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Paludarium zum Nachbauen


Mr.Smooth

Empfohlene Beiträge

vor 1 Stunde schrieb Kevin G.:

In diesem Falle hätte ich mit dem klassischen Lötkolben und Schrumpfschläuchen gearbeitet. Das hält bombenfest und durch den Schrumpfschlauch sind die Lötpunkte vor Korrosion geschützt. :icon13:

 

 

Ja, das habe ich mir auch schon gedacht, aber ich wollte mir die Möglichkeit offen lassen, bei Bedarf noch etwas dran zu bauen. Mit Klemmen geht es besser, als mit Lötpunkten.

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  • 3 Wochen später...

Hallo Leute,

 

das ganze Projekt hängt sich gerade an der Frontscheibe auf. Solange ich mir keine 100%-Lösung ausgedacht habe, kann ich leider das Aquarium nicht einbauen. Denn wenn man später irgend etwas von innen schrauben muss, müsste ich das AQ wieder rausreißen.

 

In der Zwischenzeit arbeite ich aber langsam an anderen Sachen und habe ein Problem gelöst, wie ich aus zwei Ausgängen meiner LED-Steuerung drei Ausgänge machen kann. Die Lösung möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.

 

Problem:

Ich habe fünf Ausgänge an der Steuerung, wobei drei von Ihnen bereits durch das Licht (WW, KW, Orange) belegt sind. Desweiteren möchte ich meinen Nebler, die Beregnungsanlage sowie die Lüfter mit der gleichen Anlage steuern. Leider habe ich auf Anhieb nichts im Internet gefunden und löste das Problem selber mit Wechselrelais (FRS1B-S). Ein Freund von mir hat mir die Schaltung etwas vereinfacht und mir ein Relais eingespart =).

Kostenpunkt: 4,80€ für 3 Relais

 

Unbenannt.jpg

Schaltplan

 

Ich möchte die Schaltung etwas erklären:

1 und 2 sind meine verfügbaren Eingänge aus der LED-Steuerung (Kathoden). Ground (GND) ist die Anode, der Pluspol der Steuerung. Alle Grounds werden zusammengefasst. Wenn jetzt Eingang1 aktiv ist, dann geht der Strom zu den PC-Lüftern und ich habe Wind im Paludarium. Das linke Relais schaltet zwar auch, es passiert aber weiterhin nichts, weil Ausgang2 nicht aktiv ist. Wenn nur Eingang2 geschalten wird, habe ich Nebel. Und wenn beide Eingäng geschalten werden, schaltet zuerst das linke Relais. Eingang2 wird auf das zweite Relais umgeswitcht. Damit schaltet das Mittlere Relais und der Eingang1 wird an die Beregnungsanlage geführt. Das rechte Relais brauche ich nur, weil ich von 24V Schaltspannung auf 220V für die Espressopumpe kommen muss.

 

Vielleicht hat der Eine oder Andere nach sowas gesucht. Jetzt könnt ihr auf jeden Fall mit Hilfe von zwei Relais aus zwei Einführgrößen drei Ausgänge machen ;)

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  • 1 Monat später...

So, mein Urlaub ist leider wieder vorbei und seit dem letzten Update ist auch eine Menge passiert. Die Schaltung, wie ich sie im letzten Post vorgestellt habe, ist umgesetzt worden. Den Nebler und die Regenanlage habe ich angeschlossen und bereits getestet.

 

Leider hört man oft, dass diese Nebelanlagen nicht lange halten sollen und ich bin gespannt, wie lange mein Nebler funktionieren wird. Meiner Meinung nach liegt der Grund darin, dass Wasser in das Gehäuse eindringt. Sicherheitshalber habe ich am Boden die Fuge mit Silikon verschlossen und erhoffe mir dadurch die Lebenszeit von dem Teil zu verlängern. Aus demselben Grund habe ich den Membrandeckel fester zugedreht.

$_57.jpg

Nebler

Kosten: 10€

 

Die Regenanlage hat als Reservoir einen kleinen Eimer bekommen. Von hier wird das Wasser zwei Mal am Tag auf die Pflanzen gesprüht.

 

Zusätzlich zur normalen Beleuchtung habe ich mir 2x 54W LED-Growlampen gekauft. Sie kommen an eine Zeitschaltuhr und werden Mittags für einige Stunden an sein. Sie haben für meinen Geschmack etwas viel Blauanteil, aber ob die Lampen was taugen oder es ein Fehlkauf war wird sich noch herausstellen.

