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Grauschimmel und seine Ursachen


Alexander Fisch

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Hallo

Ich habe seit ein paar Jahren im Winter starke Probleme mit Grauschimmel an meinen Sarracenien. Das führte vor ein paar Jahren dazu das ich über 100 Pflanzen verlor. Was mich interessieren würde sind eure Erfahrungen damit und was ihr dagegen unternehmt oder was ihr vielleicht zur Vorbeugung tut. Bitte nur posten wenn ihr fundierte Erfahrungen teilt die sich auf Versuche oder Ergebnisse mit mehreren Pflanzen stützen. Dieses Jahr habe ich Gott sei dank einige Pflanzen anscheinend gerettet durch großflächiges rausschneiden und erst eine Pflanze als total Verlust war aber dann natürlich wie soll es auch anders sein eine S.Adrian Slack.

 

Speziell interessieren mich folgende Fragen.

1: Ist euch auch wie mir aufgefallen das sehr oft Pflanzen betroffen sind die einen Blütenansatz haben und könnte das darauf zurück zu führen sein das die Pflanzen zu warm geworden sind?

2: Konntet ihr wie ich Pflanzen retten indem ihr großflächig die betroffenen Stellen herausgeschnitten habt?

3: Habt ihr andere erprobte Maßnahmen um die Pflanzen zu retten z.B. ein Spritzmittel?

4: Macht ihr etwas um dem ganzen vor zu beugen z.B. die Pflanzen im Herbst düngen?

5: Ist euch auch aufgefallen das immer nur Pflanzen im Topf aber praktisch nie im Moorbeet betroffen sind und woran kann das liegen?

6: Was glaubt ihr ist besser für die Pflanzen. Ganzjährig im ungeheizten Gewächshaus oder bei drohendem Frost in die Garage bei ca 10 Grad mit deutlich weniger Licht?

7: Kennt jemand einen Link wo mehr zu diesem Thema steht?

Alexander

 

 

 

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partisanengärtner

Hallo Alexander

im Moorbeet bei Christian hatten wir mal größeren Befall an verschiedenen nicht ganz harten Hybriden.  Die waren nach einem harten Winter ziemlich stark geschädigt. Die erfrorenen adulten Triebspitzen hatten alle Botrytis. Ich habe einige unbehandelt gelassen welche alle starben (wenn sie nicht schon ohnehin erfroren waren) Die meisten habe ich stark ausgeschnitten und da kamen einige durch. Nicht befallene winterharte Arten hatten keinen Befall und wurden auch nicht angesteckt.

Bei meinen Wild-Lilien habe ich ein Spritzmittel erfolgreich angewendet, das allerdings nur für Erdbeeren zugelassen ist. Es hilft auch bei akutem Befall und verhindert das Aussporen. Allerdings sehr gewässerschädlich.

Das hatte ich damals nicht. So kann ich auch nicht sagen ob es auch bei Sarras hilft.

 

Bei Sonnentau und Sarraceniensämlingen hatte ich in Töpfen (Winter, drinnen)öfter mal Befall. Das lässt sich aber, rechtzeitig entdeckt, stoppen durch bestreuen mit Holzasche. Bei einem D.filiformis im Freiland war eine von drei Winterknospen stark mit Grauschimmel befallen. Da habe ich Holzasche draufgestreut. Die angrenzenden Winterknospen zeigen auch nach vielen Wochen keinen Befall. Mal sehen wie sie austreiben.

Die Basische Asche scheint keine negativen Auswirkungen auf die Pflanzen zu haben. Auch im darauf folgenden Jahr kann ich nichts negatives feststellen. Längere Beobachtungen habe ich leider nicht da ich es nicht auf den Steckern notiere welche ich behandelt habe. Die befallenen dicken Rhizome adulter Sarracenien reagieren nicht positiv auf die Holzasche. Da sind wohl zuviele Hyphen des Pilzen tief im Rhizom, bevor man es bemerkt.

Holzasche kann durchaus kalkhaltig sein. Meine war von Fichten.

