iGude Posted July 5, 2015 Posted July 5, 2015 Hallo liebe Forengemeinde! Ohne Umschweife gleich zum Thema: Ich hab vor zwei Monaten meine Nepenthes truncata geköpft und den Kopf in einen Topf frischen Sphagnums gesteckt. Der Steckling hält sich soweit trotz Hitze wacker Die Blätter haben zwar etwas an Glanz verloren und auch das Grün ist nicht mehr so ganz frisch, aber ich würde sagen, es geht ihm den Umständen entsprechend gut.Das eigentliche Problem ist die Mutterpflanze. Sie hatte zum Zeitpunkt der Kopfabschlagens zwei völlig frische, gesunde Blätter und ein weiteres, welches schon angefangen hattte abzusterben. Nun zeigt sie nach 2 Monaten nicht das geringste Anzeichen einen Seitentrieb zu entwickeln und zusätzlich beginnen sich, die Blätter zu verfärben und zwar so wie sie es tun kurz bevor sie abtrocknen/absterben. Ich mache mir also ein klein wenig Sorgen, da ich durchaus ganz gern beide Pflanzen am Leben halten würde. Zwei Fragen: 1) Wie lange sollte es dauern bis sich ein Seitentrieb bildet? (Im Normalfall (bzw. Gibt es den Normalfall als solchen überhaupt? Da könnte man sicher lange drüber diskutieren xD aber Spaß beiseite)) 2) Die Mama steht schon recht lang (bestimmt 3 Jahre wenn nicht mehr) im gleichen Substrat. Das war irgendein Mischmasch aus Torf, Orchideensubstrat und totem Sphagnum. Im letzten Jahr hat sie mich noch mit schönen, großen Kannen mit 25- 30cm Größe belohnt. Und das in Freilandkultur! Würdet ihr umtopfen oder zunächst Stress vermeiden bis sich ein Seitentrieb zeigt? Wenn ich mich recht entsinne, ist es ein Hochland Clon von Thomas Carow. Könnte aber auch Mittelhochland sein, bin mir nicht mehr ganz sicher... :dntknw: Zu meinen Kulturbedingungen: Die Pflanze steht wie gesagt im Sommer draußen im Garten auf der Terasse mit bis zu 3 Stunden Mittagssonne täglich. Dort wuchs sie immer sehr gut und bildete fleißig Kannen. Im Winter kam sie bisher an ein dunkles Ostfenster, mit 23W ESL Zusatzbeleuchtung nur für sie. Die Winter über hat sie zwar ein paar Blätter gebildet aber ohne Kannen zu tragen. Bei Bedarf kann ich noch ein Foto schießen! Vielen lieben Dank im Voraus und liebe Grüße Niklas
Sonja Schweitzer Posted July 5, 2015 Posted July 5, 2015 (edited) Hallo Niklas, ehrlich gesagt kenne ich das erfolgreiche (!) "Köpfen" von Nepenthes nur von stark kletternden Arten,wie z.B. N.gracilis,N.mikei,N.aristolochioides,N.tentaculata etc. Diese Nepenthes werden mit zunehmender Länge unansehnlich,da sie irgendwann nur noch aus einem ellenlangen,sehr dünnen Trieb bestehen,weshalb man diesen dann oft abschneidet,um ihn zur Bildung von Seitentrieben und somit zu kompakterem Wachstum anzuregen. N.truncata hingegen braucht meiner Erfahrung nach sehr lange,um einen Langtrieb zu bilden - wenn überhaupt. Die Art wächst eher kompakt,erreicht aber dagegen einen großen Durchmesser,weshalb es mit zunehmendem Alter in Kultur oft zu Platzproblemen kommt. Ich selbst hatte jedoch nie ein Exemplar,welches so stark geklettert ist,daß die Pflanze unansehnlich wurde und ich sie aus diesem Grund abschneiden musste. Kurz gesagt,ich könnte mir vorstellen,daß diese Art es aufgrund ihrer kompakten Wuchsform für einen Rückschnitt einfach nicht geeignet ist und es von daher nicht besonders gut verträgt,wenn man sie "köpft".Vermutlich ist Deiner Mutterpflanze der Rückschnitt einfach nicht besonders gut bekommen. Ich würde sogar dahin tendieren,daß diese Art nach dem Rückschnitt eher einen Neutrieb aus dem Boden hervorbringt,als einen Seitentrieb aus dem Hauptstamm - wenn überhaupt. Warum hast Du denn Deine Pflanze überhaupt abgeschnitten? Wenn ich Deinen Text richtig interpretiere war sie doch garnicht so hoch,oder? Edited July 5, 2015 by Sonja Schweitzer 1
Manuel Christ Posted July 5, 2015 Posted July 5, 2015 (edited) Hallo Niklas, eine schnelle Cytokinin-Behandlung, mit zum Beispiel Kinetin direkt am Nodium, fördert die Knospenbildung extrem. Damit kann man die meisten Nepenthes zum Austrieb überreden. Viele Grüße, Manuel Edited July 5, 2015 by Manuel Reimansteiner
Tillmann Posted July 5, 2015 Posted July 5, 2015 Ich hab ein ähnliches Problem mit N.ventricosa x maxima ist jetzt noch nicht soo lange her aber kein anzeichen hatt e noch keine Hochtriebe.
