Michael Malisa-Mustafa Posted May 20, 2015 Posted May 20, 2015 (edited) Hallo alle zusammen! In letzter Zeit hab ich mich kaum gemeldet im Forum, zwischen dem Treffen in Bonn und letztens in Linz war ich ziemlich beschäftigt. Womit? Unter anderem mit dem Zusammenstellen eines Terrariums, welches ich euch heute mal präsentieren möchte! Es ist noch nicht ganz fertig und hat noch unausgereifte Schwachstellen, allerdings finde ich es durchaus schon herzeigbar. Tjo, der Beitrag wird etwas lang, wen mein Geschwafel über den leicht holprigen Weg von der Idee bis zum heutigen Tag nicht interessiert, sollte gleich zu den Bildern runterscrollen, hehe! Vorher also noch zur Entstehungsgeschichte: Eigentlich wollte ich ursprünglich eine komplett offene Fensterbanklandschaft für die bekannten Anfängerarten N. ventrata, N. maxima und N. truncata. Nicht direkt auf der Fensterbank, sondern in einer Art Schale in Fensterhöhe. Auch nicht fix montiert, sondern mobil, damit es bei Bedarf keine Fenster verstellt. Was Einfaches also, da ich handwerklich eine völlige Niete bin, so gut wie kein Werkzeug besitze und vom Umgang mit gewissen Materialien, wie sich zum Teil auf peinliche Weise zeigte, auch keine Ahnung habe. Somit wollte ich: 1.) ein fahrbares Gestell, welches nicht häßlich ist, 2.) eine große Schale zum Draufstellen und 3.) vielleicht doch eine Umrahmung aus Plexiglas, komplett nach unten versenkbar oder zumindest nach oben abnehmbar. Also bekam ich zum Geburtstag einen fahrbaren Servierwagen mit zwei Etagen, kaufte eine große Pflanzschale aus Kunststoff (genau die Maße, die ich wollte!) und 4 Plexiglasscheiben, die ich mir zuschneiden ließ. Warum lauter Einzelkomponenten und kein fertiges Terrarium? Es könnte sich ja herausstellen, dass das alles ein kompletter Pfusch ist der nicht funktioniert und mir die Nepenthes da drin nix werden. Dann hab ich immer noch eine nützliche Pflanzschale für andere Karnivoren, dünne Plexiglasscheiben die sich leicht verstauen lassen und wenn ich mich als ganz unfähig für die Karnivorenkultur erweisen sollte, dann haben wir immer noch einen praktischen Servierwagen, mit dem ich meiner lieben Freundin Frühstück ans Bett bringen kann ! Welche Ideen wurden verworfen? - Die Absenkbarkeit der Plexiglasumrahmung. Zwecks leichterer Pflege wollte ich die 4 Plexiwände über Schale und Tisch stülpen und auf waagerecht einfahrbaren Alustangen stehen lassen. Nette Idee, aber umständlich, optisch klobiger und um die Schale ohne zusätzliches Gefrickel natürlich undicht. Also steht das Plexiglas nach erneutem Zuschneiden jetzt einfach in der Schale. - Biegsames Sechseck - Drahtgeflecht zur Formung von Höhen und Tiefen in der Schale, worauf die Töpfe stehen sollten. Hat sich als völliger Humbug erwiesen, zu instabil für Bau in die Höhe, trotzdem zu schlecht formbar. Was ist mir da für ein s***** eingefallen, hab ich noch nie was von Styropor gehört, war ich die letzten 2 Monate besoffen, oder was? Braucht jemand 10 Meter Sechseckgeflecht, naaa? Für wen baue ich dieses windschiefe Luxusappartement? Für dieses illustre Quintett: meine N. ventrata, die ich seit letzten Juli besitze und die sich im zweiten Bild ihren Platz vorübergehend mit 2x N. rafflesiana teilen musste, links daneben N. truncata & maxima. Hier