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Nepenthes mizuho mit braunen Flecken


Schdäff

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Hallo zusammen, 

 

meine Nep. mizuho hat schon seit ihrer Ankunft Anfang Oktober 2013 schon kleine rot-braune Flecken auf den Blättern. Die Flecken sind meist vereinzelt und nicht großflächig, aber einige sind so dicht beieinander, dass die Übergänge verwischen. Die neuen Blätter kamen gesund nach, daher hab ich das abgehakt. Die alten Flecken haben sich seit Oktober gar nicht bis minimalst verändert, ich habe es anhand von Fotos verglichen. Leider bilden sich nun auch an den neuen Blättern solche Flecken, beginnend am Rand. 

Auffällig ist auch der Farbunterschied der neuen und alten Blätter, das alte und stärker befallene Laub hat einen deutlichen Gelbstich. 

 

Hat jemand einen Verdacht, was es sein könnte? Die Art wächst ohnehin langsam und es handelt sich um einen seltenen Steckling einer sehr alten Mutterpflanze, die Wurzeln sind noch sehr klein. Deshalb würde ich sie ungern verlieren oder andere Pflanzen anstecken (ich halte sie auf Abstand, damit sie keine andere berührt). 

 

Ältere Blätter: 

post-3636-0-31572400-1390248621_thumb.jp

Unterseite: post-3636-0-80189100-1390248630_thumb.jp

 

Herz der Pflanze: 

post-3636-0-92861200-1390248586_thumb.jp

 

Neuere Blätter: 

post-3636-0-75400000-1390248609_thumb.jppost-3636-0-29309700-1390248598_thumb.jp

 

Gesamtansicht: 

post-3636-0-08369300-1390248641_thumb.jp

 

Danke im Voraus, 

Steffi

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Hey,

Könnte es sich dabei nicht einfach um einen Mangel handeln? Hatte sie in letzter Zeit Kannen gebildet und Nährstoffe darüber bekommen?

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Andreas Wistuba

Hallo Steffi,

Milben sind das nicht.

Rostpilze machen gerne solche Flecken. Wirklich Sicherheit bringt da nur eine Diagnose, aber gegen Rostpilze bei Nepenthes hat sich Discus (Sachkunde-Nachweis zum Erwerb erforderlich) sehr gut bewährt.

Viele Grüsse

Andreas

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Hallo allerseits, 

 

Danke für die Einschätzung.

Rostpilz klingt natürlich nicht schön. Einen Sachkundenachweis kann ich natürlich auch nicht erbringen, gibt es denn ein frei erhältliches gutes Mittel? 

Wie ansteckend ist der Pilz - muss ich alle anderen Pflanzen mit behandeln?  :wacko:

 

Milben kann ich nicht finden, aber ein Nährstoffmangel wäre möglich, da sie mit nur einer Kanne kam, die nach dem Versand abstarb. Derzeit sind keine Kannen vorhanden. Ich kann ihr etwas Osmocote beigeben und mich nach einem Mittel gegen Rostpilz erkundigen. 

 

Danke nochmals, mal sehen, was ich finde... 

 

MFG Steffi

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Andreas Fleischmann

Hallo,

 

Andreas, ich glaube nicht, dass es sich dabei auf Nepenthes um Rostpilze handelt, auch wenn das Schadbild dem eines Rostes verblüffend ähnlich sieht. Denn wenn es ein Rost wäre, müssten diese verfärbten Sporenlager auch irgendwann aufbrechen, und auf der Blattunter- oder Oberseite deutliche Sporenträger bilden, die die Sporen entlassen. Das war aber bei meinen Nepenthes, die solche Flecken zeigten, bisher nie der Fall. Ich habe die Flecken mal mikroskopiert, und nach Pilzinfektion sieht das nicht aus (abgesehen von den zahlreichen pilzlichen Endophyten, die Nepenthes und Verwandte immer in sich tragen, war da interzellulär nichts zu sehen).

