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Nepenthes auf den Philippinen


Carsten Schulz

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Carsten Schulz

Hallo Leute.

Ich hatte das große Vergnügen, auf den Philippinen (in Dumaguete City, Negros) ein Auslandssemester an der Silliman University machen zu können. Ich war 2012 und 2013 schon auf den Philippinen und als mich 2 Kommilitonen fragten, wo wir denn am besten hingehen sollten zum Studieren, war die Antwort natürlich schnell gefunden ;)

Viel Überzeugungsarbeit brauchte es dafür jedenfalls nicht (2 Minuten schöne Sachen bei googe-bilder suchen haben eigentlich gereicht). Das Semester war aufregend und wir haben eine Menge gesehen und erlebt. Könnte das natürlich stundenlang ausführen aber da wir ja im GfP Forum sind, komm ich zum Wesentlichen, dem Bergsteigen. Wir sind auf 4 Bergen gewesen, davon 3 mal Gipfel und Kannenpflanzen.

 

Der erste Berg liegt im südlichen Teil Negros. Er ist ziemlich abgelegen und nur wenige Leute gehen dorthin. Unser Guide hat uns erzählt, dass wir die zweite Gruppe und die ersten Ausländer sind, die bis jetzt hochgegangen sind (bis zum Gipfel). Selbst wenn das nur für seine Lebenserfahrung gilt, ist das schon denkwürdig. Der Auf- und Abstieg dauerte zwei Tage, gestartet haben wir am Twin Lake National Park in Sibulan. Am morgen des ersten Tages haben wir mit einem Ruderboot einen der Kraterseen überquert, bevor wir uns ans Überwinden von Höhenmetern machen konnten. 

 

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Dann, nach einigem bergauf und bergab, gab's für mich das erste große Highlight.

 

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Eine sehr seltene, wohl nur in diesem Teil der Insel vorkommene Orchidee, Paphiopedilum acmodontum

 

Auf dem Weg gabs noch mehr skurrile Gewächse.

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Als wir dann schon seht weit oben waren, ist uns der Nebel ordentlich ins Gesicht gepeitscht. Hier wurde es dann auch etwas moosiger und die Bäume waren dadurch, und durch ihren Wuchs, noch beeindruckender.

 

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Auf der Höhe haben wir dann auch unser Zelt aufgeschlagen, weil es schon langsam dunkel wurde. Und wir waren nicht allein...

 

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Am nächsten Morgen ging es dann hoch zum Gipfel, welcher noch 1-2 Stunden entfernt war. Unser Guide musste gelegentlich mal auf einen Baum klettern. um den Weg zu erkennen und ihn dann mit der Machete freizumachen. Hab mich irgendwann dran gewöhnt, nach oben zu gucken, wenn ich ihn mal wieder gesucht habe...

Auf dem Zeltplatz und auf dem Gipfel gab es dann jede Menge Kannenpflanzen. Bei denen bin ich mir jedoch nicht sicher, was es genau ist. Eigentlich sind aus Negros ja N. alata berichtet, jedoch haben Botaniker N. negros "entdeckt" (ausschließlich anhand von Herbarmaterial). Nun bin kann es natürlich auch N. negros sein, vieleicht können mir ja da die Spezialisten etwas unter die Arme greifen. Oder vielleicht sogar was noch was anderes?

 

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Fast wär ich drauf reinfgefallen:

 

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Noch mehr Kannenpflanzen.

 

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Könnte das hier vielleicht eine Utricularia sein?

 

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Nach ca. einer Stunde ging es wieder runter zum Zeltplatz, wo wir alles abgebaut und wieder abgestiegen sind. Alles in Allem waren die 2 Tage zu kurz, Auf- und Abstieg waren sehr anstrengend und es blieb wenig Zeit zum Fotografieren und näher betrachten... naja, beim nächsten Mal plane ich einen Tag mehr ein ;)

 

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Noch was zum Guide: Ich habe selten (noch nie?) einen zäheren Typen gesehen... er hat Wasser eigentlich nur getrunken, um den vorher getrunkenen Rum damit runterzuspülen. Selbst als ich fast meinen Aggregatzustand in flüssig änderte, hatte er nicht mal ein Schweißperle auf der Stirn. Seinen Rucksack hat er sich in MacGyver-manier aus einer Plastikfolie und ein paar Bananenfasern gebastelt. Ich war echt tief beeindruckt.

