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Aluminium im Moorbeet?


Niels

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Hallo liebe Forengemeinde.

Ich habe mal eine Frage bezüglich von Metall im sauren Milieu.

Ich möchte in meinem geplanten kleineren Moorbeet eine Schlenke mittels Aluminiumlochblech in Verbindung mit einem Vlies vom Substrat trennen. Das Blech möchte ich verwenden weil ich da von der Form her sehr flexibel bin und einfach weil mir berufsbedingt welches zur Verfügung steht. Ich wollte nur mal nachfragen ob sich Aluminium mit dem sehr sauren Substrat verträgt, oder ob es sich auf längere Sicht eventuell zersetzen kann und dabei für unsere Karnivoren schädliche Stoffe frei setzen könnte. Unter normalen Umständen ist ja Alu was die Korrosion betrifft fast unkaputtbar, es bildet sich eine Oxidschicht und Schluss ist, auch bei saurem Regen. Aber der ist ja nicht sehr häufig. Ich wollte mich nur mal absichern, denn es soll ja ne Weile halten und da sich im Forum ja einige Chemiker tummeln, kann mir da sicherlich der ein oder andere etwas dazu sagen. 

Beste Grüße, Niels. 

 

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Mathias Hübner

Also so weit ich weiss oxidiert Aluminium und das sogar recht schnell, das könnte Einfluss auf deinen Boden haben.

Aber ob und wie das weiss ich leider nicht!

viele Grüße 

Mathias 

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partisanengärtner

Ganz generell ist Aluminium in der Reinmetallform schädlich für Pflanzenwurzeln. Wenn das Material nicht zufälligerweise den sogenannten Alukrebs bekommt sich also Lochfraß einstellt kann es bei Ph Werten über 4,5 tatsächlich schwer löslich sein. Allerdings wenn im Substrat noch andere Elemente oder gar andere Metallteile befinden wirst Du die negativen Auswirkungen irgendwann zu spüren bekommen.

 

Warum sich Alu manchmal einfach in graues Pulver auflöst ist womöglich immer noch nicht ganz geklärt. Vermutlich sind das Verunreiigungen im Material die diesen Lochfraß auslösen.

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Andreas Wistuba

Gartenbau Gewächshaus-Tische haben meist eine Alu-Wanne oder eine Kunststoff Ebbe-Flut Wanne.

Ich habe Tische beider Prinzipien und seit Jahren überhaupt keine Probleme mit Pflanzen, die direkt auf dem Aluminium stehen, das häufig auch nass ist.

Grüße

Andreas

 

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Mathias Hübner

@Wolfgang Liere 

In Wasser ist doch Sauerstoff enthalten (H2O).

Das was bei Wiki steht ist ja auch richtig, nur wird die dort angegebene OxidSchicht aus Aluminium-Ionen vom Wasser gelöst und weg geschwemmt.

 

Dies dauert allerdings recht lange, Metall wird ja auch nicht von heute auf morgen vom Rost zerfressen und aufgelöst.

Wenn man Das Alu Lackiert sollte es auf jeden Fallklappen.

viele Grüße

Mathias 

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Hallo an alle, und erstmal danke für die Antworten.

Ja  Andreas, ich habe mir vor längerer Zeit auch mal einen Untersetzer aus Aluminium für meine D.madagascariensis gebaut, und die steht bei mir in ständigem Anstau. Da hab ich auch noch nichts gemerkt. Nur hatte ich vielleicht ein paar Bedenken wenn das Material komplett im Substrat steckt, aber wenn Aluminium, wie mir Wolfgang verlinkt hat, säureresisdenn ist dürfte da ja nichts weiter passieren. Was du meinst Axel, dabei handelt es sich wahrscheinlich um so eine Art Galvanisches Element, bei dem das unedlere Metall zersetzt wird. Das wäre natürlich auch ungünstig, aber könnten denn in reinem Hochmoortorf großartig viele Metalle sein?

Ich denke ich werde es schon mal versuchen. 

Beste Grüße und nochmals vielen Dank. Niels. 

 

Edit: Hallo Mathias,  das Material ist beschichtet ob es Lack ist oder eine Pulverbeschichtung weis ich jetzt nicht genau, aber das kann ich raus bekommen. Das Problem wären dann nur die Schnittstellen.

Bearbeitet von Niels
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Ich habe in der Schule gelernt(im Chemieunterricht) , dass Aluminium dann zu Aluminiumoxid wird und das für sehr viele Lebewesen giftig ist. Dann hab ich nicht mehr zugehört

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Man müsste nur wissen unter welchen Umständen  Aluminium zu Aluminiumoxid zerfällt. 