 

Ich habe Weichhautmilben in Verdacht. Die sind in unseren Karnivorensammlungen gerne zu finden, und durch den regen Tausch von Pflanzen breiten sich diese lästigen Plagegeister auch leicht aus.

Bei Nepenthes kann ich sie vor allem auf den Arten mit unbehaarten, glatten Blättern finden, v.a. Arten aus Sulawesi sind da recht empfindlich. Das Problem ist, dass die Weichhautmilben nur weiche Pflanzenteile anstechen, und sich i.d.R. an der Triebspitze finden, d.h. die ganz jungen Blätter befallen. Die älteren Blätter zeigen dann an den Einstichstellen die besagten Flecken und meist auch Verkrüpelungen bei starkem Befall. Nach Spritzen mit gängigen Akariziden (innerhalb von wenigen Tagen mit zwei verschiedenen Mitteln, um Resistenzen vorzubeugen - auch wenn es teuer ist! Resistente Milbenstämme sind noch viel teurer! Weichhautmilben haben unter optimalen Bedingungen eine Generationszeit von nur 2-3 Tagen, d.h. ein Befall ist sehr schwer zu bekämpfen).

 

Ich habe Weichhautmilben bisher auf folgenden Karnivoren beobachtet (Nachweis durch Mikroskopie, die winzigen, transparenten Milben sind auch mit einer starken Lupe nur schwer zu erkennen, am besten Pflanze unter Wasser tauchen (geht natürlich nicht bei Nepenthes ;)), und die Wasseroberfläche nach den mikroskopischen Plagegeistern absuchen). Meist bleiben die Milben erst lange auf einer befallenen Pflanze, bevor sie Nachbarpflanzen attackieren, d.h. meist hat man über lange Zeit ein kränkelndes Exemplar inmitten von gesunden Pflanzen.

 

Beobachteter Befall bei Gattung (Schadbild):

 

Drosera (verkrüppelte Blätter; bei wenigen Milben biegen sich plötzlich alle Tentakel einer vorher gesunden Pflanze nach innen, die Blätter verfärben sich unnatürlich rot; bestes Merkmal für einen Befall sind die Infloreszenzen: Blütenknospen werden bevorzugt befallen, befallen Pflanzen entwickeln Blütenstiele, die an der Spitze plötzlich braun werden, und wie vertrocknet absterben, sich entwickelnde Knospen zeigen Blüten mit verkrüppelten Petalen, Antheren und Griffeln, die Blüten sind steril, meist öffnen sich die Staubgefäße nicht mehr; v.a. bei Petiolaris-Drosera auch plötzliches Absterben der Rosette, meist zuerst einseitig, während die andere Hälfte weiterwächst)

 

Pinguicula (verkrüppelte Sommerblätter in der Rosettenmitte (werden z.T. auch abgeworfen/abgeschnürt), Triebspitze verkrüppelt, Blütenblätter deformiert, Blüten steril (männliche Sterilität)

 

Nepenthes (rote Flecken auf älteren Blättern, nach einiger Zeit deformierte Triebspitze, oft mit "Notblüte", Blüten oft deformiert, männlich z.T. steril)

 

Sarracenia (Schläuche und Blüten im Frühjahr bei Austrieb deformiert, oft mit zu kleinem/fast fehlenden Deckel)

 

Bei den anderen Gattungen habe ich sie bei mir im Gewächshaus bisher nicht beobachtet.

 

ACHTUNG: 1. All diese Schadbilder können, müssen aber nicht für Weichhautmilben sprechen. Es können auch verschiedenste andere Ursachen sein, auch eine Kombiinfektion (z.B. mit Pilzen) kann auftreten (weil die Milben die Zellen anstechen, und so andere Krankheitserreger übertragen können). Bei deformierten Blüten bei Drosera/Pinguicula/Byblis zuerst auf kleine schwarze Flecken und leere, weißliche Zellen achten, dann sind es Thripse, die ein ganz ähnliches Schadbild hervorrufen (und im Sommer von selbst ins Gewächshaus einfliegen).

