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Sind die Versuche von 2004 mit Kokohum weiter geführt worden ?


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Hallo,

es gibt hier im Forum 2004 einige Hinweise auf Kokohum von Neudorff als Nephentes-Substrat. Irgendwo habe ich vor paar Wochen erst gelesen, das hier jemand eher beiläufig schrieb, dass der Botanische Garten Bonn Kokohum für seine Karnivoren einsetzen würde - ich finde das aber nicht mehr.

 

Auf der Produktseite stört mich der Satz

 

leicht grundgedüngt

 

Im Amazon-Angebot fehlt dieser Hinweis auf die Grund-Düngung dann wieder komplett. Stellenweise liest man hier aber auch, dass manche GFPler ihre Nephentes düngen - ist also diese "Grunddüngung" doch vorteilhaft oder nicht ?

 

Hat schon jemand dieses Substrat in den zurückliegenden 10 Jahren seit der damaligen Datenbankdiskussion schadlos und erfolgreich für seine Pflanzen eingesetzt ?

 

 

Posted

Hi Peter

Also Ich hätte vor Jahren mal coco an meiner Sammlung probiert.

Mir war es aber damit zu umständlich da Kokos zu viele Salze enthalten, das sie in Meeresnähe wachsen.

Ich hab verschiedene Anbieter durchprobiert und kein Produkt war wirklich sauber.

Selbst nach mehrmaligem spülen und ich rede hier von über hundert Litern war der Leitwert noch so hoch das ich es aufgegeben habe.

Die hersteller selbst werben immer mit gereinigten Substrat aber Kontrolle ist da wirklich besser wie ich gemerkt habe.

Wenn du eine Quelle von inlandskokos findest lass es mich wissen :-)

Jens

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Nicky Westphal
Posted

Hallo Jens,

 

also Kokos enthällt auch bei Anbau im Landesinneren immer noch viele Salze, das hat Kokos so an sich. Meine Versuche mit dem UGro Substrat sind erst mal recht vielversprechend. http://forum.carnivoren.org/index.php?/topic/38438-ugro-rhiza-kokossubstrat-als-torfersatz/?hl=ugroDas Substrat ist gewaschen und zusätzlich gepuffert. Ich bin aber auch keiner, der jetzt ständig sämtliche Werte ständig nachmisst. ich gehe da eher nach der Entwicklung der Pflanzen.

 

 

Grüße Nicky

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Ok, danke, das Palmen überwiegend in Meeresnähe wachsen, das war mir so nicht bewußt, ich dachte immer der Standort an der Küste wäre genauso normal, wie vielleicht im Inland.

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Hallo,

Ich habe Kokosfasern jahrelang dem Substrat für Nepenthes beigemischt und nie irgendwelche Nachteile erkennen können. Zudem wurden, oder werden meine Nepenthes auch mit Leitungswasser gegossen. Auch hier konnte Ich bisher keine Nachteile erkennen. 

Die letzten Jahre wurden zudem von vielen Nepenthes-sammlern Düngerversuche unternommen, die sehr vielversprechend waren. Ich selbst dünge meine Nepenthes auch. natürlich darf hier die Konzentration nicht zu hoch sein, aber Ich denke, dass die paar Salze noch keiner Nepenthes geschadet haben. Ich bin sogar der Meinung, dass eine schwache Düngung nur von Vorteil ist und Karnivorenhalter, insbesondere bei Nepenthes, von der Meinung abrücken sollten, dass Düngung überaus schädlich ist.
Das Argument, dass das Substrat versalzt gilt für mich nicht, da Pflanzen sowieso alle paar Jährchen umgetopft werden müssen.

Im direkten Vergleich sieht man sofort, dass VFF / Drosera usw. Leitungswasser nicht vertragen. Nepenthes vertragen das allerdings sehr gut. (Das Leitungswasser ist vom Kalkgehalt sehr hoch. Die restlichen Salze habe Ich nie gemessen).

