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Auswildern


Rene S

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Hallo 

Die Idee hört sich zwar vollkommen schwachsinnig aber interressiert mich dennoch .Wäre es theoretisch möglich, dass  wenn zum Beispiel nepenthes edwardsiana an ihren natürlichen Habitat aufgrund Plünderungen ausgestorben wäre , dass man eine invitro Pflanze aus Kultur dort wieder einpflanzt und somit auswildert. Weil die Bedingungen sind ja dort perfekt weil es ihr natürlicher Lebensraum ist und  müsste doch somit dort weiter wachsen und im Laufe der Zeit sich dort vermehren und so wieder größere Bestände sammeln konnte .  -> dass sie nicht mehr am habitat  ausgestorben ist. 

Würde dass klappen ?

 

Gruß René 

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Hallo Rene,

 

prinzipiell ist die Idee ja nicht schlecht. Allderings müsste man da erstmal der Natur etwas entnehmen, und zwar Samen, bevor man wieder etwas auswildern kann. Da Eine Nachzucht über Pflanzenteile, ja nur ein Geschlecht haben würde und sich nicht wieder selbst vermehren könnte. Die Samenentnahme halte ich bei solch seltenen Arten genauso verwerflich, wie den Pflanzenraub als solchen. Die Chancen auf eine erfolgreiche Bestäubung der Pflanzen am Standort ist wohl jetzt schon sehr gering.

 

Grüße Nicky

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Hallo Nicky,

 

die N. edwardsiana-Standorte auf dem Mount Kinabalu sind zum Glück dicht und weitläufig mit Pflanzen besiedelt.

Ich hoffe, dass das in Zukunft natürlich auch so bleibt, die Chancen stehen zumindest gut.

 

Viele Grüße

Manuel

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Spielmannsfluch89

Schön den Wilderern neue Pflanzen zur Verfügung stellen. Dann können diese auch zurecht behaupten sie seien aus IV :D

Andreas sagt es schon richtig. es hilft nicht herauszuzögern sondern man muss die Wurzel killen. Nur ohne Wilderer und NUR well das ökologische Gleichgewicht am Standort in ruhe gelassen wird kann sich eine Population erholen und ausbreiten.

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Naja, der Raubbau an der Natur und die Wilderung sind zwei Dinge, die da eine Rolle spielen. Sollte man es schaffen die Standorte zu schützen, besteht immer noch die Nachfrage an den Pflanzen. Die Wilderungen sind nun mal das Ergebnis der Nachfrage und haben erstmal nichts mit der allgemeinen Zerstörung der Habite zu tun. Solange selte Arten ein "Muss" in div. Sammlungen sind und nicht genug Kulturpflanzen vermehrt werden, wird es Wilderungen geben. Jedenfalls, wenn kein Umdenken bei den Sammlern zustande kommt.

Ohne diese absurde Nachfrage an Wildpflanzen, lässt auch die Wilderei nach. Der Schutz der Standorte ist das andre Problem.

 

Grüße Nicky

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partisanengärtner

Nicht nur diese Art auch einige weitere werden auch ganz ohne Wilderei in nächster Zeit aussterben. Der Klimawandel hat schon begonnen und Arten die eine so geringe Verbreitung haben werden schon durch geringe Änderungen in der Regenhäufigkeit nach wenigen schlechten Jahren verschwinden.

 

Die ersten Phänomene dieser Art haben ja schon mindestens eine Art in freier Wildbahn fast ausgerottet wie man hier nachlesen konnte. Nur menschliches Eingreifen hat das verhindert. Die El Nino Jahre kommen immer schneller nacheinander und das wird noch schlimmer werden.

 

Langfristig wird das aber nicht helfen. Einige betroffene Arten werden wohl eine Zeit lang in Kultur überleben und irgendwann wird sich ihre Spur im Hybridbrei verlieren. Oder sie werden sich in Kultur so sehr an Kulturbedingungen anpassen das sie selbst in einem passenden Biotop nicht überlebensfähig sind (das ursprüngliche wird dann ein Opfer der Klimawandels sein).

