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Faunenverfälschung oder einfach nur natürliche Verschleppung


Gast

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Hallo,

 

ich habe mir gestern in Servus-TV die beiden Teile über Neuseelands Tier- und Pflanzenwelt angesehen, leider finde ich keinen Download dafür.

 

Interessant ist dabei zu sehen, wie die australischen Naturschützer versuchen, eine Verfälschung ihrer ursprünglichen Fauna und Flora zu verhindern - und, das muss man leider so sagen - wie chancenlos, sie dabei sind. Die größeren Eindringlinge wie Ratten und Marder kann man noch mit Fallen bekämpfen, aber die vermehren sich, je mehr man von ihnen ausrottet, immer schneller und gleichen das aus. Dann hatte man vorgelagerte Inseln von Neuseeland zum Schutzterritorium erklärt, die keiner betreten durfte, die auch keine Ratte und kein Marder erreichen sollte, plötzlich tauchen da Wespen auf, von denen keiner wusste, wo die her gekommen waren, bis man heraus fand, dass vorbeifahrende Schiffe, diese Viecher in der Kombüse mit sich brachten und bei günstigem Wind in Richtung der Inseln, ausreichender Wärme und einer hohen Luftströmung die Wespen bis zu 100 Meilen übers Meer auf die geschützten Inseln getragen werden. Die Viecher hat also niemand eingeschleppt, sie waren einfach plötzlich da und als man das merkte, war es zu spät. Die Wespen bedrohen direkt den interessantesten Vogel Australiens - den Kea - indem sie ihm die Nahrung nehmen, nämlich Honigtropfen und Pflanzensäfte. Ausserdem vermehren sich die Wespen explosionsartig, ohne dass man ein Mittel gegen sie hat.

 

Mir kam da so ein Gedanke - die neue Drosera-Unterart, oder was das auch immer ist, Drosera spatulata "New Zealandia", die auch zeitweise kurze Fröste übersteht und selbst im Moorbeet zu überdauern in der Lage ist (so liest man jedenfalls) deren Samen noch kleiner sind, wie die des Drosera tokaiensis, die ist doch prima durch Vögel zu verschleppen. Die Flattermänner müssen in dem Moorbeet nur zum richtigen Zeitpunkt herum wuseln, nehmen den Samen mit ihrem Gefieder auf und fliegen ins nahe Moor, nehmen dort ein Schlammbad und passiert ist es. Irgendwann in ein paar Jahren finden dann Naturschützer diese neuseeländische Spatulata im einheimischen Moor und schon geht es wieder los, dass da irgendein böser Hobby-Gärtner, seinen überflüssigen Drosera-Samen losgeworden ist. Außerdem wird unser Klima immer wärmer und immer einladenter für die fremden Arten.

 

Also wenn ich so in dem Film gehört habe, wie selbst Wespen, weniger aus eigner Kraft, sondern nur durch die Kraft der Luftströmung 100 Meilen weit an Küsten verbracht werden, wo sie nicht hingehören, dann dürfte es wohl für den Samen aus den norwegischen Drosera rotundifolia, oder aus Drosera intermedia oder jetzt aktuell auch aus der neuseeländischen Spatulata überhaupt kein Problem sein im Gefieder eines Vogels bis zum nächsten Moor in einem Naturschutzgebiet zu kommen und dort möglicherweise zu keimen und sich dauerhaft anzusiedeln.

 

Wenn rundherum alles stimmt, etwas geschützte Lage, Klimaerwärmung, leichte Fröste, wenn überhaupt, der richtige Zeitpunkt, Vögel mit genug Gefieder und eine entsprechend verträgliche Entfernung zum Moor (bei mir wären das ja nur 5-6km Luftlinie) - warum soll das dann unmöglich sein, so etwas auf natürliche Weise zu verschleppen.

 

Nichts von wegen der schwarz gekleidete Saboteur allen naturschützerischen Bestrebens, der nachts im Schein der Taschenlampe durchs Moor schleicht und dort seinen Samen auswirft, um die armen gestressten Naturschützer zu ärgern - nein, es scheint viel einfacher, viel profaner und unspektakulärer von uns allen unbemerkt zu funktionieren. Die Natur selbst tut es, ohne uns zu fragen und ohne sich darum zu kümmern, ob wir uns dann darüber aufregen oder nicht.

