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Schwalbenschwänze züchten


Harro

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Hallo,

seit vielen Jahren züchte ich den doch seltenen Schwalbenschwanz und entlasse sie in die Freiheit. Jeder von uns kann daran mitwirken damit sie häufiger in der Natur vorkommen. Einfach nur viel Dill ansähen. Ich selbst suche die zuerst winzige Maden am Dill ab und ziehe sie separat in einem kleinen Käfig auf. Um sie zu ernähren stelle ich jeden Tag in einer Wasserflasche frischen Dill hinein.

Harro

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Hallo,

nachdem sich die Raupen dick und fett gefressen haben, fangen sie an umher zu wandern. Jetzt hänge ich kleine Zweigstücke in den mit feinem Maschendraht verkleideten Käfig. Manche von den kleinen Zweigen haben mehr Anziehungskraft wie die anderen. An den Bevorzugten machen sich manchmal mehrere Raupen fest

Es ist spannend zuzusehen, wie sich die Raupen verpuppen. Zuerst wird am After ein Gespinst abgesondert . Nun klebt sie damit fest. Da bewegt sie ihren Oberkörper von einer Seite zur anderen und spinnt in der Mitte einen Faden. Den Faden kann man sehr gut in der Vergrößerung von Bild 1 sehen. Im Laufe des Tages wandelt sich dann die Raupe in die Puppe um. Dabei verändert sich ihre Farbe. Alle Puppen sehen irgendwie anders aus. Ich nehme die Zweiglein aus dem Käfig und hänge sie im Wintergarten auf. Hier sind sie vor Vögeln sicher. Die Laven, die nicht nach ca. 2-3 Wochen geschlüpft sind hänge ich dann versteckt und vor Vögeln sicher auf meiner Terrasse auf. Diese sind nämlich die, die überwintern und im nächsten Jahr erst schlüpfen. Es ist auch toll beim Schlupf zuzusehen. Mühsam zwängt sich der Falter aus der Puppe und es dauert einige Zeit bis er seine Flügel voll entfaltet hat und davon fliegt. Meine Enkel sind jedes mal begeistert wenn sie dabei zuschauen können. Während dieser Zeit ist alles elektronische Zeug (Tablet, ipad usw.) total vergessen . Das Höchste für sie ist, wenn eine Falter auf ihre Hand krabbelt und dann weg fliegt.

Harro

Bearbeitet von Harro
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Hallo Harro,

 

nicht nur schön zu lesen, dass du die Falter so intensiv unterstützt, sondern vor allem, dass sich Kids auch noch für etwas echtes begeistern können!

 

Gruß Piesl  

 

 

Dillsamen habe ich noch!

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Hallo Piesl,

ich hätte nicht gedacht, dass mein Beitrag so viel Interesse bekommt.

Noch was zur Praxis. Dill dicht und in voller Sonne aussähen. Die Falter legen meistens die Eier in der " zweiten Reihe" ab.

Ursprünglich habe ich Dill für den eigenen Gebrauch in den sehr großen Pflanztrögen auf unserer Terrasse ausgesät. Ich selbst habe erst gar nichts gemerkt. Wir lieben Dill an den Salat und als meine Frau mal welchen in die Küche geholt hat, meinte sie, dass lauter Vogelschei....daran sei. Erst beim näheren Betrachten sah ich, dass es kleine schwarzer Raupen mit vielen Auswüchsen waren. Wirklich, wer auch mal den Versuch macht und winzig kleine Häufchen Vogelkot am Dill entdeckt, Dies sind die Raupen. Sie wachsen sehr schnell und innerhalb ca. 3 Wochen sind es wunderschöne, farbige und ghroße raupen.

Harro

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Hallo Harro,

 

ich persönlich finde solche Berichte und deine Initiative wirklich klasse, die wecken Erinnerungen an artenreicher Zeiten und das sind eben auch Sachen wo jeder Einzelne was tun kann. Was bringt das Aufstellen eins Insektenhotels, wenn im Garten jedes Gänseblühmchen weggemäht wird?

