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12 new carnivorous plant species from the Philippines


Alexander Fisch

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Hoffe es ist noch nicht allen bekannt.

Martin Cheek, a senior botanist at Kew, describes how 12 new species of carnivorous pitcher plants from the Philippines were discovered among Kew’s 7 million herbarium specimens.

 

http://www.kew.org/discover/blogs/12-new-carnivorous-plant-species-philippines

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Hallo Alexander.

Da gab es ja einigen Wirbel drum. Die Tatsache, dass diese Arten ausschließlich anhand von (teils unvollständigem und beschädigtem) Herbarmaterial beschrieben wurde, stößt einigen bitter auf. Dann werden sie als "vom Aussterben bedroht" eingestuft, weil sich die beiden Autoren offenbar nicht die Mühe machen, die Arten im Habitat zu untersuchen. Vielleicht meldet sich Thomas hier noch und kann was dazu sagen. Ich denke nicht, dass die Abspaltung dieser 12 Arten von allen anderen Spezialisten so anerkannt wird.

 

Liebe Grüße

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Hallo zusammen,

Ich sehe das Problem folgendermassen: 

In vielen Gegenden Südostasiens kommen oft mehrere Arten im selben Gebiet vor. Gerade in gestörten Habitaten gibt es oft eine Vielzahl von Hybriden. Oft sieht jede Pflanze anders aus, weil sich bei F2+x bekanntlich die Merkmalskombinationen zwischen den ursprünglichen Elternarten verwischen.

Ich will gar nicht behaupten, dass nicht ein Teil der neu publizierten Arten gut und richtig ist. Ich habe aber ein großes Problem damit, ohne Kenntnis der Art im Habitat auf Grund von teilweise sehr dürftigem Material eine solche Zahl von Arten zu publizieren. Ein wenig Feldarbeit ist mit Kosten verbunden, man muss Schreibtisch und Herbarium verlassen, es ist u.U. anstrengend und schweisstreibend aber ist m.E. nach oft der einzige Weg, eine Art wirklich beurteilen zu können.

Grüße

Andreas

Bearbeitet von Andreas Wistuba
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  • 2 Wochen später...

Hallo, 

 

ich beschäftige mich gerade aus aktuellem Anlass recht ausführlich mit diesen neuen "Arten". 

Einige davon sind gut und richtig, einige sind absolut haarsträubend. 

Leider ist das schwer zu erkennen, wenn man noch nie vor Ort war. 

Die Beschreibung von N. ramos beispielsweise ist sehr gut und fußt auf brauchbarem Herbarmaterial. Die Art kann damit eindeutig gegen die 1-blütigen N. graciliflora und N. alata abgegrenzt werden. 

Die Beschreibungen der verwandten N. leyte, negros und kurata sind hingeben gruselig. Die Arten sind meiner Meinung nach mit N. ramos identisch; zumal die letztgenannte am Naturstandort sehr variabel ist.

Weiteres Beispiel: Nepenthes cid. 

Diese "Art" ist nichts anderes als ein Schwarm Jungpflanzen. Es gibt jede Menge Arten, deren Jungpflanzen so oder so ähnlich aussehen. Kann man aber nicht wissen, wenn man sich die Pflanzen noch nie am Standort angeguckt hat. 

Nepenthes extincta: Von dieser Art existieren in dem Herbarbeleg lediglich intermediäre Kannen. Viele Arten aus dem N. alata Komplex bilden intermediäre Kannen aus; oft nur für sehr kurze Zeit. Selbst wenn es eine "gute" Art wäre, würde niemand dieses Ding am Standort wiederkennen. Fazit: Völlig überflüssige Beschreibung. Da könnte man aus jedem Pflanzenfragment eine Art machen. 

 

Was ich schon an Arten hätte beschreiben können ... auf Dinagat gibts jede Menge Hybriden; jede mit einizigartigen Merkmalen.  Von jeder einen Herbarbeleg machen und dann als "vom Aussterben bedroht, da nur wenige Exemplare vorhanden" beschreiben ... i

 

Gruß

Thomas. 

