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Drosera magnifica, neue Art aus Südamerika


Felix S

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Hallo,
 
Fernando Rivadavia hat vor kurzen auf Facebook bekanntgegeben, dass die vor ein paar Jahren entdeckte und vorläufig als Drosera sp. Diva bekannte Drosera, nun endlich beschrieben worden ist.

Die neue, sehr vielversprechende Art hat den Namen Drosera magnifica bekommen.
 
Die Entdeckungsgeschichte ist nicht ganz uninteressant, aufmerksam wurden die das Team um Fernando Rivadavia, Paulo Gonella und Andreas Fleischmann auf die Pflanze durch Fotos welche Reginaldo Vasconcelos schon vor knapp drei Jahren auf Facebook postete.Sie zeigten eine bis Dato noch völlig unbekannte Art. Fabiano Pereira und Carlos Rohrbacher besuchten den Standort ein Jahr später und sammelten Material für weitere Untersuchungen.
 
Nun was zur Pflanze, D. magnifica kann über 1,5 Meter vom Stamm bis zum Blütenstand groß werden, damit ist er der größte Sonnentau aus der neuen Welt und gehört zu den 3 größten Sonnentauarten Weltweit. Die nächsten Verwandten sind D. graminifolia und D. spiralis.
Das Verbreitungsgebiet beschränkt sich offenbar hauptsächlich auf eine ca. 50x50m große Fläche auf  dem Gipfel des Pico do Padre Ângelo im osten von Minas Gerais. Die Pflanzen wachsen dort in einer Höhenlage zwischen 1500 und 1530m in strauchigen Gelände.
Nun ein Paar Bilder des Standortes:

 

 

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Falls ihr Interesse an der Publikation habt, schreibt mir einfach eine PN, ich schick sie euch dann.

Hier noch ein Link zur Zusammenfassung: http://www.mapress.com/phytotaxa/content/2015/f/p00220p267f.pdf

Sowie zum Facebook Artikel: https://www.facebook.com/groups/449871168404901/

 

Ich bin gespannt wie lange es dauert bis diese Art in Kultur kommt :)

 

Felix

 
 

Bearbeitet von Felix S
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Hallo Felix,

vielen Dank für die Informationen, eine wirklich beeindruckende Neuentdeckung!

Mit freundlichen Grüßen,
Jan.

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Andreas Fleischmann

Hallo zusammen,

 

Die Originalpublikation kann ich bei Interesse gerne zuschicken (e-mail an fleischmann[ät]bio.lmu.de).

 

Felix, ich würde dich noch bitten, die botanische Zeichnung hier zu entfernen, die stammt von der Originalpublikation, und Fernando schickt die schon wieder sorglos umher, obwohl er vor ein paar Tagen noch das Copyright für alle Abbildungen an den Verlag abgegeben hat ;). Das Copyright für die Zeichnung haben wir also nicht, die dürfen wir leider nicht mehr an anderer Stelle veröffentlichen.

 

Alles Gute,

 

Andreas

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Hallo Andreas,

 

ist entfernt.

Ich hab Fernando heute in der Früh noch gefragt ob ich die Bilder hier veröffentlichen kann... Er hat ja gesagt.

 

Felix

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Andreas Fleischmann

Danke Felix!

Fernando macht sich um sowas nicht soviele Sorgen - ich mag da auch nicht der Spielverderber sein, kenne aber die Rechtsabteilungen der großen Verlagshäuser... ;)

 

Schöne Grüße,

 

Andreas

 

PS: Die Art ist übrigens schon in Kultur, ist aber gar nicht einfach! Aber nicht bei mir in Kultur, also bitte keine Anfragen ;)

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Hallo Felix,

vielen Dank für die interessante Zusammenfassung.

Klingt nach einer sehr interessanten Art und sieht auch sehr beeindruckend aus. ;)

Viele Grüße

Markus

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Ja, da war Andreas natürlich viiiel schneller .. - ich wollte daher nur anfürgen, dass ich das Thema dieses Spielgel Artikels eben sogar über meine Google-News-Vorschläge präsentiert bekam - der News- Impact ist also schon mal super. Immerhin ist es ja auch eine "vorzeigbar" große Pflanze mit "Superlativ-Status" für Südamerika und sicherlich hilft das wieder ein Stück weit, die Aufmerksamkeit auf Karnivoren überhaupt zu lenken.

Bin begeistert und natürlich: Es ist immer wieder schön, dass auf unserer ach-so-vermessenen-Welt  immer noch Entdeckungen dieses Kalibers möglich sind :-)

 

viele Grüße

Feldi

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Hallo,
 
wirklich ein Highlight, für mich sicher die schönste Drosera-Entdeckung in den letzten Jahrzehnten.