als nächstes sozusagen das Fundament, ein fahrbarer IKEA - Servierwagen mit Vollholz Tischplatte und eine Pflanzschale von Garland 100 x 55 x 15: Nun kam der zeitaufwändige Teil, das Zurechtschnitzen einer Landschaft aus Styropor. Ich hatte nicht wirklich einen festen Plan, wie es auszusehen hatte. Dennoch hatte ich eine ungefähre Vorstellung im Kopf und so machte ich mich mit einem Stanleymesser und einer ausrangierten Hornhautraspel an die Arbeit. Ja, Hornhautraspel. War grad da. Ich besitze kein Bastelzubehör. Wenigstens fand ich noch Verwendung für meine Silikonkartusche um alle Ebenen fest zu verkleben. Mangels Bastelkeller fand das Spektakel im derweil eher leeren Esszimmer statt, Mann, war das eine Sauerei, haha! Aber lustig! Nach dem Plexiglas- & Hasengitterdilemma war ich zumindest vernünftig genug, um im Internet zwecks Terrariengestaltung nachzusehen und herauszufinden, dass man mit flexiblem Fliesenkleber eine geeignete Beschichtung für Styropor hat. Also ab in die Waschküche, alles abgedeckt und rauf mit dem Zeug! Ging erstaunlich gut. Da ich die Flächen nicht bepflanzen will, hab ich mir Epoxidharz und das Anbringen sonstiger Torfmatten gespart. Die "Felsvorsprünge" hab ich mit trockenen und ausreichend stabilen Ästchen der Korkenzieherhasel gestützt, damit diese nicht irgendwann unter der steigenden Last brechen. Nun hieß es warten, bis alles trocken war. Mit dem Fön hab ich ein wenig nachgeholfen, trotzdem hab ich die Landschaft tags darauf noch in die Sonne gestellt. Dann war es endlich soweit! Mein als Felsen verkleidetes Styropor wurde in die Schale gestellt und reichlich mit lebendem Sphagnum belegt, knapp 8 Liter müssten das gewesen sein. Dann kamen die Töpfe mit meinen kleinen Schätzen dazu! Zum Abschluss habe ich dann noch die vier Wände aus Plexiglas darüber gestülpt. Die Winkel haften derweil dank selbstklebenden Sockelleisten aus Kunststoff zusammen (dunkle Holzmaserung). Vielleicht verschraub ich die demnächst noch, der Kleber löst sich bei Sonneneinwirkung ein bissl. Die Abmessung der Wände ist nun 89,5 x 44,5 x 60 (Höhe). TADAAAAA!! Die neue Heimat am Südfenster! Hier hab ich noch ein aktuelles Bild, heute aufgenommen. Wie man sieht, sind noch 2 Pflänzchen dazugekommen. Nun haben wir hier, von links nach rechts N. Ventrata, 2 x N. rafflesiana, Heliamphora heterodoxa x minor, oben vorne N. maxima (Bungku Sulawesi), oben hinten N. truncata und ganz rechts noch eine kleine N. spathulata x adnata! Wie man erkennen kann, sind da zwei Beregnungsdüsen. Weil ich grad so einen sauberen Lauf habe, musste noch der Monsoon RS 400 her. Sehr praktisches Teil. Ein kleiner digitaler Thermohygrometer verrichtet auch seine Dienste. Das kam also bisher heraus, bei meinem anfangs als simpel ersonnenen fahrbaren Blumenkasten nur für "Fensterbank - Nepenthes"! Es ist ein bissl mehr geworden, wie man sieht! Ich habe aber eine wirklich große Freude damit und bin echt zufrieden mit dem derzeitigen Ergebnis! Wie ihr allerdings sicher erkennt, hab ich mich aufgrund der Pflanzenauswahl wohl bereits auf die nächste Stufe begeben. Mir ist bewusst, dass die N. rafflesiana es gerne ein paar gute Grad wärmer haben als 21 oder 22, was aufgrund des anhaltenden Sauwetters aber derzeit nicht möglich ist. Ist ein bissl