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Drosera anglica/ Drosera binata zusammen pflanzen?


Hanne

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Kann man Drosera anglica  (Zwischenmoor u. triefendnasse Stellen) und Drosera binata (Hochmoor u. mäßig feuchte Stellen) zusammen in ein Moorbeet pflanzen? Das Moorbeet wird mit durchbohrten 5-l-Eimern als Wasserreservoir und Weißtorf in zwei rechteckige 90-l-Mörtelwannen aufgefüllt.

Aber was mach ich, wenn die Pflanzen einen unterschiedlichen Standort verlangen? Zudem wünsche ich mit noch verschiedene Sarracenia und auch den Mokassin-Frauenschuh und die echte Sumpfwurz.

Nun haben wir ja zwei Mörtelwannen. Vielleicht kann man ja die Pflanzen entsprechend aufteilen, macht das Sinn? :dntknw:

 

LG Hanne

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partisanengärtner

Genau aus diesem Grund habe ich mein Patchworkmoorbeet

http://forum.carnivoren.org/index.php?/topic/36569-patchworkmoorbeet/

gebaut.  Da kann man ansprechend die unterschiedlichen Biotope bauen. Wenn Du einen kleinen Hügel reinbaust hast Du schon unterschiedliche Zonen,

 

Bei Christian habe ich einen Binata  (große kräftige Form )im Sumpf gesetzt, der kam nach letztem Winter sehr gut wieder.

In seinem neuen Moor habe ich zwei verschiedene Formen in den unterschiedlich nassen Zonen gesetzt. Im August war das kein Problem. Aber die sind erst da gepflanzt. Jetzt sieht man nichts. Dieser Winter ist allerdings kein Maßstab.

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partisanengärtner

In dieser Zinkwanne wächst D.binata und D.rotundifolia seit Frühjahr 2012 zusammen. Wasserstand ist Wannenkante.  Im trockenen Sommer kann der Wasserstand ein paar Zentimeter niedriger sein. Der Pflanzort von binata ist wenige cm über dem Rand. Die Wurzeln die den letzten langen Winter überlebten waren auf jeden Fall unter der Wasserlinie. Eimer als Wasserspeicher sind integriert.

Die Sarracenien sind auf einen Hügel gesetzt. Aber auch sehr naß.

 

 

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Ich würde ebenfalls Drosera rotundifolia und Drosera binata vergesellschaften. Die Dr. rotundifolia wächst auch an weniger feuchten/nassen Stellen ganz gut.

 

Oder Du baust einfach eine Schlenke in Deinen Kübel und packst das herausgeschälte Material auf eine Seite. Schon ist eine Bulte entstanden, indem Du Dr. binata pflanzen kannst.

 

Meine Dr. binata steht bei mir schon im 4.ten Jahr bei mir im Beet und vermehrt sich durch Ausläufer (ich wohne aber am Niederrhein - da ist der Winter nicht gar so heftig).

 

-volker-

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Danke für eure Beiträge. Ehrlich gesagt raucht mir jetzt ein wenig der Kopf, muss alles mal sortieren, vor allem das tolle Patchworkbeet!

Bin halt noch ein absoluter Anfänger-Grünschnabel.

 

LG Hanne

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partisanengärtner

Du hast ja zwei Kübel und da bietet es sich an das Du die in unterschiedliche Kübel setzt. Außerdem wird der binata von der Südhalbkugel jeden Winter einen Dämpfer bekommen. In der Zinkwanne hat er viel später ausgetrieben und ist nur unwesentlich größer geworden nach dem Winter 2012/13.

Der war aber schon sehr lang.

Das ist zwar nicht mein eigener Kübel aber ein paar Wurzeln bekomme ich sicher für meine Pflegearbeit.

 

Im großen Moorbeet bei Christian werde ich wohl jätend eingreifen müssen, wenn die vielen binata richtig abgehen nach dem milden Winter. So schnell wächst der ja auch wieder nicht das er an wirkliches Unkraut rankommt. Ein paar Monate in Urlaub fahre ich sowieso nicht.

 

Drosera binata kommt in Australien Neuseeland und Tasmanien vor. Drosera anglica ist auf der Nordhalbkugel verbreitet. Da ist es schon schwierig zusammen vorzukommen wenn wir Menschen nicht eingreifen. :sleep:

Auf jeden Fall hat der D.binata von Christian einen nassen Winter und zwei nasse Sommer ganz gut überstanden. Geschuldet der Tatsache das ich keine Ahnung hatte das der es trockener braucht. Vielleicht geht er ja in dem milden jetzigen Winter ein.

