 bis 4. Daher mache ich mir etwas Sorgen!

 

Ich habe zwar schon viel im Forum gelesen, aber einige Fragen konnte ich nicht klären:

 

Zum PH-Wert

  • Ist der PH-Wert zu hoch?
  • Wie kann ich, wenn nötig, den PH-Wert senken?
  • Ich plane mit Regenwasser zu gießen, damit so der PH-Wert niedriger bleibt als mit destilliertem Wasser.

 

Habe ich die Pflanzen zu dicht gepflanzt?

 

Welche anderen Sorten (in Seramis + schöne effektive Fänger) könnt Ihr empfehlen?

 

Gießen: Ich lasse das Gefäß nicht trocken werden und gieße immer so, dass das untere Drittel des Gefäßes mit Wasser gefüllt ist?

 

 

Allgemeine Informationen:

  • Südfenster, die Heizung ist immer aus
  • Das Seramis habe ich vorher gründlich mit destilliertem Wasser gewaschen um den roten Staub und die Vordüngung zu entfernen.
  • Ich weiß, dass Seramis nicht ganz optimal ist, aber der Sonnentau hat bei mir die Aufgabe auf interessante Weise meine Chilis vor Trauermücken, Fliegende Blattläuse usw. zu schützen. Ich möchte vermeiden, dass ich in der feuchten Erde des Sonnentaus mehr Trauermücken züchte, als der Sonnentau fängt. Daher ist ein anorganisches Substrat nicht verhandelbar.
  • Die Pflanzen haben das Umtopfen anscheinend gut überstanden, neuen Klebetropfen gebildet und sogar schon 4 Trauermücken gefangen!
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Siggi_Hartmeyer

Wenn im Zentrum des Seramis - also um die Pflanzenwurzel - etwas Torf verbleibt, klappt das mit D. capensis prima. Den Versuch habe ich bereits erfolgreich hinter mir. Capensis ist hart im nehmen.

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Hallo, ich habe auch eine D. capensis in rein mineralischen Substrat (Quarzsand/Perlite), der lebt da jetzt ca. 1/2 Jahr darin. Mangelerscheiningen konnte ich noch keine feststellen.

Deine Idee den PH Wert durch Regenwasser zu senken würde ich mal vergessen und bei dest. Wasser bleiben. Ich kann mir vorstellen, das du damit einiges mehr an organischen Fremdstoffen mit reinbringst als dir lieb ist. Es heisst zwar saurer Regen, aber es kommen da auch noch Samen, Pollen... mit rein!

 

Grüße Nicky

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Hallo,

 

Trauermücken lassen sich leider durch mineralische Substrate nicht abhalten. Das musste ich leider selber erfahren nachdem sogar mein Benjamin ficus ,der in Blähton gehalten wird, befallen wurde.

 

Ebenso haben sich bei mir Trauermückenlarven in Steinwolleblöcke wunderbar entwickelt. 

 

Diese Pflanze hat nie Torf gesehen:

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Ist in Steinwolle gewachsen. Bei leichter Düngung.

 

Um Trauermücken abzuhalten Eier in´s Substrat zu legen, ist ein Pflanzgefäß mit Flaschenhals vorteilhaft.

 

Viel Glück  ;)

 

 

Gruß

Hans

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Wenn im Zentrum des Seramis - also um die Pflanzenwurzel - etwas Torf verbleibt, klappt das mit D. capensis prima. 

Ich habe die Erde gründlich abgewaschen. Nur noch kleine Torfreste haften an den Wurzeln.

 

Deine Idee den PH Wert durch Regenwasser zu senken würde ich mal vergessen und bei dest. Wasser bleiben. Ich kann mir vorstellen, das du damit einiges mehr an organischen Fremdstoffen mit reinbringst als dir lieb ist. Es heisst zwar saurer Regen, aber es kommen da auch noch Samen, Pollen... mit rein!

Ich habe gestern viel im Forum gelesen. Ehrlich gesagt tuhe ich mich sehr schwer mit dem Ansatz: Die Pflanze lebt von Luft und Liebe.

Der PH-Wert meines Regenwassers ist 6, Der PH-Wert von destilliertem Wasser ist 7. Allein mit Regenwasser würde ich den PH-Wert um 1 senken.

 Gibt es einen Trick, den PH-Wert vom Regenwasser oder vom destilliertem Wasser auf 4 bis 5 zu senken? Dann müsste sich der Sonnentau doch pudelwohl führen? 