Wenn man gewußt hätte was man heute so alles wissen will, hätte man in der Schule bei einigen Sachen besser zugehört:biggrin:.

Gruß. 

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Fakt ist auf jeden Fall, dass Aluminium ein relativ unedles Metall ist und dadurch sicherlich reaktiver ist als beispielsweise Eisen / Stahl.

Es wird damit bestimmt auch eher zerfallen als Stahl aber es wird bestimmt nicht nach 3-4 Jahren seine Funktionalität verlieren oder schon stark zersetzt sein. ^^

 

Wie es mit der Schädlichkeit aussieht weiß ich nicht, denn es lösen sich die Ionen, aber ich habe etwa 10cm neben meinen ganzen Pflanzen Aluminium-Schilder seit letzter Saison (mittels Schlagzahlen) stecken. Weder die Pflanzen, noch das Alu sieht angegriffen oder schlecht aus.

 

 

Nachtrag: Nach mehreren Jahren im gleichen Topf/Substrat wird der Wuchs der Pflanzen kümmerlich.  Daher sind die Schilder wohl doch keine gute Wahl auf lange Sicht. 

 

Bearbeitet von Gabriel L
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Hey Arnulf, der Vorteil von Alu gegenüber schwarzem Stahl ist aber das sich eine beständige Oxidschicht ausbildet, die auch, wenn sie nicht mechanisch entfernt wird stabiler ist wie die von Stahl. Am Bau, bei der Dachentwässerung, und so weiter, wird zum Beispiel unbehandeltes, sprich unbeschichtetes Aluminium verwendet, man stelle sich mal eine Dachrinne aus unbehandeltem Stahlblech vor, die machts nicht lange. Ich denke deine Schildchen würden, wenn sie aus Stahl wären, auch nicht mehr so gut aussehen wie die aus Aluminium. Also einfach bei der Beständigkeit ist meiner Meinung nach, Aluminium, Stahl oder Eisen klar überlegen.

Danke auf jeden Fall für deine Meinung.

Gruß, Niels. 

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Mathias Hübner

Hey Niels dann am besten das Alu erst bearbeiten und dann Lackieren....

Die nächsten !0 -15 Jahre könnte es bestimmt halten (ohne Gewähr) aber für die Ewigkeit ist es eben nicht da gibt es wohl bessere Materialien...

Muss mal halt abwägen ob man das nimmt was da ist mit Risiko oder evtl erheblich viel mehr Geld ausgibt..

Den Pflanzen wird es im ersten Ansatz sicher auch nichts aus machen.

Gruß Mathias 

 

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Durch das z.T. Halbwissen wird hier mal wieder mehr Verwirrung als Klarheit geschaffen...

Aluminium braucht man nicht anmalen, da es eine Oxidschicht bildet die als natürliche Barriere dient (Passivierung). Ein "durchrosten" ist deshalb nicht möglich. Würde man diese Oxidschicht mechanisch abkratzen, bildet sich einfach eine neue...

Deine Lochblende wird uns alle mit Leichtigkeit überleben, außer es gelingt uns wie im Science fiction in den Kälteschlaf zu gelangen :biggrin:

 

Niels du hast dir also deine Antwort bereits selbst gegeben :)

 

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Abgesehen davon dass Menschliche Zellen dabei Absterben hat Kälteschlaf kaum Nebenwirkungen.:diablo:

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vor einer Stunde schrieb Tiamat:

 

Aluminium braucht man nicht anmalen, da es eine Oxidschicht bildet die als natürliche Barriere dient (Passivierung). Ein "durchrosten" ist deshalb nicht möglich. Würde man diese Oxidschicht mechanisch abkratzen, bildet sich einfach eine neue...

 

 

Die wenigstens unter uns werden jemals etwas anderes als diese hauchdünne Oxidschicht gesehen haben.

Aluminium sollte bedenkenlos sein solange man sich nicht mit weiteren Metallen eine Galvanische Zelle baut.

 

Edit:

Um noch ein bisschen Klarheit rund um das Material Aluminium zu schaffen:

Die vielleicht schädlichste Auswirkung auf die Umwelt hat die Herstellung des Aluminiums aus Bauxit.

Wie erst kürzlich in Südamerika passiert tritt der anfallende Rotschlamm aus Deponien oder Rückhalktebecken in Flüße aus und hinterlässt einen Schwermetallcocktail. Das macht den sparsamen Umgang mit diesen Material und das konsequente recycling so sinnvoll.

Das leichte Gewicht, die Hohe Festigkeit sowie Korrossionsbeständigkeit macht Al dennoch zu einen geeigneten Material im Gartenbau (wie Andreas W. schon schrieb)

 

Ich selbst habe auch Alulochblech als Drainage in einzelnen Jalapeno Töpfen.

