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Kugelspringer und Nepenthessämlinge


iGude

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Hi Leute,

 

ich hab vor einigen Tagen ein Paar Nepenthes Sämlinge pikiert. Die Kleinen waren etwa eine oder zwei Wochen gekeimt und grade damit beschäftigt, das erste kleine Blatt mit Kanne (nach den Keimblättern) zu treiben. Umgesetzt habe ich sie, da doch hier und da ziemlich viele Algen wuchsen bzw Moose begannen, das Substrat zu versiegeln/verdichten.

Beim Umsetzen ist mir dann aufgefallen, dass kein einziger der Sämlinge Wurzeln ausgebildet hatte. Alle hatten einen kleinen dunklen Stumpf unten am Stamm aber keine Wurzeln.

Abgerissen können die Wurzeln nicht sein, da ich das Substrat mit Wasser abgespült habe.

Meine Frage ist jetzt: Ist das normal bei so jungen Sämlingen? Liegt es evtl an zu feuchter Kultur oder so?

Dabei ist mir auch aufgefallen, dass sich in meinen Saatschalen wirklich haufenweise kleine Kugelspringer tummeln. Und dahingehend wollte ich mal fragen, ob die niedlichen Kleinen ab einer gewissen Anzahl nicht doch problematisch für meine Sämlinge werden können.

Anbei mal ein Bild. Meine Kugelspringer sind ganz schwarz und haben zwei weiße Punkte auf den Flanken. Unten im Bild sieht man einen der Samen als Größenvergleich. Allein auf dem Bild hab ich um die 10 Kugelspringer gezählt.

 

Vielen Dank und liebe Grüße Niklas

20170225_171610klein.jpg

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partisanengärtner

Ich tippe auch auf zu nass. Deine Kugelspringerart habe ich auch bei einigen Aussaaten. Ich beobachte die mit meinem Binokular. Sie fressen gerne von dem Algen und Bakterienschleim, auch Pilzrasen werden von ihnen beweidet. Das deutet darauf hin das es bei Dir (und mir) einfach zu schön für diese Bewerber um Lebensraum ist.

Mittlerweile sind die bei mir seltener geworden. Finde ich eigentlich schade.

 

Solltest Du aber diese Aussaaten offen haben würde ich mal auf Larven der Trauermücken testen. Die haben sich bei mir sogar in eine der Diaboxen eingeschlichen und die Sämlinge von unten her befressen. Das ist mir eben nur unter dem Bino aufgefallen.

 

Adulte habe ich da noch gar nicht gefunden. Allerdings fliegen die bei mir draußen rum weil ich die vermutlich wieder mal mit Substrat in die Wohnung eingeschleppt habe. Irgendeins dieser Mistviecher hat da ganz schnell ein paar Eier reingelegt als ich die Behälter wohl unter dem Bino betrachtete.

 

Ich habe in dem Behälter Bi58 versprüht. Die armen Kugelspringer sind da hin, hoffentlich die durchsichtigen Maden der Trauermücken auch. Ich habe da Samen der Himalaya Mandragora zusätzlich rein. Die Trauermücken scheinen die besonders zu lieben.

 

Gerade da waren die Larven dann ganz offen zu sehen. Sonst waren diese Schädlinge nur unterirdisch zugange und ich habe mich noch gewundert weil die Dionaea Pflänzchen nur da so gakelig wurden und einige einfach zerfallen sind.

 

Das habe ich auf das vor kurzem erfolgte Pikieren zurückgeführt.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Trauermücken halte ich selbst eigentlich für recht unwahrscheinlich... Zum einen hätte ich die Larven gesehn, hab mir das Substrat genau angeguckt.

Und zum anderen hatte ich bei ner anderen Charge Sämlinge einen extremen Befall, bei dem die Larven ziemlich zahlreich auch an der Oberfläche unterwegs waren. Diese Sämlinge hatten ca 2-3 Blätter mit Kannen und kein Problem mit den Wurzeln.

Aber gut, die Kugelspringer sind schonmal definitiv nicht schädlich. Vielleicht fangen die ja wirklich erst nach ner Weile an, Wurzeln zu treiben...

