Karnivorenbeet

[NaturfreundSimon]

Hallo Liebe Community, 

 

ich plane ein Projekt für nächstes Jahr. Dort würde ich gerne Karnivore einbeziehen und ich brauche eure Hilfe.

Ich möchte in einer Ecke unseres Gartens etwas verschönern. Ansonsten wird sie eh nicht genutzt.

 

Ich möchte dort alle verschiedenen Fangmethoden der Karnivoren präsentieren. Das ganze Beet soll direkt mit einem mini-Teich verbunden, und dadurch direkt gewässert werden. 

Die Pflanzen im Karnivorenbeet sollten das ganze Jahr über draußen gelassen werden können. Zu dem nicht zu hoch werden, und v.a. nicht wuchern oder riesig in die breite geh'n (außer man kann sie Problemlos zurückschneiden). 

Hier erstmal eine erste Skizze der Ecke, und meines Planes;

 

 

kleine Erklärung zum Verständnis;

- oben bei dem "?" kommt eine Erhöhung mit Mäuerchen vordran, ca. 30-50 cm hoch. In der Mauer soll eine Halterung integriert werden, wo im Sommer eine Kannenpflanze mit Topf eingehangen werden kann.

- die grün bemalte Fläche wird mit Gras bepflanzt. Das Gras wird aber immer sehr kurz gehalten.

- das Haupt-Augenmerkt soll natürlich auf dem Karnivorenbeet liegen. Dort sollen, wie gesagt, alle Fangmethoden zu sehen sein. Das Beet wird ca. 25 cm tief (reicht das?), mit Folie ausgelegt und mit passender Karnivorenerde befüllt.

- das blaue ist ein mini-Teich für allerlei Insekten und auch Libellenlarven. Ein Teil soll flach sein und mit Algen bepflanzt werden. Als "Algenwald" sozusagen.

- in den restlichen Teilen wo "Beet" steht, sollen andere kleine Pflanzen kommen. Auch Frühblüher wie Krokusse,...

 

Ich suche nun also geeignete Karnivoren, die ihre Fangmethode gut präsentieren und den obigen Ansprüchen entsprechen. Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen. Auch für Tipps, Kritik etc. an meinem Plan bin ich immer offen. 

Zu dem suche ich dann Leute, die mir Samen/kl. Pflanzen zur Verfügung/verkaufen können. Dabei muss ich sagen das mein Budget nicht sehr groß ist (Schülerleben...^^). Der ganze Bau wird nämlich auch an der ein oder anderen Ecke was kosten wird. 

 

Also, ich danke schon mal für jede Antwort,

Schönen Sonntag noch,

Simon :-)

[Ronny K.]

Hallo Simon,

wie ist denn die Lage des Beetes?

 

25 cm halte ich für zu flach. Das Beet würde zu schnell austrocknen, daher würde ich mind. 50 cm tief graben.

Das Gras ringsherum würde ich weglassen, wenn es geht. Beim Schneiden würden dir ständig die Grashalme ins Beet fliegen. Oder es siedelt sich Weißklee an, der dann ständig ins Beet wächst.

 

Welche Algen willst du in dem Wasser kultivieren? Ich würde dir eine Utricularia-Art empfehlen, dann hast du auch einen weiteren Fallentyp.

 

Bepflanzen kannst du das Beet mit Sarracenia, Dionaea und winterharte Drosera, vorausgesetzt es ist sonnig.

 

Gruß

Ronny

[NaturfreundSimon]

Hallo Ronny,

 

vielen Dank für deine Antwort!

 

50 cm wäre natürlich Möglich. Ich dachte nur, durch die ständige Bewässerung bräuchte ich es nicht so tief zu machen.

Ja, das stimmt. Unkraut würde ich sowieso entfernen, aber ich werde es nochmal überlegen.

 

Ich wollte einfach heimische Arten nehmen, aus dem Bach. Utriculas wollte ich sowieso integrieren, würden da dann auch reinpassen.