Ich habe nur eine Frage zu der Größenangabe an Andreas. Die Blätter werden ca. 20 cm lang, also in etwa so lang wie bei D. spiralis. Der Blütenstiel überragt die Pflanze um die Hälfte, das ergibt eine durchschnittliche Höhe der Pflanze von ca. 30 cm. Zu lesen ist aber ein 1,50 m.

Ich vermute, es ist z.B. wie bei den Heliamphora tatei Größenangaben von mehreren Metern. Dort wird ja auch die Gesamthöhe von extrem alten mehrtriebigen Horsten incl. Stamm (meist an steilen Hängen) gemessen.

 

> Ich vermute das die Entdeckung über Facebook auch stark zur Popularität beiträgt...

und der 'Sammler- und Fototourismus' nun auf diesen 250m² beginnt, insofern schwingt bei mir auch immer ein bisschen Wehmut mit.

Die schönsten und ruhigsten Zeiten hat die Population nun hinter sich.

Förderlich für die Population war die Entdeckung einer mikroendemischen Art (im In-oder Ausland) auf Dauer noch nie, ich schließe mich da als 'Fototourist' auch ausdrücklich mit ein. Diese Problematik ist ja sogar auch schon gleich im Artikel festgestellt worden.

Aber diese Gespräche habe ich schon oft geführt und es ist einfach so wie es ist und man kann auch nichts daran ändern.

 

Grüße

 

Thomas

Bearbeitet von Thomas Carow
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Nicky Westphal

Hallo,

 

 

> Ich vermute das die Entdeckung über Facebook auch stark zur Popularität beiträgt...

und der 'Sammler- und Fototourismus' nun auf diesen 250m² beginnt, insofern schwingt bei mir auch immer ein bisschen Wehmut mit.

Die schönsten und ruhigsten Zeiten hat die Population nun hinter sich.

Förderlich für die Population war die Entdeckung einer mikroendemischen Art (im In-oder Ausland) auf Dauer noch nie, ich schließe mich da als 'Fototourist' auch ausdrücklich mit ein. Diese Problematik ist ja sogar auch schon gleich im Artikel festgestellt worden.

Aber diese Gespräche habe ich schon oft geführt und es ist einfach so wie es ist und man kann auch nichts daran ändern.

 

Grüße

 

Thomas

doch man kann, wenn man will!

 

Nur müsten da die Fototouristen ihre eigenen Interessen mal ganz weit hinten anstellen und das winzige Gebite müsste abgeriegelt werden.Wie das geht? Keine Ahnung! Vieleicht mit Spendengeldern?

 

Jedenfall ist so ein Hype, glaub das Letzte, was die Pflanze gebrauchen kann. Da ist`s wohl bald vorbei mit dem prächtigen Sonnentau am Naturstandort. Aber so sind wir halt, wir müssen alles wissen, gesehen haben und am besten gleich besitzen. Für spätere Generationen sind es dann eben in der Natur ausgestorbene Arten.

 

Ich finde die Entdeckung klasse, nur ist es schade, das das so publik gemacht wird. Die lebenserwartung der Art am Standort ist dadurch wohl drastisch gesunken.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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Hallo Nicky,

 

> doch man kann, wenn man will!

Rein theoretisch ja, aber praktisch eben nicht. Ich habe hier von der Praxis geredet, nicht von theoretischen Annahmen. Ich bin nun mal Realist.

Kaum ein WIssenschaftler wird auf eine tolle Publizierung verzichten wenn er vor der Pflanze steht.

Kaum ein Fotograf auf ein tolles Bild.

Kaum ein Naturführer vor Ort wird darauf verzichten interessierte Menschen den Standort als 'Highlight' zu zeigen.

Kaum ein Nachrichtenmagazin auf einen tollen Artikel.

Kaum ein 'Sammler' der in der Nähe ist wird sich den Anblick entgehen lassen.

Kaum ein Zaun wird den Bestand auf Dauer sichern sondern die 'Begehrlichkeit' noch fördern uns er wird bald Löcher haben.

Kaum ein Sammler von Südamerikanischen Drosera wird auf diese Art verzichten und (auch wenn der Standort noch so klein ist) auf bestimmte Standortklone und Farbvarianten scharf sein.

Kaum eine Gärtnerei wird es sich nehmen lassen, Saatgut in Kultur zu nehmen um diese Art zu vermehren und zu vermarkten.

Kaum ein Forum wird darauf verzichten Neuigkeiten zu posten um aktuell zu sein und damit für die Verbreitung der Infos zu sorgen.