iGude Posted July 5, 2015 Author Posted July 5, 2015 (edited) Hallo Sonja, vielen Dank schonmal für deine Erfahrungswerte. Durch die wechselhaften Kulturbedingungen und vor allem den winterlichen Lichtmangel hat die Pflanze einen blattlosen Stamm entickelt. Der wächst eben auch nicht grade nach oben, sondern mehr nach vorn. Dadurch bekam ich auf der Fensterbank eben Probleme mit dem Platz. Im Durchmesser hat sie auch gut über nen halbem Meter. Aber du hast schon recht, nen richtigen Hochtrieb hab ich an meiner Truncata auch nicht beobachtet. Der Nodienabstand war allerdings schon deutlich größer geworden, sodass ich der Meinung war dass es sich zumindest nicht mehr um die Bodenrosette handelt. Könnte ja auch am Lichtmangel im Winter liegen. Hatte ich nich dran gedacht. Im Endeffekt isses mir wurst ob es einen Seitentrieb gibt oder einen frischen Trieb aus dem Boden, nur verlieren möchte ich die Pflanze eben nicht! In diesem Sinne, genug der Rechtfertigung Bin ja auch schon in der Planung für ein Terrarium mit besserer Beleuchtung, dann gibts dieses Stammproblem hoffentlich nicht mehr Also du würdest sagen, einfach abwarten? @Manuel: Was würde sowas denn kosten und wo bekommt man das her? Aber lohnen tut sich das bestimmt nicht bei meiner kleinen Sammlung... Momentan stelle ich die Mutterpflanze um die Mittagszeit in den Schatten, um zu hohe Temperaturen zu vermeiden. Den Steckling hole ich tagsüber rein, um ihn auch vor zu großer Hitze und somit Verdunstung zu schützen. So ich hab grad noch drei Bilder geschossen, sind nicht das gelbe vom Ei, aber man bekommt einen Eindruck Das angetrocknete Blatt ist schon so, seit ich die Pflanze beschnitten habe, das rechte Blatt beginnt sich zu verfärben, wie man hoffentlich sieht... LG Niklas Edited July 5, 2015 by iGude
Sonja Schweitzer Posted July 7, 2015 Posted July 7, 2015 Hallo Niklas, da die Pflanze durch das Abschneiden jetzt eh schon so mitgenommen ist,würde ich es wagen und sie vorsichtig in einen größeren Topf mit frischem Substrat setzen. So bekommt sie vielleicht mehr Kraft,um einen Bodentrieb zu bilden. Ganz davon abgesehen bekommen so kleine Töpfchen mit N.truncata meist Übergewicht und kippen um. Ich hab´meinen damals zusätzlich noch mit Steinen beschwert. Die Art braucht zudem viel Platz,um sich gut entwickeln zu können.Ich fürchte,in dem kleinen Topf wird das nichts mehr. 1
iGude Posted July 7, 2015 Author Posted July 7, 2015 (edited) Vielen Dank Sonja, wird die Tage gemacht Soo ein Umtopfen ist erfolgt! Hab als Substrat grob geschätzt 70% Torf, 20% Orchideensubstrat, 10% Perlite und obendrauf ein wenig frisches Sphagnum. Der Topf ist n gutes Stück größer als der Alte. Kantenlange 15cm, größer kann und will ich nicht gehen, sollte aber auch fürs erste reichen. Der alte Topf hatte höchstens 10cm im Durchmesser... Ein Gewächshaus o.ä. hab ich nicht, ich lasse sie einfach draußen an ihrem angestammten Platz stehen, der ist ihr schon immer gut bekommen Danke ihr zwei, LG Niklas Edited July 8, 2015 by iGude
Mark Brandenburg -HB Posted July 8, 2015 Posted July 8, 2015 Hi ich hatte meine Miranda vor 3 Monaten gekürzt. Ich finde, dass dein Topf für eine Truncata dieser Größe eh viel zu klein ist. ich würde sie jetzt in einen größeren Topf umtopfen und versuchen das Lichtangebor und die Temperaturen hoch zu halten. auch eine erhöhte Luftfeuchte könnte hilfreich sein. meine Miranda hat nun viele neue Seitentriebe und treibt noch an 2 stellen am oberen Stamm aus. ich hatte ihr aber ordentlich Sonnenlicht gegenben und gut gegossen. kurze Triebstücke würde ich einfach in ein Wasserglas stecken und es in Gewächshaus (Hohe Temperatur und hohe Luftleucht + viel Licht) stellen. 1