ein Grenzfall, muss ich halt probieren. Die Heli ist auch ein anderes Kaliber, ich weiß. Selbst wenn sie als eine der einfacheren Hybriden bezeichnet wird. Das Licht wird auf Dauer nicht reichen für ein schönes Wachstum, Südfenster hin oder her. Darum ist die Beleuchtung das nächste Thema, mit dem ich mich auseinandersetzen muss. Da dieses Terrarium ja keine Abdeckung oder Halterungen besitzt, ist auch das Anbringen der Lichtquelle ein Thema. Ebenso wäre ein Lüfter für eine mäßige Temperaturabsenkung nicht schlecht, das ist aber wahrscheinlich das geringere Problem. Wie auch immer, ich freu mich schon auf die weitere Entwicklung und finde, denke ich, nach und nach passende Lösungen. Sicher auch mit eurer Hilfe und an dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei vladtepes und tobiasgr aus dem Forum bedanken! Beide kenne ich seit Bonn persönlich und obwohl das erst eine kurze Zeit ist, schätze ich beide sehr! Sie haben mich ermutigt, gleich ein bissl mehr zu wagen und sind mir mit Tipps zur Seite gestanden, bzw. stehen sie mir immer noch zur Seite und sind auch an anderer Stelle behilflich! vladtepes hat mir beispielsweise seine beiden Rafflesiana überlassen ("Das kriegst du schon hin, keine Angst, so eine Wissenschaft ist das auch nicht!") und mir das Moos vermittelt! tobiasgr führt mich an das Feld der Helis heran und nimmt mir da die Berührungsängste. Technisch ist er auch recht versiert und in der Haltung etlicher Pflanzen erfahren. Danke, Burschen! Wir sehen uns! Ich hoffe ich konnte einen halbwegs aufschlussreichen Einblick in mein derzeitiges Schaffen gewähren und freue mich über jeden Kommentar und heiße auch konstruktive Kritik sehr willkommen! Wie alles weiterhin verläuft, egal ob positiv oder nicht, werd ich im Laufe der Zeit auch in dieses Thema posten. Liebe Grüße, Michael Edited May 20, 2015 by Mücke 3
Michael Malisa-Mustafa Posted May 20, 2015 Author Posted May 20, 2015 (edited) Hier liste ich jetzt separat noch die Kosten auf, die bisher für dieses Setup (ohne Pflanzen und Moos oder Werkzeug) entstanden sind: Servierwagen 149€ Pflanzschale 19,50€ (mit Versand aus Deutschland 33€) 4x Polystyrol 100x100, 2,5mm 108€ Fliesenkleber Flex 15,49€ Winkelprofil selbstklebend 5m 5,95€ 3x Styroporplatten 4cm dick 3,87€ Birkenrindenplatten 5€ One for all Kleber 8,90€ Technik: Monsoon RS 400 74€ Hygrometer 12,50€ Easy LED 742 36W Vollspektrum 149€ JBL Cooler 100 39€ Rausgeschmissenes Geld: Hasenzaun 10m, Alurohr, Kabelkanal insgesamt 22€ Noch unklare Kosten: Beheizung? Alles in allem überschaubar. Geld gespart habe ich wahrscheinlich nicht, mit einem gebrauchten Terrarium fährt man sicher günstiger als schon allein mit den Plexiglas Platten. Der fahrbare Untersatz muss auch nicht sein, bzw. gibt's da deutlich günstigere Möbel oder man stapelt Kisten und wirft eine Decke drüber, hehe! Ich fand das nur außerordentlich praktisch, mobil mit Stauraum. Das ganze ist ausbaubar und notfalls um- oder rückbaubar. Aber derzeit geht es eher vorwärts als rückwärts ! Der Zeitaufwand war mittelmäßig, mitsamt den Einkäufen im Baumarkt gingen etwa drei Nachmittage drauf und einige Abendstunden. Sonstige Recherche rechne ich nicht mit. Edited June 14, 2015 by Mücke
