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Ernten von Brutschuppen und Samen


Michaela

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Hallo,

 

nachdem ich mir unlängst meine erste Drosera mit Brutschuppen gekauft habe (standesgemäss etwas leichtes...roseana), und sich dort massenweise Brutschuppen bilden, hätte ich da ein paar Fragen an die Experten: 

Woran erkennt man, wann Brutschuppen reif sind (ohne sie gleich aus der Pflanze auf die Erde zu befördern) und wie kann oder könnte man sie ernten? Was passiert in der Natur damit (trägt sie der Wind weg, bleiben sie am Ort oder ähnliches?)?

 

Und wenn ich schon dabei bin, mich zu überwinden: Ich hatte zwar schon Ansätze von Samen (capensis, aber gerade Blütenbildung bei einer anderen Art), aber ich weiss nie, wann die Samen wirklich reif sind. Woran erkennt man das, wie erntet man hier am Besten?

 

Vielen Dank für Antworten,

Michaela

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Hallo Michaela,

 

BS sind reif, wenn sie sich leicht, ohne Wiederstand von der Pflanze lösen. Ist natürlich unterschiedlich. Die großen BS bei D. scorpioides sitzen manchmal auch ausgereift recht fest. Die kugelförmigen von D. roseana und Co. kann man mit dem feuchten Finger als Klumpen abnehmen. Dann gibt es noch die flachen BS, die sich auch so ablösen lassene, die kleben dann aber oft stark zusammen.

Wie das in der Natur aussieht kann ich dir nicht sagen. ich hab aber glaub mal gelesen, das die bei Regen dann wegspringen (wegspicken, wie manche sagen).

 

Bei den Samen ist das auch nicht einfach zu sagen. Normalerweise, sind die reif, wenn die Samenkapsel brauch und trocken wird. Allerdings ist es bei einigen Arten so, das die Kapsel sich da schon öfnet und die Samen da schon von allein ausfallen, z.B. D. capensis. Andere wie D. intermedia haben sehr feste Samenkapsen, wo die Samen von allein kaum ausfallen.

Entsprechend muss man bei der Ernte auch vorgehen. Bei schnell ausfallende Samen sollte man hinterher sein und regelmäßig kontrolliere. Ein Weisse Blatt Papier unter die Blütenstände und die dann ausklopfen. Bei den festen Kapseln warte ich mit der Ernte bis der komplette Blütenstand trocken ist.

 

Grüße Nicky

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Hallo Michaela,

 

Nicky hat es schon gut erklärt. Definitiv reif sind die Brutschuppen, wenn sie sich leicht von der Mutterpflanze lösen. Sie können unter Umständen bei der kleinsten Berührung teils mehrere Meter wegspringen! Also kurz mit den Zahnstocher anstupsen, dann siehst du es.

 

Abernten tue ich mit einem angefeuchteten Zahnstocher, indem ich sie anstupse und "rolle" sie auf den Zahnstocher. Dann kommen die Brutschuppen auf einen neuen Topf oder in ein Ziplock-Beutel für den Verkauf/die Lagerung in den Kühlschrank. So bleiben sie mehrere Wochen frisch.

 

 

Was passiert in der Natur damit (trägt sie der Wind weg, bleiben sie am Ort oder ähnliches?)?

 

Sie springen bei Regen von der Pflanze weg (bis zu mehreren Metern!) und werden auch vom Regen in andere Gebiete geschwemmt.

 

 

Und wenn ich schon dabei bin, mich zu überwinden: Ich hatte zwar schon Ansätze von Samen (capensis, aber gerade Blütenbildung bei einer anderen Art), aber ich weiss nie, wann die Samen wirklich reif sind. Woran erkennt man das, wie erntet man hier am Besten?

 

Die Samenkapsel ist schwarz. Das allein ist aber nicht ausschlaggebend, denn die Samenkapsel kann noch zu sein. Ich halte meine Hand oder ein heller Notizzettel unter der Kapsel und rüttle daran vorsichtig. Wenn Samen rauskullern, schneide ich die Samenkapsel ab und entleere den Inhalt. Dieser kommt dann in selbstgefaltete Papiertütchen und auch in den Kühlschrank. Natürlich darf eine Beschriftung nicht fehlen (Art, Erntedatum)! ;)

 

Gruß

Kevin

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ich habe Federpinzetten genommen, damit gingen die Brutschuppen gut abzunehmen. Ist ein bischen ungewohnt, denn wenn man hinten mehr drückt, wird die Pinzette vorne immer schwächer und läßt vorne schließlich alles fallen, aber das ist ja der Sinn der Sache. Mit einer richtigen Pinzette würde man die Brutschuppen zerdrücken, mit der Federpinzette geht das nicht und nach etwas Übung hat man das dann auch im Finger, um damit zu arbeiten.

 

Gruss

Peter

Bearbeitet von Peter S.
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Vielen Dank für die Tipps. Jetzt muss ich hier nur noch Zahnstocher oder eine Federpinzette auftreiben ;)

 

Ich hatte die Brutschuppen mit einer normalen Pinzette angestupst und sie sind weggesprungen - aber keine Meter weit, sondern zielgerecht auf die Tentakel - vielleicht war die Pinzette auch im Weg. Dürften also reif sein. Zwei habe ich so mit Pinzette auf die Erde heben können, aber danach war das zittern zu gross.

