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Moorbeet vogelsicher machen


Christian W.

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Hallo,

 

Ich habe jedes Jahr im Frühjahr das Problem, dass mir Amseln mein Moorbeet zerrupfen, wenn ich kein Netz drüber ziehe. Für dieses Jahr habe ich mir jedoch gedacht, ob ich nicht Begleitpflanzen in mein Moorbeet pflanzen kann, die gut mit dem Shaghnummoos verwachsen und dabei gut im Torf verwurzeln. Die Idee ist, dass dann die Vögel nicht mehr ganze Flächen von Moos herausreißen können und mir deshalb nicht mein ganzes Beet umpflügen. Ich habe hierbei an so was wie Moosbeeren (Vaccinium oxycoccus) gedacht, da diese mir meine Karnivoren nicht so schnell überwuchern. 

Hat jemand so was schon versucht, oder hat jemand noch eine andere Idee, um ein Moorbeet vor dieser Plage zu schützen. 

 

freundliche Grüße 

Christian

 

Bearbeitet von Christian W.
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Eike Matthias Wacker

Hallo Christian,

 

um nicht lange drumrum zu reden: Vergiss es. Moosbeeren sind zwar schön und gut, aber den Amseln ist das komplett egal was da du an Bepflanzung mit drin hast. Die setzen sich auf den Torf und graben dein Sphagnumteppich um bis sie was zu fressen finden. 


So sieht mein Moorbeet aus und es hilft:

 Moorbeet.jpg

Ein Holzgerüst, drum herum Kaninchendraht, darauf dann ein Netz. Sieht im übrigen besser aus als das lose Netz, dass ich vorher nutzte und nur dezent geholfen hatte.

 

Im Übrigen habe ich selbst europäische und amerikanische Moosbeere im Beet und kann nach einigen Jahren reichvoller Ernte sagen: Bloß nicht. Das Zeug ist extrem schnell im Wachstum verglichen mit Sphagnum und Karnivoren und überwächst dieses. Es braucht nur immer seine Zeit, bis man diese Begleitvegetation als störend empfindet, aber dann ist es auch schon zu spät.

 

Eine andere Idee wäre eine Falknerei neben dem Moorbeet zu betreiben... das dürfte gut funktionieren. ;-)

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partisanengärtner

Ich habe vieles versucht aber am Ende ist ein begehbarer Netzkäfig draus geworden. Wenn sie es mal gelernt haben hält sie nichts ab.

 

Zerpflügte Torfmoosteppiche habe ich auch in freier Natur angetroffen. Da kann das vielleicht eine Verbreitungsstrategie für manche Pflanzen sein. Da liegt dann ja alles wieder auf feuchtem Moorboden. Bei uns ist das leider nicht so.

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Hi,

wie es Eike und Axel schon schrieben, da hilft kein Betteln und Flehen. Amseln sind da rücksichtslos und haben kein Verständnis fürs Gärtnern. Bei meinem Beet habe ich ganzjährig umgerüstet auf 2m Pflanzstöcke vom Baumarkt und eine Voliére aus Vogelschutznetzen gebaut. Da sich die einzelnen Seiten separat öffnen lassen kann ich bequem drin arbeiten. Schmetterlinge, die es irgendwie immer wieder hinein schaffen, können bequem darin herum flattern und gelangen genauso abenteuerlich wieder unbeschadet hinaus.

Das S.-polster am Teichbecken schütze ich ähnlich während der 1. Brutzeit, dann aber alles weg und ungeschützt. Seltsamerweise kommt in der 2. und evtl. 3. Brut kein Schaden mehr vor. Da reicht ihnen offensichtlich das Polster vom Frühjahr.

Begleitvegetation räumen sie bei Bedarf sogar weg, das hilft gar nichts.

 

Gruß Piesl

Bearbeitet von Piesl
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  • 3 Monate später...

Hallo,

ich hatte, als ich mein altes Moorbeet mit Vogelnetz Amselsicher machen wollte, immer das Problem das sich einige Amseln in dem Netzt verfangen haben, und dann ebenso Zeitaufwändig wie vorsichtig, wieder befreit werden mussten. Deswegen hab ich dann davon abgesehen.