Andreas Peschel Posted May 20, 2015 Posted May 20, 2015 Hallo Michael schönes Projekt und tolle Idee das "große Plateau" wird aber mit der Zeit durchhängen da Styropor Wasser aufnimmt (sieht nämlich so aus als hättest die Unterseite nicht mit verspachtelt) das musst du dann unbedingt noch von unten abstützen bevor da noch etwas abbricht, wäre Schade. für´s abstützen kannst ja Styrodur nehmen das ist völlig wasserabweisend :whistling: Grüße
Piesl Posted May 21, 2015 Posted May 21, 2015 (edited) Hallo Michael, auf jeden Fall sieht das schon echt schön aus, auch wenn es auf Dauer sicher ein paar Probleme geben wird. Aber wenn ich da an mein allererstes Nepenthes Terra, auch aus komplett Plexiglas, zurückdenke ... :wacko: Nur damals, in den mittleren Achtzigern des letzten Jahrtausends, mussten wir noch ohne Computer ins Internet und Informationen wie heute gab es nicht. Zumindest ich hatte nix! Bevor dir unser Terrarienspezi Spilemannsfluch die Amateurfehler um die Ohren haut schon ein paar kleine Vorwarnungen. Wenn du schon aus D eine teure Pflanzschale bestellt hast und das schweineteure Plexiglas verarbeitet hast - wäre da nicht der Kauf eines Aquariums aus dem Baumarkt billiger und vor allem wasserdichter gewesen? Wie es Andreas schon schrieb, das Styropor wird meist auch nicht sehr lange durchhalten. Da hättest du stabilere Isolierplatten (Styrodur s. o.) aus dem Baustoffhandel bekommen. Klar, die Profis bauen so etwas sowieso alles selbst aus Hartschäumen und so 'n Zeug. Plexi wird unter starker Sonneneinstrahlung gerne gelblich und spröde. Zum Beispiel Fensterglas aus einer Glaserei wäre dagegen unbegenzt haltbar und dort auch zuzuschneiden. Wahrscheinlich sogar deutlich billiger. Aber o.k, du hast schön gebaut und das Ergebnis sieht sehr gut aus!!! :thumbsu: Ach eine Frage hätte ich doch noch: hast du die, sich so herrlich statisch aufladenden Styroporschnipsel schon alle weg bekommen, oder musst du zur Strafe nun die kommenden Wochen deiner Freundin auch ohne Servierwagen das Frühstück ans Bett bringen? Gruß Piesl Edited May 21, 2015 by Piesl
Michael Malisa-Mustafa Posted May 21, 2015 Author Posted May 21, 2015 Hallo beinand'! @Andreas Peschel Das Plateau ist bereits abgestützt und sollte sogar halten, trotzdem danke für deinen Tipp mit dem Styrodur! Mit ein wenig Bastelei sollte ich zumindest gewisse Elemente durch Styrodur ersetzen können, wenn es soweit ist. @Piesl Du hast schon recht, den unaufwändigsten Weg bin ich nicht gerade gegangen. Warum kein fixfertiges Terrarium? Wie bereits oben beschrieben, ich hatte zu Beginn eine eigene Vorstellung von diesem Schaukasten und wollte eigentlich nur eine offene Schale für pflegeleichte Fensterbank - Tiefländer, ein Setup, das optisch was hermacht. Dann dachte ich mir, hm, im Winter lässt sich die Luftfeuchtigkeit in den beheizten Räumen ganz schlecht heben, eine zumindest optionale Umrandung wäre doch ganz praktisch, unten und oben offen. Unten deswegen offen, weil ich die 4 Wände nach unten hin absenken können wollte, für die Frühlings- bis Herbstmonate, wo Temperatur und LF im Zimmer hoch genug sind. Ich wollte das Plexi unsprünglich nicht in die Schale stellen, sondern drüberstülpen, gehalten von 4 Alustangen, die waagerecht aus Kabelkanälen ragen und sich in diese zurückschieben lassen sollten, wenn das Plexiglas abgesenkt werden soll. Also wollte ich ein leichteres und bruchsichereres Material als Glas. Nun ergab es sich, dass mich der Enthusiasmus beim Treffen in Bonn stärker packte als gedacht dank der Ermunterungen der im Beitrag erwähnten Freunde ("Komm, du kriegst 2 Rafflesiana von mir, die kommen da mit rein!" und "Och, warum keine Helis, tu dir nix an, probiers doch mal, mit etwas Technik bist du voll dabei!")