Zum Inhalt springen

Kleine Mengen Flüssigkeit abmessen


Stefan H.

Empfohlene Beiträge

Guten Abend,

 

mich würde mal interessieren, wie ihr kleine Mengen Flüssigkeit halbwegs genau abmesst. Ich rede hier von wirklich kleinen Mengen, so 0,5-1ml. Ich habe halt recht wenig Pflanzen und wenn ich dann mal etwas anmische, z.B. ein Pflanzenschutzmittel, dann brauche ich meist auch nur einen halben Liter davon, weswegen ich bei entsprechender Verdünnung sehr kleine Mengen des zu verdünnenden Mediums abmessen muss. Größere Mengen anzumischen und dann wochenlang stehen zu lassen ist halt nicht so toll. Manches ist angerührt halt auch nicht sehr lange wirksam/haltbar. Wegkippen soll man die Reste ja auch nicht, zumindest nicht in die Kanalisation/den Abfluss.

 

Ich habe dafür halt eine kleine Spritze, die bis 5ml Volumen aufnehmen kann, aber das ist von der Einteilung her zu grob (war das kleineste was man mir in der Apotheke angeboten hat). Was mir halt noch einfällt wären Pipetten, aber unterhalb von 3ml wird es da auch schwer, was zu finden. Spritzen habe ich welche bis 1ml gefunden (Insulinspritzen), sogar welche mit 0,5ml, aber dann halt mit Kanüle und in großen Abpackungen. Was nutzt ihr für das Abmessen so kleiner Mengen und woher bezieht ihr das?

 

Viele Grüße

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Stefan,

ich benutze ein elektronisches Pipetiergerät, da ich das sowieso für die IV Kultur brauche.

Ich kann dir Einwegpipetten wie die Pasteurpipetten empfehlen. Sehr billig und sind auch für solche Zwecke bestens geeignet.

Viele Grüße,

Manuel

Bearbeitet von Manuel R.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

Glaspipetten 0,1 - 1,0 ml und 1 ml Spritzen, je nachdem wie genau es gehen muss. Für die gröberen Sachen größere Pipetten, ich verstehe die Frage nicht ganz? QWenn du kleine Mengen pipettieren willst, dann nimm halt kleine Meßgeräte???

 

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

ok, ich schaue mal. Vielen Dank für die Antworten. Naja, Stefan, ich wusste halt nicht wo man nach was suchen muss für solch kleine Mengen und ob mn da geziehlt bei Chemie- und Pharmaziebedarf suchen muss. Ich schaue mal nach Glaspipetten...

 

Viele Grüße

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Stefan,

 

das hätte ich so verstanden, wenn du nach Bezugsquellen gefragt hättest. Was mich immer wieder wundert ist, dass ich als Alter euch vermutlich Junge auf eure Freunde Google und ebay hinweisen muss. Ist aber auch egal, wenn ich nciht schon genügend historische Pipetten (noch aus meiner Studentenzeit) im Keller hätte, würde ich die hier kaufen!

 

Viele Grüße

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Stefan,

 

solchen "Glasmüll" kann ich dir beim nächsten Treffen kiloweise mitbringen. ;)

 

Wenn man oft kleine Volumina benötigt würde ich heutzutage versuchen etwas derartiges zu bekommen: Mikroliterpipette

 

Normalerweise sind die recht teuer, aber manchmal kann man bei E-Bay ja mal nen Schnapp machen. Am Besten dann eine bis 1ml nehmen!

 

LG Marcus

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Marcus,

 

oh das wird jetzt eine hochinteressante Diskussion!

Zum Glasmüll: Immer gerne, nur her damit, ich habe hier ca. 200 Abnehmer sitzen, die immer mal wieder eine abbrechen. Ein Grobmotoriker hat´s sogar mal geschafft, sich eine abgebrochene Pipette auch gleich noch in den Handballen zu rammen .... . Kann dir dann auch gerne eine Spendenquittung ausstellen dafür!

Zu den Gilford/Eppendorf: Sowas habe ich natürlich auch im Keller, hat aber auch gravierende Nachteile! (Das schreib ich jetzt nicht für dich, du weißt es eh, aber für die anderen Forennutzer)

- Bei Nachwiegen der abgemessenen Menge Wasser ergibt sich oft ein signifikanter Unterschied zum eingestellten Wert! Die Dinger sind halt nur so genau, wie der Kolbenhub (noch) arbeitet; nachjustieren im Werk ist jetzt nicht gerade ein Schnäppchen!