Sonja Schweitzer Posted July 8, 2015 Posted July 8, 2015 Hallo Niklas, der Topf ist immernoch recht klein für eine N.truncata,aber wenn Du keinen größeren Topf nehmen kannst,musst Du eben erstmal abwarten,was passiert. Wie Karni-Man schon schrieb,sind erhöhte Luftfeuchtigkeit und viel Licht jetzt besonders wichtig. Ich drück´Dir die Daumen! :thumbsu:
Makar Posted July 8, 2015 Posted July 8, 2015 (edited) Hallo Niklas! Zwar kann ich speziell zu N. trucata leider keine eigenen Stecklingserfahrungen beitragen, aber mit dem hier gezeigten Prozedere hatte ich bei vielen anderen Arten eigentlich immer guten Erfolg – auch wenn es hin und wieder mal eher zwei bis drei Monate dauert. Einigermaßen taugliche Bewurzelungshormone für den Hobbybedarf gibt es übrigens auch schon tütchenweise im gut sortierten Gartenmarkt. Wenn für Pflanzen dieser Größe keine Zip-Lock-Beutel aufzutreiben sind, tun es auch durchsichtige Abfallbeutel, die erst fest zugeknotet und später nach und nach zum Akklimatisieren mit Löchern/Schlitzen geöffnet werden. Die Stecklinge ziehe ich bei grob denselben Temperaturen, die die jeweiligen, zuvor noch unzersensten Pflanzen schon in Wucherfreude versetzten. Viele Grüße Edited July 8, 2015 by MWill
Nick K. Posted July 12, 2015 Posted July 12, 2015 Hallo Niklas, eine schnelle Cytokinin-Behandlung, mit zum Beispiel Kinetin direkt am Nodium, fördert die Knospenbildung extrem. Damit kann man die meisten Nepenthes zum Austrieb überreden. Viele Grüße, Manuel Würde die Knospenbildung beim Besprühen einer schon bewurzelten, eingetopften Pflanze mit einem Cytokin (Kinetin oder BAP?) auch gefördert werden? Denn es werden bestimmt einige Moleküle unter dem Blatt in die Stomata laufen. Oder können Pflanzen Phytohormone nur durch Wunden oder Wurzeln aufnehmen? LG Nick Gesendet von iPhone mit Tapatalk
iGude Posted September 26, 2015 Author Posted September 26, 2015 Hey Leute, mein Steckling macht sich soweit gut. Ein neues Blatt hat sich geöffnet und muss noch ein wenig wachsen Wie gesagt ist das Substrat ist lebendes Sphagnum. Und jetzt sprießen kleine Pilze aus dem Moos... Was nun? Ich würde das ganze zunächst einfach beobachten und solang die Nepenthes keine Probleme macht, nichts unternehmen. Was sagt ihr dazu? Das Mutterschiff macht leider immernoch keine Anstalten irgendwas zu tun. Weder sind alte Blätter abgestorben, noch neue gebildet worden. Immerhin ist das Sphagnum auf der Oberfläche des Topfes angewachsen Achja, beide Pflanzen stehen noch draußen, kommen aber demnächst rein und werden dann ihr Plätzchen in meiner Kühltruhe finden. Dort kommen dann auch andere evtl empfindlichere Pflanzen rein (N. macrophylla, N. hamata, Heliamphora...) Sollte ich dann doch veruchen die Pilze aus dem Truncata Topf zu verbannen? .... Bilder: Lieben Dank Niklas
Matze Maier Posted September 26, 2015 Posted September 26, 2015 Was it eigentlich an deinem Witz witzig? Ansonsten sieht der Steckling ja sehr gut aus
partisanengärtner Posted September 26, 2015 Posted September 26, 2015 Der Pilz kommt nach meiner Beobachtung gern im Sphagnum vor. Ich habe noch keine negativen Auswirkungen feststellen können. Hatte allerdings noch nie Nepenthes.