 

Gruss

Peter

Bearbeitet von Peter S.
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Benedikt Schmitt

Hallo,

 

naja dann liegt der Fehler ja daran das wir, als mensch, diese Pflanze auf unserem Balkon haben, da kann die Amsel nichts dafür. Das gleiche gilt meiner Meinung nach auch für die Wespe, würde der Mensch nicht überall präsent sein, wäre auch diese nie von einer Schiffkombüse auf die Insel geweht worden, oder täusche ich mich da?

Bearbeitet von Benedikt Schmitt
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Nicky Westphal

Hallo zusammen,

 

ich denke das Thema ist sher schwierig in Zeiten von welteritem Tourismus. Es ist nich mehr so wie vor 100 Jahren als man div. Spezies gezieht fremdangesiedelt hat. Die pflanzen, die wir kultivieren können sich sicherlich auch an div. Stellen selbst ausbreiten. Dazu müssen aber auch die Bedingungen stimmen. Das sich eine D. spatulata "New Zeeland" in unsren heimischen Mooren dauerhaft ansiedelt bezweifle ich mal. Dafür sind die Wintertemeraturen nomalerweise zu niedrig. Nicht alle Winter fallen so mild aus, wie die der letzten Jahre und richtigem Dauerfrost werdens die vieleicht nicht überstehen. Bei wirklich frostharten Arten sieht das sicher anders aus. Verschiedene Sarracenia und Drosera hätten da sicherlich eine Chance. Nur müssen die Samen auch einen Weg ins passende Moor finden. Auszuschließen ist es sicher nicht, das sich in unsren Mooren irgendwo eine Drosera aus Kultur ansiedelt. Die Chance dazu  ist aber wohl recht gering. Ich bezweifle stark, das die Vögel von meinem oder deinem Balkon in ein Moor fliegen, wenn es für sie in der Stadt mehr Nehrung gibt. Bei offenen Kulturen (Moorbeet) in der nähe natürlicher Moore wäre es aber sicher möglich.

 

Grüße Nicky

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partisanengärtner

Unsere Wespen sind mit den Warenströmen auf die Südhalbkugel verschleppt worden. Da reicht schon eine Königin die sich in einem Container eine Überwinterungsmöglichkeit gesucht hat.

Dort unter anderen klimatischen Bedingungen sterben die Völker nicht im Herbst ab sondern wachsen einfach weiter und bilden gigantische Nester mit Millionenbevölkerung.

In unseren Breiten treffen sie an ihren Verbreitungsgrenzen an besser angepasste Verwandte die ihre Ausbreitung in solche Zonen verhindern.

 

Vermutlich werden diese Ansiedlungen früher oder später wieder durch Seuchen auf ein normales Maß gebracht werden. Solche Riesennester sind ja von den Verwandten in den Tropen nicht bekannt. Wird also langfristig in einem natürlichen Habitat nicht unbedingt erfolgreich sein.

Seit wir aber die Verhältnisse beeinflussen gehen schon mal Armeeangehörige gegen solche Nester mit Flammenwerfern vor.

 

Drosera anglica hat von dem vermuteten Ursprungsort in Nordamerika ja auch ganz ohne Menschen sich großartig über die ganze Nordhalbkugel verbreitet. Spweit ich mich erinnere gibts auch schon Bestände jenseits des Äquators.

Das ist alles eine Frage der Zeit. Der liebe Mensch als Verbreitungsvektor ist allerdings viel schneller und häufiger als es die Natur ohne uns kann.

Aber wir sind ja auch Natur.

Bearbeitet von partisanengärtner
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vor 54 Minuten schrieb Nicky Westphal:

Hallo zusammen,

 

Bei offenen Kulturen (Moorbeet) in der nähe natürlicher Moore wäre es aber sicher möglich.

 

Grüße Nicky

 

Genauso meinte ich das ja, meinen unschuldigen Balkon hatte ich da eher nicht im Auge :smile:

Moorbeete im Freien oder auch Gärtnereien.

