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Amuri Teil IV - Heliamphora (uncinata, exappendiculata, pulchella 'black')


Martin Hingst

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An unserem letzten Tag hatten wir uns was vorgenommen - und auch reichlich erlebt. Ich werde diesen Tag in zwei Teile splitten, und diesen Teil hier den Heliamphora widmen.

 

Früh morgens gings auf direktem Weg zu der Schlucht, an der wir gestern gescheitert waren und die wir heute auch wirklich erreichen und untersuchen wollten.

 

Trotzdem führte erst einmal kein Weg an den H. pulchella vorbei, die ich zuerst noch ausführlich zeigen möchte. Wie schon gesagt, für mich die schönste aller Heliamphora. Wird ihrem Namen mehr als gerecht.

 

Eine erste kleine Gruppe. Schöne Form und Farben.

 

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Besonders schön sieht sie im Gegenlicht aus:

 

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An manchen Stellen wurden die Pflanzen sehr dunkel. Wobei die Übergänge fließend waren. An eine eigene Varietät 'black' glaube ich daher nicht. Hier ein besonders dunkles Exemplar selbst der noch junge, gerade erst geöffnete Schlauch ist schon tiefrot. Sieht schon sehr edel aus:

 

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Eine hübsche kleine Heliamphora-Insel mit ziemlich dunkel gefärbten Pflanzen:

 

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Jetzt aber zu den neuen Arten. Ich machs kurz - wir hatten diesmal mehr Glück und dank einem kleinen Spähtrupp schnell einen Einstieg in die Schlucht gefunden. Da wurden wir dann auch schnell fündig.

 

Zuerst die Art, die dann später H. uncinata heißen sollte. Typisches Merkmal ist dieser Dorn am Deckel:

 

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In der Schlucht herrschten ganz andere Lichtverhältnisse als in den offenen Sümpfen oben am Berg. Dementsprechend ist Form und Farbe der Pflanzen entsprechend angepasst. Deutlich grüner, um das wenige Licht besser photosynthetisch nutzen zu können,  und auch ohne die roten UV-Schutz-Pigmente und ohne die reflektierenden Haare von pulchella, die ebenfalls Lichtschutzfunktion haben. Auch sind die Schläuche deutlich flächiger als die stark gedrungenen pulchella. Man erkennt gut die rötlichen Nektardrüsen am Schlauch.

 

Die Pflanzen wuchsen direkt an der Schluchtwand:

 

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Bisschen näher dran (soll ja manchmal helfen...)

 

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Direkt daneben wuchs H. exappendiculata. Aufgrund der selben Standortbedingungen ähnliche Merkmale. Allerdings fehlt der Deckel - daher der Name:

 

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Damit hatten wir alle Arten gefunden, die auf dem Amuri bekannt waren. Weiß gar nicht, ob es inzwischen weitere entdeckte Arten gibt? Was ich aber weiß - H. pulchella bleibt meine Königin :-)

 

Die Schlucht hat sich in mehrfacher Hinsicht gelohnt - unglaubliche Stimmung da unten, und brachte uns noch ein paar schöne Entdeckungen. Werde ihr daher den fünften Teil widmen.

 

Jetzt aber noch einmal H. pulchella vom Rückweg. Das schönste Exemplar war vielleicht dieses hier - vier Bilder noch dazu. Erst mal Andreas und Holger bei der Arbeit - Anja lässt den Gentlemen den Vortritt  ;)

 

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Hier die Pflanze aus der Nähe:

 

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Und noch zwei Nahaufnahmen:

 

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Soviel zu den Heliamphora auf dem Amuri. Im fünften Teil dann noch ein paar andere Pflanzen in toller Umgebung.

 

Viele Grüße

 

Martin

 

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so was ähnliches denke ich auch immer, wenn ich in die Venezuela-Bilder schaue... bis jetzt bin ich noch davon gekommen...