Schwalbenschwänze hab ich hier in unserer Gegend schon Jahre nicht mehr gesehen. Überhaupt sind viele Schmetterlinge & Falter hier stark zurückgegangen. Liegt wohl stark daran, das es hier kaum noch Wildwiesen gibt und bei den Kleinbauern und Hobbygärtner gibt es auch keine blühende Wiese mehr zu sehen.

 

Ich denke ein Großteil hier im Forum ist für solche Berichte immer zu haben. Viele hier sind halt doch noch ein Stück näher an der Natur.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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Find ich auch eine super Sache!

 

Ich glaub ich werde deinem Beispiel folgen und auch Dill ansähen. wir haben zwar fast jedes Jahr die Raupen des Schwalbenschwanzes an unserem Fenchel , aber den

 

Schmetterling selber sieht man trotzdem nur sehr Selten rumflattern , mal schauen ob mit erhöhtem Futterangebot auch mehr Schlüpfen.

 

Weiter so :yes:

 

gruß Mikel

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partisanengärtner

Ein großes Problem für die Raupen sind Schlupfwespen. Trotz der gegabelten Zunge die sie bei Belästigung rausfahren lassen werden ein großer Teil von diesen Nützlingen parasitiert. Darum ist Dein Käfig so wichtig für die Schlupfrate.

Finde ich auf jeden Fall sehr gut.

 

Als Kind habe ich in einer kleinen Höhlung drei Puppen gefunden. Aus zweien schlüpften große Wespen aus einer ein Falter.

Dann gibt es noch die kleinen die häufig die Weißlingraupen parasitieren und aus der lebenden Raupe in großer Zahl rausbrechen um sich dann zu verpuppen.

 

 

Vor wenige Jahren habe ich mal eine Schwalbenschwanzraupe an einem Sträußchen Petersilie vom Wochenmarkt gefunden. Sie fraß sich am Küchenfenster zu einer kräftigen Raupe heran. Als ich meinte es wäre an der Zeit endlich einen Gazekäfig zu bauen war sie verschwunden.

Ich habe die Puppe erst gefunden als der Falter mitten im Winter schlüpfte. Sie war unter einem Tisch aufgehängt.

Der Falter hat sein Leben dann allein im Tropenhaus des Botanischen Gartens verbracht.

Bearbeitet von partisanengärtner
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  • 2 Monate später...

Hallo,

ich möchte mich nochmals, diesmal mit aktuellen Fotos melden. Auf Bild 1 bis 5 ist die Entwicklung mit Datum der Aufnahme  vom Ei bis zur Raupe zu sehen. Auf Bild 6, die wie eine gegabelte Zunge aussehende Auswüchse. Diese können ausgefahren werden um Fressfeinde zu erschrecken. Partisanengärtner hatte sie erwähnt.

Harro

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Tolle Bilder, finde ich sehr eindrucksvoll.

 

Na dann wird Dill auf die Liste der zu pflanzenden Kräuter in unserem neuen Garten gesetzt. :)

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  • 5 Jahre später...

So, möchte Euch meine diesjährige Ausbeute zeigen. In Kürze werden 18 Schwalbenschwänze schlüpfen und dann in die Natur entlassen.

Bilder sind nicht besonders - Handy-

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Ich finde das großartig, was Du da machst. Aber ist das echt so einfach?  Ich meine ich habe hier noch nie solch einen Schmetterling gesehen. Wie lange würde es wohl dauern, bis sich dann doch einer an meinen Dill verirrt?  Und viel wichtiger: Was für Bedingungen brauchen die, um später als Falter überleben zu können.. Hat ja vielleicht auch so seinen Grund, warum es hier keine (nur so wenig) gibt?

 

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vor einer Stunde schrieb Jashi:

Ich meine ich habe hier noch nie solch einen Schmetterling gesehen.

 

?

 

 

vor einer Stunde schrieb Jashi:

Wie lange würde es wohl dauern, bis sich dann doch einer an meinen Dill verirrt?  Und viel wichtiger: Was für Bedingungen brauchen die, um später als Falter überleben zu können.. Hat ja vielleicht auch so seinen Grund, warum es hier keine (nur so wenig) gibt?

 

Artenreiche Magerwiesen und Doldengewächse fehlen. Zumindest dort wo er sich nicht ansiedelt.