Und sagen wir das mal so - noch sind die Wintertemperaturen zu niedrig, für die nächsten 30 Jahre stellen die Wetterfrösche aber ein ganz anderes Szenario in Aussicht, mit teilweise katastrophalen Prophezeiungen für die Küstenansiedlungen und vorgelagerten Inseln und Halligen und für die steigenden Temperaturen und Wetterphänomene im Inland.

Gut zu dem Zeitpunkt dann habe ich den Löffel sicher schon abgeliefert :biggrin:

 

Gruss

Peter

Bearbeitet von Peter S.
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Nicky Westphal

Hallo Peter,

 

eine allgemeine Erwährmung zieht aber auch ohne unsre Hilfe die Ansiedlung neuer/fremder Pflanzen und Tiere mit sich. Auch wenn die Winter nicht mehr so intensiv sind, hatten wir dennoch -20° und das ohne Schnee. Sowas halten subtropische Arten meist nicht aus.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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Christian Dietz

Hallo,

 

ich hoffe, es kommt niemand aufgrund dieses Beitrags auf die Idee im nächstbesten Moor irgendwelche Pflanzen einzubringen! Mir wird das hier gerade etwas verharmlost. Die Folgen davon kann niemand absehen. Abgesehen davon ist es auch illegal! Der Mensch verschleppt ungewollt schon ausreichend (siehe Beispiele oben), da muss man wirklich nicht selbst auch noch Zugvogel spielen! 

 

Christian

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Nicky Westphal

Hallo Christian,

 

das stimmt mit Sicherheit und es wurde hier darüber schon oft diskutiert.

 

Allgemein gesehen sind die Folgen vieler einst und heute gut gemeinter Eingriffe in die Natur erst Generationen nach uns spürbar. Solche Ansalbungen sind da eines der kleineren Probleme die die Menschheit verzapft hat. Das soll die Ansalbungen nicht verharmlosen, nur werden zwangsläufig Arten durch den menschlichen Einfluss in der Natur aussterben, die anderswo vieleicht eine Zukunft hätten. Das Artensterben kommt ja meist nicht durch Ansalben standortfremder Pflanzen, sondern durch Zerstörung der Standorte.

 

Grüße Nicky

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Michael Malisa-Mustafa

Hallo Peter, 

 

Faunenverfälschung sag ich. Wie der Mensch das betreibt, ob Absicht oder nicht, ist das keine natürliche Verschleppung meiner Ansicht nach. Den (Zug-) Vogel im Vergleich anzuführen, halte ich für unpassend. Kein Viech auf der Welt rauscht so ungehemmt durch die Zonen, schon gar nicht hat es aberhunderte Tonnen Fracht und eigenen Lebensraum (z.B. Schiff) im Schlepptau.

 

Klar geschieht nicht jede Änderung in einem Biotop durch samenschleudernde Menschen im Moor. Ich weiß nicht worüber du da sinnierst. Falls es aber die theoretische Ausbreitung von Karnivoren, die weiiiiiiiiiit weg von ihrem ursprünglichen Diversitätszentrum ihr Dasein im Garten fristen, als "natürlich" darstellen soll, weil möglicherweise eine Amsel von dort ins nahe gelegene Moor fliegt, geht die Rechnung nicht auf. 

 

Grüße, 

Michael 

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vor 4 Stunden schrieb Mücke:

Hallo Peter, 

 

Faunenverfälschung sag ich. Wie der Mensch das betreibt, ob Absicht oder nicht, ist das keine natürliche Verschleppung meiner Ansicht nach. Den (Zug-) Vogel im Vergleich anzuführen, halte ich für unpassend. Kein Viech auf der Welt rauscht so ungehemmt durch die Zonen, schon gar nicht hat es aberhunderte Tonnen Fracht und eigenen Lebensraum (z.B. Schiff) im Schlepptau.

Grüße, 

Michael 

 

mir ging es eigentlich nicht darum, die Ansalbung von Arten oder das Verschleppen der Arten durch Menschen wie auch immer zu verharmlosen, aber es gibt halt auch noch viele andere Wege, die wir nicht beeinflussen können, oder wie willst Du dem Vogel sagen, dass er sich nicht in Deinem Moorbeet herum zu treiben hat, wenn dort die Arten blühen oder willst Du ihm beibringen, sich vorher die Federn zu putzen ? Es ging hier eben nicht darum, dass der böse Zweibeiner das immer ist, sondern es sind auch Tiere und das ist für mich unbewußte natürliche Ausbreitung, egal nun welche Art wohin. Vom Menschen war nur insoweit die Rede, als der zu 100% immer der Verdächtige ist.