 

Das wird sehr wahrscheinlich nicht alle Arten betreffen aber das lässt sich jetzt allenfalls noch verzögern. Schuld ist der westliche Lebensstil., den schnell zu ändern ist uns scheinbar unmöglich.

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Hallo,

mit Tieren wird das schon erfolgreich gemacht also ist das auch mit Pflanzen möglich. Als Beispiel kann man zb. die Peruanische Samtschrecke nennen die 2006 fast ausgestorben ist und nur in einem kleinen Gebiet vorkommt, es wurden Wildtiere entnommen und Massenhaft vermehrt (1 Tier legt locker mehrere Hundert Eier in seiner Adultphase). Die hälfte der Tiere wurde Ausgewildert und die andere hälfte der Tiere und Eier weltweit zur Projektfinanzierung verkauft was den Sammeldruck von der Population genommen hat, der Wildbestand ist so innerhalb weniger Jahre stabilisiert wurden und die Tiere sind jetzt in Hunderten Phasmidensammlungen. Nepenthes bilden an einem Blütenstand ja auch Tausende von Samen also währe das im Grunde auch hier möglich Komplette Blütenstände in einem Jahr zu entnehmen und das ähnlich wie bei der Samtschrecke durchzuführen. Der Haken an der Sache ist aber das viele Sammler gleich große Pflanzen möchten und Nepenthes langsam wachsen was wiederum bedeutet das die Wilderei zumindest begrenzt weiter geht auch wenn´s dann nur noch 50€ statt mehreren Hundert für eine Pflanze gibt was trotzdem viel Geld für nen Indonesier ist und die Habitat Zerstörung durch Abholzung verhindert das auch nicht.

Grüße

  Kai

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Spielmannsfluch89

Kai du kannst aber keine schnell multiplizierenden Phasmiden mit Pflanzen vergleichen welche durchaus mehrere Jahre zur Blühfähigkeit brauchen wenn man sie aus Samen zieht.
Bis die mal so groß wären dass sie sich selbst am Standort vermehren können weil sie Blühfähig sind, ist der Standort schon Geschichte.

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Hallo Spielmannsfluch89,

daher ja auch der abschnitt mit dem Haken an der Sache, die Population müsste dann halt auch ungestört über Jahrzehnte wachsen können und es währe nur zur Standortunterstützung und um den Sammeldruck zu reduzieren. Vom Prinzip her ist es egal ob es sich um schnell vermehrende Phasmiden  oder um Nepenthes handelt die Jährlich blühen und pro Blütenstand mehrere Tausend Samen ansetzen da sich nur der Zeitliche Rahmen unterscheidet. Ohne Standorterhaltung geht's aber bei beiden nicht weshalb der Standort der Samtschrecken mittlerweile auch unter Naturschutz steht.

Grüße

  Kai

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Erstmal danke für die antworten . ich glaube dass 

  es wird immer wilderungen geben würd solange die Denkweise der Wilderer sich nicht ändert ! 

Gruß René 

 

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partisanengärtner

Bei der geringen Anzahl der verfügbaren Pflanzen werden sich immer Sammler finden die nicht ausreichend moralisch gefestigt sind. Das ist nun mal ein weltweites Problem und ein weltweiter Markt. Bekämpfung mit der Moralkeule und Gesetzen erhöht den Preis und eben dann auch die Begehrlichkeit.

 

Genauso könnte man auf das Aussterben des Diebstahls hoffen, weil Ehrlichkeit moralisch überlegen ist.und Diebstahl in der Mehrheitsgesellschft geächtet wird.

 

Man darf auch nicht außer acht lassen das die Fähigkeit sich selbst zu belügen um eigene Interessen durchzusetzen bei Homo sapiens hoch entwickelt ist.

Da werden selbst Krieg und Völkermord als legitim dargestellt. Die Ausbeutung der dritten Welt ist ja auch noch voll im Gang ohne das die persönlichen Verhaltensweisen der Mehrheit sich da wesentlich verändert.