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partisanengärtner

Es giäbe eine bepflanztechnische Lösung. Allerdings wird die nicht so ganz beliebt sein. Frauenhaarmoos verfestigt nach längstens einem Jahr die Oberfläche derart, das keine Amsel dort pflügt. Dann muß man halt ab und an das kürzen wenn die Polster zu hoch werden.

 

Es  lässt sich auch extrem leicht ansiedeln.

 

Einfach einige Büschel kleinschneiden und mit Substrat abdecken. Aus jedem Stück wächst dann wenigstens ein Trieb nach oben. Die auswachsenden Rhizoiden verfestigen das Substrat. Sonnentau Pinguicula und Dionaea können darin wachsen, Es muß aber regelmäßig das Moos beschnitten werden sonst können die Pflanzen erstickt werden. Sarras haben damit kein Problem.

 

Es muß allerdings auch da eine Zeit lange geschützt werden wenn die Amseln schon mal damit angefangen haben. Abgewöhnen ist nicht so leicht.

 

Holzspieße gingen auch noch aber man braucht viele um die am Landen zu hindern und aussehen tut das auch nicht soo dolle. Abschreckung ist meist schnell wieder durch Gewöhnung nutzlos.

Ich habe auch einen begehbaren Netzkäfig Monokultur aus Frauenhaarmoos ist selbst für mich nicht das Gelbe vom Ei.

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Ja, ein leidiges Thema, hab dieses Jahr nur einen kleine Moor-Mörtelwanne eingegraben und die Oberfläche mit grobem Sand bedeckt - vielleicht hilft das was. Sonst helfen nur Vogelschutz und Schrotflinte :diablo::)

lg, Peter

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partisanengärtner

Die Amseln werden wohl nicht von den Elstern und anderen Rabenvögeln  soweit dezimiert. In manchen Gegenden schlägt seit ein paar Jahren ein Virus zu der die Populationen ausdünnt. Krähen, Eichelhäher und Elstern gibt es bei mir inklusive Amseln auch reichlich.

Selbst eine große Katzenpopulation bringt nur einen kleinen Teil der Brut um.

 

Ich kenne aber wenige Kilometer weg einen Ort wo sie nach wie vor zwar da sind aber das Rupfen der Moorbeete unterlassen. Kann ich mir auch nicht erklären.

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Zitat

ich hatte, als ich mein altes Moorbeet mit Vogelnetz Amselsicher machen wollte, immer das Problem das sich einige Amseln in dem Netzt verfangen haben, und dann ebenso Zeitaufwändig wie vorsichtig, wieder befreit werden mussten. Deswegen hab ich dann davon abgesehen.

Ups, das sieht aber mächtig nach einem Anwendungsfehler aus!

Flach, locker übers Sphagnum verlegt? Welche Art Netz hast du verwendet? Normale Vogelsschutznetze werden von den Tieren erkannt und sie verfangen sich höchsten in lose, eventuell zusammen gerafftem Netzwerk. (Ist bei mir auch schon passiert :blush:)

Kannst du einmal beschreiben wie du das verlegt hast?

 

Gruß Piesl

Bearbeitet von Piesl
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Hallo,

im Prinzip habe ich einen Käfig daraus gemacht, also an den 4 Ecken Pfähle eingeschlagen und dann das netz drüber und drumherum gespannt. 

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Seltsam, sollte so eigentlich keine Probleme machen sofern unten am Boden keine zusammengeraffte Netzüberhänge vorhanden sind. Hatten die Amseln versucht unten durch zu kommen, waren also dort verfangen, oder oben im  frei stehenden Käfig?

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Zu meiner Freude bin ich  wohl eine Ausnahme. Habe seit 1980 meine beiden grossen Sphagnumpolster und noch in keinem Jahr was mit den Quälgeistern zu tun gehabt. Die angrenzenden Wiesen und der Wald bieten den Amseln wohl genügend Gelegenheiten zum Kratzen. Lediglich unter meinen Kulturheidelbeeren toben sie sich regelmäßig aus. Wünsche euch viel Erfolg mit euren Schutzmassnahmen.

