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Aldrovanda-Becken als Moorauge


Philipp H.

Empfohlene Beiträge

Hallo miteinander,

 

ich habe mir dieses Jahr ein neues Moorbeet angelegt (5 m x 1,5 m) und mittendrin als Moorauge eine Mörtelwanne eingelassen. Da drin wachsen nun seit Ostern mehrere Teilstücke/Turionen der Aldrovanda vesiculosa (red temperate form, Ungarn).

Vorher habe ich mich natürlich intensiv über die Kultur dieser faszinierenden Pflanze informiert und mir das (wirklich sehr zu empfehlende, auf englisch geschriebene) Buch "Aldrovanda, The Waterwheel Plant" von Adam Cross zugelegt.

 

Hier möchte ich einfach mal mein Vorgehen beschreiben und mit Bildern schmücken, vielleicht bekommt ja der oder die eine oder andere eine Anregung oder Lust auf Nachahmung. Kommentare, Kritik (auch negative!) und Vorschläge sind ausdrücklich erwünscht :-). Viele zusätzliche Angaben sind aus dem oben erwähnten Buch.

 

  • Mörtelwanne: 90 Liter, LxBxH: 78 x 47 x 30 cm
  • Bodensubstrat: Ist eigentlich nur für die Begleitvegetation notwendig, Aldrovanda kommt auch gut ohne aus (solange man die Wasserqualität gut im Auge behält). Es soll neutral bis leicht sauer, nährstoffarm und hauptsächlich aus organischem Material bestehen. Cross empfiehlt 5-10 cm Torf mit kompostierter Kiefernrinde oder eine Mischung aus gemahlenem Sphagnum mit Sand. Beides gibt die notwendige Huminsäure an das Wasser ab. Mein Substrat besteht aus 50% Weisstorf, 30% Schlamm eines nahegelegenen Weihers (Mikroorganismen, d.h. Nahrung) und 20% Lehm. Dazu ein paar Handvoll Laubstreu oder totes Material von Seggen, Schilfrohr, Rohrkolben oder Binsen. Dieses Material wird vorher kleingeschnitten und 2-3 Tage in warmem Wasser eingeweicht, täglich wird das Wasser wieder durch warmes Wasser ersetzt (überschüssiges Tannin und die Luftbläschen werden entfernt). Die Zersetzung dieses Materials setzt später im Becken dann weiterhin Tannine und wichtiges CO2 frei. Das Bodensubstrat wird dann mit gewaschenem Sand oder Kies abgedeckt, damit nichts an die Oberfläche schwimmen kann.
  • Begleitvegetation: Begleitpflanzen sind wichtig, um sowohl überschüssige Nährstoffe zu entfernen als auch um Phytohormone, Vitamine und Aminosäuren ins Wasser zu bringen. Aldrovanda als wurzellose Pflanze ist sehr darauf angewiesen. Außerdem scheint Aldrovanda wohl auch sehr von CO2 zu profitieren. Die Rhizome der Pflanzen stossen nämlich CO2 aus und man kann sehr schön beobachten, wie sich die Wasserfalle gerne um andere, aufrechte Pflanzen herum gruppiert und dort auch besser gedeiht (oder ist es nur Einbildung :mellow:?) Ich habe in meinem Becken aufrechte Arten mit viel Wurzelwerk: Carex elata (Steifsegge), Juncus inflexus (Blaubinse), Typha minima (Zwergrohrkolben) und noch die Eichhornia crassipes (Wasserhyazinthe). Ich habe die Töpfe der Wasserpflanzen mit vielen Löchern versehen, damit die Wurzeln schön herauswachsen können. Die im Handel erhältlichen Wasserpflanzentöpfe hatten leider nicht die passende Größe für mein Becken.
  • Zusätzlich habe ich einige Tonscherben mit ins Becken gelegt, diese geben noch Bor ab.
  • Algen sind das! große Problem für Aldrovanda. Daher nährstoffarmes Wasser verwenden. Mit nährstoffreicherem Wasser kommt Aldrovanda an sich gut zurecht, das Problem ist dann aber das Algenwachstum!
  • Wasser: Ich habe zuerst 50% Regenwasser und 50% Leitungswasser genommen, dies ergab eine Leitfähigkeit von ca. 350 µS. Dann hatte ich aber sehr starkes Algenwachstum im Becken. Daraufhin habe ich über die Hälfte des Wassers mit purem Regenwasser ausgetauscht und habe nun eine Leitfähigkeit von ca. 140 µS, das Algenwachstum ist stark zurückgegangen aber leider immer noch nicht ganz weg. Ich hoffe, die Begleitpflanzen walten ihres Amtes!