... Rafflesiana, ich liebe es, wie sie aussehen und wollte sie dann unbedingt haben und ihnen freilich bessere Bedingungen bieten, als man für Ventrata & Maxima bräuchte! Also sollte die Umrahmung eher ein fixerer Bestandteil werden, Temperatur und LF sind so besser zu halten für die lieben Raffis. Den anderen schadet es auch nicht. Dafür aber muss die ganze Sache dichter werden und da begannen die Probleme. Die Fläche des Plexiglases erwies sich für die für mich gewählte geringe Stärke (2,5mm zu Gunsten des Gewichts) als überdimensioniert, es ließ sich nicht stabil und dicht zusammenfügen, besonders die Höhe von 70 cm war ein Hindernis. Zumindest fiel mir zu dem Zeitpunkt nix Gescheites ein. Nun hatte ich das Plexiglas aber schon da und wollte es nach dem Fehlversuch trotzdem verarbeiten, so schnell gab ich nicht auf. Also entschloss ich mich, es nochmal zuschneiden zu lassen und begrub die Idee mit der absenkbaren Umrahmung. Es sollte nun in der Schale stehen und sich zumindest für "Wartungsarbeiten" abnehmen lassen. So konnte zumindest nichts mehr auf den Boden tropfen und ich sparte mir eine umständliche und zweifelhafte Bastellösung einer zusätzlichen Abdichtung. Nun hab ich es für mein Empfinden ganz passabel hinbekommen und es besteht immer noch, im Falle eines sich abzeichnenden Fehlschlages, die Möglichkeit, es soweit rückzubauen, dass meine ursprüngliche Idee einer ansehnlichen offenen und mobilen Landschaft (die nix blockiert) für simple Nepenthes übrig bleibt. Dann steht nirgends ein unbenutztes Terrarium oder Aquarium aus Glas umher und ich kann zu einem späteren Zeitpunkt ein neues Setup für anspruchsvollere Arten bauen. Dann aber mit längerer Planung und strukturierterem Vorgehen, haha! Um das herauszufinden möchte ich dieses Setup aber weiter benutzen und noch mit Beleuchtung und Cooler ausstatten, vielleicht gefällt das den Rafflesiana gut und wie sich die angeblich weniger heikle Heliamphora heterodoxa x minor da drin machen wird, muss ich eben beobachten. Ach, was die Styroporschnipsel und Kugeln betrifft, das ist ganz einfach: einem Menschen (also mir) Kleidung anziehen, die sich gut auflädt, diese dann durch Rubbeln laden... und reinrennen in den Restehaufen! Dann sieht man aus wie ein Schneemann und muss nur noch abgesaugt werden Es blieb kein Kügelchen übrig! Grüße, Michael
Stefan M. Posted May 25, 2015 Posted May 25, 2015 Sieht doch wunderbar aus! Vllt noch ein Plexiglas oben anbringen, kann ja schräg gestellt oder nur halb abdeckend sein. Achte aber darauf, ob sich das Plexiglas bei direktem Sonnenlicht nicht zusehr verformt. Ich habe mir vor Jahren mal ein 22x22x25cm großen Kasten aus Plexiglas gebaut, allerdings ist der mittlerweilse des öfteren an den Ecken aufgeplatzt da Verformung. Wieoft und wielange läuft deine Befeuchtungsanlage am Tag und wieviel ml verbraucht sie?