 

Trauermücken lassen sich leider durch mineralische Substrate nicht abhalten. Das musste ich leider selber erfahren nachdem sogar mein Benjamin ficus ,der in Blähton gehalten wird, befallen wurde.

Ebenso haben sich bei mir Trauermückenlarven in Steinwolleblöcke wunderbar entwickelt. 

Unverschämte Biester!

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Hallo,

gleich Vorweg, saurer Regen (pH <5) gehört überhaupt nicht zur Regel und kommt nur in extremsten Fällen vor. Saurer Regen entsteht durch industrielle Verschmutzungen, wie z.B. SOx und NOx Gasen, die mit Wasser (im Regen, Nebel, ...) zu Schwefelsäure (H2SO4) und Salpeterssäure (HNO3) reagieren, die bekanntlich starke Säuren sind.

Ein Gießen mit saurem Regenwasser bringt nicht nur die pH-Absenkung, sondern auch unerwünschte Ionen mit sich, die im Topf überhaupt nichts verloren haben.

Destilliertes Wasser hat außerdem, wenn es mit Kontakt mit Luft hat, immer einen leicht sauren pH-Wert, ist also in offenen Systemen niemals neutral.. (H2O reagiert hier mit CO2 zu H2CO3 - der Kohlensäure)

Am besten du verdünnst schwache Säuren wie Essigsäure, Ameisensäure oder Kohlensäure auf einen pH-Wert von 4-4,5 (einfach zu Messen mit Hilfe eines pH-Meters oder pH-Teststreifen).

Seramis hat ja bekanntlich einen leicht basischen pH-Wert.

Viele Grüße,

Manuel

Bearbeitet von Manuel R.
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Siggi_Hartmeyer

Der pH-Wert (negativer Logarithmus der Wasserstoffionen-Konzentration) von Wasser kann mit den üblichen Papiertests nur ungenau (etwa +/- 0,5-1) bestimmt werden. Nur mit Elektroden geht das genau. Destilliertes Wasser hat einen pH-Wert leicht unter 7, wie Andreas in seinem Beitrag oben völlig richtig beschreibt, aufgrund der gelösten Kohlensäure. Bei Regenwasser hängt er schlicht vom Grad und der Art der organischen und anorganischen Verunreinigungen ab. Auch wie oben richtig erklärt. Über die Bemerkung in einem weiteren der obigen Beiträge, die Konzentration der Wasserstoffionen in entmineralisiertem Wasser (da wird heute üblicherweise nicht mehr destilliert) mit Regenwasser von 10-7 auf 10-6 senken zu wollen, hat mich aufgrund der notwendigen Volumina köstlich amüsiert. Wer allerdings seine Sonnentau mit alkalischen Lösungen traktiert (pH > 7) wird schnell merken, dass es ein großer Fehler war. Mit leicht ammoniakalischen Lösungen etwas über pH 7 kann es dagegen eine Weile gut gehen, denn der enthaltene Stickstoff wirkt als Dünger und wird gern aufgenommen, wodurch der pH-Wert wieder sinkt.

 

Aber zur Sache: Wer den pH-Wert möglichst unschädlich für Wasserorganismen im Gartenteich oder eben für das Gießwasser der Karnivoren senken möchte, sollte dazu verdünnte Schwefelsäure nehmen. (Achtung !!!! konzentrierte Schwefelsäure mit Wasser verdünnen ist gefährlich: es wird sehr heiß und kann stark spritzen. Nur mit Schutzbrille und IMMER Säure in das Wasser gießen, niemals umgekehrt) Jetzt denken einige der Hartmeyer spinnt total! Klingt schließlich gefährlich, hat aber einen ganz einfachen Grund. Schwefelsäure (H2SO4) verbindet sich mit dem in Leitungswasser und Teichwasser vorhandenen Ca++ Ionen zu völlig ungiftigem CaSO4, also schlicht Gips. Der wiederum ist so unlöslich in Wasser, dass er ausfällt und sich am Boden absetzt. Unerwünschter Kalk und die adäquate Schwefelsäuremenge sind dann völlig unbedenklich beseitigt und durch einen verbleibenden leichten Überschuss (Achtung: nur stark verdünnte Säure benutzen!!) an Wasserstoffionen der Säure wird der pH-Wert effektiv gesenkt. Der pH-Wert sollte während der Aktion aber immer wieder kontrolliert werden, wozu jedoch gutes Indikatorpapier durchaus genügt.