 

Das war es vom ersten Ziel, bald gehts weiter ;)

 

Liebe Grüße,

Carsten

Bearbeitet von Carsten Schulz
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Carsten Schulz

Ja, das stimmt. Gerade in einem so vielseitigen Land wie den Philippinen. Kann ich jedem nur wärmstens empfehlen :)

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Hallo, 

 

das ist sehr interessant, da ich gerade an einer Publikation mit einer Ergänzung zum- und teilweisen Revision des N. alata Komplexes arbeite. 

N. negros wurde von Jebb & Cheek ausschließlich anhand von Herbarmaterial beschrieben, das ist korrekt.

Die von dir gezeigten Kannen passen auch zu N. ramos, die sehr variabel ist. N. alata ist es definitiv nicht; das ist jetzt nur noch das haarige Teil von Luzon. 

N. graciliflora ist jetzt die "nackte" N. alata. Beide sind 1-blütig. Diese Eingruppierung ist formell korrekt und damit bin ich auch absolut einverstanden.

N. ramos ist 2-blütig und somit von N alata und N. graciliflora verschieden. 

 

Leider wurden von J&C  anhand von Herbarmaterial mehrere Arten beschrieben, die nur durch marginale Unterschiede in der Kannenmorphologie voneinander abgegrenzt werden. N. ramos ist aber extrem variabel, wie ich bereits am Naturstandort beobachten konnte. Es ist davon auszugehen, daß einige der neuen "Arten" identisch mit N. ramos sind. 

 

Hast du Bildmaterial, das den Blattansatz, den Sporn, den Appendix unter dem Deckel und vor allem die Blüte zeigt? 

Wenn das Teil 2-blütig ist, würde ich behaupten, daß auch N. negros nur ein Synonym von N. ramos ist. 

 

Gruß

Thomas. 

Bearbeitet von Thomas G
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Erstaunliche Bilder Carsten, vorallem wie vermoost der Urwald in so hohen Regionen ist!

Weißt du wie diese pflaumenartigen Früchte heißen?^^

 

Bin schon gespannt auf deinen nächsten Report ;)

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Carsten Schulz

Hallo Leute. Vielen Dank für das Feedback.

Hans, ich war ein Semester plus ein wenig Reisezeit drüben, ich hab Master in Business Administration studiert. Ich war 2012 schon einmal da (Praktikum für 3 Monate in der Pitcher Plant Farm ;) ) und 2013 ein wenig reisen.

 

Tiamat, vielen Dank :) Ja, da oben ist es wirklich wie in einer anderen Welt. Teilweise sind die Äste schon verrottet und werden nur vom Moos und allem anderen Gekreuch zusammengehalten. Unglaublich ist auch, wie schnell man nass werden kann, auch wenn es gar nicht regnet :)

 

Thomas, ich als Laie halte von der Beschreibung neuer Arten auf Grund von Herbarmaterial nicht so viel (wenn kein Versuch unternommen wird, die Pflanzen am Naturstandort aufzufinden) und dann auch noch mit dem Zusatz, dass diese vom Aussterben bedroht seien, weil es keine bekannte Population gibt... na klar gibt es keine, wenn man nicht hoch geht.

 

Ich fand die Pflanzen da oben auch schön variabel, nicht nur was die Kannenform/-farbe angeht. Ich habe auch einige Bilder vom Laub und vom Blattansatz, Sporn und Appendix sind auch zu sehen. Beim Appendix sowie von der Behaarung der Blätter/Stämme gab es einige Unterschiede, aber seht selbst. Von den Blüten hab ich dummerweise kein Bild gemacht... ich frag meine Compagnons nochmal.

So, dann kommen nochmal ein paar Bilder. An die Ästhetiker: Bitte wegschauen ;)

 

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Wirklich sehr spannend ;)

 

Liebe Grüße

 

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Carsten Schulz

Ok, weiter geht's mit dem Mount Hibok-Hibok auf Camiguin. Camiguin ist eine kleine Insel kurz vor der Nordküste Mindanaos, vom Umfang her ca. 60km und mit sieben Vulkanen drauf, wovon der Hibok-Hibok der einzig aktive ist.

