Paul2811 Posted May 8, 2015 Posted May 8, 2015 (edited) Hallo, ich bin auf einen Text gestoßen und frage mich ob es stimmt oder nicht. Hier: http://netzfrauen.org/2015/05/05/wem-gehoert-das-regenwasser/ LG Paul Edited May 8, 2015 by Paul2811
Niklas Schleimer Posted May 8, 2015 Posted May 8, 2015 (edited) Warum soll das nicht stimmen? Die USA halt. Das ist dasselbe Land, in dem sich Wüstenbewohner (Kalifornier) mit einem pro Kopf Wasserverbrauch von 400-700 Liter pro Tag wundern, warum ihnen das Grundwasser ausgeht und es dann auf den Klimawandel schieben... Zum Vergleich: In Deutschland - als durchschnittlich sehr wasserreiches Land - braucht jeder Bürger nur 120 Liter pro Tag. Bei denen würde es mich nicht wundern, wenn in einigen Jahren Gebühren auf die Nutzung von Luft erhoben würden. In Deutschland haben alle mir bekannten Entwässerungssatzungen, -richtlinien und -gesetze wenigstens einen wirtschaftlichen oder umweltschutz-technischen Sinn. Z.B für die zusätzliche hydraulische Belastung der (Mischwasser-) Kanalisation durch von Grundstücken abgeleitete Regenwassermengen Gebühren zu erheben, weil das nun mal alles im Klärwerk gereinigt werden muss. Edited May 8, 2015 by Niklas S
Paul2811 Posted May 8, 2015 Author Posted May 8, 2015 (edited) Kann man nun in z.B. Deutschland kostenlos für die Bewässung von Fleischfressenden Pflanzen Regenwasser auffangen und sammeln oder nicht? LG Paul Edited May 8, 2015 by Paul2811
Niklas Schleimer Posted May 8, 2015 Posted May 8, 2015 Regenwasser auffangen kannst du - soweit ich weiß - in jeder Kommune kostenlos, nicht nur für deine karnivoren Pflanzen, sondern allgemein Solange du das Niederschlagswasser auf deine Pflanzen kippst und nicht in die Kanalisation, kümmert das niemanden.
Guest Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 (edited) Habt ihr schon mal gemerkt, dass der 1.April längst Geschichte ist ? Netzfrauen - wer oder was soll das sein ? Shopping-Queen und Super-Geißens, geistiger Dünnsch*** ala Sat1, RTL & Co. - echt mal, wer in Deutschland wieder gewählt werden will, dem muß wirklich was Klügeres einfallen :bad: Da überzeugen mich auch nicht die Website und die YouTube-Videos, so was Hirnverbranntes ist in Deutschland nicht möglich. Wenn ja, dann verstehe ich inzwischen, warum soviel Leute lieber in der Sonne liegen, als ins Wahllokal zu gehen. Mich sollte mal jemand versuchen, das Regenwasser für meine Karnivoren aufzufangen, da rollt was .... Edited May 9, 2015 by Peter S.