 

Für die Fassung habe ich mehrere kleine Bohrungen (D 3mm) so dicht wie möglich nebeneinander im Kreis gebohrt und mit einem 8-er Bohrer aufgebohrt. Den Rest kann man leicht raushauen und mit einer Feile verrunden. Optional kann man natürlich einen Kernlochbohrer mit dem passenden Durchmesser nehmen (hatte ich leider nicht). Auch hier wieder alles mit Silikon zu gemacht.

IMAG1170.jpg

Durchgangsbohrung für die Fassung

 

IMAG1264.jpg

LED-Pflanzenbeleuchtung

Kosten Lampen + Fassungen: 45,-

 

Die wichtigste Neuerung seit dem letzten Beitrag ist wohl der Alurahmen für die Falltür. Das System habe ich nun endgültig ausgetüftelt. Mein Bruder hat mir die Aluprofile besorgt, auf Gärung passend zugeschnitten und lackiert. Das war für mich eine enorme Arbeitserleichterung.

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Aluprofile

 

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Alurahmen fertig eingebaut

 

Hierbei handelt es sich um zwei U-Profile mit je 25x25x1,5mm, die zu einem H-Profil zusammengeklebt und in die Seiten meines Paludariums verschraubt wurden. Die Profile mit 22mm Innenmaß haben auf die 19mm Spanplatte bestens gepasst, da die Spanplatte foliert und mit dem blauen wasserabweisenden Zeug beschichtet wurde. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich es nicht mit Kantenschutzprofilen mit 19mm Innenmaß probiert habe. Ich hätte den Rahmen nie auf die Platte gebracht. Damit mir das Holz an dem Rahmen nicht aufquillt oder irgendwoher Wasser saugt, bekam es eine zusätzliche Wasserisolierung mit etwas Silikon zwischen dem H-Profil und dem Holz. Auch die Fugen von Innen wurden alle mit Silikon abgedichtet.

 

Im unteren Bereich wurde ein Schenkel von 500mm entfernt, sodass ein h-Profil entstand. Somit kann ich später das Glas bzw. Plexiglas komplett entnehmen und reinigen.

IMAG1268.jpg

h-Profil im unteren Bereich

 

Außerdem habe ich mir im Baumarkt zusätzliche Aluprofile besorgt. Es ist ein U-, und ein H-Profil, die später die Auflage der Falltür sowie die Fassung der Belüftung sein sollen. Zur Befestigung habe ich auf jeder Seite eine dicke Schraube reingedreht, sodass noch 8-10mm vom Kopf herausstand und das H-Profil auf die Köpfe aufgelegt. Zusätzlich wurden sie mit M4 Schrauben und Quetschmuttern am äußeren Alurahmen fixiert.

IMAG1266.jpg

Auflage der kleinen H-profile

 

IMAG1267.jpg

Verschraubung zum Rahmen

 

IMAG1246.jpg

 

Kosten Aluprofile groß ca. 50€

Kosten Aluprofile klein, Silikon, Schrauben: ca. 25€

 

Bei dem Glas tendiere ich persönlich zu 4mm Plexiglas, weil es leichter ist und nicht so einfach zerbrechen kann. Jedoch habe ich Bedenken, was die Kratzfestigkeit angeht. Zwar habe ich später keine Bartagamen drin, die mir ständig an der Scheibe kratzen, aber durch das Schieben oder Putzen der Scheibe könnte sie mit der Zeit Kratzer durch den Rahmen bekommen oder matt werden. Außerdem fand ich Plexiglas, welches NUR AUF EINER SEITE KRATZFEST IST !?

 

Das habe ich auch nicht wirklich verstanden. Vielleicht hat der Eine oder Andere von Euch bereits Erfahrungen damit gemacht und kann mir in dem Punkt Plexiglas/Acrylglas oder Glas weiterhelfen?

 

 

Im Aquarium ist auch schon einiges passiert.