Michael Malisa-Mustafa Posted May 25, 2015 Author Posted May 25, 2015 (edited) Hi Tiamat! Oben drauf kommt wohl tatsächlich noch eine unvollständige Abdeckung, weil ich eventuell eine Aufsetzleuchte anbringen will. Hoffentlich find ich was geeignetes für 90cm Länge mit ausreichend Stärke. Da bin ich noch eher orientierungslos. Ich hoff auch, dass es sich nicht zu sehr verformt. Ich plane zur Stabilisierung die Klebeleisten durch Metallleisten zu ersetzen, welche dann verschraubt werden. Mal schauen. Zum Beregner: Jetzt ist es für mich leider schwer, deine Frage bezüglich Milliliter genau zu beantworten. Die jeweilige Dauer in Sekunden sind 2, 4, 8, 16, 20, 30, 60 und 120. Die Intervalle sind einstellbar auf stündlich, alle 2, 4, 8, 12, 16, 20 oder 24 Stunden. Dauerbetrieb ist auch möglich, schaltet man halt ein und aus wie es einem passt. Bei mir sprüht er derzeit alle 2 Stunden für 30 Sekunden. Allerdings nur zwischen ca. 7 Uhr morgens und etwa 18:00 abends. Sobald die Sonne weg wandert, bleibt die LF hoch genug. Nachts sowieso. Dies ist aber nur ein Beispiel für sonnige bis mäßig bewölkte Tage am Südfenster. Die vergangene Woche war trüb und kühl, da hab ich den Beregner gar nie gebraucht! Da hat das Sphagnum die LF problemlos gehalten und ich hab nur händisch an den Stellen gesprüht, an denen das Moos zu trocken geworden wäre. Wenn es dich aber konkret interessiert und du sagst pass auf, sag mir was die zwei Düsen in 60 Sekunden raushauen, dann fang ich das Wasser auf und mess es ab. Mach ich gerne. Ahja, das Gießen ersetz ich mit dem Beregner nicht völlig. Ich halte in erster Linie nur das Moos feucht. Darum hält die Befüllung auch sehr lange bei mir. Da gehen über 10 Liter rein, ich hab am 12 Mai 5 Liter rein gekippt und davon ist noch nicht mal die Hälfte weg. Grüße, Michael Edited May 25, 2015 by Mücke
Stefan M. Posted May 25, 2015 Posted May 25, 2015 Passt, so genau brauch ichs nicht; ca 1liter also pro Woche? Bin mir momentan beim Gießen nicht ganz sicher, da ich den Nebler immer laufen lasse damit das Moos nicht austrocknet. Es verdörren aber immer mehr Kannen an meiner Ventrata, dies kann nur an zu feuchtem Substrat liegen, da Gießwasser sofort unten rausfließt... bei meiner Northiana ist es auch komisch, habe sie auch ca 8-10Woche nicht gegossen und eine Kanne+Blatt welkten ein, dann goss ich sie und die nächst älteste Kanne wird jetzt auch schon braun. Das Substrat ist aber wie bei der Ventrata feucht. Vermutlich muss ich den Nebler/Handsrpüher sparsamer einsetzen damit das Substrat nicht zu feucht bleibt. Bei meinem Aquarium hatte ich eine 5mm Plexiglasplatte als Dachabdeckung und die war recht solide gegen Sonnenlicht und LSR die direkt (3-4cm) darüber platziert wurden.
romero Posted May 25, 2015 Posted May 25, 2015 Servus Michael, durch und durch voller persönlicher Noten, das hat echt was Wie sieht es denn beleuchtungstechnisch mittlerweile aus? Im Sommer könntes du schon ohne Zusatzbeleuchtung durchkommen, kommt aber halt immer darauf an, ob bzw. wie lange die Sonne direkt auf die Konstruktion knallt. Spätestens im frühen Herbst solltest du dir aber etwas überlegen... Da muss ich doch glatt mal bei dir vorbeischauen und mir das ganze in Natura anschauen, wenn ich nächstes mal in Salzburg bin! Gruß Romero
Michael Malisa-Mustafa Posted May 26, 2015 Author Posted May 26, 2015 (edited) Guten Morgen! @Tiamat Ja, so ca. 1 Liter pro Woche dürfte bei meinem Einsatz hinkommen. Interessant finde ich deine Bemerkung betreffend zu feuchtem Substrat, das ist mir bis jetzt noch nicht als möglicher Kulturfehler in den Sinn gekommen, ich dachte, man solle häufig gießen. Vielleicht sollte ich auch sparsamer werden. Die N. alata x ventricosa hat bei mir schon seit Monaten nur jeweils 2 makellos intakte Kannen. Derzeit sind es 6 halb braune und 3 intakte Kannen. Meist beginnen die nach etwa 6 - 8 Wochen vom Deckblatt abwärts extrem langsam zu vertrocknen. Ich hielt es einerseits für winterlichen Lichtmangel und generell für normal, dass die Kannen vielleicht knapp 2 Monate halten und nicht in großer Zahl gleichzeitig von der