Nicky Westphal Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Hallo Peter, ic glaube da irrst du dich, dass ist kein Aprilscherz. Private Grundstücksbesitzer zahlen auf Regen(ab)wasser von bebauten Flächen Gebühren. Ob das überall so ist weiss ich nicht, aber das ist Realität. Als Mieter bekommt man von sowas nichts mit (ausser ggf. in der Nebenkostenabrechnung), aber Leute, die schön ihre Einfahrt und den Hof asphaltiert haben, zahlen zusätzlich zur überdachten Fläche. Wenn der dann dieses Wasser auffängt, kann er es auch über eine Hauswasseranlage nutzen, müsste allerdings nochmal Abwassergebühren dafür zahlen. Wenn das Wasser im Garten zum Gießen benutzt wird, bleibts wahrscheinlich bei der "Regenabwassergebühr", ist ja schon bezahlt und dann versickert quasi dein Geld im Garten. Grüße Nicky 1
Guest Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Unvorstellbar, was macht denn dann ein Waldbesitzer mit einer großen Wiesenfläche von mehreren Hektar ?? Das ist für mich so unwirklich wie eine Luft- und Atmungssteuer. Da muß ich meine Schwiegermutter mal fragen, aber die hätte ja schon längst gejammert und geschimpft, wenn sie für die große asphaltierte Fläche und die Wiese Abwassergebühren bezahlen müßte. :wallbash:
Thomas Adam Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 (edited) Hi, Ja da hat Nicky recht. Für dein Eigenheim musst du eine Abwassergebür zahlen. Für alle bebauten Flaschen. Hausdach, Einfahrt, Terrasse. Für Wiesen etc braucht man nichts bezahlen. Was die Amis machen kann man auf uns gar nicht umsetzen Gruß Thomas Edited May 9, 2015 by Thomas Adam
Volker S Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 (edited) ...und früher war das genau umgekehrt (bei uns jedenfalls). Wenn man der Kanalisation Regenwasser vorenthalten hat musste man Gebühren bezahlen. Die Begründung: Das Regenwasser fehlt in der Kanalisation (Verdünnungseffekt) und es muss deshalb länger geklärt werden um die Grenzwerte einzuhalten. Damals waren wir am überlegen, ob wir unsere eine Dachhälfte auch in die Kanalisation leiten sollten - da diese Hälfte in einen Sickerbrunnen geleitet wird. Heutzutage ist es bei uns genau anders rum. @Niklas: Dient Regenwasser jetzt nicht mehr einer Verdünnung des zu klärenden Wasservolumens? Egal - was interessiert das Geschwätz von vorgestern - heute machen wir es genau anders rum (also bloß kein Regenwasser in die Kanalisation leiten - das kostet was). Überwacht wurden unsere Angaben durch Luftbilder - DDR you are welcome -volker- Edited May 10, 2015 by Volker S 1
riverjack Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 (edited) Hallo zusammen, die Niederschlagswassergebühr gibt es wirklich. Sie gilt allerdings nur für versiegelte Flächen, wie oben schon beschrieben. Hierbei wird unterschieden in: Vollversiegelte Flächen (Hausdächer, asphaltierte Flächen etc.) Stark versiegelte Flächen (z.B. Plattenbelag) Wenig versiegelte Flächen (Natursteinpflaster, Porenpflaster etc.) Unversiegelte Flächen (Rasen, Garten etc.) Die Niederschlagswassergebühr wird dann, je nach Stärke der Versiegelung, mit unterschiedlichem Faktor je m² berechnet. Die Höhe des Faktors ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich. Übrigens, Geld ist in den Kommunen immer gerne gesehen.... LG, Heiko Edited May 9, 2015 by riverjack
Guest Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Hätte ich nicht geglaubt ... Willkommen im Tollhaus. Nach meinem empfinden bezahle ich immer für eine Leistung. Welche Leistung erbringt die Kommune, wenn das Regenwasser auf meiner Wiese versickert ? Welche Leistung erbringt die Kommune, wenn es in die Gullis läuft, denn die Anlieger haben ja schon anteilig, den Gehweg, die Straße und die damit verbundene Neuanlegung der Kanalisation bezahlt - da war die Rede von 20T€ pro Anliefer, da mußten etliche Schulden aufnehmen.