 

 

Im Moment haben wir solche zickigen Hybriden in der neuen Anlage. Um den Grauschimmelbefall zu verhindern, habe ich alle empfindlichen Pflanzen mit Sphagnum bestückt. Es wird in einem richtigen Winter wohl auch ein gewisser Frostschutz sein. Darüber hinaus soll ja lebendes Sphagnum eine gewisse fungizide Wirkung haben. Aber sicher nicht bei allen Pilzarten, da ich dort auch höhere Pilze finde.

Grüße Axel

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo

Habe auch schon mal Probleme mir Grauschimmel gehabt. Bei meinen am Kellerfenster überwinterten Pflanzen. Zwei Pflanzen sind mir leider eingegangen, eine dritte konnte ich retten, in dem ich den letzten gesunden Rest neueingepflanzt habe. Der Rest der Pflanze war alles abgestorben.

Der Raum im Keller wird selten gelüftet zudem war das Substrat etwas zu feucht.

Einmal hatte ich auch Grauschimmel bei meiner S. purpurea die wo anders überwintert wird, bei der war das Schimmelproblem, da noch Wasser in den Krügen war, zudem wächst S. purpurea mit den bauchigen Blättern im Vergleich zu anderen Schlauchpflanzen ja recht dicht. Sodass kaum Luft an die Pflanze kommt und sich das vom Substrat verdunstende Wasser nicht entweichen kann

 

Blütenstand hatten emine befallenen Pflanzen nicht.

 

Hauptproblem ist zuwenig Belüftung und zu nasses Substrat. Dieses Jahr habe ich bislang keinen einzigen Grauschimmelbefall bei meinen Schlacuhpflanzen  da ich meine Pflanzen seit dem mir Pflanzen an Grauschimmel eingegangen sind jetzt im Winter um einiges trockener halte. Dafür habe ich leider 2 Pflanzen die ich leider zuwenig gegossen habe, gestern habe ich die vertrockneten Schläuche abgeschnitten eine davon zeigt zum Glück Lebenszeichen, bei der andern heißt es abwarten ob die auch neu austreibt.

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Hallo Alexander,

 

ich kann zwar nicht mit jahrelangen Erfahrungen auffahren, aber ich denke der Schlüssel liegt im Verhältniss von Temperatur. Licht, Luft- & Substratfeuchtigkeit. Hier jetzt genaue Ursachen & Ratschläge zu geben ist wohl schwierig, da die Bedingungen bei jedem etwas anders sind.

Aus meiner Sicht, stehen deine Pflanzen einfach zu feucht. Mite einer Deckschicht aus Sphagnum habe ich allerdings recht gute Erfahrungen bei kühler Überwinterung (10°) unter 7h Kunstlicht gemacht.

Je weniger Licht vorhanden ist umso trockener sollten die Töpfe stehen und bei großen Sarracenia-Töpfen und vieleicht 10° im GWH dauert es Monate bis die runtergrtecknet sind. Die Luftfeuchtigkeit wird da auch bei 70% oder mehr liegen. In Verbindung mit wenig Licht kommt es dann schnell zur Schimmelbildung. Mir fallt es selbst schwer mich mit dem Gießen zurückzuhalten, aber bei niedrigen Temperaturen können ja Rhizome auch ohne Substrat überwintert werden und im Verhältniss dazu sind "trockene" Töpfe immer noch klitschnass!

Bei leichten Schimmelbefall gehe ich da mit dem Drücksprüher drauf, meist funktioniert das recht gut (im Anfangsstadium) Nachteil dabei ist das damit das Substrat wieder sehr feucht wird. Unter Bedingungen im GWH ohne Bleuchtung, kann das durch die Feutigkeit aber ins Gegenteil umschlagen!

Die Garage ist nur eine Alternative, wenn da eine Temperatur um die 0-5° herrscht, alles darüber ist wieder gut für den Schimmel!

 

Grüße Nicky

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partisanengärtner

Totes oder geschädigtes Gewebe ist eigentlich immer besonders anfällig. Auch wenn die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und die Luftbewegung nicht ganz passend für den Pilz sind.

Wenn die Hyphen erst als Rasen außen auftauchen ist das Gewebe oft schon sehr tief befallen.

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Erst mal danke für die ausführlichen Antworten.Hat noch jemand Antworten auf meine Fragen oder Erfahrungen die er weiter geben kann?