Am Fuße des Vulkans gibt es einen Heiße-Quellen-Park, in dem wir auch unsere Unterkunft hatten. Der Aufstieg ist kurz aber er hat es ziemlich in sich. Sehr steil und teilweise auch ziemlich rutschig. Aber im Wald konnte man eine Vielzahl an Vögeln beobachten (da hab ich aber leider nicht so viel Ahnung).

 

Hier wieder ein paar Kannenpflanzen

 

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Auf dem Gipfel, leider keine klare Sicht. Mountain Dew darf bei sowas natürlich nicht fehlen :)

 

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Beim Abstieg gab es noch einen netten Blick auf White Island, einer der Insel vorgelagerten Sandbank

 

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Und das Hot Springs Resort

 

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Liebe Grüße

Bearbeitet von Carsten Schulz
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  • 2 Wochen später...
Carsten Schulz

Hallo Leute.

Hier kommt dann endlich der letzte Teil der Kannenpflanzentouren. Im April waren wir auf dem Mount Kiamo in Bukidnon, Mindanao. Für mich bis jetzt einer spektakulärsten Berge, zumindest kannenpflanzentechnisch :)

 

Los geht's mit N. ceciliea:

 

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Und die Bodenrosette:

 

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Dann haben wir noch N. pulchra:

 

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Hier ein paar sehr dunkel ausgefärbte Exemplare:

 

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Jetzt wirds bunt und schwierig zu sagen :)

 

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Die Aussicht und der Gipfel, auf dem es jüngst sogar gebrannt hat:

 

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Besonders die dunklen Kannen der pulchra waren sehr beindruckend.

 

Liebe Grüße,

Carsten

Bearbeitet von Carsten Schulz
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@ Hans: 

N. ceciliae haben wir 2011 entdeckt und beschrieben. Eine hübsche, kleine Art. Ist bisher nur vom Mt. Kiamo bekannt, kommt aber vermutlich auf den benachbarten Bergen auch vor. 

 

 

@ Carsten: 

"bunt und schierig zu sagen" sind wahrscheinlich Hybriden: ceciliae x pulchra! 

Tjaaa; es gibt auch noch andere Aufsteige auf den Mt. Hibok-Hibok. Ich war letztes Jahr zum 3. mal oben und bin jedes Mal einen anderen Aufstieg rauf. Letztes Jahr ging es an einem Kratersee über den tieferen Nebenkrater hoch; dieser Weg ist wesentlich weniger steil als der Normalweg und führt durch einen schönen Mooswald. 

Aber 1200 Höhenmeter bleiben 1200 Höhenmeter :hot:  

Der 3. Weg über Ithom hat auch einen tollen Mosswald, wurde aber mitterweile von einem Erdrutsch verschüttet. 

Aber es gibt nichts besseres, als nach dem Abstieg in den heissen Quellen die müden Beine zu entspannen.

 

Wie würdest du die Pflanzen am Hibok-Hibok im Vergleich zu dem Berg auf Negros sehen - von den morphologischen Gesichtspunkten her? 

Wenn ich mir deine Bilder von Negros angucke, würde ich sagen: Das ist das gleiche! 

Aber du hast beide Standorte "live" gesehen... 

 

Gruß

Thomas. 

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  • 4 Wochen später...
Carsten Schulz

Hallo Leute.

Sorry für die sehr späte Antwort.

Hans, wenn alles zusammenkommt, dann hab ich bei diesem Aufenthalt so vier Arten gesehen. N. pulchra, ceciliae, dann noch was copelandii-mäßiges und die Pflanzen von Negros, bei denen Thomas N. ramos im Sinn hat. Wenn das dann auch die gleiche Art ist, wie die von Camiguin, dann bleibt es bei vier, wenn die sich unterscheiden, dann 5 und wenn die von Negros doch ganz was anderes war (sicherlich nicht) dann sogar sechs.