 

Zitat

Klar geschieht nicht jede Änderung in einem Biotop durch samenschleudernde Menschen im Moor. Ich weiß nicht worüber du da sinnierst. Falls es aber die theoretische Ausbreitung von Karnivoren, die weiiiiiiiiiit weg von ihrem ursprünglichen Diversitätszentrum ihr Dasein im Garten fristen, als "natürlich" darstellen soll, weil möglicherweise eine Amsel von dort ins nahe gelegene Moor fliegt, geht die Rechnung nicht auf. 

 

Gut, das würde dann bedeuten, dass der Frevel schon der Stelle beginnt, wo wir diese Arten aus ihrem "ursprünglichen Diversitätszentrum"  in unseren Garten holen, damit wäre jedes nach oben offene Moorbeet schon ein Faunenverfälschung und die Ursache allen Übels, dem man dann nur durch ein komplettes Verbot der Hälterung dieser Arten außerhalb ihrer Habitate begegnen müßte. Abgesehen, dass das nicht durchsetzbar wäre, würden wir da um einiges ärmer sein

 

Gruss

Peter

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Michael Malisa-Mustafa
vor 47 Minuten schrieb Peter S.:

 

mir ging es eigentlich nicht darum, die Ansalbung von Arten oder das Verschleppen der Arten durch Menschen wie auch immer zu verharmlosen, aber es gibt halt auch noch viele andere Wege, die wir nicht beeinflussen können, oder wie willst Du dem Vogel sagen, dass er sich nicht in Deinem Moorbeet herum zu treiben hat, wenn dort die Arten blühen oder willst Du ihm beibringen, sich vorher die Federn zu putzen ? Es ging hier eben nicht darum, dass der böse Zweibeiner das immer ist, sondern es sind auch Tiere und das ist für mich unbewußte natürliche Ausbreitung, egal nun welche Art wohin. Vom Menschen war nur insoweit die Rede, als der zu 100% immer der Verdächtige ist.

 

 

Gut, das würde dann bedeuten, dass der Frevel schon der Stelle beginnt, wo wir diese Arten aus ihrem "ursprünglichen Diversitätszentrum"  in unseren Garten holen, damit wäre jedes nach oben offene Moorbeet schon ein Faunenverfälschung und die Ursache allen Übels, dem man dann nur durch ein komplettes Verbot der Hälterung dieser Arten außerhalb ihrer Habitate begegnen müßte. Abgesehen, dass das nicht durchsetzbar wäre, würden wir da um einiges ärmer sein

 

Gruss

Peter

 

Augenblick. Das führt vom Hundertsten ins Tausendste.

 

Peter, der Titel deines Beitrages lautet "Faunenverfälschung oder einfach nur natürliche Verschleppung". Zwei Dinge gegenüber gestellt.

Im nachfolgenden Text schreibst du einerseits, da käme eine Wespe aus dem Bauch eines Schiffes in knapp 100 Meilen Entfernung auf die Insel geflogen. Im nächsten Satz schreibst du, sie wurde nicht eingeschleppt, sie war "einfach da". Das passt meiner Meinung nach nicht zusammen. 

 

Dann sprichst du von einem Moorbeet, heißt für mich künstlich angelegt, aus dem eventuell Drosera ins nächste entfernte Moor getragen werden könnten. Ja, könnte sein. Das ist aber, finde ich, auch nicht "einfach nur natürliche Verschleppung ". 

 

Ich weiss nicht, woher du hast, dass der Mensch zu 100 Prozent der Verdächtige ist, wenn sich was neu ansiedelt. Klingt für mich erst mal nach Behauptung. Mit ausgerechnet den Beispielen, die du in deinem Ausgangstext anführst, entlastest du den Menschen als Faktor aber nicht. Oder? 

Darauf und eben nur darauf bezog sich meine Antwort und daraus zog ich den Schluss, dass es die Fauna durch den menschlichen Einfluss verfälscht.

