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eigentlich nur ein Baggersee


Piesl

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

eigentlich wollte ich in der vergangenen Woche nur mal am Baggersee in der Nähe nachsehen wie es den Fröschen etc. geht. Der See ist aktiv im Kieswerkbetrieb und etwa 500x800 Meter groß. Dank toller Badegäste mit entsetzlich viel Müllhinterlassenschaften sind Baden, Beachpartys usw. seit 2013 verboten. Mit lächerlichem Erfolg - unter einem Verbotsschild türmt sich der Dreck höher denn je.

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Aber das war ja, wie gesagt, nicht mein Ziel. Der See hat auch einen schönen Bereich gegenüber des Schwimmbaggers, der mittlerweile wieder renaturalisiert ist.

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Hier kann man schon etwas Rheinauenfeeling erleben. Hier beispielsweise ein Schwarm Buntbarschnachwuchs.

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Und logisch, Frösche und diverse Libellen. Die hier brütenden Wasservögel, Haubentaucher, Blesshühner und Enten sind leider extrem fotoscheu.

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Auf was der Knabe allerdings saß konnte ich kaum glauben!

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Auf einer Strecke von etwa 60 Metern konnte jede Menge Utricularia vulgaris(?) finden.

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Das Habitat hat aber auch einen großen Haken! Der witterungsbedingt momentan fallende Wasserspiegel hat viele Pflanzen in ihrer teils sehr flachen Bucht trocken gelegt.

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O.k., in Anbetracht des vielen herum liegenden Mülls wollte ich nicht noch mehr "Müll" dort lassen. Und so sind jetzt viele der schon fast toten Utris wieder in sicheren Schilfbereichen. Da kam einfach mein altes Greenpeaceler Herz über mich, von wegen Wale zurück ins Meer schieben und so ... :rolleyes:

 

Gruß und schöne Pfingsten!

 

Piesl

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partisanengärtner

Schöne Pfingsten auch Dir Piesl. Ich habe mich gleich inach Afrika (die großen Grabenseen) oder Südamerika versetzt gefühlt als Du die Buntbarsche erwähntest.

Muß gut aussehen wenn die Utris blühen.

Euch allen auch schöne Pfingsten

Axel

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:-) Naja, so groß und bunt wie in Afrika oder Südamerika werden die heimischen Barsche wohl nicht, schmecken aber auch. :stuff:  Die wenigsten werden wohl die 30 cm je erreichen. Entweder sie fallen Vögeln,

Hechten oder werden von Artgenossen vertilgt oder ihren Freunden den Anglern. Letztere sehen das liebe Federvieh - Reiher, Taucher und Kormorane natürlich am liebsten reglos am Boden:".. alles Schädlinge!"

 

Ich hoffe, dass die Utries zur Blüte kommen. Falls ja und wenn ich das rechtzeitig erwische werde ich noch ein paar Bilder nachreichen.

 

Gruß Piesl

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Hallo Piesl,

schön mal wiede was von dir zu sehen! :) So ähnlich wie dir gings mir vor 2 Jahren auch, als ich an einem kleinen See U. vulgaris gefunden habe.

Der war auch einmal Teil einer ehemaligen Ziegelei.

Freue mich auf die Blütenbilder.

Mit freundlichen Grüßen,

Jan.

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  • 2 Wochen später...

Moin Piesl,

 

da ich zu den "Freunden den Anglern" gehöre: Das sind keine Buntbarsche. Die sind in Deutschland nicht heimisch. Ich denke (und dafür spricht auch das Foto) dass du da reguläre Flussbarsche (Perca fluviatilis) fotografiert hast. Buntbarsche (Cichlidae) sieht man in Deutschland i.d.R. nur im Aquarium und ihr Habitus ist völlig anders.