 

2. Systemische Insektizide helfen NICHT gegen Milben, da diese in die Leitungsbahnen der Pflanze eindringen, und die dort saugenden Insekten vergiften. Milben saugen aber nicht an den Leitungsbahnen, sondern sie stecken die Pflanzenzellen einzeln und direkt an (daher auch die Flecken!). Es sind zur Bekämpfung spezielle Akarizide (oder Nützlinge wie räuberische Milben in Warmhäusern) nötig.

 

Schöne Grüße,

 

Andreas

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Oje, Andreas.

Das klingt nicht gut... Was kann ich tun, ausser Proben ans Labor schicken? Gibt es Erste Hilfe dafür?

Mfg Steffi

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Hallo,

 

Ich war gerade im Baumarkt, die meinten auch, der langsame Verlauf spräche eher für Weichhautmilben und empfahlen Raubmilben dagegen. Ein Pilz müsste die alten Blätter schon zum völligen Absterben gebracht haben und sich auf Nachbarpflanzen evtl. auch schneller ausbreiten. 

 

Ich versuche es mit Quarantäne und Raubmilben Amblyseius barkeri/cucumeris. Eine Probe geht morgen noch vor Beginn der Behandlung ins Labor. 

 

Daumen drücken! 

 

MFG Steffi
 

PS: Andreas, was versteht man unter "gängige Akarizide" genau? Ist das auch wieder eine Reihe von Mitteln, die ich als Privatperson nicht kaufen kann oder gibt es da was, das man noch versuchen könnte? 

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Andreas Wistuba

Hallo,

 

Andreas, ich glaube nicht, dass es sich dabei auf Nepenthes um Rostpilze handelt, auch wenn das Schadbild dem eines Rostes verblüffend ähnlich sieht. Denn wenn es ein Rost wäre, müssten diese verfärbten Sporenlager auch irgendwann aufbrechen, und auf der Blattunter- oder Oberseite deutliche Sporenträger bilden, die die Sporen entlassen. Das war aber bei meinen Nepenthes, die solche Flecken zeigten, bisher nie der Fall. Ich habe die Flecken mal mikroskopiert, und nach Pilzinfektion sieht das nicht aus (abgesehen von den zahlreichen pilzlichen Endophyten, die Nepenthes und Verwandte immer in sich tragen, war da interzellulär nichts zu sehen).

 

Ich habe Weichhautmilben in Verdacht. Die sind in unseren Karnivorensammlungen gerne zu finden, und durch den regen Tausch von Pflanzen breiten sich diese lästigen Plagegeister auch leicht aus.

Bei Nepenthes kann ich sie vor allem auf den Arten mit unbehaarten, glatten Blättern finden, v.a. Arten aus Sulawesi sind da recht empfindlich. Das Problem ist, dass die Weichhautmilben nur weiche Pflanzenteile anstechen, und sich i.d.R. an der Triebspitze finden, d.h. die ganz jungen Blätter befallen. Die älteren Blätter zeigen dann an den Einstichstellen die besagten Flecken und meist auch Verkrüpelungen bei starkem Befall. Nach Spritzen mit gängigen Akariziden (innerhalb von wenigen Tagen mit zwei verschiedenen Mitteln, um Resistenzen vorzubeugen - auch wenn es teuer ist! Resistente Milbenstämme sind noch viel teurer! Weichhautmilben haben unter optimalen Bedingungen eine Generationszeit von nur 2-3 Tagen, d.h. ein Befall ist sehr schwer zu bekämpfen).

 

Ich habe Weichhautmilben bisher auf folgenden Karnivoren beobachtet (Nachweis durch Mikroskopie, die winzigen, transparenten Milben sind auch mit einer starken Lupe nur schwer zu erkennen, am besten Pflanze unter Wasser tauchen (geht natürlich nicht bei Nepenthes ;)), und die Wasseroberfläche nach den mikroskopischen Plagegeistern absuchen). Meist bleiben die Milben erst lange auf einer befallenen Pflanze, bevor sie Nachbarpflanzen attackieren, d.h. meist hat man über lange Zeit ein kränkelndes Exemplar inmitten von gesunden Pflanzen.