 

Dass du mir antwortest mit "willst du dem Vogel beibringen die Federn zu putzen" und "da müsste man gleich verbieten, diese Arten zu halten", das ist völlig übertrieben und das weißt du selbst.

 

Schönen Abend derweil, 

Michael

 

PS. : ich mag hie und da Streitgespräche, harhar! 

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Nicky Westphal

Hallo Mücke,

 

naja, dann gibt es seitdem der Mensch gelernt hat, sich über weite Strecken mit div. Hilfmitteln, fortzubewegen eine durch ihn beeinflusste Artenverschleppung. Sei es mit Karren übers Land oder mit Schiffen übern großen Teich. Damals wie heute gab es da Mitreisende, die dann das natürliche Gleichgewicht gefärdet haben. Prinzipiell stellt jede Kulturpflanze eine solche Gefahr da. Ist ja nicht so das jeder hübsch blühende Exot aus unsrem Garten auch dort bleibt.

 

Grüße Nicky

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partisanengärtner

Ein großer Teil unserer Flora und Fauna wird schon sehr lange durch unseren Hang zu Gärten vermehrt. Da nehme ich unser Hobby nicht aus.

Eine Art die aus einer ähnlichen Klimazone kommt kann sich in diesem Lebensraum Moorbeet durchaus tüchtig machen  um kleinere genetische Behinderungen wegzumendeln.

Da wir fast nur noch Moore haben die vom Menschen schon stark bis sehr stark beeinträchtigt sind fällt es solchen Gartenflüchtlingen natürlich leichter sich dort festzusetzen.

Wenn sich tatsächlich alle Liebhabe dran halten, wird das diesen Prozess allenfalls verlangsamen. Also keine unkontrollierte Weitergabe von Pflanzen und Samen an irgendwelche Jugendlichen die keine entsprechende Ausbildung haben einen Halternachweis mit Schein und Prüfung der in kurzen Abständen erneuert werden muß.

 

Natürlich Kontrolle jeder privaten Haltung durch entsprechende Behörden und wehe da ist ein Pflänzchen dabei das nicht in den Papieren steht oder eine Samenkapsel die nicht in den Büchern aufgeführt ist. Für alles Genehmigungen auch jede befruchtete Samenkapsel irgend eines obscuren Sonnentaus der vielleicht hier leben könnte auch keine unkontrollierte Vermehrung von Sarracenien oder Dionaea. 

 

Das könnte auch schon ein paar Jahre Verzögerung bringen. Außerdem würde es Arbeitsplätze bei den Behörden schaffen. Nur die Professionellen müssten sich auf exotischeres verlegen Nepenthes oder alles andere garantiert nicht winterharte.

 

Wenn die Wirtspflanzen da sind kommen sicher auch irgendwann die Tiere die sich mit ihnen entwickelt haben bei uns an. Da sind die weltweiten Warenströme ganz ohne ohne aktive Mithilfe von Liebhabern ausreichend.

Diese Büchse der Pandorra bekommt keiner mehr zu.

 

Das verbieten der Haltung potentieller Einwanderer und die Vernichtung der Bestände in Privathand wird ja schon teilweise versucht. Das würde den Prozess sicher noch mal um einige 1000 % verlangsamen, aber erst nachdem gaaanz viele dieser Pflänzchen von gutmeinenden Liebhabern ausgesetzt worden sind. Das würden sich die meisten Menschen ja auch nicht wünschen oder?

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vor 8 Stunden schrieb partisanengärtner:

Diese Büchse der Pandorra bekommt keiner mehr zu.

 

Möglicherweise empfindet das in 100 Jahren keiner mehr so, sondern man sieht das als normale Entwicklung an. Unsere UrUr-Enkel denken möglicherweise globaler und betrachten dann solche Einwanderer als Bereicherung, das Verschwinden mancher Arten durch das Aufkommen anderer Arten als evolutionäre Entwicklung. Man braucht nur die vielen Falter zu sehen, die eigentlich nie hätten die Alpen überqueren dürfen (sagt zumindest der Mensch) und die es aufgrund der Klimaerwärmung aber doch tun, oder auch Schädlinge und unangenehme Pflanzen, vor denen uns unser damalig kühleres Klima noch schützte und die wir heute mit viel Aufwand versuchen wieder auszurotten.