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Hier bin ich anscheinend in einem richtig kompetenten Forum gelandet. :yes:

 

Auch wenn Andreas S. bestimmt recht hat möchte ich meinem Sonnentau das Optimum bieten. Er und vielleicht später eine andere Sonnentauart sollen ja auch groß und kräftig werden.

 

Manuel, Siggi_hatmeyer oder jemand Anderes, darf ich Euch bitten dass mit dem PH absenken für mich noch etwas einfacher darzustellen.

 

Wenn ich einen 5 Liter Kanister destilliertes Wasser nehme, wie viel Milliliter

  • „Surig Essigessenz 25% Säure“ (hoffentlich verwendbar, währe leicht zu beschaffen und ungefährlich)
  • Schwefelsäure (Kann man das in Apotheken kaufen? Vielleicht sollte man hier ein "Rezept" mit verdünnter Schwefelsäure veröffentlichen. Nicht alle Sonnentauzüchter sind erwachsen und auch Erwachsenen passiert mal ein Missgeschick. Nicht das die Anzahl der Sonnentauzüchter plötzlich aus ungeklärten Gründen abnimmt. :) )

 

muss ich hinzugeben um ca. den den empfohlenen  PH Wert von 4 bis 4,5 zu erhalten.

 

Das ist bestimmt auch für andere Interessant. Wenn ich so unverschämt sein darf, möglichst mit Rechenweg, damit man das Mischverhältnis selbständig anpassen kann wenn man z.B. eine andere Konzentration oder Menge hat.

 

Mit meinem Lackmuspapier kann ich leider nur grob den PH-Wert bestimmen. Zur Kontrolle bestimmt geeignet, aber weniger um mich an 4 bis 4,5 heranzutasten.  Mit 5,0 oder 5,5 wäre ich natürlich auch schon zufrieden.

 

Noch eine Frage.

Wenn ich dann z.B. regelmäßig z.B. mit Wasser mit einem PH 5,0 gieße, konzentriert sich dann mit der Zeit die Säure, weil das Wasser verdunstet und ich laufend verdünnte Säure hinzufüge? 

 

Danke im Voraus!

Bearbeitet von Sonnentau2014
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Hallo,

 

(Achtung !!!! konzentrierte Schwefelsäure mit Wasser verdünnen ist gefährlich: es wird sehr heiß und kann stark spritzen. Nur mit Schutzbrille und IMMER Säure in das Wasser gießen, niemals umgekehrt)

 

Erinnert mich an folgenden Merksatz: "Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure!" :)

 

Warum kaufst du dir nicht einfach eine Tüte Karnivorenerde für deinen Sonnentau. Zieh dir ein paar Blattstecklinge und dann kannst du Experimente aller Art mit denen anstellen. Du wirst dann auch besser verstehen, was ich meine.

 

Sehe ich genau so. Warum sich alles so kompliziert machen, wenn man es auch viel einfacher - und speziell in diesem Fall sogar ungefährlicher! - anpacken kann? ;) Das Seramis kannst du ja immerhin als Oberfläche benutzen, der Rest darunter ist die Karnivorenerde und deine Pflanzen sind glücklich.

 

Gruß

Kevin

Bearbeitet von Karnivoren-Freak
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Kennt Ihr das nicht, die Neugierde?

 

Natürlich geht es auch anders und bestimmt sogar leichter. Aber ich habe mich jetzt 2 Tage damit beschäftigt. Eine praktikable Lösung für das Problem interessiert mich jetzt einfach.

 

Darüberhinaus ärgert es mich, das mein Wissen nicht ausreicht das Problem selber zu lösen. Der Chemieunterricht ist einfach schon zu sehr in Vergessenheit geraten. 

 

Manchmal ist kompliziert einfach interessanter als einfach. 

 

Sorry, ich bin halt überhaupt kein Pragmatiker.

Bearbeitet von Sonnentau2014
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Hallo,

 

Kennt Ihr das nicht, die Neugierde?

 

Natürlich geht es auch anders und bestimmt sogar leichter. Aber ich habe mich jetzt 2 Tage damit beschäftigt. Eine praktikable Lösung für das Problem interessiert mich jetzt einfach.

