Die ersten Anzeichen

[Christian Voss]

Hallo zusammen,

 

"so langsam kann ich den verfluchten Schnee nicht mehr sehen", und ähnliche Gedanken schießen mir zurzeit immer wieder durch den Kopf.

 

OK, blöd, wer sein neues Zuhause auf rund 500 Höhenmetern in der Eifel gefunden hat.

Glücklich aber, wer das ein oder andere Gewächshaus im Garten stehen hat. Und genau in diesen, meinen Gewächshäusern, hab' ich gestern die ersten Anzeichen des nahenden Frühlings entdecken und fotografieren können und möchte euch diese Bilder nicht vorenthalten.

 

Zunächst mal das trostlose Bild, das sich mir nun schon seit einigen Wochen bietet.

Bei maximal acht Grad Tagestemperatur und leichtem Nachtfrost, schmilzt der Schnee gefühlt überhaupt nicht und die Moorkübel stehen weiterhin als unansehnlicher Haufen vertrockneter Schläuche im Garten (gut, die purpureas nehmen wir mal raus, die sehen auch im Winter gut aus ).

 

 

Nach nun aber einigen sonnigen (trotzdem kalten) Tagen, die die Gewächshäuser schlagartig auf zwanzig Grad und mehr aufheizen sind jetzt die ersten Pflanzen aus dem Winterschlaf erwacht.

Insbesondere im geheizten Haus, das bei Sonnenschein zwischen sechs Grad in der Nacht und rund zwanzig am Tag, schon frühsommerliche Temperaturen hat, sieht man inzwischen, wie die Pflanzen erwachen und gestärkt aus dem Winter kommen.

 

Das zeigt sich insbesondere bei den Dionaea, die momentan mit mehreren Fallen auf einmal austreiben

 

 

 

 

 

Aber auch die südafrikanischen Drosera zeigen deutlich erstes Wachstum.

Manche haben im Winter einfach pausiert und sind quasi gar nicht gewachsen, andere wie z.B. D. collinsiae sind oberirdisch komplett abgestorben und treiben nun wieder aus.

Die Ausfärbung könnte noch deutlich besser sein, wird aber momentan noch durch den Winterschutz in Form einer dicken Luftpolsterfolie ausgebremst.

 

 

 

 

 

Auch die winterharten Pinguicula, die ich im beheizten Gewächshaus überwintere, sind größtenteils schon ausgetrieben.

Bei manchen stehen in den nächsten Tagen die ersten Blüten an, wie auf den folgenden Bildern zu sehen.

 

 

 

Ein kleines Experiment zum Thema "Winterhärte von D. filiformis var. tracyi":

Da die var. tracyi ja als nur bedingt winterhart gilt, hab' ich in diesem Winter mal eine im beheizten (Minimum 6°C) und eine im unbeheizten (Minimum in diesem Winter -7°C) Gewächshaus überwintert.

Die typische Ruheknospe haben beide gebildet und überlebt haben auch beide, allerdings ist der Vorsprung der warm überwinterten Pflanze schon gewaltig.

Hier zunächst die warm und dann die kalt überwinterte:

 

 

 

Zum Abschluss für das beheizte Gewächshaus noch ein schneller Blick in's Cephalotus-Becken.

Hier ist alles beim Alten, die Pflanzen wachsen vor sich hin, bei den kühlen Temperaturen bestens ausgefärbt.

Wie nach jedem Winter hab' ich etwas Schimmel an einigen der Pflanzen, was wohl an der erhöhten Luftfeuchte durch den Winterschutz und die infolgedessen geschlossene Umgebung liegt.

Das war bisher aber nie ein Problem und hat sich spätestens dann erledigt, wenn die Folie runterkommt und wieder Luft durch's Gewächshaus strömt.

 

 

Aber nicht nur im beheizten Gewächshaus regt sich etwas.

Auch im unbeheizten hab' ich die ersten Spuren entdeckt.

Besonders deutlich sind diese bei den Sarracenien zu sehen, die jetzt die ersten Blüten treiben (wie gewohnt vor den ersten Schläuchen).

Oben hatte ich ja schon die D. filiformis var. tracyi gezeigt, die langsam beginnt auszutreiben; die voll winterharte var. filiformis steht aber, neben ein paar anderen Drosera, auch schon in den Startlöchern.

 

 

 

 

Wieder mal wird deutlich, wie groß der Unterschied zwischen beheiztem Gewächshaus, unbeheiztem Gewächshaus und Freiland ist.

Während im ersten schon bald die ersten Blüten anstehen und im zweiten die ersten Pflanzen auszutreiben beginnen, tut sich in den Moorkübeln rein garnix.

Keine Triebspitzen oder Blütenansätze bei den Sarracenien und die Drosera sind auch noch alle in ihrer kompakten Winterrosette.

Daher verzichte ich dann auch auf ein Bild davon.

 

Wer ähnliche Bilder des "Erwachens" zeigen kann: Nur her damit.

 

Viele Grüße,

Christian

[Marco Ebert]

Sch... Sch... Schnee? Was ist das?! Kann man das essen? Scherz beiseite. Den gab es bei uns dieses Jahr gar nicht.