 

Wenn Zweifel bestehen, einfach mal selbst ausprobieren ;)

 

Viele Grüße,

Sarah

Nicky Westphal
Posted

Hallo Sarah,

 

Danke für deine Ausführung. In Bezug auf Nährstoffgehalt im Boden sind wohl Nepenthes die anderen Karnivoren. Ihre natürlichen Herkunftsgebiete würde ich auch nicht als nährstoffarm bezeichnen, wenn die inmitten verottender Laubhäufen wachsen. Ein Urwaldboden ist sicher ordentlich mit Nährstoffen gesättigt, darum bekommen wohl Nepenthes in Kultur, in "sauberem" Substrat, öffter mal Mangelerscheinungen.

Was die einen Karnivoren umbringen würde, tut den Nepenthes und vieleicht einigen anderen Karnivoren (die schnell Mangelerscheinungen zeigen) sogar gut. Es kommt halt immer auf die Dosis an.

 

Grüße Nicky

Posted (edited)

Interessant, was Sarah da schreibt .... :cool:

 

damit könnte es ja dann wirklich kein Schwindel sein, was mir einer erzählen wollte, nämlich dass er diese Kokoserde hier für seine Nephentes verwendet, die alljährlich bei Aldi für 1,79 € verkauft wird. Geglaubt habe ich ihm das nicht, aber weggeschmissen habe ich die Packung auch noch nicht.

 

Auch bei Ikea in Dresden gibt es so etwas ähnliches.

Hier steht explizit sogar dabei - ungedüngt

 

Vielleicht sollte ich doch mal etwas Mut zum Risiko aufbringen, ich muß ja nicht gerade meine langgehegte Lieblings-Nephentes damit umbringen; ich hole mir eine aus dem Baumarkt für 7,99 € und probiere das einfach mal. Ich werde das vorher eine Woche wässern, wegen des Salzes und dann mal todesmutig loslegen

 

Danke allen

Edited by Peter S.
partisanengärtner
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Der Rohboden unter der dünnen Verrottungschicht ist meist nährstoffarm. Aber im Umlauf sind schon ziemliche Mengen an Nährstoff.  KleineTierleichen, Kot verrottende Pflanzen, Pilze  und das ganze lebende Material etc. Da sich da alle Pflanzen drum schlagen sind solche Systeme wie Fallen, Mykorrhizabeziehungen Symbiosen etc. ein Vorteil.

Wenn so ein Spitzhörnchen in eine Falle kotet und urieniert geht schon mal was daneben wie es schön im Film zu sehen war. Das schadet ihnen offensichtlich auch nicht.

Markus Welge
Posted

Der Boden in tropischen Regenwäldern ist sehr nährstoffarm. Das liegt zum einen an den häufigen Regenfällen, die die wenigen Nährstoffe aus dem Boden herauswaschen, sowie an dem feucht-warmen Klima, das den Zersetzungsprozess beschleunigt und Nährstoffe nicht im Boden eingelagert werden, sondern direkt wieder von den Pflanzen aufgenommen werden.

 

Ich denke, letztlich ist es einer Nepenthes ziemlich egal, worin sie wächst. Wichtiger scheint die Durchlässigkeit des Substrats zu sein.

Robert Cantley von Borneo Exotics kultiviert seine Nepenthes in reinem Kokosfasersubstrat mit großem Erfolg. Einige verwenden Torf pur oder mit Perlit gemischt, andere verwenden Sphagnum mit oder ohne Zusatzstoffe und wenige schwören auf ganz spezielle Zusammensetzungen, in denen sich schon mal sehr ungewöhnliche Bestandteile wiederfinden können. Ich selbst verwende von allem ein bisschen. Wer ständig ein Auge auf seine Pflanzen hat und genug Zeit hat, täglich zu gießen, verwendet ein anderes Substrat als der, der dafür nicht die Zeit hat und bei dem das Substrat auch mal die Fähigkeit haben muss, für längere Zeit Wasser zu halten.