Pflanze gebildet und intakt gehalten werden. Ich gieße meine Nepenthes derweil alle 2 bis 3 Tage so viel, bis es unten raustropft. Hmmm... ist vielleicht zu viel, besonders im Terrarium? Denn ich hab z.B. in Bonn N. alata x ventricosa gesehen, da waren deutlich mehr als 8 ziemlich große Kannen gleichzeitig dran. Die waren aber schon adult und wurden wahrscheinlich öfter mal gestutzt. Meine lass ich ja einfach mal werken, wie sie will. Da muss ich mich schlau machen, nicht dass ich meine ganz neuen und jungen Raffis, Truncata, Maxima & Spathulata x adnata schon früh vorschädige @romero Jo servus! Schön von dir zu hören und danke für die ermunternden Worte! Du bist auf jeden Fall herzlich zu uns eingeladen, wenn du nach Salzburg kommst! Pflanzenmäßig spielt sich bei mir zwar alles nur an einer Fensterbank ab, aber wir machen uns schon einen lustigen Tag! Umgekehrt bin ich auch mal auf deine Kulturen gespannt, deine Erzählungen über die Sammlung deiner Sarrazenien haben mich schon sehr neugierig gemacht. Ich bin ja auch immer wieder mal in Linz! Was die Beleuchtung angeht hab ich noch nix. Ich red hie und da mit tobiasgr aus dem Forum, er hätte noch einen T5 Doppelbalken für 54 Watt rumliegen, das ist aber ein ziemliches Trumm. Den müsste er dazu noch aus Deutschland schicken. Ich bin mir noch gar nicht sicher, wie ich das löse. Derweil steht alles am Südfenster, es ist ziemlich hell, aber die Sonne scheint nicht direkt auf die Pflanzen. Dafür ist die Terrariumlandschaft zu hoch positioniert, bei dem derzeitigen Sonnenstand fällt das direkte Sonnenlicht zu steil ein. Nur die Heliamphora heterodoxa x minor, die den hintersten Platz am Plateau hat, kriegt wenige Stunden "richtige" Sonne. Wie hoch oder gering die Lichtausbeute durchs Fensterglas und das Plexiglas ausfällt weiß ich nicht. Dazu ist es jetzt seit über einer Woche immer stark bewölkt, regnerisch und kalt. Ich beobachte nur, dass alle Nepenthes derzeit 1 Kanne und 1 - 2 neue Blätter bilden. Die Heliamphora bildet sogar 3 neue Krüge, die sind noch zu aber deren Spitzen sind leicht rötlich gefärbt, was kein so schlechtes Zeichen sein dürfte. Auf der anderen Seite steht das alles erst seit 7. Mai (Heli seit 9. Mai) da drin. Keine Ahnung ab wann diese Exemplare sagen würden "Geh schleich di, wos is des do fia a verrecktes Höllenloch, i geh jetz sterben!". Am schnellsten müssten sich schlechte Bedingungen ja an den Raffis und der Heli bemerkbar machen. Vielleicht zehren die auch nur aus vergangenen "guten Zeiten" im Gewächshaus, hoff ich zwar nicht, aber wird sich zeigen. Wie auch immer, ich möchte ohnehin kein Sosolala-Wachstum, sondern schon eher ein Gescheites. Dafür brauch ich wie du sagst früher oder später irgend ein geeignetes Licht. Gar net so einfach, haha! Schöne Grüße! Michael Edited May 26, 2015 by Mücke
Stefan M. Posted May 26, 2015 Posted May 26, 2015 Wenn die Kannen einzeln nach Wochen verdörren ist das ganz normal, vorallem am Fensterbrett. Bei mir wurden sie (Ventrata) aber ne gute Woche lang nicht gegossen (Substrat war immernoch feucht) und 2-3 Kannen welkten. Dann goss ich 2mal die Woche und jetzt welken wieder 2 Kannen langsam ein. Die Pflanze ist 4Triebig und bildet weiter Kannen, dennoch sind die Bedingungen wohl nicht ideal momentan bei mir. Die Ventrata war bis Anfang April halt im Aquarium (fast reiner Torf und unten 5-7cm Drainage) und jetzt im Terrarium im Topf mit neuem Substratgemisch. Vermutlich gingen ihre Wurzeln damals bis kurz über der Drainage und waren damit selten feucht (wurde damals vllt 2-3mal im Monat gegossen). Das neue Torf Sphagnum Pinienrinde Perlite Substrat ist wirklich lange feucht, da es auch die Konsistenz eines Schwammes hat, war vllt eine zu starke Umstellung vieler Bedingungen?! Wurzelschaden kann ich mir nicht vorstellen, da beim Umtopfen alles gut ging und die ersten Kannen erst Anfang Mai welkten. Im Glaskasten bleibt die Feuchte wohl sehr lange im Boden, was am Fensterbrett total anders aussieht. Achte also drauf das du sie nicht zu feucht machst. In der Natur müssen die Pflanzen auch iwie eine Trockenzeit überstehen.