 

Sonne ist immer ausreichend vorhanden

 

Grüße,

Simon

[David 27]

Hallo Simon,

du musst aber aufpassen das das Teichwasser nicht zu nährstoffreich bzw. kalkreich wird! Sonst werden die Karnis auf lange Sicht leiden oder eingehen.

Von den Fallentypen gehen leider nur 4 (Klebe-, Klapp-, Gleit- und Saugfallen) da Reusenfallen meines Wissens nicht frosthart sind. Zudem kann man die unterirdischen Fallen schlecht "präsentieren".

Mit den heimischen Wasserpflanzen musst du auch aufpassen das die so sauren pH- Wert vertragen.

 

LG David

[NaturfreundSimon]

Hallo David,

 

wie bekomme ich es denn hin, dass das Wasser nicht zu nährstoff- oder kalkreich wird? Ist das nicht egal weil es über die Erde aufgenommen wird etc.?

Ja, alle werden nicht gehen. Aber wie z.B. bei den Kannenpflanzen ist auch ein Platz vorgesehen für eine, die nur im Sommer nach draußen kommt.

 

Grüße,

Simon

 

 

[David 27]

Die weitaus billigste Möglichkeit wäre ausschließlich mit Regenwasser zu gießen.

Aber du könntest auch destilliertes Wasser nehmen. Oder ne Umkehr- Osmoseanlage (?) aber das wäre das mit Abstand teuerste von den drei Optionen.

Zudem kannst du verhindern das Organisches Material wie zB Gras beim Rasen mähen oder Erde in das Wasser bzw. in das Moorbeet gelangt.

Ich würde auch abgestorbene Pflanzenteile entfernen und hin und wieder den Schlamm rausschöpfen (Achtung das du da dann keine Turionen (Winterknospen) der Utris im Herbst/ Frühling raus nimmst).

Wenn sich da dann ein halbwegs stabiles Ökosystem eingestellt hat kannst du auch winterharte Aldrovanda hinein setzten...sofern der Teich nicht ganz bis zum Grund friert. 

 

LG David

 

PS: Im Frühjahr könnte ich dir Turionen von U. australis schicken.

Bearbeitet 23. Oktober 2016 von David 27

[NaturfreundSimon]

Hallo,

 

ja, ins Becken kommt eh nur Regenwasser.

Okay danke für die Tipps und dein Angebot!!

 

Simon

[Piesl]

Hallo Simon,

dein Plan sieht gut aus. Wenn das Niveau von Teich und Beet eibne handbreit über dem des Rasens liegt kannst du auch bei starkem Regen weitgehend sicher sein, dass dir kein Wasser hinein läuft und Nährstoffe einschleppt. Warum willst du Algen ins Wasser einsetzen??? Nach meiner Erfahrung wirst du froh sein das Grünzeug dort nicht zu haben. Als besten Einwanderer wirst du voraussichtlich Fadenalgen bekommen, die lästig sind wie die Pest. Für die Insekten brauchst du davon nichts anzupflanzen. Geeignet sind als Nährstoffverbraucher großblättriges Schilf, Randbewuchs mit Sphagnum. Letzteres wird sich wie in echten Mooren als dicker Teppich ins Wasser ausbreiten. Dauert natürlich. Diverse einheimische Wasserpflanzen aus dem Handel sind auch resistent gegen mäßigen Säurepegel.

Gegen das Risiko mit den Tuironen, wie von David beschrieben, hilft ganz einfach die Triebe im Herbst abzusammeln, die absterbenden Triebe kurz hinter der Tuirone abschneiden und diese in sauberem Wasser in ein leeres Konservenglas zu geben. Deckel zu schrauben und mit dem Glasboden nach oben über den Winter im Teich frostfrei zu versenken. Dann kannst du sorglos im Frühjahr den Schlamm und alte Pflanzenreste entfernen. Zugleich bekommst du so einen Überblick über deinen Libellenlarven bestand. Mein absoluter Rekord waren über 70 Tiere!