 

 Gruss Manfred

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Hallo,

da ich nach dem dritten oder vierten mal das Netzt entsorgt habe, waren es natürlich nur drei oder vier Vögel, aber die hingen an allen möglichen Stellen, sie hatten sich also nicht beim versuch unterm Netzt durchzukommen verfangen. Naja vieleicht lebt hier einfach ne extrem dämliche Amselpopulation, 

Gruß

Michael

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Hallo,

 

nach ähnlichen Erfahrungen mit wühlenden Singvögeln im Moorbeet , und einem in seinem Dienst versagenden Kater,  mal eine große Frage :

 

Hat irgendwer es hier schon einmal mit einer Vogelscheuche versucht ?  Gibt es Resultate ?

Welche Art der Abschreckung wurde probiert ?

Ich denke an Windmühlen, Windspiele , Puppen  oder Glitzerkram.  Vieleicht ne Falkenatrappe.

Werde es es auf alle Fälle mal versuchen aber wenn jemand schon weiß das nichts bringt spare ich mir vieleicht etwas Zeit.

 

grüße

 

Tom,  nebenberuflicher Sphagnumsortierer.

Bearbeitet von Thomas R
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partisanengärtner

Eine Zeit lang hilft es. Wenn sie aber mal angefangen haben hält sie nichts dauerhaft ab. Raubvogel und Krähenatrappen, Schlangen, springende Mausefallen Alufolie die sich im Wind bewegt. Abdeckung mit Reisig. Keine Wirkung die länger als ein paar Tage gehalten hat.

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Lieber Thomas,

forget it - die Vögel durchschauen das in nullkommanix, so geschehen auch auf meinem Balkon. Ich muss sagen, für mich war das Vogelphänomen ja ein ganz neues, ich bin Ende des letzten Jahres in eine neue Wohnung gezogen und musste nun erstmals in meiner doch schon recht langen Karnivoren-Karriere die unliebsame Bekanntschaft mit einigen Amsel-Männchen machen. Nachdem ich sie in meiner naiven Unerfahrenheit zu Beginn ohne größere Verluste gewähren ließ, zahlten sie mir das vor kurzem erbarmungslos heim. Drosera rotundifolia ist ebenso aus meinen Balkonkästen verschwunden wie der Großteil von D. filiformis und D x beleziana, ebenso sämtliches Sphagnum-Moos. Die Biester haben es letztendlich geschafft, mir den gesamten Balkon mit einer wilden Mischung aus Torf, Spagnum Moos, Drosera-Pflänzchen und Vogelkot zu verunstalten. Sie schafften es sogar, die Wurzeln einer Sarracenia minor freizulegen!!! Nun musste ich (für mich wirklich ungewohnt) alles in Vogelnetzte und Kaninchendraht verpacken. Vergangene Woche, als wir eine Frostnacht hatten, habe ich ein paar Exoten in die Wohnung geholt und dabei das Netz einen kleinen Spalt für ca. 1 Stunde offen gelassen - shame on me, das wurde natürlich sofort entdeckt und ausgenützt.

 

Damit ich nicht nur mein Leid beklage, sondern auch etwas hilfreiches beitrage: Tatsächlich gab es auch rund um meine alte Wohnung und gibt es sowieso rund um meine Moorbeete bei meinen Eltern  zahlreiche Amselpärchen und andere Singvögel, aber die sind spannenderweise an meinen Töpfen und Moorbeeten nicht die Bohne interessiert. Insgeheim bin ich ja irgendwie auch beeindruckt von der Spitzfindigkeit und Schläue der kleinen Vögel, zumal glücklicherweise keine riesengroßen Schäden entstanden sind und ich die in Balkonien ausgerotteten Pflanzen in meinen Moorbeeten und Gewächshäusern zig bis hundertfach kultiviere. Abhilfe schafft wie gesagt ausschließlich eine Lösung mittels Netze/Gitter, woran ich mich auch optisch erst gewöhnen musste. Schaschlik-Spieße, Gummischlangen, Zahnstocher oder Plastikkatzen könnt ihr vergessen, das könnt ihr mir glauben - das hilft höchstens kurzfristig.