 

Aber gut dass du die U. vulgaris richtig zuordnen konntest. ;)

 

Anonten bleibt mir nur zu sagen: schöner See, eine Schande dass er gleich wieder von allen möglichen Leuten verdreckt wird. Ich kenn das aus meinem Revier. Mich ärgert es immer wieder wenn ich die Hinterlassenschaften von Grillfeiern, oder aber auch von anderen Anglern finde. Denn eigentlich sollte die Regel ja lauten: man hinterlässt die Natur wie man sie vorfindet. Sicher muss man mal ne kleine Schneise schlagen um ans Wasser zu kommen, aber keine Wälder roden und schon gar nicht Müll liegen lassen. Denn sonst funktioniert das nicht mit dem "die Natur genießen", das hat uns die Vergangenheit mit den 60ern und 70ern und der Naherholung gezeigt.

 

Und zu den Vögeln: da gibt's solche und solche: Angler wie Vögel. Ich hab Reiher, Taucher, Kormorane und Eisvögel im Revier. Und die einzigen die mich da ab und an neven sind wirklich die Kormorane. Einzelne sind ok, aber wenn du mal gesehen hast wie das aussieht wenn die eine Kolonie bilden...das hat dann nix mehr mit Spaß oder Naturschutz zu tun. Ich hab so eine Kolonie mal am Edersee gesehen. Da waren die Bäume z.T. kahl wegen der Vogelsch... und wenn du siehst was sich ein Kormoran so reinkloppt an Fischgröße und auch z.T. Menge dann kann ich verstehen dass ihn manche Angler ungern sehen. Schlimmer finde ich aber den Haken am Schnabel. Hab schon öfter Fische gesehen die tiefe Wunden davon getragen haben wenn der Kormoran sie packen wollte, der Fisch aber entkommen ist. Sicher hab ich auch schon Fische, insbesondere Hechte und Barsche, mit Bisswunden von Hechten gesehen...aber Kormorane schmeißen sich oftmals einfach drauf, egal ob sie das Tier überhaupt fressen können. Daher...der Kormoran soll in meinem Revier ruhig fliegen, aber ne Kolonie von den Schwarzviechern brauch ich nicht...

 

Aber deine Bilder zeigen schön, dass aus einem Kulturprodukt wie einem Baggersee doch mit der Zeit was schönes werden kann.

 

Gruß,

 

Michael

Bearbeitet von Daisho
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Nicky Westphal

Hallo Michael,

 

auch wenn das etwas am Thema vorbei geht, aber machst du als Angler nicht ähnliches wie die Kormorane. Du fängst Fischen, schmeißt die, die zu kein sind wieder rein. Fische, die sich losreissen oder schlecht gehakt waren, tragen auch Verletzungen davon. Ist sicherlich ein heikles Thema, aber für mich ist das nichts anderes. Dazu kommen ja auch die Hinterlessenschaften einiger Angler (nicht aller), die sowohl die Fische als auch die Vögel verletzen oder umbringen. Ich kann das zu genüge, das mal schnell der Schnurfitz im Gebüsch landet oder noch beköderte Haken im Gewässer landen. Auch wenn sich viele Angler der Nautur verbunden fühlen, sind noch lange nicht Alle lieb und nett zu ihr!

 

Grüße Nicky

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Andreas, nimm das jetzt bitte nicht falsch auf, aber da liegst eher du auf dem Holzweg. Mit dem Kormoran verhält es sich jetzt ähnlich wie mit dem Bieber. Erst hat man sie geschützt und nun gibts es zu viele und man muss sie wieder bejagen, zumindest bei uns hier. Wir haben hier einige Forellenstrecken auf denen in den letzten Jahren tausende junge Äschen ausgesetzt wurden im Herbst. Im Frühjahr findet sich mittels elektrofischen keine einzige junge Äsche mehr dank des Kormorans. Nachdem die stillen Gewässer alle zufrieren tobt er sich in den offenen Bachläufen aus und frisst alles was er findet. Trifft eine Kolonie ein is der Bach innerhalb weniger Tage leergefegt. Und das ist auch nicht das was man gerade gleichgewicht nennt... Deshalb werden sie bei uns wieder zur Jagd freigegeben. Natrürlich ist das alles unser Fehler. Erst rottet man sir fast aus, dann schützt man sie. Jetzt gibt es zu viele und man muss erneut eingreifen. Das is der momentane stand der Dinge.