 

Darüberhinaus ärgert es mich, das mein Wissen nicht ausreicht das Problem selber zu lösen. Der Chemieunterricht ist einfach schon zu sehr in Vergessenheit geraten. 

 

Manchmal ist kompliziert einfach interessanter als einfach. 

 

Sorry, ich bin halt überhaupt kein Pragmatiker.

 

Dein Beitrag liest sich so, als würden wir deinen Versuch ausreden wollen, aber dem ist so nicht! Ich finde dein Experiment interessant und freue mich auch auf Ergebnisse, selbst wenn es nur Drosera capensis betrifft.

 

Aber es ist vorerst viel sinnvoller, die Pflanzen über den Winter durchzubringen und Backup-Pflanzen heran zu züchten, dann kannst du ja im Frühjahr loslegen, da die Bedingungen viel besser sein werden als jetzt.

 

Gruß

Kevin

Bearbeitet von Karnivoren-Freak
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Hallo Sonnetau,

 

wie dir schon geraten wurde, pack die D. capensis in Karnivorenerde, sande die oberen 2cm mit feinem Quarzsand ab und du hast das mit der ungewollten Trauermückenzucht genauso geklärt. Für Experimente ist jetzt nicht so die richtige Jahreszeit!

 

Grüße Nicky

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  • Ich weiß, dass Seramis nicht ganz optimal ist, aber der Sonnentau hat bei mir die Aufgabe auf interessante Weise meine Chilis vor Trauermücken, Fliegende Blattläuse usw. zu schützen. Ich möchte vermeiden, dass ich in der feuchten Erde des Sonnentaus mehr Trauermücken züchte, als der Sonnentau fängt. Daher ist ein anorganisches Substrat nicht verhandelbar

 

 

Mh, ich bin ja auch seit neuestem in einem Chiliforum angemeldet als blutiger Anfänger.

Jetzt stelle ich mir einfach mal vor, ich melde mich da und schreibe, ich habe mir die Bhut Jolokia als Jungpflanze besorgt, erst mal alle Erde abgespült und die dann in reinen, ungedüngten Torf mit Zumischung von Quarzsand gesetzt, weil ich mir erhoffe, dass die Trauermücken, die dann im Torf aufwachsen, eine Zusatznahrung für meine Karnivoren darstellen.

 

Wie wären da wohl die Antworten? Ja, mach das ruhig, die Bhut hält so einiges aus?

 

Vor allem, wenn ich als blutiger Anfänger gleich mal kategorisch erkläre, das Torf und Quarzsand nicht verhandelbar sind.

 

Wieso willst du partout eine Pflanze in ein falsches Substrat stopfen? 

 

Warum pflanzt du denn stattdessen nicht einfach deine Chilis in Seramis? Die willst du doch vor den o.g. Schädlingen schützen und das klappt bei einem Substratwechsel auf Seramis deiner Meinung nach doch gut.

 

Ok, du wirst mir jetzt wahrscheinlich antworten, Chili brauchen eine ganz bestimmte Erde (meist Tomatenerde), sonst können die nicht richtig wachsen und gedeihen, dann frage ich dich, wieso du unbedingt andere Pflanzen in nicht geeignete(s) Erde Substrat stopfen willst. Meinst du, nur weil das Karnivoren sind, halten die das besser aus?

 

Abgesehen davon, dass du mit Karnivoren eh keine Trauermücken in Schach halten kannst (suche hier mal im Forum nach Problemen mit Trauermücken).

Bearbeitet von Wolfgang Liere
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Siggi_Hartmeyer

Die Bereitstellung fertiger Rezepturen für mir unbekannte "Wässerchen" übersteigt meinen Zeitrahmen und es liegt auch nicht in meiner Absicht Anderen die "Kopfarbeit" abzunehmen. Wem entsprechende Experimente tatsächlich Spaß machen, der findet dazu passende Informationen nicht nur in Chemiebüchern, sondern auch im Internet (googeln bildet :cool: ). Soviel Recherche ist schon angemessen, auch um überhaupt zu verstehen was da passiert. Jedenfalls ist Essigsäure nicht optimal und Salzsäure (lösliche Chloride versalzen das Wasser) sowie Salpetersäure (ergibt Nitrate, die als Dünger wirken und Teiche schnell veralgen lassen) sind völlig ungeeignet. Ein ganz kleiner Hinweis: Einen ml 1%ige Schwefelsäure auf 5 Liter Wasser geben und vorher und nachher den pH mit gutem Indikatorpapier (pH-Papier kein Lackmus!) nachmessen. Allein beim Verdünnen auf den Wunsch-pH lernt man da schon eine ganze Menge.

