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Alternative Substrate und Zuschlagstoffe zu Torf


Ralf Mößle

Empfohlene Beiträge

Hallo,

angeregt durch die sehr interessanten Ausführungen in einem anderen Beitrag will ich hiermit den Versuch starten, die erfolgreichen Erfahrungen von uns in einem Thema gebündelt zusammen zu fassen. 

 

Ich selbst verwende aktuell bei meinen Nepenthes und Heliamphora eine Mischung aus 50% Neuseelandspaghnum und je 25% Torf und Perlite. Gemischt wird das Ganze nach Gefühl. Klappt bislang wunderbar, wobei ich zukünftig den Torfanteil verringern und trockenes Spaghnum aus eigener Produktion verwenden möchte. 

 

Meine epiphytischen Utricularia habe ich inzwischen in lebendes Spaghnum gepflanzt, und teilweise aufgebunden. Klappt ebenfalls bei nahezu allen meinen Arten wie longifolia, alpina, humboldtii und Nüdlinger flair bislang prima. 

 

Meine Genlisea pflanze ich inzwischen in ein sehr sandhaltiges Substrat, ca. 75%. Der Rest ist Torf. Auch hier klappt es seitdem deutlich besser.  Diese Mischung will ich zukünftig auch bei einigen terrestrischen Utricularia versuchen, da die ohnehin sehr hoch im Anstau stehen. 

 

Bei meinen Sarracenien habe ich letztes Jahr den Versuch gestartet, diese in eine Mischung 50:50 Torf und Lavastrat direkt ins Teichufer zu pflanzen. Abwarten, wie die sich dieses Frühjahr zeigen. Problematisch sehe ich hier eher den hohen Nährstoffgehalt des Wassers.

 

Es wäre schön, wenn ihr hier eure mehr oder weniger erfolgreichen Versuche ebenfalls hier rein schreiben würdet. Dann hätte man das geballte Wissen gebündelt, und müsste sich nicht durch -zig Themen arbeiten, wo dann auch eine Menge untergeht.

 

Viele Grüße Ralf 

 

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Moin Ralf

Ich kann jedem, den das Thema interessiert mal das CPUK Forum empfehlen. Es gibt da auch einen schönen Beitrag zu dem Thema.

-Ich muss mich berichtigen, die haben ne komplette Forumkategorie dafür-

http://www.cpukforum.com/forum/index.php?/forum/79-sustainable-and-peat-free-cultivation/

Ich halte mitlerweile eine meiner Sarri Hybriden die zweite Saison in purem Perlite mit hohem Anstau und die Pflanze lebt und macht keine Anstalten einzugehen ;)

 

LG Niklas

Bearbeitet von iGude
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Hallo Ralf,

 

das scheint mir auch ein dickes Brett zu sein, dass Du hier zum Bohren anbietest.

Es könnte sein, dass schon bei der Frage, 'Welchen Torf nehme ich als Grundlage für Substratmischungen am besten und wo bekomme ich den her', die Diskussion unübersichtlich wird, noch bevor man bei den Zuschlagstoffen ist, die fließend in Düngemittel übergehen. Und dann kommen die torffreien Alternativen! und nicht zuletzt die Diskussion, welche Art in welchem Substrat und welcher Mischung am besten wächst. Und unter welchen Kulturbedingungen. Oje... 

 

Ich fände es aber nicht schlecht, wenn Du den Deinen ersten Eintrag immer neu editierst und eine möglichst knappe Übersicht erstellst. Du könntest auch Vor- und Nachteile verschiedener Substrate/Zusatzstoffe/Ersatzstoffe aufzählen. Am besten mit Verweisen auf die Quellen. Dann hätte Dein Thread sicher das Potential für einen lesenswerten Artikel - ist aber ganz viel Arbeit (die sich übrigens manche Buchautoren schon gemacht haben).   

 

z.B.


Torfe sind unzersetzte Pflanzenteile, die sich über viele Jahre anhäufen. Torfe gibt es viele.

Hier gibt es eine ganz gute Übersicht: www.mire-substrates.com


Sphagnumtorf

Den Torf, den hier die meisten meinen ist Sphagnumtorf, wenn er wenig zersetzt ist spricht man auch von Weißtorf. Sphagnummoos ist quasi ein Ionenaustauschern, der aus Salzen Säuren machen kann. Sphagnumtorf hat diese Fähigkeit geerbt. Man kann also eine Menge Zeug untermischen oder

draufgiessen, ohne dafür mit schlechtem Wachstum bestraft zu werden. Deshalb ist er auch Grundlage für die meisten Karnivorensubstrate. Für manche Gattungen/Arten wie zB. mexikanische Pinguicula ist Torf nicht gut geeignet
+ gute wasserspeichernde Eigenschaften, niedriger pH, viele Huminsäuren, mittelstabile Konsistenz
+ meist sehr billig
- Torf, der bei den Erden in Gärtnereien/im Baumarkt steht, ist oft zu stark zersetzt, aufgekalkt, aufgedüngt oder/und verunreinigt
- für die Gewinnung von Torf wird noch immer der Lebensraum vieler Karnivoren, lebende Moore, zerstört

 

Torfmoos = Sphagnum
+ lebendes Sphagnum ist schön anzusehen und verdrängt Algen, Schimmel, andere Moose

- erstickt aber auch kleine oder langsamwüchsige Karnivoren
+ abgestorbenes Sphagnum ist unzersetzter Torf und fault selten
+ höchste wasserspeicherkapazität bei luftiger Konsistenz, hält den pH niedrig, setzt Huminsäuren frei und bindet Salze/Basen
- teuer, kein Standartsortiment
- für die Gewinnung wird die Oberfläche lebender Moore schwer geschädigt oder zerstört
- es gibt Pilze, die Sphagnum schnell zersetzen können und die positiven Eigenschaften in kurzer Zeit ruinieren können
- wer viel mit trockenem Sphagnum hantiert, kann unter Umständen an Sporotrichose erkranken

 

So und dann noch so oder ähnlich für Sand, Kalk, Perlite, Vermiculite, Lavalit, Bims, Blähton/Seramis, Bentonit, Kiefernnadeln, Nadelkompost, Buchenlaub,

usw....usf....etc....

 

Viele Grüße

 

Eric

 

P.S. Der CPUK link ist lohnenwert. Vielleicht mag einer die wichtigsten Erkenntnisse hier wohlgeordnet zusammenfassen?

Da gibt es vieles zu entdecken. z.B. die Hydrokultur einer Venusfliegenfalle auf Steinwollklötzchen.

Wenn das mal kein alternatives Substrat ist!

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