 

Thomas, ich hab mal wieder nicht so genau hingesehen, bei den Nepenthes auf Camiguin. Ich hab mich bei denen noch weniger auf Blattansätze, Behaarung etc geachtet, da sich in diesem Bereich in nächster Zeit ohnehin noch einiges tun wird und die Unterschiede teils marginal sind. Den Krater hätte ich übrigens auch gerne gesehen, aber dafür haben wir den falschen Startpunkt gewählt. Zu den Hybriden: Am Nachbarberg (Mt.Kibalabag) ist auch einiges los und ich bin mir sicher, dass da auch Pollen im Spiel sein könnten.

 

Da gibts auch was aus der alata-Gruppe (mein letzter Stand: coplandii) und merrilliana. Den Standort hab ich 2012 besucht, das waren meine ersten Neps in Natur. Hier mal noch ein paar Bilder der beiden:

Merrilliana

 

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Copelandii (-verdächtige)

 

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Und dann noch ein paar bunte, vielleicht wieder Hybriden.

 

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Ich weiß, dass copelandii eigentlich nur von einem recht weit entfernten Standort beschrieben ist, aber die Hochkannen (ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei dieser Art) passen. Dagegen sind ja auf einigen Bildern auch bauchige Hochkannen zu sehen, also vielleicht noch eine Art? Ich kann es nicht sagen ;)

 

Sorry für die Bildqualität von manchen Bildern, ich war damals noch grün in Sachen Fotografie und nur mit ner Digi-Cam oben. Ich wollte euch aber trotzdem an der Vielfalt teilhaben lassen.

 

Liebe Grüße

Bearbeitet von Carsten Schulz
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Echt gute Bilder! Die N. pulchra ist atemberaubend schön, hatte von der Art noch nie was gehört oder gesehen

edit: Ah doch bei einer Dokumentation von Steward McPherson auf youtube, da waren die Pitcher so groß wie sein gesamter Unterarm+Hand

 

Wow, die Merriliana ist auch gigantisch, sieht fast schon rajah mäßig aus mit der dunklen Färbung

 

Die Kanne auf dem letzten Bild ist für mich die Schönste !

 

 

Find ich echt super, dass du dir in den letzten Wochen etwas Zeit für die Posts&Bilder gemacht hast, top!

Bearbeitet von Tiamat
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Hey Carsten, 

 

wie wäre es denn, wenn du deinen Bericht für das Taublatt ausarbeitest? Ich glaube, das wäre eine schöne Sache ;) Müsste man dann halt noch mit den Chefs abklären.. 

 

Liebe Grüße

Sandra 

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  • 2 Jahre später...
Carsten Schulz

Hallo Leute.

Nach dem Aufstieg zum Mt. Limbawon gibt es wieder eine Kleinigkeit zu berichten. Ich war im April und Mai wieder für einige Wochen auf den Philippinen, natürlich sollten da auch wieder Kannenpflanzen dabei sein. Leider war es nicht möglich, nochmal auf den Mt. Kiamo zu steigen, da die Sicherheitslage sich verschlechtert hatte. Es wurden im oder auf dem Weg zum Bergdörfchen Kibalabag, von dem man startet und sich einen Guide holt, einige Wochen vorher 3 Soldaten von den Rebellen erschossen. Bergsteigen war also auf Mindanao tabu.

Da wir uns aber auch in Manila aufhielten und noch ein paar Tage Zeit hatten, entschlossen wir uns für einen Trip nach Sibuyan Island. Der Bus von Manila nach Batangas fährt etwas mehr als 2 Stunden, von da aus gibt es Fähren nach Sibuyan Island. Diese kleine Insel ist bekannt als "das Galapagos der Philippinen", da die Inseln der Provinz offenbar nie mit anderen Inseln des Archipels verbunden waren und speziell Sibuyan deshalb voll von Endemiten ist. Mich interessierten natürlich besonders N. sibuyanensis und N. argentii, die dort auf dem Mt. Guiting-Guiting wachsen. Wir haben erstmal im wunderschönen und unverschämt günstigen Sanctury Garden Resort eingecheckt, das sehr dicht am Startpunkt und DENR (da holt man sich die Erlaubnis zum Bergsteigen) zum Mt. Guiting-Guiting. Leider konnten wir diesen aber auch nicht besteigen, da die Guides für dieses Wochenende alle gebucht waren und auch keine Ausrüstung zum Mieten für die nächsten Tage bereitstand.

