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Zwei neue Nepenthes Arten von den Philippinen - und eine weniger


Thomas G

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Hallo beisammen, 

 

nach über 6 Monaten Arbeit und vielen emails ist unser neuestes Baby heute online erschienen. 

Wir, das sind Herman Nuytemans (Niederlande), Wally Suarez (Philippinen), François Mey (Frankreich), Michael Calaramo (Philippinen), Victor Amoroso (Philippinen), Andreas Wistuba und ich. 

Wir beschreiben zwei neue Nepenthes Arten von den Philippinen. Eine davon ist als "N. sp. Luzon" bereits in Stewart McPhersons Buch "New Nepenthes" abgebildet gewesen. Sie heisst nun Nepenthes aenigma. 

Die andere (Nepenthes justinae) haben Andreas und ich 2010 am Mt. Hamiguitan entdeckt. Es wurde uns erst bewusst, dass es sich um eine neue Art handelt, als wir die unteren Kannen von aus Samen gezogenen kultivierten Pflanzen sahen. Zuerst dachten wir an N. mindanaoensis. 

Die Art ist als "N.mindanaoensis Hamiguitan" im Umlauf. 

 

Weiterhin haben wir eine erweiterte Beschreibung von N. ramos auf Basis von Standortbeobachtungen publiziert. In diesem Zuge synonymisierten wir N. kurata mit dieser Art. Eine "Herbar-Art" weniger B).


Der Artikel ist open access und damit frei verfügbar: 

http://www.mdpi.com/2223-7747/5/2/23

 

Gruß

Thomas. 

 

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Carsten Schulz

Hallo Thomas. Sehr spannende Sache. 

Die N. aenigma hat ja nen harten merrilliana- oder bellii Einschlag, wie es scheint.

Kann man denn evtl. noch weitere der neueren Arten als Synonyme von N. ramos behandeln (wir hatten da mal über N. negros gesprochen)?

 

Viele Grüße,

Carsten

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Servus, 

N.aenigma ist am ehesten mit N.ventricosa und N. burkei verwandt. 

 

Ich denke, dass auf jeden Fall N.negros und N.leyte betroffen sind. Aber dazu müsste man wirklich noch mal die Standorte besuchen, viele Pflanzen "en detail" ansehen und messen. N.cid könnte auch gut N.ramos sein, hier wurde m.E. ein Schwarm Jungpflanzen kurzerhand zur Art erklärt. Wird sich aber nie aufklären, da niemand diese "Art" am Standort identifizieren wird. Dito N.extincta.

Mit einigen Arten von Mindanao kann ich auch nicht viel anfangen, zB N.tboli, N.armin. Das kann alles sein, von "guten Arten" bis zu Hybriden. 

Gruss,

Thomas

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  • 5 Monate später...

Aenigma? Hübscher Name...aber wie ist das Autorenteam denn darauf gekommen?

Und lässt sich wirklich nicht verhindern, dass manche scheinbar (publish or perish-style?) irgendwie alles gleich zur Art erklären, selbst wenn sie nur ein bisschen was von einem Exemplar sehen - und andere mühsam hinterherlaufen müssen, um das abzuändern?

 

Das ist gerade ein wenig Themenverfehlung...hier geht's um neue Nepenthesarten, nicht um Samen oder ähnliches.

Und ich kann mich über Andreas Qualität nicht beschweren (genauso wie die der anderen Händler und Privatverkäufer).

 

Bearbeitet von Michaela
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Leute ich weiß es kribbelt in den Fingern, aber wieso geht ihr auf das Niveau herab?

 

Nur Michaelas Beitrag gehört hier stehengelassen.

Habe den Post damals total übersehen. Gerade bei den Philippinenarten scheint ein regelrechter Boom an neuen Arten entstanden zu sein. Allerdings frage ich mich manchmal wieso es kaum Unterarten/Varianten von bereits bekannten Arten gibt.

Die N. justinae sieht echt schick aus, aber wieso ist es keine mögliche Hybride aus Hamiguitanensis?

Bearbeitet von Stefan Tiamat
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Hallo, 

 

ich lasse das ganze - teils unqualifizierte -  "offtopic" mal weitgehend unkommentiert. 