Auch Tage nach dem Umsetzen sehen die Kleinen noch gut aus. Nur vereinzelt sind welche eingegangen.

 

LG Niklas

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"1-2 Wochen nach dem Keimen" :D

ich würde da einige Monate warten bis ich pikier, zumal das echt mühsam ist...

 

Ich wollte damit sagen: warte einfach mal ab dann bilden sich auch Wurzeln

Bearbeitet von Stefan Tiamat
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Bin kein Nepenthes- Spezialist, schätze aber auch, dass es evtl. zu nass war. Mit dem Pikieren kannst Dir sicher noch mehr Zeit lassen...

Kugelspringer und andere Springschwänze sind meines Wissens alle harmlos.

Gegen Trauermücken gibt's in Deutschland ein Präparat aus einer speziellen Linie von Bacillus thuringensis mit dem man sie sehr gut biologisch bekämpfen kann.

Will hier keine Werbung machen, heißt aber glaub ich "Neudomück" von Neudorf. In Österreich ist es allerdings (warum nur?) nicht zugelassen!

 

glg, Peter

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  • 6 Jahre später...

Ich beobachte die Kugelspringerpopulation bei meinen 3 Dionaea-Sämlingen mittlerweile mit größter Skepsis, was die Unbedenklichkeit betrifft. Sie müssen sich definitiv an den jungen Wurzeln vergreifen, Trauermücken habe ich keine, das steht fest. da meine Sämlinge einfach nicht so recht gedeihen wollten wie sie sollten, bin ich der Sache auf den Grund gegangen und kam zu dem Ergebnis, dass die Kugelspringer die Übeltäter sind.


Um deren Anzahl zu dezimieren/eliminieren hatte vor einigen Wochen den Topf mit den Sämlingen vorsichtig gewässert und war entsetzt über die Unmenge Krabbler in allen Größen, die sich zeigten. Soweit mir das möglich war, habe ich erst mal alles, was technisch möglich war, vorsichtig abgeschöpft und ein paar Tage später mit Careo vorsichtig gegossen. 
 

Bereits ein paar Tage nach dem Abschöpfen der Krabbler während des Tauchbads haben  die Sämlinge erkennbar "aufgeatmet". Ein Sämling hat es aber leider trotzdem nicht geschafft.
Nach dem Gießen mit Careo dachte ich zuerst erleichtert, dass jetzt Ruhe ist mit den Kugelspringern, aber das war ein Irrtum, wie sich einige Wochen später herausstellte. Daher habe ich vor einer guten Woche zusätzlich Hypoaspis miles ausgebracht. Bisher erkenne ich überhaupt keine Veränderung der Bestandsgröße. Ich frage mich seit heute auch, wo die Raubmilben geblieben sind, ich sehe nämlich keine.

 

Jetzt reicht es mir endgültig. Seit zwei Tagen konnte ich live Kugenspringer-Weibchen bei der Eiablage auf den Sämlingen  beobachten, was mir zuvor nie aufgefallen war. Ist das eigentlich normal? Ich dachte immer, die Eier werden im Boden abgelegt.

 

ich bin jetzt etwas ratlos. Wieso zeigen meine Schädlingsbekämpfungsmittel keinerlei Wirkung? Das kann doch eigentlich überhaupt nicht sein. Da das Leben meiner Dionaea-Sämlinge bei mir absoluten Vorrang hat, möchte ich jetzt alle Kugelspringer im Topf eliminieren, weiß aber nicht, wie ich das zuverlässig bewerkstelligen kann.

 

Hat jemand schon selbst eine zuverlässige Methode angewandt?

Bearbeitet von Kalu51
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partisanengärtner

Hast Du auch mal einb Foto Deiner Kugelspringer? Es gibt ja viele Arten und es wäre schon interessant welche da als Schädlinge auftreten.