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Hallo Alexander,

die "jahrelangen Erfahrungen" teilt wohl leider mehr oder weniger jeder mit dir, der Carnivoren hält und wird über den Winter mit ganz vorne in der Hitliste der Killer stehen. Deine Verluste sind jedoch gewaltig und lassen für mich den Schluss zu - du hast nicht reagiert!

 

Pilze als natürlicher und wichtiger Bestandteil der Kompostierung von tierischem und pflanzlichem Gewebe sind nun mal allgegenwärtig, so auch Botrytis, der nebenbei auch lebendes Gewebe infiziert.

Im Großen und Ganzen sind Pilze lichtscheues Gesindel, zu sehen bekommen wir eigentlich immer erst ihre Sporenträger. Egal ob Champignon oder Schimmel. Das heißt aber auch, dass der Befall bereits um ein vielfaches weiter fortgeschritten ist als es den Anschein hat. Grauschimmel fand ich auch schon im zeitigen Frühjahr unter Sphagnum und in dichten Sarracenienhorsten mit absterbenden Schläuchen. Doch dort hat er seine natürlichen Ausbreitungsgrenzen durch die Resistenz der gesunden Pflanzenteile. Ausschneiden und Belüften reicht hier im Normalfall.

Töpfe sind durch ihre Platzierung in meist geschlossenen Räumen wesentlich mehr gefährdet

Ist der Befall erst einmal aufgetreten helfen am besten verbesserte Luftzirkulation, deutlich weniger Feuchtigkeit und Sonne. Einzelne Töpfe habe ich schon komplett kuriert in dem ich sie auf den Südbalkon in die pralle Sonne gestellt habe. Aber nicht übertreiben, sonst erledigst du auch gleich die Carnivoren mit, wenn sie es nicht gewöhnt sind.

 

Um eine Verbreitung durch Sporenflug zu verhindern, gibt es bei mir bei flächigem Befall eine satte Dusche mit Sprühmittel gegen Grauschimmel. Als Erdbeeresprühmittel in jedem Gartencenter erhältlich. Ein einfaches Abstechen des trockenen, grauen Belages würde ich dringend vermeiden, da du so nur die mikroskopisch kleinen Sporen aufwirbelst und in der Umgebung verteilst. Gesprüht kannst du dann abstechen und ggf. nachsprühen, um das Myzel anzugreifen.

Das abgestochene Substrat NICHT mehr verwenden!

Der beste Schutz ist aber regelmäßige Kontrolle und sofortiges Handeln.

 

Gruß Piesl

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Hallo Alexander,

 

Hallo

Ich habe seit ein paar Jahren im Winter starke Probleme mit Grauschimmel an meinen Sarracenien. Das führte vor ein paar Jahren dazu das ich über 100 Pflanzen verlor. Was mich interessieren würde sind eure Erfahrungen damit und was ihr dagegen unternehmt oder was ihr vielleicht zur Vorbeugung tut. Bitte nur posten wenn ihr fundierte Erfahrungen teilt die sich auf Versuche oder Ergebnisse mit mehreren Pflanzen stützen. Dieses Jahr habe ich Gott sei dank einige Pflanzen anscheinend gerettet durch großflächiges rausschneiden und erst eine Pflanze als total Verlust war aber dann natürlich wie soll es auch anders sein eine S.Adrian Slack.

 

Vieles wurde hier schon erwähnt und genannt, da ich aber nach mittlerweile 15 Jahren mt Carnivoren auch etwas experimentiert habe ergänze ich mal einige Dinge, die ich anders sehe und anders mache oder präzsiere etwas für meine Wenigkeit.

 

1: Ist euch auch wie mir aufgefallen das sehr oft Pflanzen betroffen sind die einen Blütenansatz haben und könnte das darauf zurück zu führen sein das die Pflanzen zu warm geworden sind?

 

Der kausale Zusammenhang wird hier meiner Meinung weniger in der Blüte an sich liegen, sondern viel mehr daran das die Pflanzen sich schon von der Ruhephase auf die Wachstumsphase umgestellt hatten. Da reicht dann schon leichter Frost und die zarten jungen Triebe erfrieren. Das dann weiche, matschige Gewebe ist ideal für eine Besiedelung mit diversen Schädlingen, natürlich auch Pilze. Solche angetriebenen Pflanzen kann man eigentlich nur kühl und frostfrei weiterkultivieren. Zur Not auch über kurze Zeit dunkler. Auf alle Fälle musst du das Erfrieren einzelner Pflanzenteile verhindern.