Michael Malisa-Mustafa Posted June 12, 2015 Author Posted June 12, 2015 Es gibt Neuigkeiten in Kannenhausen! Beleuchtung! Nun habe ich mich also für eine LED - Aufsetzleuchte entschieden, um meinen Pflanzen eine Extraportion Licht zu spendieren. Dabei handelt es sich um die "Aquatlantis Easy LED 742mm", die sehr gut auf meine 89cm Länge passt. Zum Licht, es ist Vollspektrum bis 6800 Kelvin und entspricht wohl 2 x 35 Watt T5 Röhren. Der Colour Rendition Index (CRI) liegt bei 80, für mein Empfinden eine helle, aber nicht grelle Beleuchtung mit schöner Farbtreue, wenn ich die Pflanzen so betrachte. Der Abstrahlwinkel beträgt 120°. Die Wärmeentwicklung nach unten hin ist quasi irrelevant, die Kühlrippen (passive Kühlung) an der Oberseite und seitlich werden allerdings sehr warm und sollten sicher nicht mit rankenden Pflanzen in Berührung kommen. Schalter ist integriert, das Ganze läuft mit 24V. Das Gehäuse ist Wasserdicht und kann bei Bedarf auch aufgehängt werden (Seile sind aber nicht dabei). Und so schaut das jetzt aus: Sind nur Handyfotos, vielleicht schieß ich mal ordentlichere Bilder aber das vermittelt derweil einen guten Eindruck. Seit Mittwoch ist der Balken in Betrieb... ok, nun heisst es warten und schauen, wie die Pflanzen reagieren! Na hoffentlich tut sich da was. Im positiven Sinn. Ach ja, einen kleinen "JBL Cooler 100" hab ich auch an den linken hinteren Rand gesteckt, weil am Südfenster kracht die Temperatur auf deutlich über 30° rauf. Das muss nicht sein, mein Terrarium ist kein verdammter Kofferraum. Das kleine Ding hatte heut seine erste Feuerprobe und hat die Hitze von knapp 34° auf um die 29° gesenkt. Das wars derweil, schöne Grüße, Michael
Bjoern_G Posted June 12, 2015 Posted June 12, 2015 Wow, sieht ja wirklich klasse aus! Ich habe das Licht mal gegoogelt, weil ich auch noch etwas suche für den Winter, aber die Leiste ist schon extrem teuer. Insgesamt finde ich Dein Setup sehr "exklusiv" Hat sich allerdings auch gelohnt meiner Meinung nach!
Michael Malisa-Mustafa Posted June 13, 2015 Author Posted June 13, 2015 Wieder ein kleines Update, diesmal mit dem Thema: geht das vielleicht ein bisschen hübscher? Ja, das geht. Heut hab ich mich bemüßigt gefühlt, die Kunststofftöpfe ein wenig zu kaschieren, da sie mir nicht sonderlich gefallen. Also hab ich mir ein paar Birkenrindenplatten besorgt und um den sichtbaren Teil der Töpfe herum angebracht. Die Rinde ließ sich erstaunlich gut biegen und praktischerweise sogar zusammentackern! Jetzt sieht die Sache ein wenig lebendiger aus, kein Kunstwerk, aber ich bin derweil zufrieden! Selbstverständlich habe ich die Rindenplatten im Bastelgeschäft besorgt und keinen Baum malträtiert. Ich häute ja auch keine lebende Kuh. Eigentlich häute ich überhaupt keine Kuh eigenhändig, auch keine tote. Niemals. Schönen Abend derweil! Michael PS.: Bjoern_G, danke für dein Feedback! Freut mich, dass dir mein Setup gefällt!
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