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Notwendigkeit für Blähton


Chris H.

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Hallo zusammen,

 

ich plane gerade eine Umgestaltung meines Terrariums. Bisher habe ich alle Nepenthes und Heliamphora darin in Töpfen und Übertöpfen stehen, sodass ich jeden Topf einzeln gießen muss. Ich möchte nun das Terrarium mit einer dünnen Schicht Substrat befüllen, darüber kommt Sphagnum und die Töpfe der Pflanzen sollen auf dem Substrat zwischen dem Sphagnum stehen.

 

Normalerweise wird ja häufig empfohlen, noch eine Drainageschicht aus Blähton unterzuziehen. Ist das wirklich notwendig? Ich gieße ja nicht im Anstau sondern nur so, dass das Substrat feucht ist. Vielleicht kann mich jemand über die Notwendigkeit oder die Vorteile aufklären.

 

Viele Grüße

Chris

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Hallo Chris,

 

klares Jain: Wenn bereits zwischen Topf und Übertopf eine Drainageschicht vorhanden ist (oder Du einfach der perfekte Gießer bist B)), erfüllt eine zusätzliche Drainageschicht zwischen Übertopf und Becken natürlichen keinen weiteren direkten Zweck für Deine Kannenpflanzen in den Topf+Übertopf-Systemen.

 

Indirekt aber schon, denn wenn Du in einem tiefen oder geschlossenen Becken als unterste Bodenschicht totes Sphagnum oder Torf verwendest, die öfter mal dauerhaft im Wasser steht, fängt das allmählich an zu riechen und womöglich irgendwann auch zu faulen – und schon haben Deine Pflanzen eben doch Fäulnis, Schimmel und sonstigen Schmodder in der Nachbarschaft. Im hohen oder geschlossenen Becken würde ich daher unter einer Bodenschicht aus totem organischen Material schon eine Drainageschicht vorsehen. Bliebe wahlweise die Möglichkeit, ausschließlich eine dicke Schicht Lebendmoos am Beckenboden zwischen den Übertöpfen einzusetzen; das schnorchelt mehr Wasser weg, als Du versehentlich übergießen könntest und hält auch leichte Anflüge von Fäulnis fern.

 

(Ich schreibe hier mal „Becken“ statt „Terrarium“, weil ich davon ausgehe, dass es sich um ein aquariumähnliches Glasgefäß ohne seitliche belüftung zur Erhöhung der Leuchtfeuchtigkeit handelt).

 

Viele Grüße!

Bearbeitet von Makar
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Hallo Wolfang und Makar,

 

vielen Dank für eure Antworten. Makar, es ist tatsächlich ein "richtiges" Terrarium, also mit seitlichem und oberen Lüftungsgitter. Unter dem seitlichen Gitter und dem Boden sind ca. 8cm verglast, sodass dort kein Wasser ausdringen kann. 

 

Die Variante mit nur Spagnum hatte ich auch schon überlegt, aber ich hatte sie verworfen weil mir so war, als würde das Moos dann nicht vernünftig wachsen. Andererseits muss es das ja auch nicht unbedingt. Ich nehme an mit "Übertopf" meinst Du den Plastiktopf, korrekt? Vielleicht probiere ich das mal so aus und wenn es nicht klappt kann ich ja immer noch umbauen. 

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vor 4 Stunden schrieb Wolfgang Liere:

Eine Drainageschicht im Terrariums bringt nur etwas, wenn du aus Versehen wirklich mal zu viel gießt, da sammelt sich dann die überschüssige Feuchtigkeit. Wenn du nie im Anstau gießt, ist die meiner Meinung nach überflüssig. Notfalls musst du eben mal überschüssiges Wasser abpumpen.

 

Hallo,

ich habe mit dem Blähton meine Probleme, ob da die Wirkung wirklich so ist, wie man sich das vorstellt.

Was bringt das Untermischen von Blähton in das Substrat ? Gelegentlich wird das ja so propagiert und quasi in der Werbung ein verzögerter Gießvorgang draus gemacht.  Gibt der Blähton wirklich das Wasser wieder langsam an den Torf ab und hält ihn so länger gleichmäßig feucht oder passiert nicht eher das Gegenteil, dass der Blähton dem Torf Feuchtigkeit entzieht und ihn schneller austrocknet, als man das wirklich will ?