- Die mechanischen Teile sind definitiv irgendwann kaputt

-Bei unterschiedlichen Flüssigkeitsmengen muss man jedesmal wie ein Hamster am Rad drehen, bei einer Glaspipette lässt man einfach auslaufen

 

O.K. ich habe auch ein paar Eppendorf, die aber auf bestimmte Werte eingestellt. Das hat mich dann aber gezwungen, alle Nährbodenkomponenten so umzurechnen und einzuwiegen, dass ich immer gleiche Volumina pipettieren kann und weniger denken muss beim Pipettieren. Und das war eine Sauarbeit!

 

Und jetzt freue ich mich auf eine gedeihliche Diskussion.....und den Glasmüll der bei dir rumliegt!

 

Viele Grüße

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Stefan,

 

leider muss ich dich enttäuschen. Das wird keine so hochinteressante Diskussion, weil ich dir in allen deinen Punkten recht gebe ;)

Mit der etwas abfälligen Bezeichnung Glasmüll, habe ich nur sagen wollen das wir davon noch Mengen hier haben. Nichts desto trotz benutze ich sie regelmäßig und finde sie im Labor oder Routinebetrieb einfach nur praktisch und viel angenehmer als die Kolbenhubteile. Hab auch keinen Bock die ständig auseinander zu nehmen und dann neu zu justieren :D

 

Es war auch nicht so dahin gesagt. Wenn du nach Bonn kommst kann ich dir gern so 100 Stück mitbringen. Ist ja schön wenn sie noch wer zu schätzen weiß. Ich glaube die Studenten hassen mich dafür, das ich ihnen immer mit den Teilen komme ;) Aber üben macht ja den Meister!

 

Und da ist auch schon ein Punkt warum ich für Laien und Gelegenheitspipettierer (geiles Wort!) eher die Mikroliterpipetten empfehlen würde.

Als Nachteile von Glas sehe ich:

 

- man muss schon ein wenig Übung haben um exakt zu messen

- man braucht einen Peleusball oder ähnliches zum ansaugen (Besser wärs jedenfalls)

- man bekommt sie bei öligen Pflanzenschutzmitteln/Substanzen schlecht sauber, braucht am Besten für jedes eine eigene

 

Wie gesagt für jemanden der schnell, einfach und kostengünstig was abmessen will, bei dem es auch nicht auf den µL ankommt, der ist denke ich mit der Mikroliterpipette besser beraten. Im Labor immer lieber Glas. Wenn's dann noch an steriles Arbeiten geht umso mehr :)

 

Du siehst also, ich bin ganz bei dir, was Glas angeht. War nur eine Einschränkung für den Alltagsnutzer.

 

LG Marcus

 

PS: Ich kenne sogar jemanden der sich ne pH-Elektrode in den Unterarm gerammt hat. Da finde ich Glaspipettten noch logischer :D

  • Gefällt mir 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Stefan,

 

also ich benutze so einen kleinen Dosierbecher, der bei 0,5ml anfängt. Der war mal bei der Lizetan Konzentration dabei. Hat mir immer ausgereicht bisher...

 

Aber ihr habt hier auch interessante Alternativen genannt, danke!

 

Gruß

Phil

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Interessante Diskussion, zumal ich mir die Dosierfrage auch des öfteren gestellt habe....

 

@Deaphil: Bist du sicher, dass der Becher 0,5ml hat und nicht 5ml?

 

Viele Grüße

Nic

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Interessante Diskussion, zumal ich mir die Dosierfrage auch des öfteren gestellt habe....

 

@Deaphil: Bist du sicher, dass der Becher 0,5ml hat und nicht 5ml?

 

Viele Grüße

Nic

 

 

Ja, sicher. Sind 0,5ml bis 15ml. :)

 

Gruß

Phil

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

na bei den Laborsachen muss ich ja auch meinen Senf dazugeben.

Zuerst einmal ist eigentlich die wichtigste aller Fragen: Wie genau muss ich sein und was will ich pipettieren. Eppendorf- und Voll- und Messpipetten sind wirklich eine schöne Sache, wenn es darum geht, wirklich exakt zu arbeiten. Die Frage ist, ob man so exakt sein muss und auch, ob man so exakt sein kann. Ich habe neben meinen Azubis (Chemielaboranten) auch des öfteren Studenten (und Schülerpraktikaten) und von denen hat noch keiner (ich bin seit 25 Jahren dabei) eine Vollpipette auf Anhieb richtig bedienen können. Ich sage mal, dass es gar nichts nützt eine schicke 1 ml-Vollpipette zu kaufen, wenn man z.B. nicht weiß, dass man die nicht bis oben an den Rand füllen muss, um 1,0 ml zu haben (HiHi) oder, dass man Flüssigkeiten, die man in den Peleusball gesaugt hat tunlichst nicht mehr zur Analyse benutzt (HaHa), dass das pipettierte Volumen schon davon abhängig ist, ob da noch etliche Tropfen in der Pipette hängen (HoHo) oder das "15s" auf der Pipette keine Angabe darüber ist, welche Temperatur die Lösung, die man pipettiert, haben muss (HäHä). "s" steht nämlich für Sekunde und nicht °C (alles Studenten 4 - 8 Semester).