 

2: Konntet ihr wie ich Pflanzen retten indem ihr großflächig die betroffenen Stellen herausgeschnitten habt?

 

Klares Ja, allerdings musst du dafür schnell reagieren und nicht zimperlich sein. Ich nehme ein Skalpell und schneide mindestens noch einen halben Zentimeter des weißen Gewebes mit aus. Alles was irgendwie braun und matschig ist muss weg. Manchmal reichen wirklich sehr kleine gesunde Stücke um die Pflanze zu retten. Die Stelle desinfiziere ich dann mit Holzkohlepulver und setze die Pflanze hell aber nicht vollsonnig in lebendes Sphagnum.

 

3: Habt ihr andere erprobte Maßnahmen um die Pflanzen zu retten z.B. ein Spritzmittel?

 

Alle Spritzmittel sind meiner Meinung nach nur zur Linderung der Symptome zu gebrauchen. Allerdings vermeide ich sie, da ich wenig Erfolg mit ihnen hatte.

 

4: Macht ihr etwas um dem ganzen vor zu beugen z.B. die Pflanzen im Herbst düngen?

 

Zwei Dinge die ich tue. Zum Einen entferne ich alles abgestorbene Material. Das hilft das der Schimmel sehr wenig Grundlage zum Wachstum findet. Gut ist auch alte verzweigte Rhizome zu teilen um Luft an diese Stelle zu bekommen. Zum Zweiten mache ich genau das Gegenteil von dem was hier so oft gesagt wird. Ich flute meine Kübel bis die Pflanzen unter Wasser stehen! Hat einer von euch schon mal unter Wasser Schimmel gesehen? Ich auch nicht... Das selbe passiert auch in Mooren im Winter. Der Wasserspiegel steigt, da mehr Wasser hinzukommt als abfließt bzw. verdunstet. Die Pflanzen überstehen das tadellos bei mir. Ich kenne Leute die werfen ihre Töpfe im Winter in Teiche, Wasserfässer und Ähnliches und haben damit großen Erfolg. Die Pflanzen sind so vor Barfrösten geschützt, können nicht austrocknen und im Eis eingeschloßen bleibt die Temperatur sehr konstant. Auch wärmere Perioden werden abgepuffert indem das Eis schmilzt, die Temperatur aber konstant niedrig bleibt. Ausprobieren! Vielleicht erstmal mit ein, zwei Hybriden, falls du feige bist :D

 

PS: Im Herbst keinesfalls Düngen, das bringt den Rhythmus ganz durcheinander und schadet den Pflanzen eher...

 

5: Ist euch auch aufgefallen das immer nur Pflanzen im Topf aber praktisch nie im Moorbeet betroffen sind und woran kann das liegen?

 

Unter anderem an dem was ich gerade beschrieben habe, wie auch genannter Stauluft, schnellem Durchfrieren und Auftauen etc.

 

6: Was glaubt ihr ist besser für die Pflanzen. Ganzjährig im ungeheizten Gewächshaus oder bei drohendem Frost in die Garage bei ca 10 Grad mit deutlich weniger Licht?

 

Kommt drauf an welche Methode du bevorzugst. Für mich eher das ungeheizte GWH, wenn man alles oben geschriebene beachtet. Bei nur mäßig Winterharten lieber wenn's richtig kalt wird immer mal hin und her räumen.

 

7: Kennt jemand einen Link wo mehr zu diesem Thema steht?

 

Nein, da muss ich passen.

 

LG Marcus

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Hi,

 

ich hatte bisher zum Glück nur einen Winter Probleme mit Grauschimmel bei Sarracenia gehabt. Ich habe damals 2 Mittel gespritzt, aber die betroffenen Pflanzen trotzdem verloren. Ich hatte sie vorher aber in Quarantäne gestellt und so waren zum Glück nur 2 oder 3 Pflanzen davon betroffen. 