riverjack Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Hallo Peter, für den Rasen und Garten muss man nix berappen, gelten als unversiegelte Fläche. Das Wasser von versiegelten Flächen läuft in die Kanalisation und von da in die Klärwerke. Bezahlen musst Du für die versiegelten und teilversiegelten Flächen auf Deinem Grundstück. Soweit ich weiß ist man als Häuslebauer auch verpflichtet, das Regenwasser von Hausdächern über Regenrinnen und Fallrohre abzuleiten. In wieweit das Auffangen und Speichern und Nutzen von Regenwasser hierbei berücksichtigt wird oder überhaupt, weiß ich leider nicht. Ist zwar ärgerlich, aber in Deutschland muss man mittlerweile für fast alles in den Geldbeutel greifen. LG, Heiko
Nicky Westphal Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Ja, das ist alles irgendwie absurd, allerdings hängt das mit dem Sparwahn einiger unserer Mitbürger indirekt zusammen. Früher wurden die Leitungen von selbst gespühlt, da hat das Verhältnis gepasst, heuzutage werden aufwendige Anlagen errichtet um überheut einen "Selbstreinigungseffekt" in den Rohrleitungen zu haben. Die Kosten jetzt auf den Bürger umzulegen ist natürlich ... ist so ähnlich, wie die Kostenbeteiligung an Straßenarbeiten vor deinem Haus. Es leben unser Vorschriftenwahn. Mich würde aber auch mal interessieren, wie das bei kommunalen oder gewerblichen Grunstücken mit diesen gebühren ausschaut. @ Heiko: die Informationen über das "Nutzungsrecht" deines bezahlten Wassers solltest du in der Satzung des jeweilig zuständigen Abwasserzweckverbandes finden bzw. dich dort kundig machen können. Grüße Nicky
Andreas Wistuba Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Kann man nun in z.B. Deutschland kostenlos für die Bewässung von Fleischfressenden Pflanzen Regenwasser auffangen und sammeln oder nicht? LG Paul ...ich würde einfach mal beim Rathaus oder der Ortsverwaltung nachfragen. Aber nicht wundern, wenn die netten Damen und Herren kurz telefonieren und 10 Minuten später ein paar Leute mit einem Jäckchen auftauchen, an dem gaaaanz lange Ärmel herunterhängen Grüße Andreas 1
riverjack Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Hallo Nicky, danke erstmal für den Tipp, aber Regenwasser zu sammeln um Karnivoren oder andere empfindlichere Gewächse zu bewässern,empfiehlt sich bei mir ohnehin nicht. Zum einen wohne ich am Rande einer Stadt und zum anderen wird auch das Putzwasser der Balkone über mir aufgefangen. Ist also recht schadstoffbelastet. Von daher gesehen betrifft mich das Ganze nur teilweise als Wohnungsinhaber mit kleinem Garten außenrum und die Kosten halten sich hierbei in Grenzen, da die Kosten anteilsmäßig unter der Eigentümergemeinschaft aufgeteilt wird. LG, Heiko
Niels Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Die Gebühr für versiegelte Flächen hat doch aber nichts damit zu tun ob man das Wasser auffängt, oder direkt vom Regen Rohr oder dem Gulli in die Kanalisation einleitet. Damit ist es doch keine Gebühr für das auffangen von Regenwasser. Oder? Gruß, Niels.
Niklas Schleimer Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Wie ich bereits oben geschrieben habe, ist das Auffangen von Regenwasser, das auf dein Grundstück fällt, gebührenfrei. Es entstehen also keine zusätzlichen Gebühren zu den vielerorts fälligen Gebühren auf versiegelte Flächen, wenn du das Wasser auffängst, anstatt es -wie oft üblich- in den Kanal zu leiten. Im Gegenteil: Die Kommune freut sich doch, wenn du deine Gebühren für die versiegelten Flächen bezahlst, dann aber weniger Regenwasser einleitest, als du dürftest.
Niels Posted May 9, 2015 Posted May 9, 2015 Dann ist das Thema doch abgehakt. Es ging doch um das auffangen. Gruß.
Guest Posted May 10, 2015 Posted May 10, 2015 Also mir ging es primär auch darum, ob ich für mein bissel Regenwasser, dass ich auf dem Balkon auffange, auch noch was zu berappen hätte - gut, das ist jetzt eindeutig mit NEIN beantwortet Danke
Hermann Wistuba Posted May 10, 2015 Posted May 10, 2015 ...ich würde einfach mal beim Rathaus oder der Ortsverwaltung nachfragen. Aber nicht wundern, wenn die netten Damen und Herren kurz telefonieren und 10 Minuten später ein paar Leute mit einem Jäckchen auftauchen, an dem gaaaanz lange Ärmel herunterhängen Grüße Andreas H.W.