Grüße, Daniel

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Nicky Westphal

Andreas, nimm das jetzt bitte nicht falsch auf, aber da liegst eher du auf dem Holzweg. Mit dem Kormoran verhält es sich jetzt ähnlich wie mit dem Bieber. Erst hat man sie geschützt und nun gibts es zu viele und man muss sie wieder bejagen, zumindest bei uns hier. Wir haben hier einige Forellenstrecken auf denen in den letzten Jahren tausende junge Äschen ausgesetzt wurden im Herbst. Im Frühjahr findet sich mittels elektrofischen keine einzige junge Äsche mehr dank des Kormorans. Nachdem die stillen Gewässer alle zufrieren tobt er sich in den offenen Bachläufen aus und frisst alles was er findet. Trifft eine Kolonie ein is der Bach innerhalb weniger Tage leergefegt. Und das ist auch nicht das was man gerade gleichgewicht nennt... Deshalb werden sie bei uns wieder zur Jagd freigegeben. Natrürlich ist das alles unser Fehler. Erst rottet man sir fast aus, dann schützt man sie. Jetzt gibt es zu viele und man muss erneut eingreifen. Das is der momentane stand der Dinge.

Grüße, Daniel

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Hallo Daniel,

 

das Ungleichgewicht haben wir ja selbst geschaffen und leider lässt sich das nicht mehr so einfach herstellen. Die Fische in unseren Bächen & Flüssen haben wir ja auch erst mal ausgerottet und damit dann die sich vom Fisch ernährenden Vögel ... Nun besetzen wir die Flüsse wieder Künstlich und die Vögel kommen auch zurück. Nur wird es nicht mehr die Vielfalt sein, die es mal war und bis sich das einpegelt.......

Zu so Fischbesatzaktionen bin ich auch geteilter Meinung, da diese oft ohne Absprachen mit den Wasserwirtschten gemacht wird. Ich hab das zig mal erlebt, das Forellen gesetzt wurden, die dann 2 Wochen später als Rückenschwimmer geendet haben, weil man mal die Siebe der Talsperren gereinigt hat. Ist nicht eine Sache aus vergangen Tagen, das passiert hier alle Jahre.

 

Grüße Nicky

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Nichts anderes hab ich geschrieben, als das wir, die Menschen, selbst schuld an dieser Situation sind. Nur muss man jetzt eben so eingreifen das sich wieder ein Gleichgewicht einstellen kann.

Diese aktionen waren alle überwacht. Deshalb wurde auch im Frühjahr elektrogefischt um zu überprüfen wie viele Fische noch da sind.

Ich glaube ich weiß was du meinst Nicky. Diese Besatzaktionen mit Forellen gelten oft nur den Anglern, damit die was zu fangen haben. Ist natrürlich schwachsinn Fische zu setzten und sie sogleich mit der Angel wieder raus zu schlagen. Ist aber in allen Fischereivereinen gang und gäbe.

Andreas, ich schümpfe weder über Bieber noch über Kormoran. Sie gehören genauso zu unserer Natur. Nur muss man eben nachhelfen wenn das Gleichgewicht nicht mehr stimmt, wie beim normalen Wild. Bieber kann man bei uns auch wieder reichlich beobachten. Darüber würde sich jetzt auch streiten lassen ob es "zu viele " sind. Aber sie haben sich schon wieder stark ausgebreitet. Und wenn sie da Dämme bauen wo vorher nie welche waren und diese dem Mensch "schaden" da durch sie etwaige überflutungen bei Hochwasser auftreten wird man die Tierchen schießen. Da sie nur da vom Menschen geduldet werden wo sie im nicht schaden. Aber ich glaube so könnte man noch Jahre weiter diskutieren...