Ich habe anfänglich auch mal Blähton verwendet, als Drainige und in einem anderen Fall auch untergemischt - einen deutlichen sichtbaren Vorteil habe ich aber nicht festgestellt.

 

Viele Grüsse

Peter

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Guten Abend Chris,

 

solange du irgendwas unterbauen möchtest, damit die Töpfe höher stehen, nimm Blähton oder ähnliches, was sich im Wasser relativ neutral verhält und nicht fault. Sollen die deutlich höher stehen nimm leere umgedrehte Töpfe. Ansonsten kannst du die Töpfe auch unten direkt auf das Glas stellen. 

 

Substrat wie Torf oder so unten rein zu bringen halte ich nicht für sinnvoll. Entweder es schimmelt und fault dir weg, oder es bilden sich Algen, die dann irgendwann faulen oder/und auch zu stinken anfangen. So oder so wird das Substrat entweder zu nass oder zu dunkel stehen, oder beides. Es werden sicher irgendwann mal mehr Pflanzen werden, dann stehen die Töpfe enger zusammen und es kommt noch weniger Licht unten an. Und wenn du mal zu viel gießt wird das eine unschöne nicht mehr trennbare Pampe (bis die halbwegs abgetrocknet ist). Dann kannst du nur diesen Matsch zusammen aus dem Becken pumpen.

 

Blähton bietet dir mehr Hohlräume, sodass mehr Wasser Platz findet. Außerdem wird dir das abpumpen so besser gelingen. Die Oberfläche dieser Schüttung ist zudem größer, sodass mehr Wasser verdunsten kann (bringt auch etwas für die Abkühlung, wenn auch nur minimal). Und meiner Meinung nach wächst Sphagnum auch direkt auf Blähton. Wobei du dir das mit dem Moos auch nochmal überlegen solltest. Stehen die Töpfe zu eng wird auch das nicht richtig wachsen und irgendwann stärker riechen. 

 

Viele Grüße

Stefan

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vor 13 Stunden schrieb Chris H.:

Wie ist jetzt Dein aktueller Aufbau, Peter?

 

Guten Morgen Chris,

Wie meinst Du das jetzt ? Ich habe in manchen Töpfen aktuell jetzt noch noch einen kleinenn Bestandteil Blähton mit drin, das sind die älteren Mischungen aus dem vorigen Jahr, in den neueren Anmischungen von diesem Jahr ist keiner mehr mit drin. Als Drainageschicht habe ich ihn gar nicht mehr in Verwendung auch nicht Seramis, weil ich das für unsinnig halte, wenn die Töpfe im Anstau stehen, weil dann die Wasserhöhe bis über die Drainageschicht gehen muss. So jedenfalls meine Beobachtungen.

Das Beimischen des Blähtones war in einer Gartenzeitschrift und in der Werbung gegen das völlige Austrocknenen des Bodens, wenn man mal ein paar Tage nicht gießen konnte, empfohlen worden, also probierte ich es aus.

Auf dem Foto siehst Di die "runden braunen" Steinchen, das sind alles Blähtonkugeln. Aber wie gesagt, ich sehe keinen Unterschied zu dem Topf, in dem sich keine dieser kleinen Wasserspeicher zusätzlich befinden, sondern nur Torf, Perlite und Kies.

 

Gruss

Peter

 

 

Blaehton.jpg

Bearbeitet von Peter S.
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Guten Morgen Peter,

 

danke für die Auskunft :)  Stellst Du Deine Töpfe dann direkt in einer Schale ins Wasser, also in Anstau?

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ja die stehen im Anstau, an heißen Tagen etwas höher als sonst in größeren Umgefässen, das verhindert das Aufheizen der Töpfe selbst etwas. Früher hatte ich gelbe Übertöpfe, aber damit habe ich die Trauerfliegen regelrecht eingeladen. Mit schwarzen Töpfen wurde das zu heiß und jetzt mit den Grünen scheint da so ein Kompromiss gefunden zu sein. Der Wasserstandsanzeiger hinten in der Ecke ist nur ein Gerät, um sich zu orientieren, wie hoch der Anstau ist, man kann aber auch gut von oben rein gucken und abschätzen, wie hoch das Wasser steht.

 

 

L1170278.JPG

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