 

Ich habe mich dazu entschlossen die Rückwand zu bemoosen und lasse das Moos in einen Schaumstoff einwachsen. Hierfür habe ich mir zwei 100x50x3cm AQ-Filtermedien in mittlerer bis grober Körnung (PPI 10 bzw. 20) bestellt. Der Schaumstoff bekam einen stabilisierenden Rahmen aus übrig gebliebenen Kabelschächten, die mit Silikon verklebt wurden. Hier besteht die Gefahr, dass sich die Matte mit der Zeit setzt oder sich durch ihr Eigengewicht von der Wand ablöst. Vielleicht verklebe ich die Rückwand zusätzlich noch an das Glas vom AQ fest.

IMAG1263.jpg

Rückwand aus Filtermaterial

 

Zusätzlich möchte ich den Einlauf zur Pumpe hinter dem Schaumstoff verstecken und brachte einen Klettverschluss an die Überlappung der Schaumstoffmatten an. So kann ich jederzeit die kleine Seite, wo der Einlauf versteckt ist, herausnehmen und ausspülen.

IMAG1262.jpg

Versteckter Einlass in der Rückwand

 

Die Reste vom Schaumstoff wandern in den Filter.

 

Kosten Filterschaumstoff: 12,50€

 

Was jetzt noch fehlt ist die Falltür sowie die kreative Gestaltung der Hängewände aus Styropor. Hierzu möchte ich das Styropor grob zusammenkleben, mit Bauschaum zusätzliches Volumen erstellen und die Konstruktion mit 2-3 Lagen Flexkleber bestreichen. Dann kommt die Farbgebung mit Acrylfarbe auf Wasserbasis. Das Ganze muss noch versiegelt werden. Zuerst wollte ich es mit durchsichtigem Acryllack versuchen aber ich fürchte, ich komme um das Epoxidzeug nicht herum.

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Tolle Doku, nimm auf jeden Fall Styrodur (ist ein Markenname) und kein Styropor (ebenfalls ein Markenname), ersteres ist mehr wasserbeständig und lässt sich wesentlich besser verarbeiten.

 

Hab dir mal einen Link zu den (vereinfachten) Unterschieden reingestellt.

 

Grüße

Wolfgang

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Hallo,

 

das sieht doch alles gut aus. Aber sag mal, sind die LED-Strahler bzw. Pflanzenlampen irgendwie feuchtraum-geeignet (IP55 oder ähnlich?). Ich habe immer mal wieder danach gesucht aber bisher keine gefunden die geeignet wären, sie direkt neben Regendüsen anzubringen, oder zumindest in ständig erhöhter Luftfeuchte. Kann da Spritzwasser hinkommen? Auch an die Fassung? Sind diese Lampen immer der erhöhten Luftfeuchte ausgesetzt?

 

Viele Grüße

Stefan

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Hallo Stefan & MrSmooth,

 

ich beantworte mal deine Frage. Die Lampen sind nicht Feuchtraum geeignet. ich würde die nicht bei Beregnung oder dauerhaft hoher LF verwenden. An der Fassung liegen 230V an, die KSQ für die LED sitzt offen hinter dem Alukühlkörper. Dieser ist nicht wasserdicht. Es kann also bei hoher Feuchtigkeit zum Kurzschluß kommen.

Bei offener Kultur, ohne rumspritzendes Wasser, kann man die Lampen verwenden, ansonsten würde ich unbedingt die Finger davon lassen!

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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Ja, Spritzwassertauglich sind die Lampen leider nicht. Es wird aber auch kein Regen auf die Lampen fallen. Zusätzlich wollte ich noch Spritzschutzbleche um die Lampen bauen. Auch habe ich an eine Erdung gedacht, die Kontakt zum Wasser haben wird und im Notfall sofort die Sicherung fliegt. Leider kann ich noch nicht abschätzen, wieviel Luftfeuchtigkeit bei mir da drin sein wird. Sollte sich Kondenswasser irgendwo in dem Bereich sammeln, kommen die Lampen sofort auf meinen verglasten Balkon zu den Pflanzen und ich werde mir was anderes für das Paludarium anschaffen. Die GrowKing-Lampen sind mir jedoch etwas zu teuer, da muss ich noch etwas sparen.

Ich hoffe, das ist nicht grob fahrlässig, was ich da treibe =)

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  • 5 Wochen später...