 

Ansonsten wurde oben schon viel Richtiges geschrieben. Besonders den Hinweis, dass die Capensis im jetzigen Zustand nicht für Experimente geeignet ist möchte ich unterstreichen. Außerdem reicht tatsächlich die Zugabe von etwas Torf (enthält Huminsäuren) auf viel Seramis, um im sauren Bereich zu sein. Wie lange das gut geht hängt völlig von der Qualität des verwendeten Gießwassers ab (Wasserhärte) .... und ist am Einfachsten.

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Selbst ist der Mann!  :geek:

Ich habe mich um eine möglichst einfache Darstellung bemüht!

 

 

Der pH Wert gibt die [H3O⁺]-Ionenkonzentration an als negativer Zehnerlogarithmus.

pH ≈  –log10 (H3O⁺ / mol/l)

 

Ein pH von 7 entspricht 10⁻⁷ mol/l = 1/10.000.000 mol/l

Ein pH von 4 entspricht 10⁻⁴ mol/l = 1/10.000 mol/l = 0,0001 mol/l

Ein pH von 3 entspricht 10⁻³ mol/l = 1/1.000 mol/l = 0,001 mol/l

Ein pH von 1 entspricht 10-1 mol/l = 1 mol/l 

 

mol = Mengen-Maßeinheit= Ein Mol eines Stoffes entspricht ca. 602 Trilliarden Teilchen = 6,02 * 10²³.

 .

 

 

Wenn wir also destilliertes Wasser von pH 7 auf pH 4 bringen wollen müssen wir:

 

10⁻mol/l  - 10⁻⁷ mol/l = 0,999*10⁻⁴  also fast 10⁻mol/l  H3O⁺ Ionen hinzufügen.

 

Eine Lösung mit pH 3 enthält also 10*10*10*10 = 10.000 mal mehr H3O⁺Ionen als eine Lösung mit pH 7.

 

 

38%ige Schwefelsäure -> 100 Gramm enthält 38 g H2SO4

 

H2SO4 hat die molare Masse von 98 g/mol.

 

In 100 g haben wir also 38 g/98 g/mol = 0,388 mol H2SO4

oder auch

In 100g 38%ige Schwefelsäure sind 0,776 mol H3O⁺. (Mal 2 = ein Mol Schwefelsäure kann 2 Mol H+ abspalten "H2SO4")

 

 

Dreisatz:

 

100 Gramm 38%ige Schwefelsäure = 0,776 mol H3O⁺.

X Gramm 38%ige Schwefelsäure = 0,999 *10⁻⁴  mol H3O⁺

 

100g /0,776 mol H3O⁺ * 0,999 *10⁻⁴  mol H3O⁺ = 0,01287 Gramm

 

Wir benötigen also nur 0,01287 Gamm 38%ige Schwefelsäure um einen Liter destilliertes Wasser von pH 7 auf pH 4 zu bringen!

 

 

 

38%ige Schwefelsäure gibt es im Autozubehör z.B. ATU unter dem Namen  Batteriesäure für ca. 7 € je Kilo. Ich empfehle dringend 38%ige Schwefelsäure und nicht 94-96%ige Schwefelsäure, die auch erhältlich ist, da ich hochkonzentrierte Schwefelsäure für zu gefährlich halte. Handschuhe, Schutzbrille, Schürze und Sorgfalt sind sehr empfehlenswert!  Wenn doch etwas Säure an die Haut kommt sofort! mit viel Wasser abwaschen.

 

Bei dem pH-Wert immer langsam von Oben herantasten. Den pH-Wert durch verdünnen wieder zu erhöhen scheitert schnell an den benötigten Mengen. Von pH 3 auf pH 4 wird aus einem Liter ca. 10 Liter.

Wenn der pH Wert zu niedrig wurde, dann neues destilliertes Wasser nehmen und dann die vorhandene Flüssigkeit so lange hinzugeben, bis der gewünschte pH-Wert erreicht ist. 

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  • 10 Monate später...