 

So, nun aber genug der Worte, hier die Bilder:

 

Erstmal die Mörtelwanne, mit Bodensubstratmischung und schonmal halb mit Kies abgedeckt. Auf den umgedrehten Tontöpfen stehen dann die durchlöcherten Töpfe für die Begleitpflanzen:

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Hier die drei frisch eingepflanzten Wasserpflanzen und die Extra-Tonscherben:

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Nun noch Wasser hinzu:

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Dann das Wichtigste, die Aldrovandas (bestellt habe ich eigentlich nur 6 Turionen... :-) )

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So sah das Ganze dann am Anfang aus (sorry, das Bild ist etwas unscharf)

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bereits eine Woche später:

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und heute siehts so aus:

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Detailaufnahmen (Aldrovanda wächst überhalb den Wurzeln der Begleitvegetation):

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Vielleicht hier noch ein paar zusätzliche Infos aus dem oben erwähnten Buch, die ich sehr interessant fand:

  • Gefäßgröße mind. 50 Liter, am besten eingraben, dann erhitzt es sich nicht so sehr
  • das Gefäß schon einige Wochen vor Einsetzen von Aldrovanda vorbereiten, um schonmal ein passendes, stabiles Gleichgewicht zu schaffen
  • falls das Algenwachstum überhand nimmt, lieber Halbschatten als direkte Sonne
  • gibt es eine Wahl zwischen Morgen - und Abendsonne: lieber Abendsonne
  • die Begleitvegetation soll mind. 40-80% der Wasserfläche bedecken
  • Laub und Detritus der Begleitpflanzen nicht entfernen, das erhöht nämlich die Gerbsäure und bietet Schutz und Nahrung für Wasserflöhe o.ä.
  • bei kleineren Gefäßen (< 250 Liter): jährlicher Wasserwechsel im Herbst
  • Wasserhöhe nicht unter 3-5 cm und bis 1m Höhe, am Besten 20-30 cm
  • kein hartes Wasser nehmen, am besten Regenwasser (gutes Wasser hat eine gelbbraune Färbung, wie leichter Tee)
  • Leitfähigkeit unter 500 µS
  • hoher CO2, d.h. lieber niedrigeren pH (optimaler pH-Wert: 5,5 - 7,0)
  • Temperatur für temperierte Arten: 23 °C - 30 °C (tropische Arten: 26 °C - 32 °C)
  • Aldrovanda blüht nur, wenn die Temperatur längere Zeit ca. 30 °C hat und genügend Nahrung vorhanden ist
  • Überwinterung als Turion ist wichtig für ein gesundes Wachstum (Ende Oktober fangen die Turionen an zu sinken)
  • Turionen sind die empfindlichsten Teile der Pflanze, evtl. Überwinterung im Kühlschrank bei 3°C - 5°C z.B. in Flaschen oder in feuchtem Sphagnum
  • Zeichen für gesundes Wachstum: alle paar Zentimeter Verzweigungen
  • eine kranke Pflanze hat gelbe Blätter
  • ist das CO2 zu niedrig oder das Wasser zu alkalisch: kurze, gedrungene und verkümmerte Pflanzen
  • ist der pH zu niedrig: Schwarzfärbung von alt werdenden Teilen
  • Ableger-Vermehrung: Abschneiden von Knospen mit mind. 3-4 Kringeln
  • Fütterung bei naturnaher Haltung nicht nötig
  • Feinde: Kaulquappen, kleine Fische, Wasserschnecken (lassen nur noch einen abgenagten Stamm zurück)
  • Abhilfe gegen Algen: mechanische Entfernung (mit einem Blatt Papier den Algenfilm von der Wasseroberfläche abschöpfen), mehr Beschattung, regelmäßiger Wasserwechsel, Erhaltung von nährstoffarmem und saurem Wasser, abgestorbene Aldrovandateile entfernen. Niemals Algenvernichtungsmittel verwenden (Kupfer ist für Aldrovanda giftig)
  • es gibt eine sog. Aldrovanda disease: Diese Krankheit wird wahrscheinlich durch einen Pilz hervorgerufen.
  • aufrechte Begleitpflanzen: Seggen, Binsen, Krebsschere, Schilfrohr, Rohrkolben
  • schwimmende Begleitpflanzen: Seerosen, Seekanne, Froschbiss, Kleefarn, Wasserhyazinthe, Wasserschlauch, Laichkraut

 

Sodele, wer bis hierher durchgehalten hat, hat wirklich Interesse an der schönen Wasserfalle!