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partisanengärtner

Wenn die Gewässer nicht durch die Landwirtschaft verschlammt wären und ausreichend Unterschlupf in Form von Pflanzen Totholz etc. in den Gewässern wäre, würde es trotztdem ausreichend Fische geben für den Kormoran und Fischotter und co. Aber in diesen natürlichen Verhauen fängt auch kein Angler einen Fisch. Die Auen würden auch öfter überflutet und die Flußläufe würden dauernd ihren Lauf verändern.

Zudem sind die Verbauungen für Kleinkraftwerke richtige Kormorankessel, da entkommt auch kein Fisch.

 

Ordung ist nun mal nicht so produktiv. Da muß  man auch Herbizide, Jäger und was weiß ich akzeptieren.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Ich möchte mich ja wirklich nicht beschweren, aber mir kommt es in letzter Zeit wirklich so vor, als würde jeder noch so kleine Anstoß ausreichen eine moralische Debatte auszulösen!?! Ich muss zugeben ich habe mir die Posts nicht durchgelesen und hoffe hier jetzt nichts Falsches zu schreiben-

aber was bitte hat das mit dem interessanten, ursprünglichen Beitrag von Piesl zu tun?! Das ist genau dasselbe wie mit dem Korallen-Thread von Michael, der zum Glück "entmüllt" wurde.

Aber mal ehrlich Jungs (und Mädels ;) ), muss das sein? Es ist durchaus möglich, dass ich jetzt total am Ziel vorbei schieße, wenn dem so ist, sagt mir das bitte- jedoch fand ich nichts wirklich was eine Diskussion begründet hätte, außer vielleicht die Bemerkung von Piesl bezüglich der Angler, welche man auch einfach hätte stehen lassen können- ohne dort groß Anstoß zu nehmen.

Mit freundlichen Grüßen,

Jan.

PS: Ich freue mich auf die Blütenbilder, Piesl!

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Hallo boys and girls,

 

danke Jan! Ich wollte hier bestimmt KEiNEN dieser berühmt berüchtigten Evolutionsthreads starten. Haut euch also bitte nicht gegenseitig auf die Mütze! 1. bringt's nix, 2. macht's nur miese Laune bei dem schönen Wetter.

Die pro und kontra Diskussion hatten (haben) wir in Baden-Württemberg ja mit dem Nationalpark Schwarzwald zu Genüge. Ich bin übrigens einer von der Partei Pro, wen wundert's - aber fights bitte AUSSCHLIESSLICH ÜBER PN! Hat hier im Forum absolut nichts zu suchen!

Eine kleine Anmerkung hier dennoch von mir: der ansässige Angelverein ist an diesem See mit Sicherheit kein Problem. Das sind ausschließlich die "Naturfreunde", die an diesem See ihre Freizeit verbringen. Ich war in meinen wilden Jahren auch einer von denen, die Freitagabend mit der Clique, den Motorrädern, Sack und Pack an einen Baggersee gingen. Und vor Sonntagabend sind wir höchstens zum Nachsub holen kurz mal weg gegangen. Aber nach unserem Abzug war der Lagerplatz wieder bis zur letzten Zigerettenkippe geputzt. Schließlich stand das nächst WoE schon in 5 Tagen vor der Tür, oder ein normaler Feierabend. Heute ist das einfach nur zum :bad: . Da sind die hinterlassenen Alugrillschalen noch das Netteste. Von zerschlagenen (Vodka-)Flaschen, die dann ins Wasser geworfen werden bis hin zu gefüllten Pampers ist alles zu finden. Dies alles so extrem, dass die Gemeinde 2013 ein absolutes Badeverbot, auch für mitgebrachte Hunde, Lagerfeuer- und Grillverbot erhob. Aber was nützt das Aufstellen von teuren Schildern wenn keiner durchgreift und die Saurei gerade so weiter geht. Wenn ich wieder hinfahre werde ich mal den aktuellen Badestrand posten, um einen Gesamteindruck dieses Sees zu zeigen.