Guest Posted May 10, 2015 Posted May 10, 2015 (edited) bei uns käme niemand mit solchen Jacken zum hinten zubinden, bei uns käme der Stadtkämmerer mit großen Taschen zum Einkassieren und einem persönlichen Dankesschreiben des Bürgermeisters, weil sie wieder einen Doofen eingefangen hätten, der den Steuern und Abgaben und den Gebühren von selbst hinter her läuft. :lol: Also mal freiweg raus - müßte ich für mein Regenwasser auf dem Balkon zahlen, würde ich das bis zur Erzwingungshaft gehen lassen, da gäbe es von mir keinen Cent, das erinnert mich irgendwie an an solche Steuern, wie sie Achmed Shabur, der achämenidische Steuereintreiber von Samarkand seinen Bürgern aufdrücken wollte, der die Luft, den Regen und die Sonne versteuerte und die Leute auspresste. Kurz danach haben ihn die Mongolen im Jahr 1220 erschlagen und Samarkand wurde von den Mongolen besetzt und zur Hauptstadt des neuen mongolischen Großreiches gemacht. Selbst den ach so bösen Mongolen war dann diese Steuer zu dämlich, Tamerlan der Nachfolger Dhingis Khans und der mongolische Eroberer von Samarkand schaffte sie sofort wieder ab, da man nach Ansicht der Mongolen Sonnenlicht, Luft und Regenwasser nicht kaufen und verkaufen konnte, weil das alles aus dem "immerblauen Himmel" stammte, der niemanden gehörte. Sollten sich die Einfaltspinsel in der Kommune auch mal durchdenken. Edited May 10, 2015 by Peter S.
Garon84 Posted May 10, 2015 Posted May 10, 2015 Moin, ja es stimmt leider wirklich ,dass man für Wasser das vom Himmel fällt Geld bezahlen muss . In meinem Fall ist das 1€ pro m2 also 170€ ca. . Das ist nicht mal das schlimme viel schlimmer ist so ein Anschluss an den Regenwasserkanal 1 hat man frei und wenn man durch zufall noch eine haben muss wollen die richtig Kohle haben . Was man machen kann bei sowas ist das Regenwasser vom Dach in seinem Garten laufen lässt so das es da Versickern kann . Da ist dann nur die Fragen ob man es darf und/oder ob es die Behörde dulden tut ? Gruß Sascha
Niklas Schleimer Posted May 10, 2015 Posted May 10, 2015 (edited) Hallo Sascha, also: 1.) Es ist doch klar, dass pro m^2 abgerechnet wird. Mit Wasseruhren lässt sich die Regenwassermenge nunmal nicht messen, da oft Verunreinigungen und größere Partikel enthalten sind. Da Regen aber nunmal ein flächiges und kein punktuelles Phänomen ist, wird pro versiegelter Fläche abgerechnet. 2.) Kann mir gerade nicht erklären, unter welchen Umständen du mehr als einen Kanalanschluss brauchen könntest. Im Mischwassersystem trifft das Regenwasser mit dem Abwasser auf dem Grundstück zusammen und wird erst dann in den Kanal geleitet. Im Trennsystem sind natürlich zwei Anschlüsse nötig, aber keine weiteren zu einem späteren Zeitpunkt. 3.) Die Behörde wird das Versickern erfreut dulden, solange du bestimmte Auflagen erfüllst, denn Versickern und Nutzung ist immer einer Entsorgung(=Einleitung in den Kanal) vorzuziehen. Auflagen wären wahrscheinlich ein bestimmter Mindestabstand zu Gebäuden und Gewässern, eine bestimmte Mindestaufnahmekapazität und Durchlässigkeit des Bodens und dass dein Dach bestimmte Anforderung erfüllt (nicht kürzlich mit Moosentferner behandelt, kein Metalldach, etc.). Edited May 10, 2015 by Niklas S
Guest Posted May 10, 2015 Posted May 10, 2015 Gibt es noch einen Staat auf dieser Erde, bei dem die Behandlung von Regenwasser so ein verwaltungstechnisches Monster ist ? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Das ist doch bestimmt wieder ein typisch deutsches Phänomen ... :wallbash:
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