Niels Posted March 26, 2015 Posted March 26, 2015 (edited) Hallo zusammen Ich hatte in einem älteren Thread gelesen das jemand die Begleitpflanzen wegen der Nährstoffe im Moorbeet hat. Ist das wirklich von Nöten, weil ich nicht das größte Beet besitze und deshalb schon Probleme mit dem Platz für meine Liebling bekomme. Kann es tatsächlich passieren das sich das Beet auf natürliche Weise überdüngt, wenn man keine Nährstoff aufnehmenden Pflanzen darin kultiviert? Wer kann mir darüber was sagen. Beste Grüße, Niels. Edited March 26, 2015 by Niels
Guest Posted March 26, 2015 Posted March 26, 2015 Hallo Niels, hast du einen Link, der auf diesen älteren Thread verweist ?
Niels Posted March 26, 2015 Author Posted March 26, 2015 Hallo Peter Nein, ich hatte es nur so nebenbei aufgeschnappt, da ging es allgemein um Moorbeet. Ich würde ihn denke ich jetzt auch nicht wiederfinden. Sorry. Gruß.
partisanengärtner Posted March 26, 2015 Posted March 26, 2015 (edited) Es kommt ja einiges über die Luft an Dünger (Stcikstoffverbindenúngen etc.) auf die Moorbeete. Das ist ein Problem für alle nährstoffarmen Standorte. Ob das in dem Zeitrahmen fürunsere Moorbeete relevant ist kann ich nciht sagen. Außerdem nehmen Sarracenien auch ganz gut Nährstoffe auf und selbst Sphagnumarten reagieren teilweise positv durch verstärktes Wachstum. (Habe ich bei einem Versuch festgestellt.) Den nicht positiv drauf reagierenden Pflanzen wie die Sonnentauarten ist dann die Konkurrenz zu stark. Im Moorbeet können wi r ja korrigierend eingreifen. Was ich gerade ausprobiere ist es mit Begleitpflanzen die Sauerstoffversorgung in der Tiefe zu verbessern. Das haben einige der Sumpfpflanzen gut drauf mit Ihren Wurzeln dort eine bessere Sauerstoffversorgung herzustellen. Es kann dort in der Tiefe sonst ein sehr ungesundes Milieu entstehen (Wenn man einen alten Moorkübel ausleert stinkt es ja manchmal ganz gewaltig). Inwieweit Sarracenien das zum Beispiel auch machen weiß ich noch nicht einige Sauergräser und Binsen sind darin aber sehr gut.. Allerdings sind die ja nicht so erwünscht. Da probiere ich noch rum. Edited March 26, 2015 by partisanengärtner 1
Piesl Posted March 26, 2015 Posted March 26, 2015 (edited) Hallo Niels, hallo Peter, nein müssen muss man natürlich nicht. Bei einem Kübel, Balkonkasten oder Topfkultur ist die Angelegenheit wohl leich zu kontrollieren und ungewollter Nährstoffeintrag gut zu verhindern. Bei einem Beet, finde ich, sieht das schon anders aus auf Grund der Größe. Zum Beispiel bei mir stehen in unmittelbarer Nähe ein großer Kirschbaum, eine größere Tannegruppe, diverse große Koniveren, Akazien und vieles mehr. Jede Menge Vögel, die hier von der Nachbarschaft leider nicht nur bei Schneelage, gefüttert werden setzen hier ihre Hinterlassenschaften ab. Die erwähnten Bäume, allen voran kirsche und Tannen, müllen mich mit Blüten-, Laubblättern, Nadeln und Sporenträgern zu. Trotz steter Bemühungen diese Kompostgrundlagen zu entfernen gelingt das immer nur zum Teil. Beispiel: seit 2 Jahren bin ich dazu übergegangen nur die diversen Koniferenteile mit einem alten Staubsauger zu entfernen. Trotz des gelegentlichen Herausziehens von etwas Sphagnum bin ich so in der Lage in ca. 2 Stunden bis zu drei randvollen Staubbeuteln abzu sammeln. und es bleibt noch genug im Beet. Kleinere diverse Laubblätter werden immer wieder vom Wind auch durch das Vogelschutznetz geweht. Durch die hohe Feuchtigkeit verwittern die dann sehr schnell. Wenn ich dann noch bedenke wie rasend schnell sich das Sphagnum entwickelt, wird klar wieviele Nährstoffe nur durch Luftbewegung eingebracht werden. Also bei mir speziell sind Farne, Wollgras, Moorveilchen, -nelken und Co. unverzichtbar. Und ganz nebenbei - ohne sie wäre so ein Beet doch nur eine relativ langweilige Killermooswiese. Die Vielfalt machts! Gruß Piesl Das haben einige der Sumpfpflanzen gut drauf mit Ihren Wurzeln dort eine bessere Sauerstoffversorgung herzustellen Axel, das würde mich auch interssieren. Welche verwendest du dazu? Edited March 26, 2015 by Piesl
partisanengärtner Posted March 26, 2015 Posted March 26, 2015 Meine heißen Tipps sind Helonias bullata, Menianthes trifoliata und Potentilla fruticosa Alle kommen auch mit wenig Nährstoffen klar und haben ein ausgedehntes Wurzelwerk, das in die Faulzonen hineinwächst. Sie lassen sich relativ leicht kurzhalten, nur bei der Potentilla weiß ich noch nichts genaues, die ist noch in der absoluten Testphase. Sie lässt sich sehr leicht integrieren (einfach jetzt ein Ästchen in den Boden stecken) ist abslut schnittverträglich, aber in einem freien großen Moorbeet vielleicht auch nicht ganz kontrollierbar (Ausläufer?). In meinem Patchworkmoorbeet aber wohl auf die einzelnen Behälter begrenzbar (ohne Gewähr) Sie kommt zum Beispiel in der Natur zusammen mit S. purpurea vor. Wie weit sie in den Süden geht ist mir nicht bekannt.