 

Übrigens danke Michael für deine Korrektur des "Buntbarsches". Da siehst du, ich gehöre nur zu den Fressfeinden wie die Wasservögel. :thumbsup:

 

Hier noch ein Link zu einem absolut tollen Film über einen "vergessenen" Baggersee aus unserer Nachbarschaft im Elsaß:

http://www.dailymotion.com/video/x1dkutr_%E1%B4%B4%E1%B4%B0-dschungel-unter-wasser-das-geheimnisvolle-leben-im-baggersee_tech

 

 

Gruß und nen schönen Fussballabend!

Piesl

Bearbeitet von Piesl
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  • 2 Wochen später...

Moin Leute,

 

ich bin erschüttert wie sich die Reaktion auf meinen leicht sarkastischen Kommentar hier entwickelt hat.

 

Ich stimme euch mit dem Ungleichgewicht völlig zu. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass Angler nicht verteufelt werden sollen. Denn ohne die wären viele Gewässer schon lange tot, gerade in Bereichen wie NRW wohl die Flüsse stark industriell genutzt wurden. Die betreiben oftmals den Besatz, kontrollieren den Bestand, melden Fischsterben und waren früh daran interessiert dass es dem Gewäser gut ging. Ich will die nicht auf ein Podest heben. Da gibt es genauso viel Sch... wie woanders auch. Beispiel kiloweises Anfüttern über Wochen, um z.B. DEN Riesen-Karpfen zu fangen. Durch die große Mengen eingebrachten Futters dass am Grund vergammelt, kommt es dann dazu, dass das Gewässer kippt. Also alles nicht gut.

 

Und Andreas. Den Haken den ich beim Angeln nutze, der landet idealerweise im Maul der Fisches und verursacht eine kleine Wunde. Diese ist innerhalb weniger Tage verheilt und stört den Fisch nicht besonders, denn manche Fische fängt man innerhalb kurzer Zeit mehrfach wieder. Aber wenn du mal einen 50 cm Hecht gesehen hast, der einem Kororan entkommen ist, weil er eben zu groß war. Dieser Fisch hat durch den Haken eine tiefe Fleischwunde die teilweise mehr als 10 cm lang ist. Klar ist das Natur, aber ich stimme eben mit der Meinung überein, dass diese Kolonien nicht zu groß werden dürfen. Denn, wer ist der natürliche Feind des Kormoran? Den haben wir größtenteils ausgerottet. Dies wäre an großen Seen z.B. der Seeadler oder andere Greife.

 

Also nimm's mir nicht übel. Der Kormoran darf gerne weiterleben, ich bin nur dafür dass man hilft das Gleichgewicht zu halten bis natürliche Feinde in ausreichender Zahl wieder vorhanden sind. Denn Oportunismus in Form von "die Natur regelt das von selbst" hilft nicht, wenn dieses Gleichgewicht schon vor Generationen zerstört wurde.

 

Bestes Beispiel für fehlgeleiteten Tierschutz war die "Befreiung" von Nutria, welche als Neozoen die Niesche eingenommen haben, welche Biber und andere Wassernager hinterlassen haben. Das Tier ist und bleibt aber ein Neozon, genau wie der Waschbär. Ist das richtig?

 

Im Naturschutz gibt es leider nie ein schwarz oder weiß. Dort gibt es immer nur unterschiedliche Stufen von grau und welcher der richtige Grauton war sehen wir zumeist erst später.

 

Und Piesl...ich seh dich genauso wenig als Fressfeind an wie irgendeinen Vogel. Wenn ich im ganzen Jahr 2 Hechte und vielleicht 5 Barsche entnehme ist das viel. Mir ist die Zeit m Wasser wichtiger und ich erhöhe für mich von Entnahme zu Entnahme mein persönliches Mindestmaß um eben nicht viele Fische zu entnehmen. Und ich stimme dir zu, das Verdrecken durch die Hinterlassenschaften der Leute am Wasser, seien es die grillenden und saufenden oder auch die von dir angesprochenen schlechten Angler sind weitaus schlimmer. Da hab ich kein Verständnis, jeder kann und sollte seinen Müll wieder mitnehmen. Er konnte ihn ja auch hin schleppen.