Zeit für das nächste Update

Kaum nimmt man sich am Wochenende etwas Zeit für's Projekt, schon geht was voran =)

 

die Lüftungsgitter in der Front sind jetzt installiert. Es kommt noch ein Gummiklemmprofil drum herum, so dass sie fest in den Aluschienen sitzen. Die seitlichen möchte ich herausnehmbar machen, damit ich bei kleineren Arbeiten im AQ oder Fütterung nicht die gesamte Frontscheibe bewegen muss. Die Scheibe ist noch nicht bestellt und ich hatte auch keine Zeit sich mit der Thematik „Glas oder Kunststoff“ zu befassen. Erst wenn diese Frage geklärt ist, werde ich die Scheibe bestellen.

 

IMAG1310.jpg

Lüftungsgitter

 

Auch habe ich es geschafft die Alarmanlage zu installieren. Dazu wurden entlang der Wände am Boden zwei dünne Drähte im Abstand von 2-3mm verlegt. Ich musste lange mit der Fixierung kämpfen. Schließlich ging es mit Stecknadeln am besten. Hierfür einfach die Nadeln mit dem gewünschten Abstand in das Holz gesteckt und drum herum den Draht gewickelt. An den Nadeln habe ich zusätzlich Silikonpunkte angebracht, damit mir der Draht nach einiger Zeit nicht irgendwie abbricht.

 

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Drähte für die Alarmanlage

 

Funktionieren soll es folgendermaßen:

Sollte irgendwo irgend etwas undicht sein, läuft es langsam die Wände herunter. Sobald die Drähte mittels Wasser Kontakt zueinander haben, wird es mir mit einem kleinen Lautsprecher signalisiert. Das LKW-Rückfahrsignal habe ich dann doch nicht installiert. Es war mir etwas zu laut =)

 

Das Aquarium ist jetzt endlich eingebaut. Leider habe ich mich etwas Verrechnet und dachte, dass das AQ leicht in mein Gehäuse reinschlüpft. Dann ist mir jedoch aufgefallen, dass ich doch etwas mehr Platz zum Wenden brauche. Zum Glück ging es mit Hilfe von CAD sehr leicht, den notwendigen Freischnitt der Rückwand zu bestimmen und so musste ich die Rückwand auf Höhe des AQ bis zur Mitte herausschneiden.

Für die Stabilität des Kastens hatte es keine Auswirkungen (ich habe diesen wohl zu massiv gebaut =)

 

Doch gleich darauf, das nächste Problem: Die Unterlage aus 1cm Styroporplatten war leider etwas zu hoch, sodass es auf Anhieb nicht geklappt hat das AQ rein zu bekommen. Das Fenster war etwas zu knapp bemessen. So habe ich mich entschieden eine extra für Aquarien vorgesehene 6mm dicke Thermounterlegmatte zu verwenden. Die erste Bestellung ist beschädigt angekommen, sodass ich noch eine Woche auf die zweite Lieferung der Matte warten musste.

 

IMAG1297.jpg

AQ eingebaut

 

Kosten Thermounterlegmatte: 12,50 €

Styropor wäre natürlich billiger, aber ich habe keine 0,5cm starken Platten im Baumarkt gefunden.

 

Nun ist jedoch alles verbaut und ich muss nur noch den Spalt zwischen dem AQ und den Alublechen zumachen. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Eine Möglichkeit wäre irgend eine Dichtung, die ich auf das AQ-Glas draufsetze. Oder ich stopfe irgendetwas Wasserdichtes rein und verklebe es mit Silikon. Eine weitere Möglichkeit wäre Bauschaum. Von dem habe ich noch zwei Flaschen für den Bau der Rück- und Seitenwände.

 

IMAG1314.jpg

Spalt zw. AQ und Ablaufschiene

 

An den Seiten hat sich im Übrigen auch schon etwas getan. Danke für den Tipp mit Styrodur. Ich habe auch schon des Öfteren gelesen, dass es mit dem Zeug leichter sein soll Rückwände zu modellieren als mit Styropor. Jedoch habe ich zu dem Zeitpunkt schon eine Menge Styropor gesammelt bzw. gekauft (1mx0,5m, 3cm dick) und finde die Bearbeitung vom Styropor auch sehr gut. Das einzige was mich nervt sind natürlich die vielen kleinen runden Teilchen, die sich überall verteilen =)

Kosten Styropor, Bauschaum, Töpfe: ca 22€

 

Für die Wände klebe ich einfach mittels Styroporkleber (geht auch mit Silikon) mehrere kleinere Stücke auf eine 3cm dicke Grundplatte, bis ich in etwa die gewünschte Form erreiche. (Hier vorerst nur mit Zahnstocher fixiert)

 

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Grober Vorentwurf Seitenwand

 

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Grober Vorentwurf Seitenwand

 

Sobald alles getrocknet ist, kann man die Stücke einfach mit einem Messer bearbeiten und damit natürlichere Formen kreieren. Hier kann man sich mit dem Bauschaum auch noch aushelfen und ggf. zu dünne Regionen aufdicken, Spalten zumachen oder eine Art von Ästen und Lianen erzeugen.