Ich kann natürlich nun noch nicht über Langzeitergebnisse berichten und ob meine Bedingungen einigermaßen passen, bis jetzt wachsen aber die kleinen Aldrovandas ganz gut, hoffentlich bleibt´s so.

 

Viele Grüße

Philipp

 

 

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partisanengärtner

Begeisternd.Endlich mal wieder jeamand der sich als Aldrovandahalter outet. Woher hast Du eigentlich Deine Turionen?

 

Mein Moorgewässer hat soweit ich das bis jetzt beurteilen kann optimale Bedingungen. Keinerlei Algen zu sehen und seit letztem Spätsommer reichlich Wasserleben.  Eine schwimmende Uferzone mit Moorbeetpflanzen sorgt für Ansäuerung und Nährstoffentzug.

Außerdem habe ich ein großes Binsenbüschel mit frei im Wasser wachsenden Wurzeln in eine Astgabel gesetzt der es prächtig geht. Eigentlich wollte ich die Pflanze entsorgen aber als Wasserklärer tut sie gute Dienste.

Sollte sie mal schwächeln kommt sie raus.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hi,

vielen Dank.

Ja, das Becken habe ich "nur" 2 Wochen vor Einsetzen der Aldrovandas fertiggestellt. Ich habe gedacht, das würde reichen. Nunja, es wird schon gehen. Die Begleitpflanzen sind ja schon ordentlich gewachsen. Es ist auch richtig, nach Verdunsten ersetze ich das Wasser mit purem Regenwasser. Den anfänglichen Wasserwechsel sehe ich auch als einmaliges Ereignis an. Beim Verdunsten gehen die Nährstoffe ja leider nicht mit weg, im Gegenteil, der Nährstoffgehalt steigt ja prozentual bei niedrigerem Wasserstand an. Die Nährstoffe am Anfang habe ich halt durch den Wasserwechsel entfernt. Vielleicht war doch zuviel im Teichschlamm enthalten. Da wir am Hang wohnen ist das kein Problem: Schlauch rein, ansaugen und Schlauchende tiefer legen. Ich gehe davon aus, da ja eigentlich, ausser durch Pollen etc. aus der Luft, keine Nährstoffe mehr hineingelangen, dass ich keinen Wechsel mehr vornehmen muss. Das werden meine weiteren Messungen zeigen.

Die Turionen habe ich bei BCP gekauft. Abgeben möchte ich zur Zeit noch nichts (obwohl ich viele Pflanzen habe), erstmal warten, wie sie weiter wachsen.

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Hallo Philipp.

Ein toller Kübel. Jetzt habe ich auch ein inspirierendes Beispiel für meinen geplanten Kübel. Hast du vllt noch ein paar Bilder der einzelnen Aldrovandas?

MfG

Henrik

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Hi Henrik,

ich habe mal extra für dich ein paar Pflänzchen rausgefischt und sie so gut es ging fotografiert:

 

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Sie sind ja noch ziemlich klein (kurz), höchstens 3 cm lang.

lg Philipp

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partisanengärtner

Wenn im Laufe des Sommers dein Moorauge voll wird kannst Du es Dir mit dem Weitergeben mal überlegen.

Risikoverteilung ;)

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Ja, wenn alles so klappt wie ich mir das vorstelle, sehr gerne...

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Hi Philipp

Super danke. Sehen echt super aus. Ich wollte mir gestern eigentlich welche kaufen, aber das Becken ist ja noch nicht fertig.

Lg

Henrik

Bearbeitet von Henrik J
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Hi Philipp,

Dein Moorauge hat sich echt super entwickelt.

Auch die Umrandung mit den Ästen geffält mir gut.

Viele Grüße,

Paul

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partisanengärtner

Teicherde ist extrem nährstoffreich falls Du kein natürliches Moorauge in der Nähe hast.