 

Schönen Abend miteinander und noch ein fröhliches Vögelverjagen - aber immer daran denken, dass deren Verhalten eigentlich absolut natürlich ist...

romero

Bearbeitet von romero
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Vielen Dank Euch , für die schnellen Infos.

 

Dieses Verhalten ist natürlich, sehe ich auch so. Deshalb versuche ich ja auch einen Weg zu finden die Moorbeetkiller auszutricksen ohne Schaden anzurichten.

Wenn mir was funktionierendes gelingt gebe ich Bescheid

 

Das Hauptproblem ist einfach  die versaute vergitterte Ansicht finde ich.

 

 

 

vieleicht muss ich doch einfach den Kater dort anbinden...

 

grüße

 

Tom

 

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Wahrscheinlich der Grund für die Entwicklung seines Patchworkmoorbeetes. :biggrin:  Rums! - und da waren es zwei Beete. Rums, rums und schon viere, ... :wtf::biggrin:

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partisanengärtner

Wenn die schwarzen Panikdrosseln über so ein Beet herfallen sieht es manchmal aus als hätten sie ein paar Handgranaten reingeschmissen. Man findet Moos und entwurzelte Carnivoren meterweit weg.

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  • 3 Wochen später...

Update:

 

Bei meinen Versuchen die gefiederten Vandalen zu vertreiben ist ein Teilerfolg zu verzeichnen . Folgender Eigenbau hat sich zwei Wochen lang als hilfreich erwiesen :

 

Die Windmühle ist versetzt vom Schwerpunkt der schwingenden Konstrucktion angebracht und bringt bei leichtem Wind das Ganze in Bewegung so das die die Klangstäbe anschlagen.

Heute Früh dann der erste Rückschlag , wieder zerwühles Beet, abgerissene Dionaea- Fallen und - Bütentriebe  ,verstreute Drosera ,zerpflücktes Spagnunm und frei gebuddlte Sarracenien Wurzeln. Als Ob die Mistviecher die für sie verlorenen Wochen nachholen wollten

Hätte heulen können.

 

Habe jetzt erst einmal Stäbe gestezt und hoffe das diese bis Dienstag das schlimmste verhüten.

Einen Ultraschall  Tiervertreiber, der nach Herstellerangaben  bei Vögeln funktioniert, hab ich gerade bestellt  als nächsten Versuch ohne Netz auszukommen

 

Sollte der auch nicht den gewünschten Erfolg bringen überlege ich ernsthaft mit Gift zu arbeiten..

 

Tom

 

 

 

 

 

 

 

IMG_5242.jpg

Bearbeitet von Thomas R
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Hallo wenn du Gift einsetzen willst,  müsstest du um Ruhe zu bekommen den kompletten Bestand der Vögel vernichten welche dir das Beet zerwühlen. Das kann man doch nicht ernsthaft wollen:-(. Da nehme ich doch lieber ein Netz.

Niels.

Bearbeitet von Niels
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Nein werd ich natürlich nicht Niels.

Aber die Abneigung gegen die Vögel wird größer .

ca. 100cm neben dem Moor steht ein Eimer in dem ich Spaghnum ziehe. Den lassen die  $%&- Viecher in Ruhe... da können Sie wohl keine Carnivoren zerstören.

 

 

 

 

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partisanengärtner

Früher hat man die Vögel mit Netzschlagfallen gefangen. So ein paar Stunden unter einem Netz eingeklemmt hat eine traumatisierende Wirkung.

 

Ich nehme gerade feinen Hasendraht grün ummantelt für meine getopften Exemplare. Das ist schön unauffällig und funktioniert gut.

 

Früher haben sie meine Cephaloten und vor allem die Zwergdorsera drin auch ein wenig zerhackt. Gerade in meinen  Keramikinseln. Das waren aber Meisen und eine Grasmücke.

 

Die Abdeckung muß aber wirklich dicht sein, als ich noch einheimische Laubfrösche vermehrte, hat eine Amsel  in einem Netztunnel die Kaulquappen auf Reiherart gespeert. Die Lücke war nur wenige Zentimeter breit.

Bearbeitet von partisanengärtner
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