 

Halte uns auf dem Laufenden über deine Anlage, wird sicher toll!

 

Gruß Piesl

[NaturfreundSimon]

Hallo,

 

so, erstmal Entschuldigung für die späte Antwort. 

 

Vielen dank für deine Antwort, Piesl.

 

Das mit dem Höhenunterschied ist eine gute Idee und wird auch berücksichtigt.

Sagen wir es so, ich meine Wasserpflanzen. Ich möchte Wasserinsekten auch einen Lebensraum bieten und damit auch Libellen anziehen. Nährstoffverbrauchende Pflanzen werde ich dann benutzen! Nur, was man nicht vergessen darf, der Platz ist jetzt auch nicht riesig groß und überladen soll es auch nicht werden.

 

Was ich noch vorhatte und wo noch eine Frage offen ist, kann ich als Boden (im Wasserbecken) Lehm nehmen? Also eine Folie und darauf 2-3 cm Lehm? Aus optischen Gründen etc.

 

Wenn jemand noch weitere Tipps, Kritik hat, raus damit  zu dem Suche ich noch geeingnete Arten die ich ins Karnivorenbeet setzen kann. 

 

Liebe Grüße,

Simon

[NaturfreundSimon]

Hallo,

 

noch was vergessen - welche Erde sollte ich verwenden für das Karnivorenbeet?

Reicht es, wenn die Erde für die Karnivoren nur durch ein Flies von der normalen Erde getrennt ist? Oder Folie benutzen und Löcher lassen, so dass überschüssiges Wasser abfließen kann.

 

Liebe Grüße,

Simon

[partisanengärtner]

Folie und keinesfalls Löcher so bekommst Du reichlich Nährstoffe ins Beet und es wird nicht besonders langlebig, besser Du machst einige Bulten rein für die Pflanzen die es nicht so nass mögen.

 

Du mußt leider dafür sorgen das die Erde von außen keinen Kontakt zu Deinem Moor bekommt. Auch nicht beim Übergang zum Teich.

Fettkräuter könntest Du auch im Schatten von einer Moorkienwurzel oder einer höheren Sarracenie pflanzen.

 

Als Substrat eigenet sich schwach zersetzter Hochmoortorf und reiner Quarzsand. Du mußt drauf achten das da kein dunkler Torf Mittel bis stark zersetzt und auch kein Stein der Kalk enthält da rein kommt.

Bearbeitet 9. November 2016 von partisanengärtner

[Piesl]

Hi,

Axel hat dir ja schon das elementare geschrieben. Ergänzend nur noch: der Torf (Weißtorf) sollte natürlich ungedüngt sein! Sonst eignet er sich nur fürs Blumen- oder Gemüsebeet.

Überschüssiges Wasser im Moorbbet gibt es eigentlich nicht. Dafür musst du zuerst Wasserspeicher ins noch leere Beet einlegen. Hinweise findest du hier zahllose im Forum. Den Rest des Wasserhaushaltes regelt das Höhenniveau deiner Substratoberfläche.

 

Piesl

[partisanengärtner]

Du kannst ja auch mal hier reinschauen um Ideen zu sammeln.

Gartentorf zur Bodenverbesserung  ist ganz sicher nicht geeignet. Gerade solcher Torf wird gern da abgetorft wo schon einige Jahrzehnte mal Landwirtschaft betrieben wurde. Da ist natürlich alles aus dem Anbau/Weidewirtschaft vorher in der Tiefe des Torfkörpers gespeichert.

Davon kann man vielleicht noch Tierstreu oder Blumenerde machen aber keine Fleischies ziehen.

Bearbeitet 13. November 2016 von partisanengärtner
Rechtschreibung

[NaturfreundSimon]

Hallo liebe Leute,

 

mittlerweile ist die Planung fast abgeschlossen. Es bleibt nur noch die Folie zu besorgen (muss mal im Baumarkt schauen) und die Erde.