Niels Posted March 27, 2015 Author Posted March 27, 2015 Hallo, sind allesamt sehr interessante Beiträge, werde mich mal über die genannten Pflanzen erkundigen, denn der faulige Geruch in der "Tiefe" ist mir auch schon aufgefallen. Mal sehn welche Platztechnisch ins Beet passt. Gruß, Niels.
partisanengärtner Posted March 27, 2015 Posted March 27, 2015 (edited) Wie tief Wollgräser in diese Todeszone wachsen kann ich nicht sagen. Ich habe sie noch nicht so lange. Kann aber gut sein da Sauergräser oft (immer?) diesen Sauerstofftransport in den Wurzelbereich besitzen. Die wüchsigen Binsen kommen auf jeden Fall sehr tief in diese Zone. Lassen sich daher auch entsprechend schlecht wieder entfernen. Bei reglmäßiger Reduktion (Ausreißen)der oberirdische Triebe lässt sich das möglicherweise bei sehr ordentlichen Moorbeetpflegern auch in Zaum halten. Das Abreißen dieser Einzeltriebe geht nach meiner bisherigen Erfahrung ganz gut zur Eindämmung. Allerdings muß man immer einen Teil dran lassen sonst würden die Wurzeln ja wohl auch absterben. Bei nicht ununterbrochener dauerndem Nachpflegen ist eine Blüte und Samenwurf nicht ganz unwahrscheinlich. Wenn die Horste eine gewisse Größe haben ist auch das Ausreißen einzelner Sprosse am Grund schwieriger. Ich habe sie in letzter Zeit immer ab einem gewissen Stadium dann endgültig entfernt. Ein Versuch solcher herausgezogener Pflanzen in einem integrierten Fertigteich auf dem Rand einer Schwimmenden Insel zur Wasserreinigung und Nährstoffenfernung wurde von mir immer nach Monaten abgebrochen, weil sie natürlich ihre Wurzeln in den gesamten Landbereich der Inseln ausdehnten und nicht nur die ins Wasser hängenden zur Verorgung nutzten. Außerdem fangen sie dann schon knapp über dem Substrat an zu blühen, wenn man sie dauernd kürzt. Wurde mir unheimlich. Kleine Sämlinge lasse ich immer noch eine Zeit lang wachsen bisirgendwann die anderen leichter zu kontrollierenden Arten in ausreichendem Maß da sind. Der Fieberklee hat ziemlich dicke weiße Wurzeln aus denen er aber nicht regeneriert, wenn kein Rhizomstück mehr vorhanden ist. Rausziehen würde ich sie aber nicht da man sonst größere Teile des Moorbeetes mit rauszieht. Ist aber sicher von Art zu Art verschieden. Suche noch nach "zahmen" Arten die nicht gleich blühen. Bei Helonias sind die Wurzeln viel dünner gehen aber auch sehr tief in diese "Todeszone" rein. Bei mir mehr als 50 cm ab Oberfläche immer bis zum Grund. Selbst kleine Pflanzen haben ein sehr weitstreichendes Wurzelwerk. Vertragen aber das Verpflanzen unter großem Wurzelverlust genauso wie der Fieberklee. Ich glaube nicht das dadurch die "Todeszone" völlig verschwindet nur das Ausmaß der schädlichen Stoffe wird vermutlich vermindert. Sarracenien wachsen nur sehr oberflächlich in diese Zone mit ihren Wurzeln.Ein ausreichend großer Wasserspeicher mit nicht dauernd hohem Wasserstand ist da vermutlich auch hilfreich. Wenn der Wasserstand bis in die Höhe der Wasserspeicher langsam aublaufen kann ist vermutlich der Gasaustausch (Schwefelwasserstoff) über die "unterirdische" Wasseroberfläche in die Atmosphäre gegeben. In meinem Patchworkmoorbeet ist das bei den einzelnen Behältern unterschiedlich geregelt. Ich will ja alle Anpassungsmöglichkeiten offen halten um ein möglichst vielfältiges Moor zu erhalten. Auch die toten Wurzeln geben dem Substrat Struktur und fördern einen Austausch von Stoffen über die inneren Strukturen der Wurzeln. Edited March 27, 2015 by partisanengärtner