 

Schwalbenschwänze sind flug- und wanderfreudig. Wenn dann scheitert es am Lebensraum.

https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/tagfalter/schwalbenschwanz/

 

 

Hier im schönen Fleckchen Franken ist diese Art zum Glück noch reichlich anzutreffen, wenn auch hier ein Rückgang in den letzten Jahren spürbar ist.

Aber gerade in alten (Bauern)Gärten mit entsprechenden Gewürzpflanzen ziemlich sicher ein Stammgast.

 

 

Schon die Raupen sind wunderschön, und der Schmetterling noch beeindruckender.

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Bei uns hier am Hochrhein am Südrand des Schwarzwaldes sind diese schönen Falter doch recht selten geworden. Vor 20 Jahren gab´s davon jede Menge. Leider sind die Futterpflanzen  selten geworden. Vor allen Dingen die Nahrungspflanzen für die Raupen wie (wilde) Möhre, Fenchel und Dill werden kaum noch angebaut. Schwalbenschwänze legen nur ihre Eier auf Pflanzen ab,  von denen sich die Raupen auch ernähren. Ich mache es so: Schon im Februar beginne ich in Töpfen im Wintergarten mit der Aussaat von Dill und pflanze sie im März ins Freie aus. Dann sind die Pflanzen im Mai schon so groß, dass sie von umherfliegenden Weibchen angenommen werden. Die in der Natur wachsenden Pflanzen sind dann noch sehr klein und da das Weibchen die Eier ablegen müssen werden meine großen Pflanzen bevorzugt. Die Weibchen legen immer nur 1 Ei ab. Dieses Jahr war es so, das alle Eier von nur einem einzigen Weibchen sind. Sie besuchte den da schon blühenden Dill. Ich konnte die Eiablage beobachten und die Eier sichern. Meisen und auch Wespen suchen bei mir regelrecht danach und fressen sie.

 

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Bearbeitet von Harro
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  • 2 Monate später...

Sehr schöner Thread. ?

Ich hab das als Kind auch immer getan. Hatte auch ganze kleine "Schmetterlingspfadbücher", in denen auch die Gefährdung der kleinen Dinger drin stand. Und ich wusste damals, dass er gefährdet ist und wollte ihn wieder von der Anzahl wieder aufpäppeln. 

 

Kurz vor der Verpuppung habe ich dann entweder grünliche oder bräunliche Zweige reingetan, um dann die Puppenfärbung zu beeinflussen. 

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Hallo Harro,

diesen Thread kannte ich bisher noch nicht, ist mir wohl nur durch die diesjährigen Aktualisierungen aufgefallen. Ich finde Deine Schwalbenschwanz-Zucht großartig, und ich würde sogar in Erwägung ziehen, mich selbst daran zu versuchen. Allerdings bin ich nicht so zuversichtlich, dass das hier (inzwischen nahe Hamburg) auch klappen könnte, denn ich habe in meinem Leben noch keinen Schwalbenschwanz gesehen - obwohl ich im 41. Sommer bin und immer in ziemlich ländlicher Umgebung in Norddeutschland gelebt habe. Nun ja, ich suche trotzdem schon nach einer Ecke für Dill und Fenchel im Garten. Was mir noch Sorgen bereitet, ist die Überwinterung. In welcher Umgebung überwinterst Du die Puppen? Ich hätte einen unbeheizten Geräte-/ Fahrradschuppen oder einen Keller zur Verfügung, in dem die Temperatur im letzten Winter kaum unter 15 °C fiel.

Viele Grüße

Markus

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Hallo Markus,

in einem anderen Thread hatte ich es schon geschrieben. Bisher habe ich nur die gehabt, die im Frühjahr fliegen und Juni/Juli schlüpfen. Diese legen dann die Eier und die Puppen überwintern. Nächstes Jahr werde ich mal Fenchel anbauen. Der ist so richtig groß im Juli/August. Werde es auch mal mit der Kleinen Pimpinelle versuchen. Da sollen sie auch die Eier ablegen. Die Puppen dieser Generation überwintern. Falls es klappt, werden sie im Wintergarten überwintert. Ich denke Frost macht ihnen nichts.

Harro

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