 

aber irgendwann habe ich wieder ein Tepui Becken. Wahrscheinlich mit der Amuri pulchella als einzigster Heliamphora. Weiß schon genau, wie es aussehen wird. Leider auch, wieviel Geld dabei drauf gehen wird... später mal ;-)

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Ganz großes Kino!!!!!!

Ich weiß gar nicht, warum es mich hier nicht nervt, dass die Bilder größer sind als es mein Lappy zu lässt. :D Meine klaren Favoriten sind deine Gegenlichtaufnahmen der Pulchella - Top!!!

 

Piesl

Bearbeitet von Piesl
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Danke Piesl!

 

Bisschen blöd, das mit der Bildgröße. Sorry - sowas kann wirklich nerven. Ich versuch mal, ob flickr mir n Link auswerfen kann, der sich automatisch an die Bildschirmgröße anpasst. Glaub aber eher nicht.

 

Bin jetzt neulich erst von 1024px auf 1600px hochgegangen, in der Hoffnung, dass passt inzwischen bei den meisten drauf.

 

Was du machen kannst - geh direkt zu meinem flickr stream, da werden die Bilder dann an deinen Bildschirm angepasst. Und hier im Thread dann bei den Vorschauen belassen.

 

Oder geh ins cpuk - da haben die das so umgesetzt, dass die Vorschauen direkt die ideale Größe haben. Sehr schickes feature.

 

Viele Grüße

 

Martin

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partisanengärtner

Bitte lass die Größe so. Da kann man sich richtig umsehen. Gibt sowas von Entdeckerfeeling.

Gaanz große Klasse

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Find ich ja auch, Axel - also ich nehm das mit der Auto-Anpassung mal als Baustelle in den Hinterkopf. Danke fürs feedback :-)

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Tja, hier wird die Geschichte etwas unschön.

 

Permits braucht man, weiß nicht wie es heute ist, aber angeblich wohl nur noch schwer zu bekommen. Stew hatte sich damals drum gekümmert, keine Ahnung was (und was nicht) er damals alles gedealt hat.

 

Der Hubschrauber geht ins Geld. Damals hat die Stunde 2.500 US$ gekostet, und ne Stunde ist nicht viel, weil man ja auch noch den Hin- und den Rückflug des Piloten zahlt, und wetterbedingte Wartezeiten. Die immer kommen. Ich hab gehört, dass sich die Kosten inzwischen verdoppelt haben.

 

Was man aber machen kann: ne geführte Tour auf den Auyan, oder den Roraima. Ich hab damals mit einem Typ in Sta Elena gesprochen, der für seine fünf Tage auf dem Roraima 120$ an einen einheimischen Träger bezahlt hat. Dann ist das "Permit" wohl dabei - bzw. nicht erforderlich. Und der Roraima ist echt kein low-budget-Tepui. Vielleicht mach ich ja demnächst mal einen Beitrag dazu.

Der Flug nach Venezuela ist dann echt bezahlbar, damals um die 500€. Also wenns nicht unbedingt mehrere abgelegene Tepuis sein müssen, durchaus finanzierbar.

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Hi Martin,

danke für die technischen Tipps, aber du hast es etwas falsch verstanden. Mir gefällt's! Axel hat das exakt auf den Punkt gebracht.

Nervig ist das nur wenn bei "... meine Sarracenia sieht so komisch aus!" man 10 mal klicken muss, nur um dann auf vertrocknetes Substrat zu stoßen. Bei deinen Bildern könnt ich viel näher ran. Das ist wie beim Moorbeet. Will ich einen kurzen Blick drau werfen hänge ich mich im 2. Stock aus dem Küchenfenster. Will ich es SEHEN, gehe ich in den Garten und knien mich direkt vor die einezelnen Pflanzen.