Da die Pflanzen bei uns in Kultur nicht in dem Maße Nährstoffe über ihre Fangorgane zugeführt bekommen wie in der Natur, ist es sinnvoll, sie gelegentlich zu düngen. Ob dies über das Substrat oder die Blätter geschieht, spielt dabei wohl kaum eine Rolle.
Ich stimme dem, was Sarah geschrieben hat, voll zu. Da ich es mir auch zur Angewohnheit gemacht habe, meine Pflanzen möglichst jährlich umzutopfen, kann eine Salz- oder Kalkablagerung wohl kaum so schnell passieren. Meine Pings gieße ich sogar im Sommer mit unserem sehr schwefelhaltigen Brunnenwasser. Bekommen die Blätter davon ein paar Spritzer ab, rollen sie sich sogar darüber ein, als hätten sie darin etwas verwertbares gefunden. 

 

Ich bin der Meinung, dass hier einiges überbewertet wird und gewisse Ansichten etwas übertrieben sind und letztlich muss man bei gewissen Dingen auch seine eigenen Erfahrungen machen. Ein für alle gültiges Rezept für die erfolgreiche Kultur der Pflanzen gibt es nicht aber gerade das macht es das Hobby wohl auch so spannend...

 

Viele Grüße

Markus
 

 

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Marco Ebert
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Hallo,

 

man sollte vielleicht auch dazu sagen, dass es einen großen Unterschied macht, ob man seine Pflanzen in Untersetzern stehen hat oder nicht. Bei Ersterem kann das restliche Gießwasser nicht abfließen, mögliche Salze etc. konzentrieren sich durch die Verdunstung somit. Kann das Wasser frei abfließen, spülen sich solche Reste aus.

 

Gruß,

Marco

Posted

man sollte vielleicht auch dazu sagen, dass es einen großen Unterschied macht, ob man seine Pflanzen in Untersetzern stehen hat oder nicht. Bei Ersterem kann das restliche Gießwasser nicht abfließen, mögliche Salze etc. konzentrieren sich durch die Verdunstung somit. Kann das Wasser frei abfließen, spülen sich solche Reste aus.

Gruß,

Marco

 

Hallo Marco,

wie tief stehen bei dir denn deine Töpfe im Wasser? ich denke nicht, dass Untersetzer hier so viel ausmachen, wenn das Wasser nur im Untersetzer steht. Selbst wenn es durch das stehende Wasser zu Diffusionsvorgängen kommt, hat das meiner Meinung nach immer noch keinen großen Effekt auf die Nepenthes.

 

ich hatte eine Zeit lang eine N. ventricosa wirklich knietief im Wasser stehen, da Ich einfach zu faul zum umtopfen war. Der Pflanze war das ziemlich egal. Von daher kann Ich der Aussage nicht zustimmen.

Günter Seiter
Posted

Hallo Peter,

 

ich schalt mich da mal kurz ein in diese Diskussion.

 

Ich habe vor 10 Jahren den Beitrag mit dem Kokohum von Neudorff geschrieben. Ich verwende seit über 10 Jahren dieses Substrat als Beimengung für meine Nepenthessubstrate. Ein Großteil der Nepenthes wächst problemlos in diesem Substrat. Ich verwende es sogar teilweise zum Anziehen von Sämlingen.

 

Einzig bei einigen auf Kalk wachsenden Arten (northiana, campanulata, ...) verwende ich etwas weniger Kokhum und mische dafür Kalk dazu.

 

Fast alle meine Pflanzen stehen überdies im Anstau (ca 1cm) und auch hier gibt es keine Probleme mit Ausblühen von Salzen o.ä.

 

Also Kokohum von Neudorff kann ich jedenfalls weiterempfehlen, bei anderen Produkten, vor allem bei Billig-Kokohumprodukten würde ich eher vorsichtig sein.

 

Herzliche Grüße,

Günter

Posted (edited)

Hallo Günter,

vielen Dank, ich habe mir heute im Baumarkt zwei "Neudorff-Kokohum-Ziegel" geholt und werde das mal probieren. Du schreibst "als Beimengung".

Was und in welchem Verhältnis etwa mischst Du denn da als entgültiges Nepenthes-Substrat ?

Edited by Peter S.

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