 

Und um Andreas Kommetar bezüglich des Hakens zu berücksichtigen: 90% der Fische bluten nicht mal wenn ich den Haken entferne, weil er in einem Gewebe sitzt, dass nicht sehr stark durchblutet wird. Sonst würde der Raubfisch sich beispielsweise beim Fressen eines Flußbarsch an den Stacheln schwer verletzen.

 

Und Andreas: bitte beruhige dich in meinem Post habe ich davon geredet dass diese Vögel einen Haken am Schnabel haben und auch dass sie oftmals viel zu große Beutetiere jagen. Ich hab nix gegen den Kormoran...ich hab nur was dagegen dass man Gewässer aus falsch verstandenem "Naturschutz" völlig kaputt macht indem alles was Flossen trägt gefressen wird. Ich bin keiner dieser Idioten die wenn sie nen Kormoran am Gewässer sehen dem Vieh Flüche hinterher schicken. Aber Kolonien einer gewissen größe erfüllen mich mit tiefer Trauer, weil es oftmals zu viele sind und dann eben kein Gleichgewicht mehr herrscht.

 

Aber wenn es dich beruhigt Andreas, dann beschimpf mich und alle Angler. Denn letztlich sind wir hier in einem Carnivoren Forum. Ich dachte nur dass die Darstellung, als wenn Angler alle Wasservögel die Fisch fressen hassen nicht ganz passend ist und wollte sie relativieren. Mehr nicht. Ich hab hier niemanden beleidigt...und wie gesagt wundere mich über diesen "Shitstorm" der hier los geht. Zumal ihr das an einem Satz maximal zwei fest macht.

 

Für den Haken kann der Cormoran nichts...da hast du Recht Andreas. Aber ich wollte ihn damit auch nicht per se verteufeln, sondern nur erklären wieso er von manchen so ungern gesehen wird. Weil er eben tiefe Wunden reißt, wenn er sich verschätzt. Und an einer daraus resultierenden "Verpilzung" kann auch ein gesunder Fisch eingehen.

 

Also wenn es euch beruhigt, dann nennt mich und alle Angler Idioten, aber lasst uns doch friedlich bleiben hier. Ich will mich nicht streiten, schon gar nicht wegen sowas. Das ist das Problem am geschriebenen Wort. Es fehlt die Betonung. Und wer sich weiter über meine Aussage aufregen möchte...schickt ne PN, dann muss zumindest der Rest der Leute nicht seitenweise Grundsatzdiskussionen lesen. Als Kernaussage halte ich es mit Paracelsus: Alles ist Gift, es hängt von der Dosis ab!

 

Nochmals: schön zu sehen, dass es in dem See Utricularia gibt und dass aus so einem Loch im Boden noch was schönes wird. Hoffentlich wird das mit dem Müll auch noch weniger, dann wär's doch super!

 

ENDE OT

Bearbeitet von Daisho
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  • 1 Monat später...

Hallo,

so nun ist es endlich Zeit für Teil 2 - es blüht! Anfang der Woche bin ich wieder am See gewesen und habe nachgesehen was sich inzwischen getan hat.

Kurz gesagt ich war baff!

Als kleine Erinnerung: die Bilder ganz oben am Anfang zeigen den Uferbereich des eigentlichen Sees. Die dort unter Wasser stehenden Sandflächen liegen längst trocken, trotz der gewaltigen Regenmassen im Juli. Die Trockenheit im Juni ließ den Grundwasserspiegel so weit fallen, dass immer noch etwa 10 cm fehlen. Ich konnte also problemlos trockenen Fußes dort gehen und fand die ersten "Badegäste".

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Die allgegenwärtigen Stockenten ebenso wie die inzwischen hier auch heimischen Nilgänse.

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Während die im Frühjahr noch schlammigen Randbereiche (s.o.) des Utrireviers längst von einer dicken Moosdecke überwuchert sind hat sich in den tiefen Bereichen das Leben gut entwickelt.