Auffällig war bei mir damals, dass die "buschigsten" Pflanzen davon betroffen waren. Seit dem schneide ich großzügig die Schläuche im Spätherbst ab, so dass die Wachstumspunkte luftig sind. Seit dem habe ich keine Probleme mehr.

 

Schöne Grüße

Andy 

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Hallo,

 

eine kurze Ergänzung hätte ich noch! Ich schneide Sarracenienschläuche nicht am Rhizom ab bzw. darüber, sondern reiße die Blätter förmlich ab. Damit bleibt kein Rest der Schimmeln kann...

 

LG Marcus

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Hallo zusammen,

wenn es wirklich Grauschimmel ist (Botrytis cinerea), dann sollte eine vorbeugende Behandlung eigentlich kein Problem sein. Wenn die Pflanzen erstmal stark befallen sind, dürften die Chancen eher schlecht stehen.

Z.B. mit Botrysan - wirkt systemisch.

Grüße

Andreas

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Hallo Alexander,

 

ansich kann ich mit meinen Beobachtungen Marcus voll und ganz Recht geben.

Als ich mit dem Hobby anfing habe ich meine Sarracenien im unbeheitzten Wintergarten überwintert. Leider blieb Grauschimmel nicht aus. Nach einer Suche hier im Forum bin ich über Chinosol-Tabletten (Wirkstoff: Chinolinolsulfat-Kaliumsulfat) gestolpert. Ich habe befallene Blätter entfernt (Rhizome waren zum Glück keine betroffen) und anschließend regelmäßig mit einer Chinosol-Lösung gegossen. In diesem Winter hatte ich keine Probleme mehr mit Grauschimmel.

Da ich noch Tabletten übrig hatte, habe ich diese im Folgewinter verwendet, als sich normaler Schimmel auf dem Substrat breit machte.

 

Aus Platzgründen wurden die Sarracenien in den Folgewintern aus dem Wintergarten verbannt, wobei ich bezüglich der Überwinterung auch experimentiert habe. Dabei bin ich über das von Marcus angesprochene Fluten gestolpert und kann es nur empfehlen. Zwei Ikea-Sarracenia-hybriden überwintere ich momentan zum zweiten mal total versenkt (ca. 60cm Tief) im Gartenteich. Empfindlicher Pflanzen, mit denen ich diesen Versuch noch nicht wagen will stehen geflutet (Wasserstand ca. 2cm über Substrat) in einem Kellerschacht bei 3-7°C. Welke und extrem gefüllte Fallen habe ich beim reinholen der Pflanzen entfernt. Die Überwinterung breitet seit dem keine Probleme mehr.

 

Diesen Winter habe ich eine für mich spannende Beobachtung gemacht. Ich habe Sphagnum in zwei weitgehend geschlossenen Kugelgläsern, einen Zuchtansatz in einer geschlossenen Kunststoffdose und 2 offene Gefäße nebereinander bei Raumtemperatur und der im Winter üblichen niedrigen Luftfeuchtigkeit an einem Fenster stehen. Nur bei den offenen Gefäßen hatte ich leicht Schimmelprobleme. Meine Vermutung ist, daß die geringe Luftfeuchtigkeit das Moos so sehr stresst und schwächt, daß der Schimmel überhaupt wachsen kann. Haben andere ähnliche Beobachtungen gemacht oder habt ihr sinnvoller Erklärungen?

 

Gruß,

Stephan

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  • 2 Wochen später...
Alexander Fisch

Hallo


Erst mal danke für die Antworten.


Thomas Carow schrieb mir noch zu diesem Thema:


 


Zwei grundsätzliche Dinge fallen mir dazu ein:


1.      Die Pflanzen sollten grundsätzlich (auch im Sommer) gesund und hart kultiviert werden. Das Gewebe des Rhizoms ist natürlich auch im Winter besonders fest und gesund wenn die Pflanzen im Sommer vollsonnig kultiviert werden und kräftig in den Winter gehen. Düngen ist ab August zu vermeiden (zu weiches Gewebe im Winter ist dann die Folge).


2.      Wenn man im Winter Probleme mit Schimmel/Pilzbefall hat, sollten ca. im November nahezu alle Schläuche abgeschnitten werden.