Piesl Posted March 27, 2015 Posted March 27, 2015 Hallo, zumindest das gefürchtete Eriophorum angustifolium trieb bei mir im Beet seine Wurzeln gnadenlos in die Tiefe. Beim Entfernen waren sie etwas 1,5 m lang. Ich war entsetzt wo es da überall wackelte als ich daran zog. Das versuche ich mir allerdings nun im Teich zu Nutzen zu machen, um dort Nährstoffe im Wasser abzugreifen. Das zierliche E. vaginatum bringt da nur sehr mäßig etwas zu Stande. Binsen sind schon hilfreich, aber leider wirklich auch nicht ohne. Insbesondere wenn man, so wie ich, die Samenreife verpennt. Da ist Nachwuchs an allen möglichen Stellen garantiert.
Guest Posted March 27, 2015 Posted March 27, 2015 @Piesl Du hast mir meine Frage schon vorweg beantwortet. Ich habe nämlich schon überlegt, ob das für meinen relativ kleinen Moorkübel auf dem Balkon (ein Kubus von 40cm Kantenlänge und ca. 64 Liter Inhalt) auch alles zutrifft. Da unten drin ja auch noch Wasserspeicher drin sind, beträgt die reine Moortiefe sowieso nur 20cm. Bis jetzt habe ich da nur einen großen Horst Sarracenia purpurea drin, die ich von Nicky Westphal bekommen habe und Sphagnum inclusive lauter kleiner Pflänzchen und neckischer dunkelgrüner, hellgrüner und sogar roter Moosarten, die ich in einer Sphagnumlieferung von Axel mit drin hatte. Mehr geht bei dem großen Sarraceniastock auch gar nicht mehr rein.
Niels Posted March 27, 2015 Author Posted March 27, 2015 @ Axel. Auf welcher Höhe sollte man den Wasserstand im Beet denn halten, sind so ca. 5 bis10 cm unter der Substratoberfläche zu hoch? Habe immer versucht das meine kleine Schlenke noch Wasser führt. Die is ungefähr 10 cm tief. Sollte man den Wasserstand gelegentlich tiefer fallen lassen. Niels.
partisanengärtner Posted March 27, 2015 Posted March 27, 2015 (edited) Da gibt es keine Fausregel. Was die einen noch ertragen ist für andere tödlich und für die dritten genau der richtige Wuchsort. Wenn Du dort Arten Pflanzen willst die mehr Wurzelraum brauche wie einige der großen Sarracenien und gleichzeitig Deine Schlenke immer Wasser führen soll kannst Du entweder einen Eimer oder Kübel versenken oder einfach eine Bulte machen die höher ist. Dazu eignen sich Torfziegel aber auch Moorholz tote Wurzelballen von Binsen aus kalkfreien Böden etc.. Ich habe auch stellenweise Reisigbündel aus entnadelten Fichten als Strukturgeber bis in die Tiefe eingebaut. Das lässt auch schädliche Gase langsam entweichen, genuso wie die beliebten Schlauchsysteme wohl die Zustände im Boden erträglicher für einige Spezialisten gestalten. Für andere ist gerade die Konkurrenzfreiheit der nicht bis in die Tiefe belebten Torfschichten eine Überlebensgarantie. Ich habe in den unterschiedlichen Kübeln eben auch gar keinen Ablauf bis 35 cm tief einzelne kleine Löcher die langfristig immer wieder den Wasserstand auf dieses Niveau absinken lassen. Die Hügel gehen dann stellenweise eben auch bis 30 cm über dem Niveau der Kübel, an anderen Stellen ist gar nichts drunter, keine Folie kein Kübel. Allerdings schmale Stellen am Rand die eben wieder ein ganz anderes Milieu bieten. S.pupurea scheint toleranter zu sein, meine S.flava rubricorpora dagegen sind zumindest in einigen Fällen nicht so in dieTiefe gegangen. Muß man halt ausprobieren wenn Dionaeas an einer Stelle zum Beispiel mickern habe ich bei einem Freund einfach mit der Hand tief in den Boden gelangt un den ganzen Pflanzort angehoben. Dann mit Tongranulat und Sand Torf das entstehend Loch aufgefüllt. In diesen Fällen haben sie sich daraufhin wieder erholt. Sie mögen es auch nicht so faulig. Das gleiche mache ich auch bei kleinen Sarracenien und anderen empfindlicheren Pflanzen. Vermutlich kann