Der Schilfbewuchs ist inzwischen auch mächtig dicht und scharfkantig geworden. Dank Motorradlederkombi blieb ich unverletzt, habe aber auch im eigenen Saft gekocht.

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Die im Frühjahr noch zartgrünen Triebe haben sich zu mächtigen Matten entwickelt. Die breiteste Stelle dürfte geschätzte 1,80m weit ins Wasser ragen und ist mehrere Meter breit.

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Was hier im Wasser treibt ist fast ausschließlich Utricularia!

 

Zuerst dachte ich es gibt hier leider nur Grünwuchs, doch dann konnte ich endlich immer mehr Blüten entdecken.

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weiter geht's auf der nächsten Seite ->

Bearbeitet von Piesl
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und weiter mit den gelben Blüten ...

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Den hier habe ich versehentlich aufgeschreckt,

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Der und seine Kumpels waren darüber nicht traurig.

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Und da ich bekannterweise auch zu den Carnibekloppten gehöre kommt auch ein paar fingerbreit noch Wissenschaft hinzu.

Nach Fingern abgemessen etwa 8 cm breit.

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Piesl's kleiner Chemiebaukasten war auch vor Ort.

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Von links nach rechts:

 

Cl2 Chlor mg/l = 0

PH = ca. 8

Karbonathärte KH = 6°

Gesamthärt GH =  16°

 

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Ganz Rechts Nitrat NO3 mg/L = 0

2. v Rechts Nitrit NO2 mg/l = 0

 

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Und den PH Wert noch einmal mit Testflüssigkeit gemessen. Da war selbst ich platt!

 

So, und jetzt ist Feierabend(stimmung)!

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Ich hoffe es hat euch etwas gefallen.

 

Gruß Piesl

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O. k., einen habe ich noch!

 

aber daran bin ich nicht schuld, auch nicht der Reiher und auch kein Opfer der Utrimassen.

 

That's life. :ak:

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Hallo Piesel,

 

auf jeden Fall gefallen sie, sogar sehr gut. Sind ja super Motive dabei :) !

Ich find es immer sehr verwunderlich, wie schnell die Blüten der Utricularia von Läusen befallen werden. Ich habe bis jetzt noch keinen Standort gesehen, wo die Tierchen nicht am saugen waren...

Naja, auch das ist Nartur :)

MfG Tim.

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Hallo Piesl,

danke für das Update! Bei den Pflanzen handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um U. australis, nicht vulgaris.

Dafür sprechen würde der sehr große Winkel zwischen Ober- und Unterlippe und die gerade Oberkannte der Unterlippe.

Mit freundlichen Grüßen,

Jan.

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Andreas Peschel

Hi Piesl,

 

da hast du wirklich tolle Bilder gemacht,

leider gibt´s hier bei uns nur einen größeren Teich mit Iris und Seerosen(sehr schön).... und jede Menge Fisch....da kann man beim Foto´s schießen schnell mal zur Beute der Angler werden :lolu:

 

gruß andreas

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  • 11 Monate später...

Hallo,

gestern wollte ich einmal nachsehen was dem oben beschriebenen Bestand nach der langen Trockenheit und extremen Hitze macht. Im zeitigen Frühjahr war in zwei der drei getrennten Teiche ein guter Neuaustrieb zu sehen.

 

Zu meiner Freude ist nun auch das dritte, nördlichste Gewässer, trotz wesentlich ungünstigeren Bedingungen, leicht mit Utricularia bewachsen. Es liegt mehr im Schatten von Bäumen und Erdhügeln und ist außerdem wesentlich dichter mit Schilf besetzt.

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Der Wasserstand ist momentan extrem niedrig. Der Pegel liegt ca. 30 cm tiefer als im Vorjahr. Entsprechend ist alles was in diesem Bereich lebte nur noch Dünger für Moose und Gras.

Der südliche und der größte, mittlere Teich zeigen eine dicke Algenschicht an der Oberfläche.

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Aber im tiefen Bereich hat sich der Bestand erhalten - und wie!