Kaum ein Leser wird darauf verzichten sich diese Bilder anzusehen und damit die Entstehung derselbigen fördern.

 

Wir sind alle kleine Rädchen in diesem Prozess und sollten uns dessen auch bewusst sein und nicht mit dem Finger auf andere zeigen.

 

Grüße

 

Thomas

 

P.S. Da es ja immer Gutmenschen unter uns gibt habe ich die Formulierung 'kaum ein' und nicht 'kein' gewählt.

Bearbeitet von Thomas Carow
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Nicky Westphal

Ja, Thomas, weil der Mensch so ist und es um Geld geht oder die Befriedigung eigner Interessen. Solange die Leute nicht umdenken und Geld, Sensationen wichtiger sind, wird das nicht funktionieren.

 

Ich für meinen Teil sehe auch gern Bilder von Naturstandorten, nur ist es doch viel interessanter, wenn es da keine unmengen an Bildern von dort gibt. Die Pflanze ist ja angeblich schon in Kultur, da muss man dort nicht rumsiefeln und nur wegen der Drosera, die restliche Vegetation auch noch mit (zer)stören.

Ich könnt mir hier auch jeden Tag ein Moor ansehen (gibt hier reichlich), aber ich tu es nicht. Nicht weils mich nicht interessiert, sondern weil es eben Natur bleiben soll. Meine Meinung zum Standort-Tourismus ist ja allgemein bekannt. Nur weil ich mir es leisten kann, oder die Möglichkeit habe, irgendwo die Pflanzen in abgelegenen Winkel anzusehen, muss ich das noch lange nicht tun. Diese Entscheidung trifft aber jeder für sich allein.

 

Grüße Nicky

 

Achja, ich sammle auch Standortvarianten div. Drosera und anderer Karnivoren und die sind sicher iegendwann der Natur entnommen worden. Bei den meisten ist dann aber eine Vermehrung in Kultur wesenlich effektiver als es in der Natur der Fall ist.

Bearbeitet von Nicky Westphal
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Hallo Thomas,
 

Hallo,
 
wirklich ein Highlight, für mich sicher die schönste Drosera-Entdeckung in den letzten Jahrzehnten.
Ich habe nur eine Frage zu der Größenangabe an Andreas. Die Blätter werden ca. 20 cm lang, also in etwa so lang wie bei D. spiralis. Der Blütenstiel überragt die Pflanze um die Hälfte, das ergibt eine durchschnittliche Höhe der Pflanze von ca. 30 cm. Zu lesen ist aber ein 1,50 m.
Ich vermute, es ist z.B. wie bei den Heliamphora tatei Größenangaben von mehreren Metern. Dort wird ja auch die Gesamthöhe von extrem alten mehrtriebigen Horsten incl. Stamm (meist an steilen Hängen) gemessen.
 
> Ich vermute das die Entdeckung über Facebook auch stark zur Popularität beiträgt...
und der 'Sammler- und Fototourismus' nun auf diesen 250m² beginnt, insofern schwingt bei mir auch immer ein bisschen Wehmut mit.
Die schönsten und ruhigsten Zeiten hat die Population nun hinter sich.
Förderlich für die Population war die Entdeckung einer mikroendemischen Art (im In-oder Ausland) auf Dauer noch nie, ich schließe mich da als 'Fototourist' auch ausdrücklich mit ein. Diese Problematik ist ja sogar auch schon gleich im Artikel festgestellt worden.
Aber diese Gespräche habe ich schon oft geführt und es ist einfach so wie es ist und man kann auch nichts daran ändern.
 
Grüße
 
Thomas


Die 1,5m sind natürlich mit Stamm, auf dem Foto kann man das gut erkennen.  

 

post-2814-0-90850100-1437814916_thumb.jp

 

Ich bezweifelt ehrlich gesagt das jetzt der große Hype wegen D. magnifica ausbricht und der Standort gestürmt wird. Außer ein paar "verrückten" ;) wird es in den nächsten Jahren nur sehr wenige Leute da rauf ziehen. Und auch in den Medien wird sich das meiner Meinung nach schnell beruhigen, in einer Woche wird man von D. magnifica nichts mehr hören... 

Weiters ist das vorkommen dieser Pflanze schon seit längeren bekannt, ich hab z.B. Anfang 2014 auch schon Fotos von Nils, von der damaligen Drosera sp. Diva  zugeschickt bekommen, Charlos Rohrbacher hat Fotos auf Facebook gepostet, usw. Also der wirklich ambitionierten Sammler von südamerikanischen Drosera hätte schon länger die Möglichkeit gehabt den Standort zu besuchen, aber durch die Abgeschiedenheit ist er bis jetzt relativ unberührt geblieben. 