Hallo Fleischis,

 

Der Beitrag ist zwar steinalt, schon fast ein Zombie, aber ich habe mit Seramis so mein Problem. Ich habe eben einen größeren Topf auseinandergenommen, unten 10cm Seramis drin, obendrauf 15cm Karnivorenerde. Der Topf fing vor paar Tagen an zu stinken, weil meine Frau keine Ruhe mehr gab, habe ich ihn auseinander genommen.

 

Die Pflanzen und deren Wurzeln der Rosetten von Drosera aliciae sind absolut rein und sauber, kein Geruch - aber dieses rote Zeugs "ganz tief unten" stinkt wie Blumenwasser, dass man wochenlang nicht gewechselt hat oder wie eine Pantoffeltierchenkultur. Ich hatte das Seramis vorher ausgewaschen, da waren das richtige Körner, jetzt ist es überwiegend irgendwie faulender Schlamm mit noch ein bischen Körnerstruktur.

 

Was kann man statt Seramis noch nehmen ? Mich überzeugt das Zeug nicht, nicht nur wegen des jetzigen Problems, auch schon vorher habe ich da keinen großen Effekt gesehen, der das Substrat oben drüber vor dem Trockenwerden schützte, denn das Wasser müßte immer über der Seramisschicht stehen, weil diese das Wasser zwar an sich band, aber meiner Beobachtung nach nicht mehr an das darüber befindliche Substrat weiter abgab. Das Substrat oben drüber begann hart und trocken zu werden, trotz Anstau und trotz Seramis.

 

Was wurde denn verwendet, als es noch kein Seramis gab ? Die Werbung für das Zeugs suggeriert ja, dass es ohne nicht mehr geht und dass das Seramis überall hin gehört. Allein schon das macht mich stutzig und mißtrauisch. Wie heißt das ? Werbung, wer Werbung notwendig hat.

 

Wozu ist denn das Zeug überhaupt entwickelt worden ? Für die Hydrokulturen ? Die Fleischi-Züchter haben es doch nur irgendwann mal für sich entdeckt - für was war denn das Zeugs wirklich mal gedacht ? Ich meine mich zu erinnern, dass es mal in Zusammenhang mit Hydrotöpfen  und diesen "Nie-mehr-gießen-müssen"-Blumenbänken verkauft wurde ?

 

 

 

Gruss

Peter

 

 

<edit> 10:04

ich war gerade im Gartenmarkt-Center. Der Zerfall und die Verschlammung des Seramis erklärt sich nach Auskunft des Verkäufers mit dem recht niedrigen pH-Wert meines "Gieß"-Wassers, dass ich zum Anstau benutze. Ich benutze fast schwarztee-braunes entmineralisiertes Erlenzäpfchenwasser, gemessner pH-Wert 4,5 (Apotheke)

Bearbeitet von Peter S.
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Hallo Peter,

 

Wie Marco schon schreibt, ist Blähton perfekt als Drainageschicht unten im Topfboden geeignet. Bei kleinen Töpfen verwende ich auch oft eine eigene Konstruktion aus zurechtgeschnittenen Aquarienfiltermatten (halbwegs strukturstabil, viel Platz als Wasserspeicher). Seramis ist extrem poröser gebrannter Ton. Mit allen Vor- und Nachteilen. Wenn Du Seramis unter Wasser hast, sind es einfach nur strukturstabile Körner mit extremer Oberfläche. Durch die große Oberfläche bieten sie dann auch viel Platz für Bakterienwachstum - das könnte den üblen Geruch evtl erklären. Wenn du eine bessere Wasserversorgung der oberen Torfschicht haben willst empfehle ich Dir eine Art Docht bis runter zum Wasser zu legen (Sphagnum eignet sich da zum Beispiel).

Seramis verwendet man am sinnvollsten oben mit der Erde. Besonders bei Pflanzen die nicht patsch nass stehen, sondern wo man das Substrat leicht trocknen läßt. Das Wasser in den Poren kann dann sehr leicht an das umgebende Substrat abgegeben werden.

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Interessante Diskussion, aber ich habe seit etwa 30 Jahren beste Erfahrungen mit Seramis als Drainageschicht und Zumischung zum Substrat. Natürlich tritt Fäule auf, wenn sehr altes Substrat durch Verdichtung der oberen Schichten und Abschluss auch von unten anaerob wird (Luftabschluss, meist mit H2S-Bildung). In Töpfen mit Löchern (im Anstau) hält das Seramis bei mir bis zu 10 Jahre und eine Schale mit Pinguicula auf reinem Seramis habe ich sogar schon länger im Gewächshhaus. Blähton hatte ich davor auch genutzt, bevorzuge aber inzwischen Seramis.