 

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo.

 

Ohne alles hier gelesen zu haben, werfe ich einfach mal eine These in den Raum. Achtung, es folgt eine persönliche Meinung.

 

Manch einer möge Auswilderung als notwendig/sinnvoll/vertretbar/in irgendeiner Weise positiv erachten. Wie auch immer: In meinen Augen ein No-Go. Und dann gibt es jene, die dem widersprechen. Ein Verhalten, dass ich von jedem vernünftigen Mitglied hier eigentlich erwarte.

 

Was ich damit sagen möchte: Über was diskutieren wir eigentlich oder was ist von einer solchen Diskussion zu erwarten? Dass Auswilderung legitimiert und unterstützt wird? Ich denke nicht, dass das im Sinne der G.F.P. ist und betrachte solche Themen daher - ebenso wie jene über den Kauf gefährdeter, seltener Arten - immer als sehr kritisch.

 

Just my 2 cents,

Marco

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Hallo Marco,

Rene hat nur gefragt ob es Theoretisch möglich ist und nicht das er konkrete Pläne hat. Sich Gedanken über solche Themen zu machen kann nie schaden und dafür ist ja auch die Plauderecke gedacht.

Grüße

  Kai

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partisanengärtner

Das erst mal durchzulesen ist schon hilfreich wenn man Komentare abgibt. Sonst kann man auch einen automatischen Komentar bei Nennung von Schlüsselwörtern implementieren. ;)

Ich weiß ihr habt genug anderes zu tun.

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Hallo,

 

@Kai Becker: Ja, das ist mir klar. Und ich nehme es auch niemandem übel diese Frage zu stellen. Ich mache mir nur über den Sinn Gedanken.

@partisanengärtner: Ich habe das absichtlich geschrieben bevor ich mir alles durchgelesen habe. Nicht, weil ich keine Lust habe. Viel mehr weil es mir um den Grundsatz des Themas ging.

 

Gruß,

Marco

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partisanengärtner

Das Wiederansiedeln einer in der Natur ausgestorbenen Art hältst Du also für verwerflich? Hast Du den ersten Beitrag durchgelesen?

 

Das machen aber viele anerkannte Organisationen mit mal mehr mal weniger Erfolg. Solange das Originalhabitat intakt ist abgesehen eben von der ausgestorbenen Art seh ich kein moralisches Problem und das war ja die Frage.

Ob das auf Dauer erfolgreich sein kann ist die Diskussion im Thread

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo,

 

ich würde mir mehr Gedanken machen warum Pflanzen in der Natur aussterben und die Ursache - sofern möglich - bekämpfen. Wir sollten es uns nicht herausnehmen Gott zu spielen. Auswilderung jeglicher Art ist ein heißes Pflaster, welches hier schon sehr oft diskutiert wurde.

 

Gruß,

Marco

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partisanengärtner

Das meinte ich gerade mit dem Reflex, den ich bei der bekannten Geschichte hier im Forum, solche Aktionen betreffend, durchaus verstehen kann.

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@ Marco: Wir sollten es uns nicht herausnehmen Gott zu spielen ist ja mal ein Satz, ich schau hier gerade aus dem Fenster und sehe hier nur Hektarweise Ackerfläche mit der selben Pflanze drauf und frag mich wer das zu verantworten hat ? Da wahren mal vor langer Zeit Wälder, Wiesen und Hunderte von Arten und jetzt sind die weg, wer hat Schuld und wie wird man das Problem deiner Meinung nach los ?

Grüße

  Kai

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Hallo,

 

etwas OT aber noch zu der 'N. edwardsiana Problematik'.

 

Die ICPS verfolgt da zur Zeit wohl eine ganz interessante Strategie bezüglich der Kundenlisten bzw Überweisungsvorgängen bei den illegalen Pflanzenräubern. Außerdem soll es ja 'whistleblower' nicht nur bei den Finanzmärkten geben.

Mal sehen was die Zukunft noch bringt.

 

Grüße

 

Thomas

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