Frustrierend, aber naja, dann halt ein Motorrad ausleihen und die Insel erkunden. Bei unserem ersten Stop (eigentlich der zweite - der Tank war meisterhaft leergefahren) an einem ruhigen und unberührten Wasserfall im Westen der Insel wurden wir dann doch noch fündig. Von der "Straße" musste man noch ca. 20 Minuten gehen, bis man an den Wasserfällen war. Wir hätten uns zweimal verlaufen, wenn uns das kleine Mädchen, was uns vermutlich aus Neugier folgte, nicht den Weg gewiesen hätten. Der Weg ging an einem Dörfchen vorbei, durch zwei semi-trockene Flussbetten und schließlich durch lichten Wald. Von allen Seiten der Insel hat man immer den majestätischen Guiting-Guiting im Blick.

 

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Als wir dann angekommen waren, war ich wirklich sprachlos. Ich habe selten so ein schönes Fleckchen Erde gesehen.P1270607_1024x768.thumb.JPG.6b44cb9c35a6c70beed0638fa85f194c.JPGP1270636_1024x768.thumb.JPG.5d2c3ebf56cff854c797b3eab64022f7.JPG

 

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Die Damen der Rezeption des Resorts meinten, dass hier auch Kannenpflanzen zu finden seien. Deshalb habe ich mich erst auf die Suche gemacht, bevor ich mich im Wasserfallpool erfrischte. Und tatsächlich - eine kleine grazile Art, bei der ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher bin, welche es denn ist, vielleicht N. graciliflora? Jedenfalls würde ich mich als Kannenpflanze hier auch sehr wohl fühlen.

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Das Habitat machte, von den Wasserfällen abgesehen, einen sehr trockenen Eindruck.

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Beeindruckt und erfrischt verließen wir diesen Ort wieder. Es sollte leider der einzige Nepenthesstandort der ganzen Reise bleiben. Nach ein paar weiteren Stops und insgesamt ca. 90 km rough road waren wir dann auch wieder froh, im Resort zu sein.

 

Viele Grüße,

Carsten

 

 

 

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Hallo Carsten,

 

vielen Dank für den interessanten Reisebericht!

Könnte es sich bei der Kannenpflanze um N. armin handeln? Die Hybride N. argentii x armin, welche Kamil anbietet sieht deiner Pflanze nämlich in vielen Merkmalen ziemlich ähnlich.

 

Viele Grüße

Manuel

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Wirklich ausgezeichnete Fotos !!!

Ich reise ja auch recht viel und auch hin und wieder nach Asien, aber die Philippinen hatte ich eigentlich noch nie auf dem Schirm,

könnte mann auch mal ändern :)

Wie lange bist du noch auf den Philippinen? 

Wie gefällt dir (abgesehen von der Naturschönheit) das Land sonst so?

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Carsten Schulz

Hallo Manu.

An die dachte ich eigentlich zuerst. Meine Recherchen haben ergeben, dass N. armin auf 720 masl gesammelt wurden, wir waren viel niedriger. Dazu kommt, dass es offenbar noch nicht oft gelungen ist, diese Pflanze am Naturstandort zu fotografieren. Ich habe auch ehrlich gesagt noch nicht genau nachgelesen, wie sich armin von graciliflora unterscheidet :)

 

 

Hallo Anton.

Vielen Dank :)

Das schöne an den Philippinen ist, dass man nur an wenigen Orten "Massentourismus" hat, zumindest von Ausländern(die Filipinos reisen aber auch sehr gern, da kann es an manchen Orten in der Ferienzeit auch ohne Ausländer voll werden :) ) Ich bin schonwieder in Deutschland...