 

 

 

 

Hallo Andreas,

da muss ich Dir ausnahmsweise widersprechen ;)

 

1.) Wirkt Discus (Kresoxim-methyl) bei diesen recht häufigen Nepenthes-Flecken hervorragend. Und Discus ist recht spezifisch gegen Rostpilze gerichtet.

2.) Wurde schon Material eingeschickt (nicht durch mich) und vom Landwirtschaftsamt getestet => Irgendein Rost, ich weiß aber nicht mehr was genau.

3.) Wenn ein Pilz selten zur Sporulation kommt ist das ja auch nicht so ungewöhnlich.

 

Ich kann natürlich nichts zu dieser Pflanze sagen, zumal die Bilder keine Blattunterseite zeigen. Bei mir und anderen hat Discus aber bei ähnliche Flecken, die dann aber auch Nekrosen an der Blattunterseite zeigten, immer hervorragend angeschlagen.

 

Probleme mit Weichhautmilben bei Nepenthes hatte ich bisher nur an ganz jungen Blättern nahe des Meristems. Verkrüppelungen der übelsten Art sind die Folge und wenn man nichts macht stirbt das Meristem ab. Kanemite ist derzeit das Mittel der Wahl.

 

Grüße

Andreas

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Hallo Andreas W. , 

 

 

 

Ich kann natürlich nichts zu dieser Pflanze sagen, zumal die Bilder keine Blattunterseite zeigen. 

 

 

 

Doch, das zweite Bild eines älteren Blattes ist die Unterseite. Keine Sporen gefunden bisher. 

 

Kann ich Kanemite einfach mal zusätzlich versuchen, um alles abzudecken? Ich dachte es sei nur gegen Spinnmilben? Weil ich an Discus wohl nicht ran komme... 

EDIT: An Kanemite scheine ich auch nur mit Sachkundenachweis ran zu kommen. Hat sich also erledigt. Ansonsten muss ich mir einfach ein anderes Rostpilz-Mittel suchen. 

 

Danke dir, Steffi

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Hallo,

das ist ja interessant, Weichhautmilben lösen sich unter Wasser von der Pflanze ab?

Ich weiß leider nicht, wie ich hier ein Zitat reinkriege (bin für Tipps dankbar), aber Andreas Fleischmann hat es doch oben angemerkt.

 

Wäre es denn dann denkbar, resistenten WHMs durch Untertauchen der gesamten, ausgetopften Nepenthes (natürlich nur, wenn sie noch klein ist) in Regenwasser für z.B. einen ganzen Tag den Garaus zu machen? Würde das einer Pflanze schaden? Das ganze dann nach 2-3 Tagen wiederholen.

Sonst kriegt man/frau sie doch nie richtig weg, oder?

 

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Andreas Wistuba

Hallo,

das ist ja interessant, Weichhautmilben lösen sich unter Wasser von der Pflanze ab?

Ich weiß leider nicht, wie ich hier ein Zitat reinkriege (bin für Tipps dankbar), aber Andreas Fleischmann hat es doch oben angemerkt.

 

Wäre es denn dann denkbar, resistenten WHMs durch Untertauchen der gesamten, ausgetopften Nepenthes (natürlich nur, wenn sie noch klein ist) in Regenwasser für z.B. einen ganzen Tag den Garaus zu machen? Würde das einer Pflanze schaden? Das ganze dann nach 2-3 Tagen wiederholen.

Sonst kriegt man/frau sie doch nie richtig weg, oder?

 

Wenn Du wirklich Weichhautmilbenprobleme hast (und die auf den Bildern sind für mich keine ;) ), dann bekommst Du die gut mit Kanemite in den Griff, auch wenn die eigentliche Indikation Spinnmilbenbefall ist...