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Fertige Styroporwand

 

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Natürlich werden die Wände so weiß nicht bleiben. Da kommen 2-3 Schichten Flexkleber und im Wasserbereich auf jeden Fall noch Epoxidharz drauf. Ob ich den oberen Bereich auch mit Epoxid bestreiche oder doch auf den etwas billigeren Acryllack gehe wird sich noch entscheiden. Mal sehen ob mir das Epoxi Probleme mit der Aushärtung bereitet.

 

Das fertige Produkt zeige ich natürlich auch noch ;)

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  • 3 Monate später...

Hallo Leute,

 

tut mir leid, dass ich zu diesem Thema längere Zeit nichts mehr berichtet habe, aber ich musste mein Projekt aus persönlichen Gründen zwei Monate ruhen lassen. Inzwischen ist einiges passiert und ich will euch den Fortschritt des Paludariums nicht vorenthalten.

 

Die „Lianen und Wurzeln“ sind mit dem Bauschaum sehr toll geworden. Für die vier oberen Wände verbrauchte ich insgesamt zwei volle Flaschen. Im AQ selbst wollte ich keinen Bauschaum einsetzen.

1IMAG1328_1.jpg

Seitenwand mit Bauschaum

 

Nachdem der Bauschaum trocken war (1 Tag), musste ich die glatte oberste Schicht des Bauschaums entfernen, damit der Flexkleber darauf besser haftet. Das ist mit einem scharfen Messer ziemlich einfach. Das Styropor kann auch mit einer Gabel in die gewünschte Form gebracht werden. Überflüssiges Material wurde entfernt und Details in die Wände eingearbeitet.

 

Dabei muss man daran denken, dass zu kleine Details von den vielen Schichten Flexkleber überstrichen werden und man deswegen nicht zu sehr ins Detail gehen soll. Am Ende wird man also nur noch die gröberen Ecken und Spalten sehen. Außerdem ist zu beachten, dass jede Stelle (z.B. tiefe kleine Löcher und Winkel) später auch mit einem Pinsel gut zu erreichen sein sollte! Daran habe ich leider nicht immer gedacht, sodass ich später das Problem hatte, diese 2-3 Stellen ordentlich mit Flexkleber zu bestreichen.

 

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Erste Schicht Flexkleber

 

Die gesamte Rück- und Seitenwandgestaltung braucht viel mehr Zeit als ich dachte. Immerhin habe ich insgesamt sechs einzelne Stücke je 3x vorne und 2x hinten mit dem Flexkleber bestreichen. Ich habe leider begrenzte Arbeitsfläche in der Wohnung und konnte somit nicht viele auf einmal streichen. Ich habe einfach langsam weitergemacht, wann auch immer ich die Möglichkeit dazu hatte.

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Wände teilweise mit Flexkleber

 

Die erste Schicht Flexkleber rührte ich relativ dünnflüssig an, damit es in alle Ritze und Spalte fließen kann. Nach ca. einem Tag ist die Schicht trocken und die Wand kann wieder bestrichen werden. Die zweite Schicht machte ich von der Konsistenz her wie Pudding – also recht zähflüssig – und trug ein satte Schicht auf (ca. 3mm). Die zähe Masse verläuft leider nicht so schön wie die dünnflüssige, sodass relativ harte Ecken und Kanten entstehen. Außerdem kommen bei der Trocknung Risse auf. Deswegen kommt als dritte und letzte Schicht noch eine relativ dünnflüssige Schicht vom Flexkleber. Die Risse kann man auch in Grenzen halten, wenn der Trocknungsprozess nicht zu schnell passiert. Man kann während der Trocknung den Kleber leicht mit Wasser bespritzen und/oder eine Folie drüber legen.