 

Ich war ja überzeugt das er sowieso eingeht. Falls Du keine Torfziegel bekommst  (werden glaub ich gerade angeboten ) kannst Du ja eine Moorwurzel oder Fichtenreisig in Deinen Moorbult einbringen um den Hügel etwas zu stabilisieren. Bei Christians Wanne habe ich das nicht gemacht weil ich nichts hatte und es eilig war. Da ist der ursprüngliche Torf-Hügel schnell ziemlich zusammengesackt.

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partisanengärtner

Andreas ich habe x mal versucht zum Beispiel Dionaeas draußen zu überwintern. Sie gingen immer ein, trotz Winterschutz.

Mein Freund Christian hat seine entgegen meinem Rat nie geschützt. In seinem Biotop haben sie jetzt viele Jahre draußen ausgehalten. Mit teilweise wochenlangen Kahlfrösten bei unter -20 Grad. Ich kanns nicht erklären.

Jungpflanzen  aus Stecklingen waren aber deutlich härter als der gleiche Klon als große Pflanze.

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partisanengärtner

Das überraschende bei den Venusfliegenfallen ist das er noch keinen Klon verloren hat, selbst von der roten Form die er mal angebracht hat ist ein kleiner Steckling noch da. Die Mutterpflanze hat den Winter11/12 mit der späten Kälteperiode nicht ausgehalten, ihr winziger Ableger schon.

Große Pflanzen sind immer wieder ausgewintert.

Wenn Drosera binata von Christian auch diesen Winter überlebt mach ich auf jeden Fall eine Sicherungskopie.

Es ist keine zierliche Form. Leider habe ich letztes Jahr kein Foto gemacht.

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Hallo,

 

auch bei mir haben die hier beschriebenen Sorten bislang keine großen Probleme bereitet. D anglica steht nicht nasser als binata oder rotundifolia und macht das locker mit. Der durchschnittliche Höhenunterschied zum Wasserpegel liegt bei knapp 10 cm. Binata hat sich als problemlose Winterpflanze erwiesen, während der letzten Jahre ist eine satte Sphagnumdecke darüber gewachsen, was ihn auch ohne Mucken die letzten Winter bei Barfrösten überstehen lies. Er wacht dadurch nur später auf, da die Moosdecke natürlich auch im Frühjahr die Sonne zurück hält.

 

@ partisanengärtner:  die roten VFF sind bei mir auch völlig problemlos und alle VFF bekommen nur bei sehr langen, kalten Barfrösten eine ganz leichte Fliesabdeckung, sonst nichts.

Die Selbstaussaaten haben mit der Überwinterung generell keine Probleme und gedeihen sogar in der Überflutungszone der Schlenke.

 

Gruß Piesl

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Hallo,

 

erst noch mal vielen Dank für eure Antworten. Ich habe gehört, dass die Pflanzen bei Thomas Carow wohl sehr winterhart sein sollen, habe auch vor, sie mir dort zu bestellen im Frühjahr nach den Eisheiligen. Das Beet wollen wir schon im März/April anlegen, damit der Torf sich schön vollsaugen und setzen kann.

 

Kann natürlich sein, dass sie als Jungpflanzen noch sehr empfindlich sind. Wie ist das überhaupt mit dem Sphagnum? Ich habe gelesen, dass es das gesamte Beet überwuchern oder kleinere Pflanzen ersticken lässt. Zudem soll wohl nicht jede Pflanze damit klar kommen, und die Amseln rupfen auch daran herum und reißen kleinere Pflänzchen mit raus.

 

Wo bekommt man eigentlich Moorwurzeln her? Kann man auch die nehmen, die beim Aquarium oft mit angeboten werden?

 

Ich weiß, viele Fragen, aber ich will's halt richtig machen.

 

LG Hanne

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partisanengärtner

Ich hole meine Wurzeln aus dem Wald mit saurem Bodensubstrat (Quarzsand oder Granit). Fichte und Kiefer. Außerdem darf ich in den Weihern die am Rande eines Moores liegen, beim Ablassen im Herbst mir auch einige Wurzeln die da am Weiherboden liegen mitnehmen. Das sind auch hauptsächlich Fichtenwurzelstöcke,

Gute Fundstellen bei denen die Wurzeln gelegentlich in Haufen rumliegen sind Baustellen vom Straßenbau wenn gerade der Boden für Straßenbau oder für Sandgrubenerweiterungen abgeräumt wird. Auch Neubaugebiete in Gegenden mit solchem Geologischen Hintergrund sind ein gutes Suchgebiet. Meist ist man froh wenn es wegkommt. Ich frage immer. Natürlich nur solche Stücke die schon freigelegt waren.