Kanemite ist für den Hobby- und Kleingartenbereich zugelassen.

Grüße

Andreas

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Hallo Phillip, 

 

ich habe das mal recherchiert, und da was gefunden: Man soll betroffene Pflanzen wohl in mind. 40 Grad heisses Wasser tauchen. Das macht wohl nicht jede Art mit, ohne selber zu kochen. Ich will ja keine Neps dünsten... Es soll auch keine Erfolgsgarantie geben. Ich glaube, das mit dem normal kalten Wasser hilft nur, weil die Schädlinge evtl. an der Oberfläche treiben und man sie dort leichter finden und identifizieren kann? 

 

Ich fahre nun zweigleisig, sicher ist sicher. Kanemite und Raubmilben einerseits und ein gängiges Rostpilzmittel ausm Baumarkt andererseits. Zusätzlich zum Labortest. Ich hoffe die Pflanze übersteht den Stress. Danke für all die Tipps! 

 

Ich halte euch auf dem Laufenden.  :yes:

Steffi

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Hi,

das ist aber auch schrecklich, mit den ganzen Mistviechern (tut mir leid, sind ja auch "nur" Lebewesen, die irgendwie auch Recht  auf Existenz und bestimmt auch eine wichtige Aufgabe im Biotop haben). Aber ausgerechnet z.B. im eingerichteten Terrarium? Gibt es denn keine Lösung, allen Schädlingen auf einmal den Garaus zu machen? Hat schonmal jemand probiert, das Terrarium komplett abzudichten und durch Zufuhr von CO2  mal klar Schiff zu machen?

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Hi Janine,

 

das hab ich auch gedacht. Sollen sie angeblich alles verkraften. Kanemite schont Nützlinge, wie es das macht, weiss ich nicht.

 

MFG, Steffi

 

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Andreas Fleischmann

Hallo Andreas,

 

Sehr interessant! Wenn es denn tatsächlich ein Rostpilz sein sollte, dann muss Nepenthes fast ein Fehlwirt sein, denn ich habe absichtlich hier an der Uni schonmal Blätter mit solchen Flecken belassen, bis die Blätter letztendlich natürlicherweise braun geworden sind. Es wurden nie Sporenlager gebildet, und auch der mikroskopische Querschnitt durch die Flecken hat keinerlei Ansammlung von Pilzhyphen gezeigt, die auf einen Rost hindeuten (wie Rost-Lager aussehen, kann Dir jeder meiner Studenten sagen, die müssen die schwierigen Wirtswechsel dieser Parasiten auch im Schlaf aufsagen können ;)).

Es wäre interessant, herauszufinden wie die Diagnose "Rostpilz" im Landwirtschaftsamt erstellt wurde - nicht, dass dort nur mit recht unspezifischen Pilz-Primern auf Pilzinfektion getestet wurde (die verläuft nämlich bei Nepenthes wohl immer positiv, eben wegen der vielen harmlosen (symbiontischen?) Endophyten wegen), und dann zusammen mit dem optischen Erscheinungsbild "rote Flecken" auf Rostpilz geschlossen wurde.

Was meiner Meinung nach auch noch gegen Rostpilz-Infektion spricht, ist dass diese Flecken (zumindest bei mir im Gewächshaus) zu jeder Jahreszeit auftauchen können - ganz untypisch für Roste, die ganz spezielle Flugzeiten und Sporenzeiten haben, und ungefähr jedes Jahr um dieselbe Zeit auftreten.

 

Dass Discus gegen diesen Schädling (wer auch immer diese Flecken nun verursacht) wirkt ist interessant zu wissen - aber ich würde deshalb immer noch nicht notgedrungen auf Rostpilz schließen, denn auch etwaige Weichhautmilben als Verursacher könnten von diesem Mittel als "Kollateralschaden" abgetötet werden. Aber wenn es hilft, dann wurde hier von Andreas ja schon eine wirksame Kur vorgeschlagen, die von Nepenthes wohl auch gut vertragen wird. Danke!