 

Wir sind als Menschen für die Zerstörung und Ausbeutung unserer Landschaften zuständig und schuldig, weniger aber für die Ausbreitung fremder Arten in neue Lebensräume, welche Hilfe sie dafür auch immer benutzen, ob sie mit dem Wind oder an den Schuhsohlen transportiert werden oder in Gemüsekisten.

 

Wenn der Naturschutz die echte Zerstörung der Lebensräume und Landschaften verhindern würde, wäre er für mich 100%, aber mittlerweile sind das nur noch Verwaltungsvorgänge, bei denen man sich darüber streitet, ob man den Sarracenia im Moor weiter die Blüten abschneidet oder nicht, aber vor den wirklichen Umweltvernichtern knicken sie alle ein.

 

Gruss

Peter

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Hallo zusammen,

 

@ Peter: Eine kleine Korrektur: Der Kea lebt in Neuseeland und nicht in Australien, und als Papageienvogel frisst er auch eher Samen usw. .

Honig und Pflanzensäfte sind kaum sein Grundnahrungsmittel, dafür hat er nicht den richtigen Schnabel. Vielleicht meinst Du den Kiwi (der lebt aber

auch nicht in Australien).

Was die Verschleppung von Pflanzen angeht: Wenn in unseren Mooren plötzlich eine weitere Sonnenart auftauchen würde, ohne andere Arten

zu beeinträchtigen : Who cares ? Schlimmer wäre das Verschwinden einer Art. Die meisten der bei uns eingeschleppten Arten verschwinden ohnehin von selber wieder, von den verbleibenden Arten fügt sich der Rest in die Natur ein, und nur ein geringer Anteil erweist sich als invasiv. Vorsätzliche und grob fahrlässige

Naturverfälschungen sollten natürlich unterbleiben, aber mir graut wirklich vor der Vorstellung, dass letztlich wieder alles verboten wird,

was mit einer hypothetischen Gefahr verbunden ist. Am Ende werden wir dann wieder zu naturverträglichen, wurzelkauenden Waldbewohnern, die feststellen, dass

sich die Natur auch ohne ihr Eingreifen ständig verändert.

 

Viele Grüße

 

Helmut

 

 

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vor 3 Stunden schrieb helmutpre:

Hallo zusammen,

 

@ Peter: Eine kleine Korrektur: Der Kea lebt in Neuseeland und nicht in Australien, und als Papageienvogel frisst er auch eher Samen usw. .

Honig und Pflanzensäfte sind kaum sein Grundnahrungsmittel, dafür hat er nicht den richtigen Schnabel. Vielleicht meinst Du den Kiwi (der lebt aber

auch nicht in Australien).

 

 

ich meine auch Neuseeland und so steht es auch dort und es wurde auch eine Honigtränke und Zuckertränke gezeigt, bei der die Keas zugefüttert wurden und das waren auch keine Kiwis sondern Keas, die diese Tränke ruckzuck bedienen konnten, da war die Rede davon dass der Kea der klügste Vogel ist, vom Kiwi war keine Rede.

 

die Korrektur ist also nicht nötig, ich bin vielleicht alt aber noch nicht senil, Keas und Kiwis kann ich sehr wohl unterscheiden :biggrin:

Blöd ist nur, dass Servus-TV in seiner Mediathek genau diese beiden Teile nicht zum Ansehen anbietet. Dann könntest Du dich davon selbst überzeugen.

 

und es drehte sich auch um Neuseeland und nicht um Australien, die Wissenschaftler und Naturschützer kamen aus Australien

Zitat

ich habe mir gestern in Servus-TV die beiden Teile über Neuseelands Tier- und Pflanzenwelt angesehen, leider finde ich keinen Download dafür.

 

 

Gruss

Peter

Bearbeitet von Peter S.
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Christian Carle
On 1.3.2016 at 9:07 AM, Peter S. said:

Die Wespen bedrohen direkt den interessantesten Vogel Australiens - den Kea - indem sie ihm die Nahrung nehmen

;-)

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Gerade eben schrieb Christian Carle:

;-)

 

ich empfehle dir, die Sendungen anzusehen, blödes Anmachen allein bringt es nicht, wenn Du nichts Besseres dazu hast

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vor 7 Minuten schrieb Peter S.:

 

ich empfehle dir, die Sendungen anzusehen, blödes Anmachen allein bringt es nicht, wenn Du nichts Besseres dazu hast

 

naja was soll man da noch Bessseres dazu haben?