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Hallo Siggi,

 

und wo kriegst du das Zeug zu einem halbwegs vernünftigen Preis her, wenn ich neugierig fragen darf?

 

Viele Grüße

Stefan

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Hallo Stefan,

 

ich hab jetzt keine Vergleichspreise zwischen Seramis und sauberem Blähton im Kopf, aber bei mir sind die Ausgaben für einen Sack Seramis oder andere Zuschlagsstoffe, ziemlich nebensächlich im Vergleich zu den anderen Kosten, wie Strom etc..

 

Grüße Nicky

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Manche schreiben, man könne Aquarienkies nehmen, was bringt das denn ? Ich habe zwei Versuche laufen gehabt, der erste, da war der Kies zu fein, der wurde schwarz und stank genauso wie das oben von mir angeführte Seramis, im zweiten Versuch habe ich groben Kies genommen, das Wasser was da unten drin ist, ist dann aber auch da unten drin, das gleiche Problem, man muß das Wasser oberhalb der Steine haben, warum habe ich dann die Steine ? Das Torfsubstrat fällt sowieso zwischen die Steine und vermischt sich mit diesem. Ansonsten sehe ich keinen Effekt.

 

Im Gegenteil, mit dem groben Aquarienkies mußte ich sogar aus altem dicken Naturfaserstrick Dochte drehen und sie durch die Bodenlöcher des Topfes und durch die Kiesschicht hindurch bis ins Substrat führen, damit der Tor überhaupt vom Wasser in der Anstauschale was abnippeln konnte.

 

Was passiert denn eigentlich, wenn ich auf das ganze Zeugs verzichte und nur das Karnivorensubstrat in den Topf einfülle ? Auf die Beimischung dieser weißen schwimmenden Popel verichte ich nun schon, weil das fürchterlich aussieht, wenn z.B in der Kugel diese weißen Styropurkugeln obenauf liegen.

 

Liebe Grüsse

Peter

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Ich verwende Seramis als Beimischung für mein Ping-Substrat,sowie pur,für meine Hoyas und kann nichts Negatives darüber sagen.

Als Drainage habe ich es allerdings noch nicht verwendet und habe von daher keine Erfahrungen damit,wie das Granulat bei ständigem Kontakt mit Wasser reagiert.

Bearbeitet von Sonja Schweitzer
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Hallo,

 

naja, was Peter als Styropur bezeichnet, sind Perlite, die auch aufschwimmen können. Dann hat er ja das Problem, das er alles in den schonen Gläsern kultiviert und Seramis als Drainage drin hat. Peter, das Problem an sich läst sich am einfachsten lösen, wenn du die Pflanzen in Töpfen hällst und die dann in die Gläser stellst. Das kannst dann schön mit Kies aussenrum kaschieren und den Wasserstand kannst du auch ablesen. Ich denke das in der Größenordnung, das Glas mit Drainage zu versehen überflüssig ist. Du müsstest den Aufbau dann so gestalten, das an einer Stelle der Torf tiefer in die Drainage reicht um eine gute Bewässerung zu gewährleisten. Wenn das Wasser nicht immer von unten weggenommen wird, gammelt es natürlich dann irgendwann! Du kannst also, den Torf z.B. in der Mitte bis zum Boden reichen lassen und nur einen Ring am Rand mit Blähton (Seramis) machen, der etwas Wasser speicher. Wenn das gradlinig ist, musst du den Wasserstand dauerhaft hoch halten!

Damit dein Torf nicht in den Kies, Blähton, doer sonstwas bröselt, einfach eine Zwischenschicht aus Vlies einlegen!

 

Grüße Nicky

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Hallo Nicky,

ja, das mache ich schon mehr oder weniger so - sagen wir mal, es hat sich entwickelt ;)

allerdings die Geschichte mit dem Vlies - evtl. hatte ich das Falsche - das fault. Jetzt nehme ich Seidenläppchen, wie sie zum Putzen von Optiken verwendet werden und/oder ein kreisrundes (meine Töpfe sind rund - Orchideentöpfe ) Stück Filterpapier ala Melitta. Mal sehen, was sich besser bewährt.

 

Viele Grüsse

Peter

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