Das Anstupsen funktioniert also tadellos.

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partisanengärtner

Der Tipp von Nicky mit dem angefeuchteten Finger ist für mich der einfachste. Letztes Jahr hatte ich nur die Federpinzette und ein dünne Profipinzette vom Tierarzt.

Ging alles gut aber der angefeuchtete Finger nimmt da gleich ein halbes Dutzend oder mehr mit. Vor allem nur die reifen.

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Mein D. scorpioides htte noch nie Brutschuppen, ich besitze ihn zwar erst ein Jahr aber ich dachte die bilden sich jährlich.

 

PS: ich kenn mich bei Drosera nicht so aus hab zwarn paar aber sammle eher neps

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Hallo Tillmann,

 

Nur Geduld! D. scorpioides gehören eher zu den Letzten, was die Brutschuppenbildung betrifft. Bei mir bilden sie so gegen November, Dezember Brutschuppen.

 

Je nach Kulturbedingungen kann die Brutschuppenbildung sich erheblich verspäten oder gar komplett ausfallen, vor allem bei konstanter Beleuchtungsdauer. Wie hältst du sie?

 

Gruß

Kevin

Bearbeitet von Kevin G.
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Dann wird es wohl an den Kulturbedingungen liegen, sonst hätte ich letztes Jahr welche gehabt.

Aber könnten sich nicht durch das wechseln der Fensterseite das ganze manipulieren,denn es ist unterschiedlich hell und warm.

Was meint ihr.

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Was meint ihr.

 

Entscheidend ist da mehr die Tageslänge, die unabhängig von der Fensterlage ist. Von der Fensterlage abhängig wäre wenn schon die Lichtintensität.

 

Gruß

Kevin

Bearbeitet von Kevin G.
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Moin Kevin,

 

also meie Zwerge stehen bei mir im Regal unter Kuntlicht. Beleuchtungsdauer durchweg 10h, da noch andre Pflanzen im Regal sind. Im Sommer ist der Lichteinfluss von draussen minimal, die 400lx, die da vom Sonnenlicht ankommen werden aber vieleicht einen geringen Einfluss haben. Lange Dämmerung. Jetzt, Herbst, Winter & Frühjahr bekommen sie morgens immer mal etwas Sonne. Die bilden aber trotzdem alle BS. Die Temperaturen im Raum sind auch noch relativ hoch (durchschnittlich 20°, nachts ca. 18°, tagsüber 25° und mehr), wo es ja eigentlich heisst, das man kühle Temperaturen braucht. Ich denke schon, das die Zwerge bei mir, teilweise 2m vom Fenter entfernt, die Änderung der Tageslänge draussen mitbekommen. Die Temperaturen spielen m.E. eine untergeordnete Rolle. Also sollte ein Standort direkt am Fenster oder im GWH ohne Zusatzbeleuchtung auch zur Brutschuppenbildung führen. Einen konkreten Zeitpunkt dafür festzulegen vermag wohl kaum einer, da minimale Bedingungsunterschiede auch mal zu 1-2 Monaten Verschiebung führen können.

 

Grüße Nicky

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partisanengärtner

Ich habe D. scorpioides, pulchella und ein paar andere sowohl in der beheizten Wohnung, als auch im kalten Atelier am Fenster. Alle haben jetzt Anzeichen von Brutschuppenbildung oder ich bin bereits am ernten. Wird wohl die Tageslänge sein.

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Was sind denn die Anzeichen für Brutschuppen? :dntknw:

Und wenn meine droseras Samen bekommen wie lang lassen die sich im durchschnitt aufheben?

z.b. D.capensis, madadascariensis oder Zwergdroserasamen

Bearbeitet von Tillmann
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Hallo Tillmann,

 

aufheben kannst du die solange du willst. Ob sie dann noch keimen ist eine andre Frage. :cool:

 

Aber mal im Ernst, das ist sehr unterschiedlich. Frische Samen keimen meist am besten, es gibt aber auch Arten, da keimen ältere Samen eher besser. Die Haltbarkeit ist stark bedingungsabhängig, aber die meisten Drosera sind über ein Jahr oder länger im Kühlschrank (nicht Gefrieschrank) haltbar. Die keimrate geht dann meist aber schon stark runter.

 

So, genug OT. Brutschuppen sind nun mal nicht mit Samen gleichzustellen, die sind nur wenige Wochen haltbar..

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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Aber ein zwei Monate halten die aus und keimen danach? (also madagaceriensis und capensis)

Bearbeitet von Tillmann
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Hallo zusammen,

 

@ Nicky: Dass die Tageslänge der entscheidende Faktor ist, habe ich ja schon geschrieben. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass bei konstanter Beleuchtungsdauer von 12 h die pflanzen das machen, wie es ihnen grad' lustig ist. Verspätungen und Ausfälle inklusive. Meine Zwerge stehen am Südwest-Dachfenster und werden 9 h täglich zusatzbeleuchtet. Dabei habe ich die An- und Ausschaltzeit so angepasst, dass ich den Tag nicht "verlängere" (8 - 17 Uhr).