 

Sobald alles fertig war überprüfte ich die Wand vor dem Bemalen noch einmal auf vergessene Stellen und nicht aufgefüllte Spalten.

Bei dem Projekt habe ich die 20kg Kleber vollständig aufgebraucht.

3IMG15.jpg

Wände mit Flexkleber

 

Für die Farbgebung verwendete ich Acrylfarbe auf Wasserbasis (hatte ich bereits daheim). Es ist grundsätzlich immer besser mit schwarzer Farbe anzufangen und die Fugen und tiefere Stellen damit zu bestreichen. Danach kommt die braune Farbe ins Spiel und so geht man langsam vom Dunklen ins Helle. Zum Schluss kann man mit weißer Farbe die „Highlights“ setzen bzw. zu dunkel gewordene Stellen aufhellen.

Wenn man nicht mit einem trockenen Pinsel arbeitet, sondern so wie ich, mit mehr Wasser, sollte man bedenken, dass der Flexkleber dunkler wird, wenn er nass ist. Nach der Trocknung kann das Ergebnis deswegen unter Umständen etwas aufhellen!

5IMG-20170.jpg

Wand mit schwarzer Acrylfarbe

 

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Fertig bemalte Wände

 

Damit die Farbe auch wirklich dranbleibt und das Wasser im Aquarium durch den Kleber nicht aufhärtet, muss das Ganze noch versiegelt werden. Dazu habe ich mir 3,2 L Epoxidharz besorgt.

Kosten: Epoxidharz ca. 32 €

 

Ich muss sagen, dass ich große Angst hatte, dass ich das Mischungsverhältnis  nicht genau einhalten kann und das Harz somit nicht richtig austrocknet. Damit wäre die ganze Arbeit der letzten Wochen und Monate für die Katz.

Zum Glück habe ich eine Küchenwaage, die auf +-1 Gramm genau anzeigt. Damit konnte ich das Mischungsverhältnis  von 100g Harz auf 55g Härter genau einhalten. Als Hilfe machte ich mir eine kleine Nebenrechnung in Excel. Wenn durch eine Unaufmerksamkeit z.B. 112g Harz im Becher landeten, konnte ich somit schnell die nötige Menge an Härter ausrechnen oder bei zu viel Härter noch etwas Harz dazugeben.

Das Ganze ist eine recht pappige Angelegenheit und beginnt nach 30-40 min fester zu werden. Nach ca. 12-20 Stunden war die Harzschicht bereits so trocken, dass man sie anfassen kann. Auf dem kalten Balkon hätte es bei +5 bis 10°C durchaus 2-3 Tage gedauert.

Auch die Pinsel sind dann ohne extra Reiniger nicht mehr zu gebrauchen. So habe ich ca. 4 große (50mm) und 3 kleinere Pinsel sowie unzählige Gummihandschuhe und Taschentücher verbraucht.

Kosten: ca. 15€ für Pinsel, Handschuhe, 2 Buttermilch =)

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Anrühren von Epoxidharz im Buttermilchbehälter

 

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Glanz der Beschichtung

 

Ich habe alle Wände zunächst zwei Mal von jeder Seite bestrichen. Das Zeug riecht etwas, sodass gutes durchlüften anzuraten ist. Es stinkt meiner Meinung jedoch nicht so schlimm wie auf Essig basierte Silikone.

Durch das Harz bekamen die Wände zwar eine sattere Farbe, aber mich hat das glänzende Epoxidharz etwas gestört. Bei der dritten Kontrollschicht habe ich auf den vorderen Seiten etwas Sand sowie Torf draufgeschüttet. So glänzen die Wände jetzt nicht mehr so schlimm und ich hoffe, dass das Torf mit der Zeit auch schöne grüne Stellen im Paludarium bildet. Das Zeug trocknet jetzt noch ein paar Tage. Nach Herstellerangaben sollte man dem Epoxidharz durchaus eine Woche Zeit geben, bis es durchtrocknet.

 

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Wände mit Sand und Torf bestreuen

 

38IMAG1522.jpg

Vergleich: links unbestreut, rechts bestreut mit Sand und Torf

 

Auch habe ich an der Technik weitergearbeitet und die CO2-Anlage sowie den Filter angeschlossen. Am Wochenende kann nun endlich der Testlauf beginnen. Dann fehlt mir nur noch die Frontscheibe, die mir nach neusten Erkenntnissen um die 50-60 € kosten wird sowie die Pflanzen.