Aber da ich hier eins kenne werde ich mir da eine Impfung beschaffen. Ein Eßlöffel sollte reichen. Außer Glaslarven und ganz wenigen Hüpferlingen habe ich da nichts "größeres" gesehen. Ich habe allerdings da nicht gekeschert sondern nur mal eine Weile ins Wasser geschaut und die Stille und den Himmel der sich im Wasser spiegelte genossen.

 

In meinem Moorauge sind ohne Impfung große rote Wasserflöhe und sehr viele Eintagsfliegenlarven aufgetaucht. Eine einsame Wasserassel habe ich auch noch dort ausgesetzt aber die müsste ein trächtiges Weibchen gewesen sein damit sich da eine Population aufbaut.

Ich werd mal igendwann noch ein paar einsetzen, denn ich bekomme vielleicht noch Wasserspinnen von einem Freund. Die wollen auch was fangen.

Gruß Axel

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hi Gärtner, (irgendwie kann ich das Wort: Partisane = bewaffneter Kämpfer (egal, auf welcher Seite er steht) nicht so leicht dem Ärmel schütteln, du wirst mir es aber mit Sicherheit gerne ausführlich erklären ;) ),

ja, im Teichschlamm setzt sich so Einiges ab, und nicht nur Positives. Aber die meisten Nährstoffe habe ich wohl aus dem Leitungswasser, das hat bei uns nämlich eine Leitfähigkeit von ca. 560 Mikrosiemens.

Ich habe zusätzlich noch mit etwas Wasser aus meinem "normalem" Gartenteich (mit u.a. U.australis) geimpft, das hat eine Leitfähigkeit von ca. 65. Da war auch jede Menge Kleingetier dabei. Im Moorauge kann ich mich über einen Mangel an Klein - und Kleinstlebewesen nicht beklagen, es wuselt überall (Mahlzeit, Aldrovanda).

Erstaunlich war auch, dass wirklich nur ca. 1/2 h nach Auffüllen des Beckens mit Wasser sich die ersten Wasserläufer eingefunden haben. Nagut, der Gartenteich ist auch nur 1 m entfernt.

lg Philipp

Bearbeitet von Philipp H.
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partisanengärtner

Manche der Wasserläufer können ganz gut fliegen. Viele Wasserinsekten landen direkt aus dem Flug auf glänzenden Flächen.

Wenn man dann einen kleinen Wasserkäfer bei einem Köpfer auf die Windschutzscheibe eines geparkten Autos landen sieht ist man ganz schön verblüfft.

 

Parisanengärtner weil ich eine Zeit lang auf Bahnglände semilegal gegärtnert habe. Auch sonst im öffentlichen Raum habe ich mich derart betätigt. Ich hatte zwei Jahre keinen Garten, aber das konnte mich nur vorübergehend aufhalten.

Gärtnern hat zwar gelegentlich was mit kämpfen zu tun. Schnecken Wildkräuter etc. aber in dem Fall geht es um das Gärtnern aus dem Untergrund.  Partisanenmäßig halt. Im Gegensatz zu einigen Genossen habe ich keinen anderen Gärtnern ins Handwerk gepfuscht. Nur Gelände um das sich niemand kümmerte mit standortgerechten Pflanzen  (meist Findlinge vom Kompostplatz) bestückt. Gottseidank kenn ich mich ganz gut damit aus.

lg Axel

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo "Untergrundgärtner" (danke für die Erklärungen),

ja, "unsere" Wasserläufer können sehr gut fliegen. Die landen sogar auch oft auf der grünen Tischtennisplatte, sie ist lackiert und glänzt ein wenig.

Es ist ja so, Arten, die eigentlich gut entwickelte Flügel haben, weisen sogar einen sog. Flügelpolymorphismus auf (also unterschiedlich gut entwickelte Flügel). Die Ausbildung der Flügel hängt wohl mit der Lichtintensität während der Larvenentwicklung zusammen.

lg Philipp (Obergrundgärtner)

Bearbeitet von Philipp H.
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partisanengärtner

Ich hatte viele junge Wasserläufer dieses Frühjahr auf meinem Moorauge. Der eine alte der da rumsegelte war wohl ein Weibchen.

Aber die bestimmte ein Dutzend Tierchen sind alle verschwunden. Ob die Kannibalen sind?

Gerade in der Zeit hatten sie genug zu fressen, da die vielen Eintagsfliegen gerade rauskommen um ihre kurze Hochzeit zu halten.

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  • 1 Monat später...