Ich kenn mich ganz gut mit Pflanzen aus und seh meistens gleich ob es da passen könnte.

Wegen dem Bodengrund habe ich immer etwas Essigessenz dabei um Kalkgehalt zu testen. (Rohboden ins Glas und Essigessenz draufgießen, wenn es schäumt nehm ich es nicht) Vorsicht die Säure ist stark ätzend.

 

Die vom Aquariengeschäft die für Weichwasseraquarien (Diskusbecken zum Beispiel) angeboten werden sollten auch gehen. Zumindest war das früher so. Es gibt aber auch Holz aus den Halbwüsten Afrikas bei denen ich ökologische und auch Kontaminationsbedenken habe (Kalk?). Dieses Holz ist zwar abgestorben aber in seinem Schatten kann sich eine empfindliche Restvegetation halten die dann zerstört wird. Dort wird dann bis zum nächsten Klimawandel nichts mehr wachsen.

Im Handel ist auch viel Rebholz dessen Eignung ich nicht beurteilen kann.

 

Wenn deine Drosera anglica im Sphagnum wachsen hast Du vielleicht ein Problem aber binata sollte damit kein Problem haben. Ich sorge dafür das  verschieden stark wachsende Moose sich die Fläche aufteilen.  Da wo ich gerne die kleinen Drosereas haben will wird konsequent alles stärker wachsende Moos gezupft. Notfalls mach ich es wie ich in einem Sekundärbiotop gesehen habe. Die Oberfläche abnehmen.

Damit es schneller geht setze ich größere Pflanzen und auf dem Rohmoor, die ich aus dem Moos rausfiesele. Oder ich sähe einfach ein paar Samenstände dahin. Aber in einer gut besiedelten Anlage taucht da sowieso immer eine neue Population auf.

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partisanengärtner

Gegen Amseln habe ich auch kein endgüpltiges Konzept. Ein bisschen hilft es wenn Frauenhaarmoos mit dabei ist. Es stabilisiert den Boden. Damit es die Carnivoren nicht total überwächst, schneide ich es öfter ziemlich kurz ab.  Meist mach ich das in der Ruhezeit, damit ich nicht die Pings und die Droserdas mit erwische. Auch wenn es einige Zeit nur braune Stoppeln zeigt, wird es wieder wunderschön. An solchen Stellen hat sich bis jetzt noch keine Amsel vergriffen.

Außerdem versuche ich gerade noch zwei andere Methoden. Mit umgedrehten Mausefallen und totem Fichtenreisig. Letzteres scheint auf jeden Fall zu funktionieren. Eine Mausefalle ist auch schon gehüpft.

Hier kannst Du die abgelichtet sehen. http://forum.carnivoren.org/index.php?/topic/36569-patchworkmoorbeet/#entry176755

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Wenn man abgesägtes Holz (ich habe einen kleinen Eichenstamm als Abtrennung drin) aus der Natur nimmt, versuche trockenes Holz zu finden.

Wenn es frisch abgesägt wurde ist es noch zu feucht und Pilze (nebst der Moorumgebung) zersetzen feuchtes Holz viel schneller. Feuchtes Holz ist praktisch eine Einladung für Pilze.

 

-volker-

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partisanengärtner

Wobei allerdings in den wirklich nassen Bereichen das Holz sich kaum noch zersetzt. Der saure Torf und der Mangel an Sauerstoff sorgt dafür das  Holz auch ein paar tausend Jahre halten kann.

Wir haben hier Eichen im Botanischen Garten liegen. Das Holz ist schwarz und einige tausen Jahre alt. Man nennt das Mooreichen.

Wenn das Moorholz aus den Abbaugebieten an die Oberfläche kommt ist es völlig mit Torfwasser getränkt. Da beginnt auch an der Luft nur sehr langsam die Zersetzung.

Grünes Holz hat allerdings viele Nährstoffe die die Zersetzung beschleunigen.

 

Man lagert ja auch frisch geschlagenes Holz in tiefen Gewässern, wenn es nicht gleich aufgearbeitet werden kann. So seltsam sich das auch anhört. Gefährlich ist Nässe und ausreichend Sauerstoff.