Nächstes Mal melde ich mich dann mit hoffentlich schon bepflanztem Paludarium. Die Kosten für die Dekoration sowie Bepflanzung werde ich nicht weiter aufführen, weil hier die Beträge je nach Person und persönlichen Wünschen locker um das Zehn- bis Hundertfache auseinander gehen können.

 

Zum Schluss noch einige Fotos vom Paludarium (jedoch noch ohne Epoxid, Sand und Torf):

 

20IMG-20170110-WA0013.jpg

 

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22IMG-20170110-WA0019.jpg

 

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Ich hoffe, die Umsetzung des Paludariums sowie die Beiträge gefallen soweit und regen den Einen oder Anderen zum Nachmachen an ;)

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Hallo Dima,

 

das war ne Menge Arbeit.


Aber das Zwischenergebnis ist einfach Grandios!  Respekt.

 

Was willst du eigentlich ungefähr da rein setzen?

 

Schöne Grüße.


Christoph

 

 

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Hallo Christoph,

 

vielen Dank =)

Für die Wasserbesetzung habe ich schon ganz konkrete Vorstellungen. Es werden ein Schwarm Beilbauchfische und Panzerwelse einziehen. Dann kommt noch ein Paar Barsche (Kakaduzwergbuntbarsche oder Schmetterlingsbuntbarsche) dazu. Wenn die mittlere Region leer aussieht, kommt noch ein Schwarm Neons oder ähnliches rein.

 

Oben wollte ich etwas weniger bis gar kein Leben. Vllt. ein Paar Pfeilgiftfrösche. Chamäleon wäre sehr interessant, aber da ist der Platz wohl schon grenzwertig. Außerdem müsste ich mir dann jemanden zum Füttern für den Urlaub suchen. Deswegen bleibt es im oberen Bereich vorerst leer.

 

Ich muss mir noch überlegen, wie ich die beiden LED-Lampen gegen Wasser und Feuchtigkeit abschirme. Immerhin sind da 230V drauf. Zwar ist der ganze Kasten mit der Wasserregion an die Schutzleitung (PE) angeschlossen, aber ich möchte es nicht riskieren. Schon garnicht, wenn die Frontscheibe drin ist und die Feuchtigkeit über 80% steigt.

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Panzerwelse und Neons hatte ich auch mal. Tolle Tiere.

 

Aber wie siehts mit Carnivoren aus?

 

 

 

 

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Ach, ihr meint natürlich die Flora :biggrin:

Von den Karnivoren kommen Nepenthes und Urticularia rein. Aber zuvor müssen sich die Moose und Farne einleben. Erst danach kann ich die Kulturbedingungen bestimmen und geeignete Arten auswählen.

Außerdem möchte ich noch diverse Orchideen reinsetzen und ein paar Bromilien.

Derzeit habe ich jedoch keine konkrete Artenliste.

Was würden die Profis zu den geschätzten Bedingungen an Karnivoren und Orchideen empfehlen?

Am besten Arten, die man recht einfach halten kann und die nicht zu stark wuchern.

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vor 14 Stunden schrieb Mr.Smooth:

Ich muss mir noch überlegen, wie ich die beiden LED-Lampen gegen Wasser und Feuchtigkeit abschirme. Immerhin sind da 230V drauf. Zwar ist der ganze Kasten mit der Wasserregion an die Schutzleitung (PE) angeschlossen, aber ich möchte es nicht riskieren. Schon garnicht, wenn die Frontscheibe drin ist und die Feuchtigkeit über 80% steigt.

 

Zwischen Vegetation und den Lampen einfach Plexiglas (3-5 mm dick) verbauen; die Fugen mit Acryl abdichten. Das sollte reichen.

 

Gruß

Kevin

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vor 3 Stunden schrieb Mr.Smooth:

Ach, ihr meint natürlich die Flora :biggrin:

Von den Karnivoren kommen Nepenthes und Urticularia rein. Aber zuvor müssen sich die Moose und Farne einleben. Erst danach kann ich die Kulturbedingungen bestimmen und geeignete Arten auswählen.

Außerdem möchte ich noch diverse Orchideen reinsetzen und ein paar Bromilien.

Derzeit habe ich jedoch keine konkrete Artenliste.

Was würden die Profis zu den geschätzten Bedingungen an Karnivoren und Orchideen empfehlen?