Hallo,

es wird mal Zeit für ein kleines Update meines Moorauges. Ich habe leider immer wieder mit ziemlich starkem Fadenalgenwuchs zu kämpfen, obwohl ich das Becken ziemlich nährstoffarm halte (unter 100 µS/cm Leitfähigkeit). Die Starkzehrer verrichten ihre Arbeit sehr gut, falls die Leitfähigkeit doch mal angestiegen ist, mache ich einen Teil-Wasserwechsel. Sobald sich die Wasserhyazinthen zu sehr vermehrt haben, landet ein Teil von ihnen auf dem Kompost, so reduziere ich zusätzlich die Nährstoffe im Becken. Das große Problem bei dem kleinen Becken ist die starke Wassererwärmung an sonnigen Tagen. Ich versuche nun durch mehr Beschattung mit den Begleitpflanzen das Wasser etwas kühler zu halten. Ansonsten entferne ich die Algen halt hin und wieder von Hand. Deutlich weniger/langsamer wachsen die Algen an kühlen oder bedeckten (Regen-)Tagen. Trotzdem gedeihen die Aldrovandas eigentlich sehr gut, auch die Utricularia australis, die ich noch mit hineingesetzt habe.

 

Erst mal ein aktuelles Gesamtbild von heute:

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Und nun aktuelle Bilder der Wasserfallen:

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Scheinbar ist es ziemlich gemütlich dort, im Moorauge. Es hat sich schon ein Frosch eingenistet:

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Schön sieht man auch die Sumpfcalla, die nun auch ins Wasser wachsen will (vielen Dank für den Tipp, partisanengärtner).

Sie hat auch schon geblüht:

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lg Philipp

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Hi Philipp,

 

toll geworden dein Moorauge. Da kann ich dir nur gratulieren!

 

Mit Aldrovanda hatte ich bisher leider keine erfolgreichen Erfahrungen, aber mit U. australis. Der wuchert mächtig wenn es ihm gefällt und er kann die kompltte Fläche dicht machen. Das hat dann im Spätherbst zur Folge, dass eine riesen Menge Pflanzenmaterial abstirbt, da nur die Tuironen überwintern und im Frühjahr ist die Algenkatastrophe vorprogrammiert. Ganz los bin ich die Plage logischwerweise auch nicht, Doch es war deutlich hilfreich die Triebe abzuschöpfen und kurz hinter den Tuironen abzuschneiden. Die Tuironen habe ich in einem Becher versenkt und im Teich überwintert. Im Frühjahr den Teich komplett geleert und gereinigt ist der Algenbefall drastisch gesunken. Vielleicht kann dir dein Moorauge im nächsten Frühjahr wieder so ein tolles Aldrovandabecken werden.

 

Piesl

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Sehr hübsch! Fadenalgen sind um diese Jahreszeit kaum zu vermeiden, in den Naturseen schießen sie ja auch zurzeit. Solange die Aldrovanda so gut wachsen, ist doch alles gut. 

 

Viele Grüße

 

Martin

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  • 4 Wochen später...

Hallo miteinander,

 

heute habe ich mal Inventur im Moorauge gemacht. Ich konnte es nicht glauben, es sind mittlerweile ca. 90 Stücke der Wasserfalle. Allerdings alle relativ kurz, so zwischen 2 cm und 7 cm Länge. Viel länger werden sie wohl bei mir nicht, dahinter fangen sie an, abzusterben. Auch gibt es teilweise kleine Nebentriebe, die aber leicht abbrechen, daher wohl diese wundersame Vermehrung.

Hier mal zwei Bilder von heute:

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Damit's in meinem kleinen Becken bald nicht zu eng wird, werde ich demnächst hier im Angeboteforum mal eine Anzeige aufgeben.

 

lg Philipp

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Hallo Phillipp,

Angebote werden hier natürlich immer gerne gesehen. ;)

Habe nämlich vor, diesen Sommer noch ein Becken nach deinem Vorbild anzulegen.

Wie hast du denn vor, das Moorauge zu überwintern?

Bleiben die Begleitpfanzen den Winter über draußen?

Ganz durch frieren wird ja das Becken wohl nicht :)

Viele Grüße,

Jonathan

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Hi Jonathan,

ich habe kürzlich mein Pflanzen-Angebot hier eingestellt, aber wie das halt so ist, das wird ruckzuck nach unten verschoben und ist dann nicht mehr vorne im Portal sichtbar.