 

@Tillmann: Anzeichen für Brutschuppen ist das Ausbilden einer Stipulaknopse, in der die Brutschuppen entstehen. Sie geht dann auf und die BS werden sichtbar. Sie können sich sogar ausfärben. Paar Bilder (Arten-/Hybridennamen als Dateiname):

 

post-3202-0-56479800-1446289909_thumb.jppost-3202-0-72217400-1446289921_thumb.jppost-3202-0-48213300-1446289944_thumb.jp

 

Zur Haltbarkeit von Samen hat Nicky bereits was geschrieben.

 

Gruß

Kevin

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Lassen sich auch Samen von D.capensis, madagasceriensis und tokaiensis im Kühlschrank lagern, oder funktioniert das nur bei rlativ Kälte verträglichen Arten wie D.filiformis.

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Hallo Tillman,

ja, grundsätzlich kannst bzw. solltest Du alle Drosera-Samen im Kühlschrank lagern, wenn Du die Keimfähigkeit erhalten willst.

Ich hab' dieses Jahr D. capensis ausgesät, die seit 2009 in meinem Kühlschrank lagen.

Die Keimquote ist zwar nicht berauschend, aber immer noch OK. Das muss zwar nicht bei allen Arten so gut funktionieren, aber mit der kühlen Lagerung kannst Du die Dauer der Keimfähigkeit auf jeden Fall positiv beeinflussen.

Das gilt meines Wissens nach übrigens auch für alle anderen carnivoren Gattungen.

Viele Grüße,

Christian

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Moin Leute,

 

bei mir bilden die D. roseana zur Zeit auch Brutschuppen aus, teilweise hab ich schon ein paar geerntet. Aber wann "säht" ihr die BS denn dann wieder aus..gleich direkt wieder auf neues Substrat um eine hohe Keimrate zu erreichen oder ein paar Monate in Kühlschrank und dann im Frühjahr auslegen??

 

Viele Grüße,

Ove

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Hallo zusammen,

 

@Tillmann,

die Kühlschranktemperatur sollte im "normalen" Kühlschrank-Bereich liegen, also irgendwo um die 5-8°C.

 

@Ove

Brutschuppen sollten sofort nach der Ernte ausgesät werden.

Im Kühlschrank feucht gelagert sind sie ein paar Wochen haltbar, beginnen dann aber häufig schon auszutreiben.

Je frischer, je besser...

 

Viele Grüße,

Christian

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@ Nicky: Dass die Tageslänge der entscheidende Faktor ist, habe ich ja schon geschrieben. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass bei konstanter Beleuchtungsdauer von 12 h die pflanzen das machen, wie es ihnen grad' lustig ist. Verspätungen und Ausfälle inklusive. Meine Zwerge stehen am Südwest-Dachfenster und werden 9 h täglich zusatzbeleuchtet. Dabei habe ich die An- und Ausschaltzeit so angepasst, dass ich den Tag nicht "verlängere" (8 - 17 Uhr).

 

 

Die Tageslänge spielt sicher auch eine Rolle, aber ganz sicher nicht als einziger relevanter Faktor. Wenn Du mit Allen Lowrie das Thema erörterst, wird er Dir sagen, dass die (Nacht-)Temperatur ebenfalls eine Rolle spielt, ggf. am Standort sogar die größere.

Meine eigenen Beobachtungen bestätigen das. Und ganz nebenbei: Anders fällt es mir auch schwer zu verstehen, warum die Pflanzen mancher Zücher deutlich früher Brutschuppen bilden als meine Pflanzen. Wenn es nur die Tageslänge wäre, sollten die Unterschiede gering sein.

 

Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich denkbar weit davon entfernt bin, die ablaufenden Prozesse zu verstehen. Zum Beispiel ist dieses Jahr vor allem die neue Generation an Pflanzen großzügig mit der Bildung von Brutschuppen, während die Elterngeneration zumindest zur Zeit noch sehr viel zögerlicher ist, obwohl sie unter den gleichen Bedingungen stehen. Auch habe ich jedes Jahr irgendwelche Arten, die gar keine Brutschuppen bilden. Das sind durchaus nicht immer dieselben...

 

Viele Grüße

Dieter

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Hallo zusammen,

 

@Tillmann,

die Kühlschranktemperatur sollte im "normalen" Kühlschrank-Bereich liegen, also irgendwo um die 5-8°C.

 

 

Viele Grüße,

Christian

6° also dann kann die post kommen :-)

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Ich dachte Brutschuppen gehen kaput im Kühlschrank. Das sind doch schon kleine Mini Pflanzen und kommen glaube ich nur aus Australien wo es fast nirgends kalt wird.

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Wenn man den Sinn eines Kühlschranks mal vergisst, Dann Könnte man auch eine kleine Heizung reinstellen und die Pflanzen im Kühlschrank lagern und keimen lassen :D

Diese möglichkeit empfehle ich jedem, der sich die Zeit mit Sinnbefreiten dingen vertreibt. :D

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