Bei dem Gebrach in unseren kleinen Moorkübeln ist natürlich die Konservierung nicht so dolle wie Volker sagt. Aber bis das Holz sich zersetzt hat sich der Torfkörper duch Wurzel Pilze und Moose verfestigt. Dann ist es egal ob das Holz schon weicher ist. Teile die in die Luft ragen muß man halt ersetzen wenn sie völlig zerbröseln.

 

Die Mooreichen aus dem Untergrund hier zerfallen langsam an der Luft. Möbel daraus oder Skulpturen sind eisenhart solange sie nicht draußen stehen müssen.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hi Alex,

 

so langsam beneide ich Dich. Du scheinst ja im Paradies zu leben, was Ressourcenzugriff im Hinblick auf ein anzulegendes Moorbeet anbetrifft :bow:

Aus Ahnungslosigkeit habe ich ein frisch abgesägtes Eichenstämmchen verwendet.

 

Schon nach 2 Jahren war soviel Holz weg,

m_pleione_stammg.jpg

 

...das sich in dem Spalt von Rinde und Kern eine Erdkröte nieder ließ

m_kroete01.jpg

 

 

-volker-

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partisanengärtner

An der Luft zerlegt es sich in einigen Jahren. Das Kernholz hält viel länger. Das weiche helle Splintholz fault schneller als ein Baumarktfichtenbrett. Besonders wenn die Rinde dran ist. Aber ich finde gerade diese natürliche Höhle sehr schön. Gefällt mir schon sehr gut.

Ich lebe hier in der Provinz und kenne natürlich auch ein paar Leute die rumkommen. Das hat schon Vorteile :yes:

Fichten und Kieferwurzeln bleichen schön aus. Das macht Eiche leider nicht so. Das Splintholz wird weich wie Pappe und bröckelt weg. Ich habe hier auch einige Eicheäste liegen. Bei Christian ist auch ein großer im Hintergrund. Die Rinde und in geringerem Maße das Splintholz wirken hier als Abbaubeschleuniger. Unter der Rinde geschützt kann Pilz den Abbau des weichen Splintholzes beginnen. Das härtere Kernholz wird wieder durch die  infizierte Splintholzschicht schneller abgebaut. Unter Sauerstoffentzug tief im nassen Torf passiert das aber natürlich nicht mehr.

Wenn Du mal in die Gegend kommst bring einen Anhänger mit dann zeige ich Dir ein paar Fundstellen für Rindenfreies Wurzelholz, im Herbst auch Moorwurzeln.

 

Von den großen Mooreichenstämmen habe ich leider nichts abgekriegt. Die sehen bald so aus wie Dein Stämmchen. Sind halt mal große Eichen gewesen, also viel dicker. Ich habe sie noch ganz frisch gesehen.

Unter Wasser hält Eichenholz Jahrhunderte (entrindet) Da sind einige Städte drauf gebaut. Sobald der Wasserstand sinkt faulen sie weg.

 

Leider fault Holz mit Rinde immer sehr schnell also erst entrinden und gegebenenfalls Splintholz entfernen aber wie sieht das bei Eiche dann aus. :rasp:

 

Gruß Axel

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partisanengärtner

Heute war ich in einem Schluchtwald mit saurem Boden. Mehrere Sphagnumarten unter anderem auch viele umgestürzte Bäume.

 

 

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Bei diesem kann man gut sehen, das das berindete Stammholz  viel schneller fault als sie zähen Wurzeln. Dies ist allerdings eine Kiefer.

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partisanengärtner

Leider kenn ich gerade keine Haufen von Moorwurzeln die einfach am Wegrand  liegen. So eine Stelle war in Haidlas (bei Gefrees im Fichtelgebirge)

Mein Vater wohnte auf der anderen Straßenseite. Der Haufen war mehr als mannshoch. 20 Jahre später war ich wieder dort. Die meisten Wurzeln waren verwittert und der Rest war schon sehr brüchig. Die Bauern hatten die aus dem Moorboden gezogen und dort wie Lesesteine deponiert.

 

Die Zeiten sind wohl vorbei aber einzelne schöne Wurzeln kann man schon noch finden. Damals haben sie diese hochglegenen Moorböden unter den Pflug genommen.

Dort wuchsen auch wilde Arnika und natürlich gab es Moorschlenken mit allem was man sich von einem Moor wünschen kann. Betonung auf gab.

Man muß jetzt dort schon viele hundert Meter laufen um noch solche Lebensgemeinschaften zu finden. Zumindest vor drei Jahren.