 

Schöne Grüße,

 

Andreas

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Servus, 

 

auch eine interessante These mit dem Fehlwirt und dem Kollateralschaden. Nur schade, dass die wirksame Kur mit Discus nicht frei erhältlich ist. Ich könnte ruhiger schlafen, wenn es ein so gutes Rezept für Otto-Normal gäbe. Die anstehende Behandlung fühlt sich für mich etwas nach "rumexperimentieren" an.  :dntknw:

 

Liebe Grüße,

Steffi

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Hallo Steffi,

 

ich würde erst mal versuchen gegen Weichhautmilben zu behandeln, da bekommst du vieleicht eher ein Mittelchen. Wenn es nicht hilft, wird es dann wohl der Pilz sein und du musst dir jemand suchen, der das Mittel kaufen und anwenden darf.

 

Grüße NIcky

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Hallo zusammen, 

 

Es gibt Neuigkeiten. Die Raubmilben sind da und krabbeln emsig überall herum, schon seit einer Woche. Kanemite habe ich auch angewendet, nach 14 Tagen werde ich es wiederholen. 

 

Das Labor ist mit meiner Blattprobe auch fertig. Die Untersuchung hat ergeben, dass keine Milben oder andere Tierchen vorhanden waren. Es wurde aber ein Pilz (welcher genau blieb unbestimmt) gefunden. Es gibt auch eine Behandlungsempfehlung (ich zitiere aus der Produktbeschreibung): 

 

Celaflor Pilzfrei Ectivo ist ein systemisches Fungizid mit vorbeugenden und heilenden Eigenschaften zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten an Kernobst, Süß- und Sauerkirschen, Wein sowie an Zierpflanzen und Rosen.

Nach Aufnahme in das Blatt schützt der Wirkstoff gegen vorhandene und beginnende Infektionen. Aufgrund der guten Dauerwirkung sind in Abhängigkeit von Infektionsdruck und Neuzuwachs lange Spritzabstände von bis zu 14 Tagen möglich.

Celaflor Pilzfrei Ectivo schont wichtige Nützlinge wie Raubmilben, Florfliegen, Laubkäfer sowie Bienen.

 

Inhaltsstoffe:

7,5 g/L Myclobutanil

 

Ich besorge mir das jetzt und behandle damit. Ich suche auch alle Pflanzen nach kleinen Flecken ab, um sicher zu gehen, dass ich nicht noch weitere Pilze züchte. 

Hat jemand Erfahrungen mit dem Mittel / Wirkstoff oder noch Anmerkungen dazu? 

 

MFG Steffi

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Andreas Wistuba

 

 

Das Labor ist mit meiner Blattprobe auch fertig. Die Untersuchung hat ergeben, dass keine Milben oder andere Tierchen vorhanden waren. 

 

 

 

Sag' ich doch ;)

 

Grüße

Andreas

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  • 2 Monate später...

Hallo ihr Lieben, 

 

habe ganz vergessen, ein Update zu schreiben. Der Vollständigkeit halber reiche ich es hiermit nach. 

 

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Die Raubmilben haben glaube ich nicht viel gefunden, aber es hat auch nicht geschadet, die ganze Sammlung mal mit denen zu behandeln. 

Das Pilzfrei Ectivo war wohl recht erfolgreich, an allen neuen Blättern findet man kaum Flecken. Sie hat ein bisschen Sonnenbrand, da die letzten Wochen einfach sehr viel Sonne gebracht haben. Aber nicht schlimm. Die alten Blätter habe ich so weit möglich abgeschnitten. Seit einigen Wochen bildet die Nep auch wieder Kannen. 

 

Fazit: Der Pflanze hat es geholfen, sie sieht viel besser aus und wirkt kräftiger. 

 

Danke nochmals für eure Tipps! 

 

MFG, Steffi

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