Dann ist da noch der Peleusball ... (Frage an mich: "Wo ist denn meine Lösung hin, eben war sie doch noch da?" Running Gag im Labor).

Ich glaube insgesamt, dass jemand, der sich mit diesem Sachen nicht auskennt zumindest im Anfang die Genauigkeit, die diese Messinstrumente bieten, gar nicht hinbekommen kann und wenn er/sie es dann geschafft hat, womöglich viel genauer ist als nötig.

Von daher würde ich, wenn man z.B. 0,5 ml Orchideendünger, Pflanzenschutzmittel oder sowas abmessen will, zu preiswerten Plastikpasteurpipetten aus der Apotheke mit einer 0,5 ml Teilung raten (habe ich mal von Praktikanten prüfen lassen und wir sind erstaunlicherweise auf +-0,1 ml gekommen) oder, wenn es kleinere Volumina sein sollen, zu 1 ml-Plastikstritzen, die es schon mit 0,1 ml-Teilung gibt. Da kann man nicht viel falsch machen und für die meisten karnivoren Zwecke sollte die Genauigkeit ausreichen (aber natürlich nicht für alle).

 

@ Stefan:  Das Nachjustieren von Eppendorf-Pipetten ist gar nicht so schwierig. Hier mal ein Link dazu. Das ist letztendlich eine Nullpunktverschiebung der Volumenanzeige. Wenn das Ding vollkommen hinüber ist (z.B. Kolben angefressen oder so) bringt das natürlich nichts. Was ich in 25 Jahren bei weitem am häufigsten hatte sind Undichtigkeiten, mit denen du dann etwas weniger Flüssigkeit ansaugst als eingestellt, weil du auch Luft über z.B. einen undichten Kolben ansaugst. Von daher werden bei uns alle Eppendorf-Pipetten und Konsorten einmal im Jahr (von uns ) gewartet. Alles auseinandergeschraubt, gereinigt, neu gefettet und danach überprüft. Etliche Pipetten haben schon 10+ Jahre auf dem Buckel und bringen immer noch die geforderte Genauigkeit (z.B. +- 1% bei 1000 µl bei einer 1 ml Eppendorf research).

 

Mit schlimmen Laborunfällen kann ich leider nicht dienen. Das Schlimmste, was mal passiert ist, war eine kleine Etherexplosion, bei der dem Azubi die schicke Popper-Tolle abgesengt ist. OK, für ihn war das bestimmt schlimmer als eine durchstochene Hand.

 

Grüße

Lutz  

Bearbeitet von Lutz
  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Lutz,

 

danke für den ausführlichen Bericht. Klingt alles sehr plausibel. Ich habe grade für mich entschieden nen Paket Plastik Pipetten zu kaufen. Das kommt meinen Bedürfnissen und Fähigkeiten am nächsten, außerdem kosten die ja wirklich fast nix. Die Genauigkeit ist meiner Meinung nach für das Anmischen von Pflanzenschutz ausreichend.

 

Viele Grüße

Nic

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Andreas Peschel

Hi.

Bei den Plasikpipetten dauf achten das die aus PP (Polypropylen) sind. Du weißt nicht worin das PSM gelöst ist!! Im schlimmsten Fall löst sich die Pipette in Wohlgefallen auf.

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Andreas Wistuba

 

PS: Ich kenne sogar jemanden der sich ne pH-Elektrode in den Unterarm gerammt hat.

 

Ich bin gerade fast gröhlend vom Stuhl gefallen, als ich das gelesen habe. Genial...  :laughing:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo alle miteinander,

ich danke euch für die vielen nützlichen Informationen. Jetzt weiß ich auch, wie diese Glaspipetten zu bedienen sind. Für meine Zwecke werden wohl die kleinsten Spritzen bzw. Plastikpipetten reichen. Im Übrigen habe ich genau auf solch eine Diskussion mit diesen fachlich wichtigen Informationen gehofft, wie ihr sie alle niedergeschrieben habt und wie es sie so (zusammengefasst) im Forum noch nicht gab. Vielen Dank nochmal. Ich hoffe das beantwortet auch nochmal deine Frage in deinem ersten Beitrag, Stefan. :) für Leute die viel mit Chemie, Biologie oder Laboren allgemein zu tun haben, mag das eine oder andere offensichtlich bzw. banal sein, für andere eben nicht.

Viele Grüße

Stefan

Bearbeitet von Stefan H.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.