Deine Fotos haben so einen Touch von live dabei - mache sie bloß nicht kleiner!!!!! :nono:

 

Wenn ich an alte glanzvollere Tage das ADAC zurück denke hast du den Titel "Thread des Jahres" schon so gut wie sicher in der Tasche. (ohne irgend welche Mauscheleien)

 

Gruß Piesl***

 

 

*** der auf die Fortsetzung zu fiebert :cool:

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Hi Piesl,

 

na dann passts ja. Ein letzter Teil kommt noch diese Woche - irgendwann mach ich aber nochmal mit dem Auyan weiter. Danke für die goldene Himbeere ;) und

 

viele Grüße

 

Martin

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Welchen - auch den ADAC Titel? :D

 

Danke - werde versuchen, mich würdig zu erweisen und nicht auf den Lorbeeren ausruhen ;-) Vielleicht schaff ichs ja noch unter der Woche.

 

Ich finde die Variationsbreite bei pulchella übrigens noch ner Bemerkung wert. Oben sieht man zumindest vier unterscheidbare Typen: 

1. die "typische" Form (Bild 1) mit feiner Innenbehaarung plus dieser langen Haare.

2. eine komplett unbehaarte Form (Bild 4)

3. die "schwarze" (Bild 5), die sich nicht nur in der Farbe, sondern auch in kleineren Deckeln und weniger stark heruntergezogenen Schlauchöffnung und eher rundem Schlauchquerschnitt auszeichnet

4. die Art auf den letzten Bildern, mit stark nach unten gezogener Schlauchöffnung, stark ovalem Querschnitt, sehr prominentem, hutförmigem Deckel, mit ausgeprägten langen Haaren, aber ohne die feine Behaarung.

 

Zumindest die zweite Form (Bild 4) haben die Taxonomen jetzt erst mal unter Untersuchung gestellt, ob hier vielleicht ein abgrenzbares Taxon lauert.

Angesichts der Variationsbreite und der Übergänge für mich etwas willkürlich und vereinfacht - einfach ein Ende des Kontinuums herausgegriffen, das lässt sich leichter idealtypisch beschreiben. Wird aber der Bandbreite nicht gerecht, die wir gefunden haben und die sich in den Bildern oben ganz gut zeigt.

 

Ich komm ja immer wieder an Fragen, wo mir die binäre Nomenklatur als nicht ausreichend erscheint, da sie mir zu aristotelisch angelegt ist (also entweder das eine, oder sonst das andere). Ich denke, irgendwann brauchen wir ein Modell, dass eine Pflanze in der Summe der Zusammensetzung unschiedlich starker Ausprägungen verschiedener Merkmale beschreibt. Dann wäre z.B. H. pulchella eine Pflanze, die die spezifischen Merkmale P1, P2, P3 und P4 jeweils in individueller Ausprägung trägt. So könnte man auch "artspezifische" Übergänge klarer definieren. Oder eben abgrenzen. Hm, vielleicht im nächsten Leben ;-)

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  • 2 Jahre später...

Hallo Martin, wirklich faszinierende Bilder die ihr da abgelichtet habt. Habe wohl 2 Stunden darin rumgestöbert. Einfach nur phantastisch. Habe schon vor 5 Jahren ein Buch darüber gelesen. Damals war ich schon baff, welch schöne Habitataufnahmen abgelichtet waren. Deine sind noch eine Spur besser.  Gibt es noch einen Link mit weiteren Aufnahmen ?    Mach weiterhin so schöne Bilder. Adrenalin PUR - ohne zu übertreiben.  

 

Gruss Manfred

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  • 1 Monat später...

Ein Hallo an ALLE

Möchte euch ein Buch über die Tafelberge in Venezuela empfehlen. Das Buch habe ich vor 5 Jahren gelesen und war total begeistert. Im Buchhandel zur Zeit nicht erhältlich . Nur über eine Bibliothek, meist als Fernleihe .

Auyan Tepui: Insel über den Wolken,  eine abenteuerliche Trakkingtour zu den Tafelbergen in Venezuela ,  

Andreas Klotz,     2007  ,  ISBN 9783000214127

Es lohnt sich wirklich dieses Buch zu lesen.

 

 

 

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