 

LG felix

 

 

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Hallo Nicky,

 

das Bild zeigt Fernando Rivadavia und Paulo Gonella beim Sammeln von Herbarmaterial für die Erstbeschreibung. Das ist das Einzige Bild auf dem man die Größe gut erkennt...

 

LG Felix

Bearbeitet von Felix S
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Nicky Westphal

Ist mir schon klar, ist aber wohl das schlechteste Bild welches ich "unberührt" in Verbindung bringen würde.

 

Grüße Nicky

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Hallo Felix,

 

> aber durch die Abgeschiedenheit ist er bis jetzt relativ unberührt geblieben. 

Nun ja, Zitat Spiegel:

Denn der Berg, auf dem sie gefunden wurde, liegt recht zentral und ist gut zugänglich. Kaum entdeckt sei sie auch schon vom Aussterben bedroht.

 

Nach meiner Meinung spielt es auch keine Rolle wie abgeschieden ein Berg ist. Gerade eine organisierte mehrtägige Expedition kann ein besonderer Reiz sein wie man heute oft sieht und wie ich bestätigen kann.

Ich möchte hier auch nicht prophezeien, das der Standort nun gleich geplündert wird (hoffe dies zumindest nicht).

Meine Kernaussage war:

Förderlich für die Population war die Entdeckung einer mikroendemischen Art noch nie ...

Man kann durch Schutz einiges bewirken aber auch Dauer nichts verhindern.

 

Grüße

 

Thomas

 

P.S.

Kaum ein Sammler kann und wird für die Erstbeschreibung auf die Entnahme von Herbarmaterial verzichten...

Bearbeitet von Thomas Carow
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Hallo,
 
 

Ist mir schon klar, ist aber wohl das schlechteste Bild welches ich "unberührt" in Verbindung bringen würde.

 
 

Hallo Felix,
 
> aber durch die Abgeschiedenheit ist er bis jetzt relativ unberührt geblieben. 
Nun ja, Zitat Spiegel:
Denn der Berg, auf dem sie gefunden wurde, liegt recht zentral und ist gut zugänglich. Kaum entdeckt sei sie auch schon vom Aussterben bedroht.
 
Nach meiner Meinung spielt es auch keine Rolle wie abgeschieden ein Berg ist. Gerade eine organisierte mehrtägige Expedition kann ein besonderer Reiz sein wie man heute oft sieht und wie ich bestätigen kann.
Ich möchte hier auch nicht prophezeien, das der Standort nun gleich geplündert wird (hoffe dies zumindest nicht).
Meine Kernaussage war:
Förderlich für die Population war die Entdeckung einer mikroendemischen Art noch nie ...

Man kann durch Schutz einiges bewirken aber auch Dauer nichts verhindern

 

Ihr habt da beide natürlich recht.

 

Thomas, auch wenn der Berg so gut erreichbar ist, warum ist dann die Art erst jetzt entdeckt worden?  Aber lassen wir die Diskussion jetzt, wir beide wollen ja das gleiche, dass der Standort noch lange erhalten bleibt. Das Beste für eine Population von Pflanzen ist natürlich immer wenn sie nicht entdeckt und gestört wird, aber den Willen der Menschen etwas neues zu Entdecken kann man so gut wie gar nicht bremsen...

 

LG Felix

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Hallo Felix,

 

> Das Beste für eine Population von Pflanzen ist natürlich immer wenn sie nicht entdeckt und gestört wird, aber den Willen der Menschen etwas neues zu Entdecken kann man so gut wie gar nicht bremsen...

 

Sind wir uns absolut einig!

 

Thomas
 

Bearbeitet von Thomas Carow
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Hallo Andreas,

 

ja, aus Sicht der Pflanze muss es schon furchtbar sein, vom Menschen ausgerottet zu werden ohne vorher vom Menschen 'getauft' worden zu sein bzw. ihm und seinen Bedürfnissen gedient zu haben ;-)

 

> ein Überleben in Kultur gesichert sein dürfte.

Mir ist, zumindest bei den Karnivoren, dafür kein Fall bekannt.

Aus Sicht des Menschen gebe ich Dir Recht, schön dass wir diese Art nochmal sehen konnten und in den nächsten Jahren ein paar Kulturversuche unternehmen können!