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Christian Carle

Werter Peter,

 

wenn ich Dich mit einem Augenzwinkern auf einen von Dir zuvor abgestrittenen Fehler hinweise, der für Helmuts Hinweis möglicherweise, ja sogar sehr wahrscheinlich, der Auslöser war, hat das nichts mit blöde anmachen zu tun!

Das liegt mir fern, vor allem für so etwas, da gäbe es gewiss Angebrachteres ...

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Ich habe hier noch etwas dazu, allerdings ist in diesem Text der Name des Vogels  Kaka, Im Film war vom Kea die Rede, obwohl es wie Wikipedia benennt auch einen Kaka gibt.

Es waren m.M. nach auch ausschließlich Keas zu sehen.

 

Zitat

Wespen - tödliche Gefahr für Neuseelands Wildnis

Dokumentation

Durch Jahrmillionen der Isolation entwickelte sich in den Wäldern Neuseelands eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Schon die Maoris brachten vor vielen tausend Jahren mit ihren Haustieren Tod und Zerstörung auf die Inseln.

Die Tiere rotteten in kurzer Zeit viele Arten aus. Als dann später auch noch die Europäer ihre Haustiere nach Neuseeland brachten, wurde die Vernichtung der Natur noch mehr beschleunigt, heimische Arten wurden verdrängt. Eine der größten Gefahren sind die eingeschleppten Wespen, die innerhalb von wenigen Jahren einen nur in Neuseeland lebenden Papagei, den Kaka, an den Rand der Ausrottung brachten. Die Wespen konkurrieren mit dem Kaka um dieselbe Nahrung, den Honigtau, einen stark zuckerhaltigen Pflanzensaft, mit dem die Vögel ihre Küken ernähren.

Filmbeschreibung vom Hessischen Rundfunk

 

http://www.reisereportagen-kelm.de/files/reisereportagen_kelm_gefiederte_welt.pdf

http://neuseeland-journal.de/neuseeland-im-fernsehen/wespen---toedliche-gefahr-fuer-neuseelands-wildnis.html

 

Bearbeitet von Peter S.
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Hallo,

 

was hier diskutiert wird ist doch schon längst eingetreten. Ist nicht Sarracenia purpurea in einheimischen Mooren aufgetaucht? Bei Drosera filiformis wäre ich mir jetzt auch nicht so sicher.

 

Gruß

Viktor

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Nicky Westphal

Hallo Viktor,

 

die Sarracenia wurde meines Wissens geziehlt angepflanzt und wird nun geziehlt wieder entfernt. Das war keine Einschleppung, die auf Zufall basierte.

 

Grüße Nicky

 

 

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Nicky Westphal

Wie du meinst. Dann sind die vor hundert Jahren sicherlich aus den Vielen Moorbeeten, die es da gab durch Vögel angesiedelt worden. Bleib mal realistisch, die sind sicher nicht mit irgendwelchen Waren nach Europa gekommen und auch nicht durch irgendeine Verschleppung aus privater Kulur dorthin gekommen. Die wurden geziehlt angesalbt. Das sich von den Ansalbungen welche ausgebreitet haben will ich nicht bezweifeln, aber das die mal durch Vögel oder sonstwie dahingekommen sind, schließe ich aus.

 

Grüße Nicky

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Nicky Westphal

Hallo Andreas,

 

ich habe noch keinen Vogel an meinen Sarraceniablüten gesehen, wenn dann werden die Schläuche geplündert. Selbst wenn sie die Samen fressen, dann werden die Verdaut. Keinen werden nur die, die die Vögel runterwerfen. Bei dem was so angefüttert wird, müssten überall in den Städten Sonnenblumen wachsen. Tun sie aber nicht. Verdaute Samen keimen nun mal nicht mehr. Mir fallen nicht viele Wege ein, wie so ein Samen einige Kilometer zurücklegen soll.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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