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Hallo

an dieser Stelle würde mich interessieren wie die Artenstati bei einer Gattung deren Arten quasi "frei kombinierbar"  sind  überprüft b.z.w. gerechtfertigt werden.

Wie Thomas schon beschreibt gibt es (nicht nur im Alata komplex) jede Menge Hybriden mit Merkmalen die einen Artenstatus rechtfertigen.

Wie ich in einem anderen Thread schon einmal schrieb ist die einzige( mir bekannte)  Möglichkeit eine Art als solche darzustellen, unter Berücksichtigung der  mendelschen Regeln entsprechende Kreuzungen vorzunehmen, was natürlich Jahre in Anspruch nimmt da wie wir wissen mitunter viel Wasser die Spree hinabläuft bevor markante Kannen(Merkmale ) aus gebildet werden.

Wie wird hier Status   "neue" Art legitimiert ?

 

grüsse

Tom

Bearbeitet von Thomas R
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Tjaaa; im Grunde reicht ja eine 3zeilige Diagnose und ein Herbarbeleg, um eine Art zu beschreiben. 

 

Man kann das aber schon ganz gut machen, wenn man die Pflanzen eben am Naturstandort beobachtet und sich mögliche Hybridisierungspartner anguckt sowie die 

Anzahl der Pflanzen, ob die Merkmale konsistent sind usw. 

 

Was mich erschreckt ist die Tatsache, daß die Arten, von denne wir hier reden, alle in sog. "peer review" Zeitschriften veröffentlicht wurden; dh ein Gutachter hat die Artikel gegengelesen und schlussendlich für gut befunden. Zumindest in einigen Fällen hätte spätestens hier eingeschritten werden müssen. 

 

Gruß

Thomas

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Also kann tatsächlich irgendeine Pflanze als neue Art beschrieben werden und die einzige Kontrolle , der einzige Beweis der erbracht werden muss ist eine Sichtkontrolle ??

und hier nicht mal die ??

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partisanengärtner

Eine der Quellen für Neueschreibungen sind nun mal die Aufsammlungen. Für viele solche Arten ist es wohl mittlerweile die einzige Möglichkeit sie zu beschreiben da oft die Lebensräume nicht mehr da sind.

Ob die Beschreibungen dann Bestand haben wird wieder etwas mehr Arbeit. Bei bereits ausgestorbenen oder verschollenen wird man um eine Sequenzierung dann irgendwann nicht mehr herum kommen. Solange gelten die Erstbeschreibungen erst mal.

Wären nicht die ersten Arten die wieder einkassiert werden. Beschreibung nicht vollständig um die Art abzugrenzen oder eben Zugehörigkeit zu einer anderen Art, ein Hybrid oder.....

Bearbeitet von partisanengärtner
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verstehe  !

 

teile aber die Empörung vom Thomas, bevor eine Neubeschreibung veröffentlicht wird   muss alles Mögliche getan werden um einen Irrtum auszuschliessen.

 

Der Ruhm einer Neuendeckung ist aber natürlich sehr verlockend ...

 

 

grüsse

Bearbeitet von Thomas R
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partisanengärtner

Ich glaube auch nicht das solche Neuentdeckungen wirklich dem "Entdecker" zum Ruhm gereichen. Aber wenn er eine kostspielige Forschungsreise die vermutlich auf öfter mal vergeblich ist sich nicht leisten kann hat er keine andere Möglichkeit mal auch an die Geldtöpfe zu kommen. Gerade Biologen der Feldforschung sind da sehr schwach bestückt.

Kann ja nicht jeder eine erfolgreiche Firma aufmachen die ihm solche Reisen finanzieren hilft. Das Talent ist denen oft nicht gegeben.

 

Vielleicht ist das ja für den Wissenschaftler die Möglichkeit das nachzuholen, mit dem Rundumschlag lassen sich vielleicht Gelder einwerben. Das ist womöglich sogar ein vernünftiger Ansatz. Das nicht alle Bestand haben ist zu vermuten.

 

Leider gilt noch immer der Wissenschaftlerspruch: Publish or perish

Publiziere oder geh unter.

Bearbeitet von partisanengärtner
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