Hier kannst du gucken, es sind noch Aldros (und anderes) da:

http://forum.carnivoren.org/index.php?/topic/37967-aldrovanda-utris-pings-nep-und-mehr-zu-verkaufen/

ALLE ALDROS VERKAUFT

Die Überwinterung stelle ich mir sehr unkompliziert vor, ich mache nämlich nichts. Das Becken ist ja vollkommen im Moorbeet eingelassen und die Pflanzen sind alle winterhart. Ein normaler Gartenteich braucht ja auch keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Klar, das Becken ist natürlich viel kleiner und vor allem nicht so tief, aber ich hoffe mal, es wird nicht bis unten durchfrieren. Die Begleitpflanzen wachsen in freier Natur ja auch an den Stellen (Wassertiefe), wo es im Winter gefroren ist. Wie gesagt, ich hoffe mal, dass alles gut geht (also dass die Wurzeln und die unten liegenden Turionen nicht komplett einfrieren), ich werde aber natürlich über meine Erfahrungen berichten.

lg Philipp

Bearbeitet von Philipp H.
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  • 4 Monate später...
partisanengärtner

Ich bin schon ganz heiss auf den Frühling. Wie das Deine Aldrovandas geschafft haben. Bei mir bin ich immer noch vorsichtig ob ich nicht doch im Frühling erst mal alles Wasser absauge um vielleicht  die Algenproblematik des letzten Jahres zu vermeiden.  Am Anfang war es hervorragend also bei mir nicht eine Frühlingsblüte. Leider hatte ich gar keine Schwimmpflanzen zu Anfang.

Allerdings habe ich ziemlich spät im Sommer erst die entsprechenden Zehrer bekommen die dann vielleicht das Problem gar nicht mehr aufkommen lassen.

Dein Sommerbild ist auf jeden Fall ein Traum.

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  • 4 Wochen später...

Hallo,

 

sodele, jetzt ist ja doch endlich der Winter eingekehrt :cold:

Hier mal ein aktuelles Bild des Moorauges von heute morgen:

 

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Die Turionen dürften nun durch die Eisschicht geschützt am Boden dümpeln. Ich hoffe nur, dass das Becken nicht bis zum Boden durchgefroren ist.

Bin mal gespannt was im Frühling dann wieder so alles auftaucht.

 

lg Philipp

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Michael Eikermann

Hallo Phillipp,

 

halt uns auf dem laufenden, das interessiert mich brennend, ob das so funktioniert!

 

Viele Grüße

 

Michael

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  • 2 Monate später...

Hallo miteinander,

 

vor ca. einer Woche habe ich die ersten hochgetriebenen Turionen entdeckt.

 

Hier ein aktuelles Bild:

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Die sind ja echt klein, aber immerhin. Ich habe aber leider die große Befürchtung, dass ich, als ich kürzlich Algen (ja, die sind auch schon wieder gewachsen) rausgefischt habe, wohl auch einige dieser winzigen Knospen mit auf den Komposthaufen verfrachtet habe.

 

Mal schauen, wieviele sich noch so zeigen, eigentlich müssten es ja viiiel mehr sein.

 

lg Philipp

 

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Hallo Philipp,

 

das wäre natürlich ärgerlich, besonders bei deinem Erfolg mit der Kultivierung. Vielleicht ein kleiner Tipp für kommenden Herbst: ich habe in meinem Teichbecken mit U. australis das gleiche Problem gehabt. Mittlerweile sammle ich im Spätherbst, wenn die Triebe beginnen abzusterben, das ganze Gemüse heraus. Zwischenlagern in einem Eimer mit sauberem Wasser und nach und nach das tote Material entfernen. Die geputzten Tuironen in ein leeres Marmeladenglas o. ä. geben, mit sauberem Wasser auffüllen und zur Überwinterung im Becken versenken. So kann ich bequem im Frühjahr einmal richtig durchputzen, Schlamm usw, entfernen und die Tuironen in frisches Wasser einsetzen. Ganz wirst du so das Algenproblem natürlich nicht lösen, es wird aber besser. Ich hatte es auch schon probiert mit 3/4 destilliertem Wasser aufzufüllen, der Effekt war aber gleich Null, hat nur gekostet.

 

Vorhandene Libellenlarven und sonstiges Viehzeug gehen natürlich soweit wie möglich wieder zurück in den Teich.

 

Gruß Piesl

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