 

Auf jeden Fall sehr schöne Pflanzen für die noch recht kalte und dunkle Jahreszeit!

 

Gruß,

Marco

[Ralf Mößle]

Nachdem hier in der Region die nächste Zeit mildes Wetter angekündigt wurde, habe ich heute meine Moorbeetschalen ausgepackt. Darauf habe ich lange gewartet, und siehe da, die erste Sarrcenia treibt bereits fleißig Blütenstände.

 

Hoffentlich bleibt es so, und wird noch deutlich wärmer jetzt.

 

Grüße, Ralf

[Christian Voss]

Hallo zusammen,

 

gut zwei Wochen nach den "ersten Anzeichen" und nach ein paar sonnigen Tagen, die die Gewächshäuser innerhalb weniger Minuten auf über zwanzig Grad aufheizen, sind aus diesen ersten Anzeichen schon recht deutliche Hinweise auf den kommenden Frühling geworden.

Von Schnee ist nun auch keine Spur mehr zu sehen und insbesondere im beheizten Gewächshaus, in dem bei Sonnenschein schon frühsommerliche Tag-/Nachttemperaturen herschen, explodieren manche Pflanzen förmlich.

 

Das wird besonders bei den Dionaea deutlich, wo die Fallen über den ganzen Winter nahezu gar nicht gewachsen sind und nun mehrere zugleich austreiben. Auch die ersten Blütenstiele sind mittlerweile zu erkennen. Hier zwei Beispiele dafür:

 

 

 

Auch die Cephalotus' stehen im beheizten Haus und treiben momentan wieder kräftig aus. Die Krüge sind dunkelrot gefärbt und die ersten neuen Austriebe sind zu erkennen.

Auch die Jungpflanzen (aus Samen), die jetzt ungefähr 18 Monate alt sind, haben ihren zweiten Winter bestens überstanden und beginnen an Größe zuzunehmen.

In diesem Jahr rechne ich mit den ersten adulten Krügen.

 

 

 

 

Interessant sind immer wieder die Pflanzen, die oberirdisch komplett absterben.

Der erste Blick nach dem Winter lässt mich jedes mal schockiert zusammenzucken, auch, weil es immer mal wieder unterschiedliche Arten sind, die sich in Gänze verabschieden.

Jetzt allerdings wird deutlich, dass die dann doch alle nur geschlafen haben.

 

Besonders freut mich, dass es die Drosophyllum auch geschafft hat. Hier hatte ich während des Winters eigentlich schon aufgegeben, nachdem die große Pflanze komplett abgestorben zu sein schien. Der Topf hat bis gestern rund drei Wochen unter dem Regal gestanden und darauf gewartet entsorgt zu werden.

Als ich ihn dann gestern entsorgen wollte, hab' ich zu meiner großen Freude einige frische Austriebe am alten Stamm bemerkt.

 

Hier also ein paar Fotos aus der Kategorie "Totgesagte leben länger":

 

 

 

 

Andere Arten dagegen haben über den Winter lediglich ihr Wachstum verlangsamt und sehen jetzt schon wieder recht vorzeigbar aus.

Dazu gehören unter anderem auch die D. regias, die nach einem kleinen Blattlausbefall (deutlich an den "schief gewachsenen" Blättern zu erkennen) jetzt wieder schöne gerade Blätter bilden.

 

 

 

 

 

 

Auch im beheizten Gewächshaus stehen die temperierten Pinguicula.

Hier kann ich dann auch die ersten Blüten der Saison zeigen.

Insbesondere der P. grandiflora - Topf macht momentan was her:

 

 

 

 

 

Noch nicht ganz so weit sind die Pflanzen im ungeheizten Gewächshaus, wobei aber auch hier das Ende der Winterruhe nicht mehr zu leugnen ist.

Die Sarracenia-Schalen sehen nach dem Rückschnitt und dem Austreiben der Blütenstiele aus, wie kleine Pilzwäldchen und die winterharten Drosera öffnen ihre Winterknospen.

Auch in der "Moosschale" wühlen sich jetzt die ersten D. rotundifolia an's Licht.

 

 

 

 

 

 

 

Zuletzt hab' ich dann auch noch die Sarracenia - Kübel durchgesehen und sogar hier einen ersten Blütentrieb entdeckt.

Die S. 'willisii' x flava ist interessanterweise jedes Jahr die erste, bei der ich neues Leben entdecke...

 

 

Last but not least, sind auch die ersten "Opfer" bereits unterwegs.

Hier versucht sich eine Fliege an einem der übriggebliebenen Schläuche vom letzten Jahr.

 

 

Auf eine schöne Saison 2016,

viele Grüße,

Christian

[Niels]

Hallo Christian,

Tolle Bilder, da zeigt sich deutlich der Vorteil eines GWH, wenn ich da in mein Moorbeetbeet schaue. Besonders bei D.filiformis fällt es mir sehr auf. Aber auch bei allen anderen Pflanzen, bei P.grandiflora is bei mir ausser Brutknospen nichts zu sehen. Mein GWH ist nun auch Bezugs fertig, da freue 7ch mich nun riesignorieren auf die kommende Saison.

Beste Grüße, Niels.