Dieses Jahr schau ich mal wieder hin.

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Hi Hanne, noch ein Nachschlag zum Holz und Sphagnum.

 

Holz, das an die Luft kommt und Feuchtigkeit abbekommt wird sich früher oder später IMMER zersetzen, das ist der ganz natürliche Verrottungsprozess und wird in der Forstwirtschaft als Kadaververjüngung bezeichnet. D.h. aus totem Holz entsteht neue Vegetation. Selbst die schon erwähnte Mooreiche ist nichts weiter als eine Mumifizierung und wird an der Luft zersetzt, dauert eben nur länger.

Hier in den Schwarzwälder Hochmooren ist der natürliche Baumbestand Tanne, Buche, (Moor-)Kiefer, sehr sporadisch Birke. Ich würde dir auch empfehlen bei Bruchholz aus dem Wald die Rinde abzuschälen, wegen der schnellen Verrottung bzw. Einschleppung von Schimmelpilzen. Normale Kappenpilze wirst du irgendwann bestimmt finden, diese sind aber harmlose Gäste. Beim Holzsuchen evtl. einen Zollstock mitnehmen. Was im Wald ganz toll und passend aussieht, kann im Beet ein riesen Brocken und völlig ungeeignet sein. Die wenigsten werden eine Fläche haben wie im Thread "Bau eines großen Moorbeetes". Geeignetes Fundholz sollte problemlos einen kräftigen Schlag gegen einen Stein oder Baum überstehen. Alles was da schon bricht und zerbröselt ist zu morsch und fault binnen kurzer Zeit weg. Kräftige Holzstücke kannst du länger erhalten wenn du sie gut getarnt auf z. B. Sandsteine legst und somit den direkten Kontakt zum Torf unterbrichst. Direkte Auflage saugt Wasser ins Holz, es zersetzt sich, kann aber so als schicker Wuchsstoff für Drosera rotundifolia dienen.

 

Frauenhaarmoos, davon kann ich nur dringend abraten! Sieht toll aus, bildet aber Humus und hat eine Ausbreitung und Wurzeltiefe, die horrormäßig ist. Sphagnum taugt nicht für kleine Pflanzen wie D. anglica oder intermedia oder Utris. Die Ausnahme ist rotundifolia, die bei sehr dichten Sphagnumflächen von Natur aus mit hoch wächst. Wie flächig sich Sphagnum ausbreitet kannst du sehr leicht nachsehen - so groß wie die Moorfläche ist, ist auch die Verbreitung. ähh, bei meinem Beet hat es diesen Bereich schon deutlich überschritten ... über große Flusskiesel wohlgemerkt.  :cool:

 

Gruß Piesl

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Hallo,

ich bin's nochmal.

 

Hat denn jemand mit Pflanzen von Thomas Carow oder Erich Maier (deutl. teurer) Erfahrungen gemacht?

Auf eine Antwort würde ich mich freuen.

 

LG Hanne :yes:

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partisanengärtner

In Christians Moorbeeten pflege ich Frauenhaarmoos seit mehr als 8 Jahren. Seit mindestens 5 jahren wachsen da Venusfliegenfallen, die Darlingtonia überlebt dort von Anfang an. Diese Teile sind jetzt im neuen Moorbeet als Bulten integriert.

Dazu muß ich allerdings sagen das ich es jetzt schon einmal in zwei Jahren runterchneide damit es die Mitbewohner nicht erstickt. Teileweise zupfe ich auch um die Pflanzen das Moos aus. Es treibt immer wieder nach und vermehrt sich trotzdem langsam. Die Verwendung sehe ich bei einem kleineren Biotop auch sehr kritisch (nach ein paar Jahren)

Besonders da ich nicht weiß wie man es endgültig wegbekommen könnte.

Bei Sphagnumpolstern kann ich ganz gut die Ausbreitung begrenzen wenn nichts kleines darin wächst. Lebendes Sphagnum ist ideal für die Vermehrung seltener Wildlilien aus Zwiebelschuppen. Auch Stecklinge gehen da besonders gut, Abmoosen geht damit am besten. Außerdem ist es als Substratzusatz für viele Exoten ideal. Die benötigte Menge kann man einfach rauszupfen, wenn man nicht so leichtsinnig war kleine Sonnentau drin aufkommen zu lassen, da gibt es dann einzelne Opfer.

Hier wirst Du auch sicher viele dankbare Abnehmer finden.