Mich würde auch interessieren womit Du ein Weibchen bei der Eiablage beobachtet hast. Mit blossem Auge sollte das nicht möglich sein.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Mit einer Lupe lassen sich die Kugelspringer wunderbar beobachten, so klein sind die Weibchen ja nicht.
Ein Weibchen unmittelbar vor der Eiablage sitzt völlig regungslos an der Stelle, wo das Eipaket(?) platziert werden soll. Dieses Verharren fällt auf, weil die flinken Krabbler sonst nie länger an einer Stelle verweilen. Nach einer Weile bemerkt man wie sich der Hinterleib an der hintersten Stelle leicht zuspitzt, begleitet von Kontraktionen des Hinterleibs. Nach kurzer Zeit schiebt sich langsam das weiße Eipaket (oder das, was ich dafür halte) aus dem Hinterleib. Das dauert geschätzt ca. 1 Minute. 
 

Die Tageszeit war an beiden Tagen ca. 18 Uhr. Morgen werde ich mich auf die Lauer legen und versuchen, Aufnahmen mit dem Handy zu machen. 

Bearbeitet von Kalu51
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Hier sind schon mal zwei Bilder der Krabbler, die sich heute am Vormittag überraschend gezeigt haben. Auch eine Raubmilbe war kurz zu sehen. Dem Dionaea-Sämling im Bild kann man die Spuren der Schäden vor mehreren Wochen noch deutlich ansehen. In den letzten beiden Wochen haben alle Sämlinge "Beute gemacht", das konnte ich im Gegenlicht deutlich erkennen.IMG_2286.thumb.png.dd3f54fc945f820dd9e9fbd259cfa11e.pngIMG_2287.thumb.png.71c9449f75437f551ac2f2842af337be.png

Bearbeitet von Kalu51
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partisanengärtner

Ein Rätsel bleibt.

Die Kugelspringer gingen nicht ein durch die Behandlung. Aber die Pflanzen haben aufgeatmet.

Als Schädlinge sind sie bei anderen noch nicht (?) aufgetreten.

 

Den möglichen Schluß den ich daraus ziehen würde ist das die Kugelspringer vielleicht nicht die Verursacher sind.

Der eigentliche Schädling scheint auf Careo reagiert zu haben.

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Ich hatte zumindest auch noch nie Probleme mit Kugelspringern.

 

Bei meinen Nepentessämlingen, die ich etwas empfindlicher einschätzen würde, hatte und habe ich auch tausende rumlaufen.

Auch bei meinen Dionaea laufen sehr viele von den kleinen Rackern rum.

 

Den Pflanzen geht es aber prächtig und es sind absolut keine Anzeichen von Schäden zu erkennen.

Bearbeitet von Tim G
  • Danke 1
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vor 17 Stunden schrieb partisanengärtner:

Ein Rätsel bleibt.

Die Kugelspringer gingen nicht ein durch die Behandlung. Aber die Pflanzen haben aufgeatmet.

Als Schädlinge sind sie bei anderen noch nicht (?) aufgetreten.

Ich habe auch Kugelspringer in meinem Sphagnum-Anzuchtgefäß entdeckt, aber das sind sehr wenige und diese halte ich tatsächlich für unbedenklich. Aber auch einzelne Raubmilben haben sich hin und wieder gezeigt, ich habe keine Ahnung, wie sie dort hingelangt sind. Zu bedenken gebe ich, dass der Topf mit den Dionaea-Sämlingen sehr klein ist (9 cm), warum sich die Kugelspringer darin so stark vermehrt haben, kann ich nicht sagen. Vielleicht war das Nahrungsangebot zu knapp geworden. 

vor 17 Stunden schrieb partisanengärtner:

 

Den möglichen Schluß den ich daraus ziehen würde ist das die Kugelspringer vielleicht nicht die Verursacher sind.

Der eigentliche Schädling scheint auf Careo reagiert zu haben.

Ich hoffe so sehr, dass du recht hast, die kleinen Krabbler gefallen mir nämlich sehr. Die abgeschöpften Populationsmitglieder vor der Careo-Behandlung habe ich zu den Pflanzen auf dem Balkon getan. Da können sie wandern, falls das Nahrungsangebot knapp werden sollte. Bei meinen Dionaeas geht das nicht, da ist alles hermetisch abgeschottet, um Trauermücken fernzuhalten.

Bearbeitet von Kalu51
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