Es wäre nicht schlecht, wenn ein Mod das Ganze in einen separaten Thread übertragen könnte, das hat hier wirklich nichts verloren. 

Ich denke jedem ist bewusst, dass Kulturpflanzen nicht aus einer Gensynthese stammen. Die "aus Samen gezogene" Pflanze steht übrigens im BoGa Ulm, nur um Missverständnissen vorzubeugen. Und ja, die Samen stammen vom Naturstandort - woher denn sonst, bitte? Für alle Arten, die ich beschrieben habe, liegen unserem philippinischen Kooperationspartner Sammelgenehmigungen für Pflanzenmaterial vor. Sonst wären wir ja auch nicht legal an das Material für die Herbarbelege gekommen, gell? Die Herkunft des für die Beschreibungen verwendeten Pflanzenmaterials - Wild- wie Kulturmaterial -  ist in der jeweiligen Beschreibung ausgewiesen. 

@ Fabian: Also vielleicht erstmal qualifiziert lesen und dann posten. 

Ende des Themas. 

 

Zuden anderen Fragen: 

Michaela, die Ethymologie von N.aenigma ist in der Originalbeschreibung ausführlich erklärt.

Lade doch mal den Artikel runter und guckt rein. Der link zum herunterladen des Artikels ist oben. 

 

Stefan, N. justinae kommt auch an Stellen am Hamiguitan vor, vo N. hamiguitanensis nicht waechst. Ausserdem vermehrt sich die Art merkmalstabil aus Samen. 

Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass es such um eine hybridogene Art handelt. Gegenfrage: Warum ist N.hamiguitanensis keine Hybride aus N. justinae ? ;-)

 

Gruss, 

Thomas. 

Edit: 

 

PS Stefan, das mit den Unterarten aka Subspezies wüsste ich auch gerne. Ich könnte mir zB duchaus N.merrilliana ssp. merrilliana, ssp. surigaoensis und ssp. bellii vorstellen. Und N. petiolata ssp. petiolata, ssp. pantaronensis und ssp. pulchra. Von den ganzen N. alata ssp. mal ganz zu schweigen. Scheinbar wird das bei Nepenthes nicht akzeptiert. Da müsste sich eigentlich mal ein Profi ranmachen und systematisch aufräumen. Am ehesten wäre Martin Cheek dafür prädestiniert, aber der macht gerade das Gegenteil ;-)

Bearbeitet von Thomas G
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Welche nun die Hybride ist, ist ja egal^^

Obwohl Hamiguitanensis - für mich als Laie - etwas markantere Züge aufzeigt, welche bei einem Hybriden wohl abgeschwächt wären.

Man verliert selbst als Liebhaber solcher Pflanzen den Überblick bei so vielen neuen Arten.

 

Ja schade, laut Wikipedia hat Mr. Cheek schon 29 Nepenthesarten bestimmt, der ist ja außer Rand und Band :D

Sind aber natürlich auch ein paar außergewöhnliche dabei.

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vor 9 Stunden schrieb Stefan Tiamat:

Obwohl Hamiguitanensis - für mich als Laie - etwas markantere Züge aufzeigt, welche bei einem Hybriden wohl abgeschwächt wären.

 

Hallo,

warum? Es gibt rezessive, dominante und intermediäre Merkmale.

 

Man sollte sich bewusst machen, dass Evolution zunächst auf genetischer Ebene abläuft. Also der Austausch, das Wegfallen oder das Hinzufügen von Basen oder ganzer DNA-Abschnitte. Das hat entweder keine Auswirkungen oder es hat Auswirkungen auf den Metabolismus/Stoffwechsel. Und erst der Metabolismus kann Auswirkungen auf die Morphologie haben, er kann aber auch Einfluss auf Regulationsmechanismen haben oder auf sekundäre Inhaltsstoffe. Das zeigt also, dass die meisten evolutiven Änderungen im Genom keine morphologischen Auswirkungen haben. Leider ist aber die Morphologie ohne weitere Hilfsmittel das einzige Sichtbare und wird daher zur Klassifizierung herangezogen, ist damit aber sehr fehlerbehaftet.  

 

Grüße

Ronny

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