Das Land gefällt mir sonst auch super. Großer Vorteil ist, dass man mit Englisch sehr gut klarkommt und so auch wirkllich was von den Leuten mitbekommt. Dann sind die Preise bei allem, was Dienstleistung ist, ca. 1/8 von den Preisen bei uns (1h Massage 6€, 1 Haarschnitt 1-1,5€ etc). Und besonders gefällt mir, dass man außer Wintersport wirklich alles dort machen kann. Der nächste Berg mit Regenwald ist meistens nicht weit, Strände, Korallenriffe, Tauchspots, Höhlen und Wasserfälle finden sich meist auch in der Nähe. Wenn du doch mal auf die Philippinen fliegst, kannst dich ja mal melden, vielleicht kann ich dir ja dann was empfehlen :)

 

Viele Grüße,

Carsten

Bearbeitet von Carsten Schulz
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Wow, mal wieder ein schöner Bericht und tolle Bilder.

Den Guiting-guiting habe ich mir auch schon näher ins Auge gefasst, ist ein wirklich atemberaumbender Berg direkt vor der Küste und dann auch noch mit Nepenthes :)

Sehr schade das es nicht geklappt hat.

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Ja, der Massentourismus nervt. Als ich in Thailand war habe ich das zu spüren bekommen. Thailand is auch ein wundervolles Land, nette Leute, Kultur und Natur ein absoluter Wahnsinn, aber an (fast) jedem Strand die Touristen aus Australien,den USA und Europa. Dazu hat man, da Thailand ja doch so eine "Party destination" ist, immer eine menge Abschaum der sich null für Kultur und Gebräuche der Thailänder interessiert und nur saufen und f*****n wollen bis der Arzt kommt. Das hat (so wie ich es mitbekommen habe) zu einem gewissen Misstrauen und Schlitzohrigkeit der Thailänder gegenüber Touristen geführt. Ich habe auch das Nachbarland Mynamar besucht das ja touristisch fast komplett unerschlossen ist und dort eigentlich fast nur gute Erlebnisse gehabt und fast nie das Gefühl gehabt abgezockt zu werden. Leider ist es mit dem Englisch da etwas schwierig gewesen, aber wildes Händegefuchtel versteht am ende jeder :)

 

Falls ich mal auf die Philippinen komme werde ich auf dein Angebot zurückkommen. Der nächste Urlaub geht aber erstmal nach Wien. kommst du auch zur JHV oder eher net?

Grüße,

Anton

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Carsten Schulz

Hallo Stefan.

Vielen Dank :)

Ja, wirklich sehr schade. Mir hat auch jedes Mal das Herz geblutet, wenn ich ins Mitllere der Insel geschaut habe... aber wenigstens weiß ich jetzt, wie ich da hinkomme, wo ich unterkomme und was ich brauche :) Beim nächsten Mal klappt es bestimmt.

 

Anton, solche Orte habe ich auf den Philippinen so gut es geht gemieden. Leute von dort fragen mich immer, ob ich schon auf Boracay war (das "Malle" der Philippinen). Aber da gibts nur Strand (zugegeben einen sehr schönen) und Parties. Nichts für mich.

Deine Erfahrung kann ich auch teilen, da wo Ausländer üblich sind geht es anders lang als in der Provinz. Die Schlitzohrigkeit gibt es dort auch, aber richtiges Betrügen sieht ganz anders aus. Wenn man den Fahrer fragt, wie teuer es von A nach B ist, dann sagt der eben "8€"(in Landeswährung) und wenn man dann zusagt, ist doch alles ok. Dass der Filipino für die gleiche Strecke 20 cent bezahlt (dann aber im schlimmsten Fall mit 6 anderen im Tuk-Tuk) weiß ja dann niemand :D Ich habe leider noch keine anderen Länder bereist in Asien.

Zur JHV schaffe ich es dieses Jahr leider nicht, obwohl es mich schon sehr reizt, Wien zu sehen.

 

Viele Grüße,

Carsten

 

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  • 1 Jahr später...

Hallo zusammen,

Etwas verspätet, aber mit N. armin das sieht doch ganz passend aus. Ich habe die Fotos hier unten im Jahre 2007 auf 720 masl auf Mt. Mayo (über den man Mt. Guiting Guiting besteigt) aufgenommen, als ich im Auftrag von Stewart McPherson unterwegs war...

Viele Grüsse aus dem Südosten,

Volker

 

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P1020376.JPG

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Siggi_Hartmeyer

Schöne Aufnahmen. Für mich ähnelt die Art sehr der recht variablen N. mirabilis.

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