iGude Posted September 26, 2015 Author Posted September 26, 2015 (edited) Hi Matse, du verstehst das schon richtig Das ist kein Witz, der einen zum Lachen bringen soll. Das Ganze ist ein Zitat aus einem Film und ich würde es eher in Richtung schwarzer Humor und auch Gesellschaftskritik einordnen. Liebe Grüße Niklas Edited September 26, 2015 by iGude
Stefan H. Posted September 26, 2015 Posted September 26, 2015 Hallo Niklas, der Steckling sieht in der Tat nicht schlecht aus. Wenn dich die Pilze stören, dann entferne sie doch. Aber die eigentliche "Pflanze" lebt ja im Moos, du müsstest also das Moos austauschen, wenn du den Pilz los haben möchtest. Das würde ich aber nicht empfehlen in Betracht des Alters deinen Stecklings. Was die Mutterpflanze, so musst du dich da in Geduld üben, N. truncata ist ja nun nicht die schnellste... Meiner Meinung nach würde ihr etwas erhöhte Luftfeuchte (z.B. in Form eines Terrariums) ganz gut bekommen. Manchmal kann es aber Monate dauern, bis eine abgeschnittene Pflanze wieder austreibt, manchmal auch kürzer oder länger,... andere treiben nicht wieder aus... einfach mal abwarten. Viel Erfolg! Gruß, Stefan
Hermann Wistuba Posted September 26, 2015 Posted September 26, 2015 Hallo iGuide, und was soll das hier? Gruß Hermann Wistuba
iGude Posted September 26, 2015 Author Posted September 26, 2015 Hallo ihr alle, vielen Dank für eure Meinungen Ich denke, ich werde die Fruchtkörper rauszupfen. Kann man nicht auch mit nem Fungizid gießen, um den Pilz loszuwerden? Also solangs der Pflanze gut geht, belasse ich das Substrat wie es ist. Evtl kommts ja mit dem Pilz im Substrat auch zur Mykorrhiza und die Truncata profitiert sogar... @ Hermann: Stört dich die Signatur ansich, oder meine Erläuterung? Wenn du ein Problem damit hast, werde ichs rausnehmen Grüße Niklas
iGude Posted March 25, 2016 Author Posted March 25, 2016 Ich möchte diesen Beitrag 'Murphy's Law' nennen... Heute hab ich das Sphagnum im Topf der Truncata Mutterpflanze zurückgeschnitten. Und was passiert? Ich spüre mit der Schere einen stärkeren Widerstand, natürlich zu spät und erst als die Schneide zu war. Die Truncata hat nen neuen Bodentrieb bekommen. Joa und den hab ich direkt mal abgeschnitten. Zum Glück nicht komplett, ich glaube es wird reichen, dass daraus in Kürze ein ansehnliches Pflänzchen wird Dem Steckling gehts auch gut, eine erste Kanne ist am Entstehen und hat schon ca. 20cm Länge und sie ist noch nicht geöffnet. LG Niklas
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