Am besten Arten, die man recht einfach halten kann und die nicht zu stark wuchern.

 

 

Das hört sich gut an. :-)

 

Ich würde hier auch Pflanzen nehmen die nicht so schnell wachsen, eher kleinere Blätter haben,  oder eben Jungpflanzen.

Die kannst du dann nach einigen Jahren verkaufen oder tauschen.

 

Ich denke hierbei an Tieflandnepenthes.

 

Bei den Orchideen und Utricularia gibt es ja viele kleinbleibende Arten.

 

 

 

 

 

Grüße


Christoph

 

 

 

 

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  • 1 Monat später...

So, nun das letzte Update von der technischen Seite:

 

Abdeckung für die Lampen war schnell gefunden, einfach ein paar transparente Blumentöpfe gekauft, unten Loch für die Fassung und ein zusätzliches im hinteren Bereich für die Belüftung. Mit Silikon draufgepappt, fertig ist der Spritzschutz.

Kosten: 2€

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IMAG1566.thumb.jpg.110a04b65f1d363d9d1486e5af98dd11.jpg

Blumentöpfe als Spritzschutz für die Lampen

 

Die Frontscheibe ist auch schon längst eingetroffen. Damit es sich an den Aluprofilen nicht abschabt, hat die 4mm Plexiglasscheibe einen Rahmen bekommen.

Kosten: 53€ Plexiglas, 2,50 Kantenprofile

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Frontscheibe

 

Während dieser Zeit habe ich das AQ bereits etwas einlaufen lassen und die ganzen Hölzer gewässert. Eine Fotodoku vom Hardskape-Aufbau wurde auch erstellt. Vielleicht komme ich irgendwann dazu diese zu bearbeiten.

Rechnet man die CO2-Anlage dazu, liege ich mit den Kosten für das Paludarium bei etwa 1250€ und habe mein geplantes Budget um 250€ überzogen. Leider war auch der eine oder andere Fehlkauf dabei. Aber das lässt sich bei solch einem Projekt nicht vermeiden. Vor allem, wenn man so was das erste Mal plant und umsetzt.

 

Das AQ läuft jetzt bereits seit einem Monat. Vor drei Wochen ist mein Wasserpflanzenpaket angekommen. Im Landbereich haben 2-3 Farne sowie eine Nepentheshybride ihren Platz gefunden. Bis jetzt wächst Alles sehr gut. Nur die Beregnungsanlage bereitet mir noch etwas Probleme: der Strahl der Düsen ist zu punktuell. Auf der einen Seite ist das gut und so ähnlich wollte ich es auch, damit ich keine Kalkflecken auf der Scheibe habe. Auf der anderen Seite könnte es aber auch etwas flächiger streuen. Vielleicht reicht die Beregnung so aus wie sie ist. Sonst muss ich mir wohl andere Düsen einbauen oder die vorhandenen Düsen modifizieren.

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Pflanzen für den Wasserbereich

 

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AQ bepflanzt

 

Endlich sind auch die ersten Bewohner eingezogen: eine Gruppe Pandawelse (Corydoras panda) sowie ein Schwarm roter Neons (Paraxeirodon axelrodi). Der große Schwarm ist natürlich eine hohe Belastung für das noch recht junge Aquarium. So musste ich die erste Zeit täglichen Teilwasserwechsel machen, um den Nitrit nicht zu hoch ansteigen zu lassen.

IMAG1588.thumb.jpg.a7757a489f49999773d02a868040a96a.jpg

 

Die Luftfeuchtigkeit im Paludarium ist bei 80-85%. Wenn der Lüfter angeht, sinkt es kurzfristig bis auf 60%. Die Temperaturen sind im Bereich 20-24°C Luftteil und 24°C im Wasser (beheizt).

 

Auf mein Gesuch wegen Tieflandnepenthes und Utricularia habe ich bereits einige Angebote erhalten - vielen Dank dafür! Bestellt wird, sobald die Temperaturen etwas steigen.

Einige Orchideen könnte ich noch vertragen! (Bis jetzt keine Einzige angeboten worden)

 

Weitere Impressionen über die Flora und Fauna folgen im separaten Thread für Fotos.

Vielen Dank für die Unterstützung und die Tipps zum Aufbau.

Bearbeitet von Mr.Smooth
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