 

Edit2:

Wer schonmal in Westaustralien auf Karnivorenjagd war dem sind die größen Minen sicher nicht entgangen. Oder zumindest die gelben dreieckigen "No Mines" Schilder. Neben Kohle und Gas ist Bauxit in Australien ein großer Landschaftsfresser.

Bearbeitet von DerHummel
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partisanengärtner

Der Lochfraß bei Alu kann schon durch ein ins Moor gefallener Nagel oder ein Geldstück auslösen. In dem sauren Milieu passiert das besonders effektiv.

Nur  mal Lochfraß bei Alu eingeben.

Inwieweit die Huminsäuren auch Aluminiumoxyd lösen kann ich nicht sagen aber das interessiert mich jetzt nicht so weil ich sowas nicht bei Pflanzen einsetze.

 

Die Korrosion von Alu ist in Anwesenheit von Chlor natürlich deutlich leichter wie ein paar Salzkörner auf einer Alufolie über Nacht leicht zeigen. Sobald nur ein wenig Feuchtigkeit dazu kommt zerlegt sich das Alu. Darum koche ich auch damit nie und wickle keine salzhaltigen Nahrungsmittel darin ein.

 

Aber wer salzt schon ein Moor die Pflänzchen können das in der Regel noch schlechter ab als das Alu.

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die Einsätze für die Großküchengeräte und die Metalltische z.B. in Fleischereien und Bäckereien oder unsere Spülbeckeneinsätze u.a. - das ist dann wohl kein Aluminium ? Also Metall ist es ja, ich hätte auf poliertes Aluminium getippt, aber wenn ich hier mit lese, dann kommen mir Zweifel ob Aluminium dafür einsetzbar wäre.

 

 

Bearbeitet von Peter S.
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Hallo, 

Mir ginge es halt prinzipiell um das saure Milieu, bei Grünbedachungen wird Alulochblech schon seit langem als Trennschicht zwischen Kiesstreifen und Substrat eingesetzt, da passiert in der Regel auch nichts. Da sind meist auch andere Metalle wie Stahl oder sogar Edelstahl mit im Spiel (z.B.in Form der Nietsplinte welche im Nietkopf zurück bleiben). 

Wahrscheinlich hilft da nur ein Ausprobieren, wie die Gegebenheiten in Endeffekt sind kann man denke ich von Vornherein nicht genau Bestimmen. 

Mich interessierten halt in erster Linie auch Erfahrungen wie sie Andreas und Arnulf mir geschildert haben. 

Beste Grüße und danke nochmal an alle.

 

@Peter. Das ist in der Regel Edelstahl gebürstet.

Bearbeitet von Niels
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@Peter: Das Großküchen Zeugs sollte aus Edelstahl, wahrscheinlich V2A sein. Alu ist mechanisch nicht sehr belastbar und zerkratzt leicht.

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Da hast de wohl wahr.

Wenn dir in eine AluBecken aus sagen wir mal 0,5 mm Blech ein größeres Messer fällt kannst du das aus dem Unterschrank wieder raus nehmen:biggrin:.

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Das arme Aluminium. Ist ein wirklich unfairer Vergleich - Eisen hat eine dreifach höhere Dichte und wiegt damit bei gleichen Bemessungen auch entsprechend mehr ;)

Alu muss man halt dicker gestalten...dann bleibt es aber noch immer leichter als Stahl. Besonders, wenn man vielleicht noch legiert.

In einem stark sauren, flüssigen Milieu (mit relativ vielen gelösten Stoffen, besonders wenn es quasi dauerhaft im Milieu versenkt ist) würde ich mir leichte Sorgen machen. Ich bin mir aber sicher, dass es diesbezüglich irgendwo Datenblätter zu finden gibt - bezüglich Beständigkeit etc. Alu wurde ja für viele Anwendungen ausprobiert und ist auch konstruktiv in Verwendung (weil's halt leicht und dabei relativ fest ist) und ist nicht erst seit gestern in der Anwendung.

Also entweder suchen oder wenn du es kontrollieren kannst...könntest du es sicher auch ausprobieren.

Bearbeitet von Michaela
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Hallo Michaela.

Natürlich kann man Alu von der Festigkeit her mit Stahl und so nicht vergleichen, das wollte ich damit auch nicht sagen war mehr ein Spaß. Ein Alu Ausgussbecken wenn es sowas gib, würde niemand in so dünnem Material herstellen. Aber ich denke damit schweifen wir vom Thema ab. 

Was die Bedenken in saurem Milieu betrifft die hatte ich ja auch, aber ich denke Versuch macht gluch:biggrin:.

Gruß, Niels. 

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