man auch Moorwurzeln nachträglich einbringen um das Substratmilieu zu verbessern. Ist aber sicher von Vornherein einfacher. Da gibt es aber auch noch die Lösung mittels den Schlausystemen die viele in Ihren Wasserspeichern haben den Wasserstand vorübergehend abzusenken. Das wird genauso die Konzentration dieser Stoffe im Substrat wieder absenken. Muß man halt von Zeit zu Zeit machen. In freistehenden Kübeln habe ich auch mit einem Handbohrer ein/zwei Löcher in erwünschter Höhe (meist Oberkante der internen Wasserspeicher) gemacht. Das beobachte ich dann einige Monate und mach dann wenn ich den Eindruck habe es hat noch nicht ausreichend geholfen, noch ein paar. Dadurch fluktuiert der Wasserstand und die Schicht der eher äroben Zustände wird größer. Da fehlen aber bei mir noch Langzeitbeobachtungen. Edited March 28, 2015 by partisanengärtner 1
Guest Posted March 28, 2015 Posted March 28, 2015 (edited) In freistehenden Kübeln habe ich auch mit einem Handbohrer ein/zwei Löcher in erwünschter Höhe (meist Oberkante der internen Wasserspeicher) gemacht. Das beobachte ich dann einige Monate und mach dann wenn ich den Eindruck habe es hat noch nicht ausreichend geholfen, noch ein paar. Dadurch fluktuiert der Wasserstand und die Schicht der eher äroben Zustände wird größer. Da fehlen aber bei mir noch Langzeitbeobachtungen. Hallo Axel, erkläre das bitte mal einem Unbedarften ! Mein Kübel ist 40cm alle Kantenlängen, also auch die Höhe des Moores darin (gut etwa 38cm), die Oberkante der Wasserspeicher stände von außen gesehen etwa bei einer Höhe von 12cm - dort hast Du die Löcher in die Seite gebohrt ? Defakto geht dann der betreffende Kübel nicht zu fluten und mal so richtig zu durchnässen bis Oberkante auch nicht mehr ? Oder verschließt und öffnest Du die Löcher (Gummistopfen) je nach situation - das machen ja manche hier auch. Zusätzlich mal die Frage - was ist besser für einen Moorkübel - nass bis oben hin, wenn man den Finger reindrückt, kommt Wasser raus wie aus einem Schwamm - oder eher trockner - also eben nur halb voll ? Also bis jetzt habe ich ihn sagen wir mal "schwamm-nass", drücke ich den Finger oben rein, kommt Wasser aus der Druckstelle - ich dachte für die Sarracenia purpurea ist das das beste ? Edited March 28, 2015 by Peter S.
partisanengärtner Posted March 28, 2015 Posted March 28, 2015 Für S. purpurea sicher, da würde ich mir keine Gedanken machen. Ein oder zwei Millimeterlöcher lassen den Wasserstand nur sehr langsam sinken. Die setzen sich ja mit Torf zu und das Wasser sickert nur sehr langsam raus. Für alle Pflanzen ist das nicht nötig und du kannst ja einfach das Substrat über Randhöhe anheben. falls es eine brauchen sollte, dann brauchst Du keine Löcher. Für Anfänger sind solche Feinheiten eher nicht gedacht. Du machst Dir zu viele Gedanken. Wenn Du mal Platz für mehrere Kübel hast kannst Du ja mal experimentieren. In einem kleinen Kasten ist das in der Regel völlig überflüssig. Da füllst Du sowieso dauernd nach.
Niels Posted March 29, 2015 Author Posted March 29, 2015 Hallo Axel, danke für den aufschlussreichen Beitrag. Das mit den VFF werde ich auf jeden Fall auch mal ausprobieren, meine muckern im Vergleich zu denen auf der Fensterbank auch etwas. Wegen der Schlenke da muss ich mit dem Umbau noch etwas warten, da sich in ihr eigentlich noch ne U. intermedia befinden müsste, welche ich in ihrer Form als Winterknospe nicht ausmachen kann. Hatte auch noch nen Versuch mit ner U. gibba, mal sehn ob sie sich wieder zeigt. Beste Grüße, Niels.
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