3.      Ich stimme mit Marcus Vieweg überein und halte gar nichts von einer 'trockenen' Überwinterung. Gehe mal im Winter an die Naturstandorte, da steht (wie auch hier in Europa) alles unter Wasser. Nach meinen Beobachtungen führt eine trockene Überwinterung zur Schwächung der Rhizome (so z.B. zu kleinen Trockenschäden am Rhizom und damit zu Gewebeschäden).


Auf dieses geschädigte Gewebe setzen sich dann die Schadpilze. Zu hohe Überwinterungstemperaturen tun ihr übriges zur Pilzvermehrung. Halte die Pflanzen auch im Winter nass, bei Frost soll den Pflanzen das Wasser bis zum Hals stehen!


Spritzen mit Fungiziden bringt gar nichts.


 


Also ich fasse mal das bisherige zusammen soweit ich alles richtig verstanden habe.


1: Ist euch auch wie mir aufgefallen das sehr oft Pflanzen betroffen sind die einen Blütenansatz haben und könnte das darauf zurück zu führen sein das die Pflanzen zu warm geworden sind?


 


Das ist den wenigsten aufgefallen aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Pflanzen vielleicht zu warm geworden sind, sich dann eine Blüte gebildet hat was das Rhyzom ein wenig aufgebrochen hat und dann die Pilzsporen freie Bahn hatten als es wieder kalt wurde.


 


2: Konntet ihr wie ich Pflanzen retten indem ihr großflächig die betroffenen Stellen herausgeschnitten habt?


 


Die meisten von euch konnten betroffene Pflanzen retten indem ihr großflächig betroffene Stellen rausgeschnitten habt.


 


3: Habt ihr andere erprobte Maßnahmen um die Pflanzen zu retten z.B. ein Spritzmittel?


 


Ja siehe hier: http://sarracenia.proboards.com/thread/1052/treating-plant?page=1&scrollTo=4905


 


4: Macht ihr etwas um dem ganzen vor zu beugen z.B. die Pflanzen im Herbst düngen?


 


Die Pflanzen fluten ist wohl anscheinend eine sichere Methode aber bei einer großen Menge Pflanzen sehr schwierig. Von Düngen im Herbst raten die meisten ab.Ich frage mich allerdings was mit denen ist die mit Vorratsdüngung (Perlite) arbeiten und das sind nicht wenige.


Vorbeugend spritzen sollte helfen und ebenso die abgestorbenen Pflanzenteile sehr gut entfernen.


 


5: Ist euch auch aufgefallen das immer nur Pflanzen im Topf aber praktisch nie im Moorbeet betroffen sind und woran kann das liegen?


 


Ist anderen nicht so extrem aufgefallen wie mir also wohl eher ein Zufall.


 


6: Was glaubt ihr ist besser für die Pflanzen. Ganzjährig im ungeheizten Gewächshaus oder bei drohendem Frost in die Garage bei ca 10 Grad mit deutlich weniger Licht?


 


Keine klare Aussage wenn ich euch richtig verstanden habe.


 


7: Kennt jemand einen Link wo mehr zu diesem Thema steht?


 


Keiner kennt einen Link mit mehr Informationen.


 


Hat noch jemand weitere Ergänzungen??


 


Grüße Alexander


Bearbeitet von Alexander Fisch
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  • 2 Wochen später...
  • 3 Wochen später...

Hallo

 

Also bei Gewächshaus kultur, im winter trockener halten und so viel wie möglich lüften ! Grauschimmel bildet sich deutlich schneller bei hoher luftfeuchte(stehende Luft) und wenn dann noch etwas Sonne aufs Gewächshaus fällt hat er ideale Bedingungen. Meistens bildet sich Grauschimmel an geschwächten Pflanzen z.B. durch zu straken Frost !

Ich habe beobachtet: wenn ich zu früh umtopfe das heißt ca. Jan-Feb und es danach noch mal kalt wird bildet sich an frisch geteilten Pflanzen eher Grauschimmel als bei nicht geteilten.

 

Im Gewächshaus die Sarras nicht zu dicht wachsen lassen, je dichter und je mehr alte Blattreste in den Horsten sitzten, desto höher ist die Grauschimmelwahrscheinlichkeit !

 

Befallene Teilstücke schnell entfernen, damit sich die Sopren nicht noch weiter verbreiten !

 

Gruss

Pascal

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