Wo kann ich die kaufen? Kostengünstig wäre natürlich von Vorteil, da eine größere Menge von Nöten wäre. Erste Pflanzen wollte ich dieses Jahr in Töpfen anpflanzen (die aus Samen). Das Beet wird aber noch dieses Jahr angelegt und nächstes Frühjahr dann die Pflanzen eingesetzt. (außer man kann die auch im Sommer reinsetzen)

 

Liebe Grüße,

Simon

[Patrick S.]

Wegen dem Torf kannst du mal bei einer ortsansässigen Gärtnerei oder einem Landwirtschaftlichen Lagerhaus (Bageno, Reiffeisen und dergleichen) nachfragen. Wenn schon nicht auf Lager, so sollten die den Torf zumindest bestellen können. Meinen Torf fürs Moorbeet hab ich vom Lagerhaus; 250 l Gebinde, Lieferung frei Haus auf Palette, Freundschaftspreis von 9,50€ der Sack. Ich meine auch gesehen zu haben, dass irgendeine Baumarktkette auch Torf im Versandangebot hat, bei aber dementsprechend saftigen Versandkosten.

[Gast]

vor 47 Minuten schrieb NaturfreundSimon:

und die Erde.

Wo kann ich die kaufen?

Erde kannst du vergessen, du brauchst Torf H2 - max H5 (H x bezeichnet den Zersetzungsgrad des Torfes) , unbedingt ungedüngt. Für 9,50,- € / 250 Liter Sack wirst du den allerdings bestimmt nicht bekommen, Simon

Folie min. 0,5 mm stark, UV-resitstent (schau mal nach Teichfolie und achte darauf, das sie nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, also freie Stellen abdecken)

Bearbeitet 6. Februar 2017 von Wolfgang Liere

[Ronny K.]

Hallo,

solange die Pflanzen in Töpfen stehen, kannst du sie problemlos auspflanzen. Du darfst nur nicht den Wurzelballen beschädigen, dann gibt es auch kein Problem mit der Wasseraufnahme. Nur wurzelnackte Pflanzen pflanzt man nicht im Sommer.

 

Grüße

Ronny

[NaturfreundSimon]

Hallo ihr drei,

 

Vielen Dank für die Antworten!

 

Am 6.2.2017 um 21:03 schrieb Wolfgang Liere:

Erde kannst du vergessen, du brauchst Torf...

Ja, war mir schon bewusst, sage nur immer Erde dazu  Aber gut das du auf den H-Wert hinweist, wusste ich noch nicht. 

Bezüglich des Torfes werde ich mal in verschiedenen Läden schauen. Teichfolie müsste auch besorgbar sein. 

 

Liebe Grüße,

Simon

[NaturfreundSimon]

Hallo alle zusammen,

 

so, endlich sind Ferien! So konnte dann auch das "Karnivorenbeet-Projekt" starten. Leider habe ich kein Anfangsbild. Die Ecke sah aber ziemlich verwildert aus; Wasserloch, wildwachsendes Unkraut, Gras  alles Schief etc. 

 

Tag 1:

erstmal entfernte ich alles, was weg musste. Also, Wasser raus, Folie weg und auch die obere Erdschicht mit dem Gras und Unkraut. Desweiteren wurde das alte Wasserloch aufgefüllt und das Areal noch etwas vergrößert. Hier das Ergebnis nach einigen Stunden:

 

 

 

 

 

So, weiter geht´s dann mit Tag 2 im nächsten Bericht...

 

Liebe Grüße,

Simon

 

[NaturfreundSimon]

So, endlich mal weiter berichten...

 

Tag 2:

 

Zuerst wurde noch die restliche Erde entfernt:

und einer der 2, gut 2 x 1,5m großen, Abraumhaufen.

 

Kann mir jemand sagen, wie ich mehr Bilder in den Post bekomme? Bin noch weit unter 10MB, aber mir wird immer angezeigt, das es zu groß ist.

 

Grüße,

Simon

 

 

 

 

 

Bearbeitet 29. April 2017 von NaturfreundSimon