 

Thomas

Bearbeitet von Thomas Carow
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Andreas Wistuba

Dir ist kein Fall bekannt, wo Karnivoren in Kultur eine Art sichern? Also die Dionaea Standorte galten lange als stark gefährdet und in einem Wimpern-schlag könnten die Standorte auch in einer nicht all zu fernen Zukunft verschwinden. In Kultur macht sich die Art aber so gut, dass ein Aussterben nicht mehr so einfach möglich ist. Auch Dank der Sammler!

 

 

Ich finde diese Argumentation immer etwas schräg, obwohl ich leicht unter diesem Segel herumschippern könnte. Nein, ich glaube auch nicht, dass Kultur-Pflanzen oder Tiere eine Art von Naturschutz sind. Ganz einfach, weil ich das etwas ganzheitlicher sehe. Das Ökosystem mit allem was dazu gehört, vom Einzeller bis zum Baum ist schützenswert. Eine Pflanze im Topf ist da eher so etwas wie ein Foto oder eine Erinnerung an die Art in ihrem natürlichen Kontext. Eine Art, die nur noch in Kultur existiert ist für mich ausgestorben.

 

Trotzdem glaube ich, dass wir Gärtner einen sehr wichtigen Beitrag für den Naturschutz leisten können. Indem wir Pflanzen in Umlauf bringen und so den "Sammeldruck" abbauen. Das hat bei Nepenthes lange gut funktioniert, bis der "Seedgrown-Hype" losging, wobei "seedgrown" meist nur eine Umschreibung für eine wildgesammelte Pflanze ist. Im Moment ist es leider hip unter "Hardcore-Sammlern", Standortpflanzen zu kultivieren...

 

Grüße

Andreas

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Nicky Westphal

Hallo Andreas,

 

natürlich hast du Recht, aber hast du nicht selbst diese Standortpflanzen in deiner Sammlung oder im Angebot. Das ist ja auch gut so, weil sich dabei die Wildsammlungen vieleicht etwas reduzieren, aber vom Himmel gefallen sind deine Mutterpflanzen ja auch nicht. Irgendwem sind die wohl auch mal wärend einer Exkursion in die Tasche gewandert. Ob das nun zu wissenschaftlichen Zwecken war oder auch nicht, spielt dabei dann auch keine Rolle mehr. Jede unserer Kulturpflanzen (ausser Eigenkreuzungen oder div. Klone) stammen ja irgendwie aus eine Wildsammlung. Wenn es die Pflanzen in Kultur gibt, sollten die Naturstandorte halt mehr geschützt werden und nicht unbedingt an die große Glocke gehängt werden.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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Andreas Wistuba

natürlich hast du Recht, aber hast du nicht selbst diese Standortpflanzen in deiner Sammlung oder im Angebot. Das ist ja auch gut so, weil sich dabei die Wildsammlungen vieleicht etwas reduzieren, aber vom Himmel gefallen sind deine Mutterpflanzen ja auch nicht. Irgendwem sind die wohl auch mal wärend einer Exlursion in die Tasche gewandert. Ob das nun zu wissenschaftlichen Zwecken war oder auch nicht, spielt dabei dann auch keine Rolle mehr. Jede unserer Kulturpflanzen (ausser Eigenkreuzungen oder div. Klone) stammen ja irgendwie aus eine Wildsammlung. Wenn es die Pflanzen in Kultur gibt, sollten die Naturstandorte halt mehr geschützt werden und nicht unbedingt an die große Glocke gehängt werden.

 

 

Jede Art ist irgendwann in Kultur gekommen - idealerweise über Saatgut, das mit Augenmaß und Verantwortungsgefühl gesammelt wurde. Das ist so und da muss sich niemand etwas vormachen. Das darf aber nur das Ausgangsmaterial für eine anschliessende Vermehrung sein.

Und - Nein, ich habe noch nie im Leben eine wild gesammelte Pflanze verkauft und würde das auch nicht tun.

 

Viele Grüße

Andreas

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Nicky Westphal

Hallo Andreas,

 

das sollte kein Vorwurf oder sowas werden. Ich wollte nur damit sagen, daß es eben alles mal Wildpflanzen oder zumindest Teile von einer waren. Also, wenn sich Pflanzenteile per IV vermehren lassen ist das immer noch besser, als eine Pflanze für die Beschreibung zu entfernen. Sowas ist aus meiner Sicht beim heutigen Stand der Technik eigentlich nicht mehr nötig. Für das Wurzelsysthem kann man die Pflanzen ausgraben und wieder einsetzen, der Rest lässt sich digital vor Ort vermessen.

Auch egal, jedenfalls gefällt mir bei dieser Veröffentlichung/Beschreibung die Art und Weise überhaupt nicht. Für mich ist das etwas zuviel Zurschaustellung für einen so kleinen Standort.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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