Vor allem Sphagnum gibt es in vielen Arten und manche wachsen sehr langsam. Bei einigen Arten kann man aber förmlich zusehen wie sie wachsen wenn sie feucht genug sind. Für bedingt winterharte größere Carnivoren  (S. leucophylla, Darlingtonia etc.)sind sie vermutlich als lebender Winterschutz gut geeignet. Da läuft noch ein Versuch.

 

Die Wurzeln die ich in Christians Moor verbaut hatte haben die 8 Jahre die Form gehalten. Das Holz ist jetzt oberflächlich ziemlich weich wird aber als Torfziegelersatz sicher noch einige Jahre durchhalten und einige Steilkanten in Form halten.

 

 

Damit will ich Piesl nicht widersprechen, es kommt halt drauf an was man will. Wenn Du mit einem Patchworkmoorbeet arbeitest kannst Du eine Sukzessionsfolge des Moores nebeneinander haben. Oder auch eine deiner Erfahrungen.

 

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Weil ich die Flechten auf manchen fast schon zerfallenen Stücken so liebe, habe ich auch schon sehr morsche Teile verbaut um solche Flechten ins Biotop zu bringen.

Wenn man vorsichtig ist kann das schon 5 oder 6 Jahre gut gehen. Die Flechten finden sich mittlerweile auch in den Frauenhaarmoospolstern und natürlich auf anderen Holzstücken. Flechten bauen das Holz übrigens kaum ab. Sie leben hauptsächlich von dem was der Regen liefert.

 

Meine Verwendung der Holzstücke orientiert sich an dem was ich im Laufe meines Lebens draußen gefunden habe. Teile die von der Sonne gebraten werden bleiben ziemlich lange intakt, auch wenn sie von innen langsam zersetzt werden. Aber auch wenn sie dann irgendwann mit Moosen bedeckt sind halten sie sehr lange ihre Form. Einge dieser Wurzelstöcke kenne ich seit Jahrzehnten. Wobei diese Hügel im Moor kaum jemand als ehemaligen Wurzelstock erkennt. Der Bewuchs ist aber ein ganz anderer als auf Bulten anderer Herkunft.

Ich liebe den Wandel und die Erfahrung die er mit sich bringt. Die meisten Moorkübel werden eher umgebaut als der Verfall dieser Wurzeln dauert.

Hier ist das mehr als 8 Jahre verbaute Holz wieder in Funktion gekommen als Steilhang. Langsam fasst das Frauenhaarmoos wieder Fuß. Die weiteren Steilhänge sind durch diese Frauenhaarmoosbulten stabilisiert. Das zersetzt sich nicht aber es wird größer.

Was ich mit sowas mache wenn ich nicht mit Patchwork arbeite weiß ich noch nicht. Vielleicht endet es mal als Pflanzsubstrat im Waldgartenteil mit Cypridpedien und anderen Kostbarkeiten der nördlichen Wälder.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo Hanne,

 

da kann ich Andreas nur uneingeschränkt zustimmen, die Pflanzen von Thomas sind klasse. Von Erich Maier habe ich noch nichts bestellt, insofern kann ich zu seiner Qualität bzw. dem Preis-/Leistungsverhältnis nichts sagen.

Bearbeitet von Wolfgang Liere
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Heute habe ich schon mal den Torf und Quarzsand für das Hochmoor, und den Kalksplitt und den Sand für das Niedermoor (habe zwei Behälter dafür) gekauft.

 

Weiß jemand mir zu erklären, wie die Schichten für das Niedermoor aufgeteilt werden müssen und wie dick die oberste Schicht Weißtorf sein muss?

 

Unten kommt wohl zwischen die gelöcherten Eimer erst mal Torf (wie hoch?), dann eine (10 cm) Schicht mit einem Gemisch aus 40% Kalksplitt/Sandgemisch und 60% Torf. Dann kommt oben drauf wieder eine Torfschicht - wie dick muss diese sein?

 

Außerdem könne man diese Pflanzen mit einem Blühdünger (wenig N, viel K + P) gießen. Wenn ja, wie oft überhaupt?

 

Freue mich über jede Antwort.

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partisanengärtner

Wer lesen kann ist im Vorteil sorry

 

Von Deinen Pflanzen soll eigentlich nur der Mokassinfrauenschuh etwas Kalk im Untergrund brauchen.

Für den Rest ist es nicht nötig oder sogar schädlich.

Soweit ich weiß sind nur einige Piguicula drauf angewiesen. Sarracenien lieben es gar nicht.

Bearbeitet von partisanengärtner
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