Die intensive Besonnung hat allem zum Trotz eine stellenweise komplett geschlossene Matte und ein kleines Blütenmeer entstehen lassen. Nach der Blütenform muss es sich entgegen meinen ersten Vermutungen doch um australis handeln.

post-1426-0-26771000-1438979931_thumb.jppost-1426-0-90349500-1438979951_thumb.jppost-1426-0-90349500-1438979951_thumb.jp

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Eine lautstarke Showeinlage bot am Baggersee selbst noch das fast ausgewachsene Küken und Papa Haubentaucher.

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Aufgeregtes Warten und Umherschauen.

 

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Papa ist aufgetaucht, laut piepend nix wie hin und alles aus dem Schnabel gerissen.

 

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Ja - und - war das alles???

 

post-1426-0-80781000-1438980801_thumb.jp

... o.k., ich bin dann nochmal weg!

 

Gruß Piesl

 

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Hallo Piesl,

danke für die Bilder. Es wird Zeit, dass ich auch mal wieder an meinem "Hausgewässer" vorbei schaue.

Mit freundlichen Grüßen,

Jan.

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Hallo Jan,

 

tu' das - und den Foto nicht vergessen!

 

P.S.: noch ist Zeit sich am 29. bei Dr. Adam Hölzer auf dem Kaltenbronn anzumelden! Moose, Moore, Mikroskope

 

Gruß Piesl

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  • 1 Jahr später...

Aller guten Dinge sind drei und ich will hier final den Zustand im 3. Jahr meiner Entdeckung dieses Utricularia Bestandes zeigen.

 

Für mich war es interessant wie nach dem extrem milden Winter, der quasi bis in den Mai dauerte und hier nonstop Hochwasser verursachte, der Bestand sich halten konnte. So ging ich letzte Woche zum ersten Mal 2016 an die drei Teiche.

Der "Urbestand" in Teich 1 war offensichtlich weiter gediehen als in den beiden Vorjahren. Man könnte fast glauben, dass man hier übers Wasser gehen kann, so dicht liegt der Australis-Teppich.

U-australis-02-16.jpg

 

Der mittlere Teich, dessen 2015 regelrecht explodierter Bestand ein Blütenmeer hervorbrachte, zeigte wieder Triebe satt. Doch, vermutlich dank der fehlenden Frühlingswärme und -sonne, sind in diesem Jahr nur vereinzelte Blüten zu sehen. Mehr wird das wohl nichts mehr. :blush:

U-australis-01-16.jpgU-australisBluete-02a-16.jpg

 

Meine Kamera hatte ich eigentlich dabei, um mein neues Objektiv auf Freihandschusstauglichkeit zu testen.

Für, aufs KB Format umgerechnet, 800 mm Brennweite kann ich nicht meckern.

Frosch2016.jpgLibelle-01.jpgLibelle-03.jpgLibelle-04.jpg

O.k., das hektisch herum schwirrende Teil top im Flug zu erwischen ist so wie den Lotto Jackpott zu knacken .

 

Doch zum Schluss noch Teich 3. War im 1. Jahr dort noch kein einziger Trieb zu finden, konnte ich letzten Sommer doch schon einiges im sonnendurchflutenden Schilfgürtel finden. Dieses Jahr sieht es hier kaum anders aus.

Aber - dieser Teich macht am Nordende einen Knick hinter eine hohe Sandhalde, die stark mit Bäumen und Buschwerk bewachsen ist. Hier kommt nur sporadisch Sonne durch. Und genau hier hat sich "mein" Utri richtig dicke breit gemacht. Ich hoffe, dass dies auch so noch viele Jahre bleibt.

U-australis-03-16.jpg

 

So, nun habe ich euch drei Sommerlöcher mit einer Pflanzenspezies zugelabert. Ich werde für mich weiterhin dort nach dem Rechten sehen, doch hier ist nun

ENDE!

Ich hoffe es hat euch etwas gefallen im badischen Urwald.

Piesl

Libelle-02.jpg

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