Zum Inhalt springen

Wurzeltiefe von Karnivoren


Ronny H.

Empfohlene Beiträge

Hallo Ihr Lieben,

 

ich saß vor Kurzem mit einer Freundin, die sich sehr für Karnivoren interessiert, in einer Bar und sie stellte mir die Frage wie tief die unterschiedlichen Gattungen/ Arten denn wurzeln und welche Art von Wurzeln das denn seien. Ich konnte ihr ein paar Infos geben, aber die waren ihr nicht genug.

Deshalb wäre es schön wenn ihr in diesem Thread, Wissenswertes zu diesem Thema schreiben würdet.

Habt nen schönen Sonntag

 

LG Ronny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 Hallo Ronny,

also die meisten Karnivoren haben schon ordentlich welche. In der Regel können sie halt auch nur den Platz nutzen, der ihnen gegeben wird. 

Vor allem Sarracenia und Drosera. 

Anbei sieht man eine Einjährige S.leucophylla X Oreophila, die mir beim Umtopfen aufgefallen ist. 

Diverse Behauptungen aus dem Www, Karnivoren hätten allgemein kaum, oder nur Wurzeln um sich "fest zu halten" stimmen also meistens nicht. :)

 

Viele Grüße, 

Tim.

20170304_140518.jpg

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Stärke und Art der Wurzeln hängt von der Pflanze ab und in welchem Substrat sie steckt, bzw. wie die Umweltbedingungen sind. Das wäre so als wenn man nach dem "richtigen" Profil von Fahrzeugreifen fragen würde. :)

So nicht beantwortbar, außer man schreibt ein Buch (oder liest dieses, ich denke die Biologen haben da sicher Werke).

:)

Peter.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jürgen Wetzel

Die Ausbildung der Wurzel ist bei den verschiedenen Karnivoren sehr unterschiedlich. Sie ist abhänbgig von der Zugehörigkeit zu den Gattungen und innerhalb der Gattungen und ihren weiteren Untergliederungen.

Beispielweise sind bei einigen Drosera  lange Adventivwurzeln (capensis, aliciae) ausgebildet, die auch in einem 10 cm tiefen Topf den Boden erreichen können, andere Arten bilden Knollen aus, die bis zu 0,5 m tief liegen können, Zwergdrosera haben nur feine Faserwurzeln, die beim Umtopfen meist abreißen, einige winterwachsende Drosera bilden eine Speicherwurzel aus, mit der sie unwirtliche Jahreszeiten überdauern, Auch Wurzelstöcke (Sarracenia) kommen vor. Besonder Bildungen der Wurzeln findet man bei den Utricularia in Form der Saugfallen und den Genlisea,

hier sind sie zu Reusenfallen umgebildet.

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Minuten schrieb Jürgen Wetzel:

Auch Wurzelstöcke (Sarracenia) kommen vor. Besonder Bildungen der Wurzeln findet man bei den Utricularia in Form der Saugfallen und den Genlisea,

hier sind sie zu Reusenfallen umgebildet.

 

Hallo,

das ist falsch. Sarracenia bildet ein Rhizom, das ist ein niederliegender Spross und keine Wurzel. Und Utricularia und Genlisea besitzen gar keine Wurzeln. Die Fallen sind umgebildete Blätter.

Und Knollen sind auch keine Bildung der Wurzel.

 

Grüße

Ronny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

partisanengärtner

Ich stimme Dir ja gerne zu Ronny, aber Sarracenien haben zwar ein kriechendes Rhizom aber davon gehen teilweise sehr dichte Wurzelgeflechte ab. Laut Definition wird das auch dieses unterirdische Rhizom als Wurzelstock bezeichnet. https://de.wikipedia.org/wiki/Wurzelstock

Im Gegensatz zur Wurzel, auch bei Bäumen ist bei Wurzelstock zumindest in Teilen die untere Sprossachse gemeint.

Bearbeitet von partisanengärtner
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

ich habe nicht geschrieben, dass Sarracenien keine Wurzeln haben. Sondern nur, dass das Rhizom keine Bildung der Wurzel ist, auch wenn es Wurzelstock heißt. Und hier geht es doch um Wurzeln oder nicht?

 

Grüße 

Ronny 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

partisanengärtner

Jürgen hat Wurzelstock geschrieben, und Du hast geschrieben das ist falsch.

Das Sarracenien richtig lange Wurzeln haben können und auch dichte Bärte ist ja bekannt das diese Rhizomstruktur auch Wurzelstock genannt werden kann war mir auch neu. Die anderen Tatsachen nicht..  Manchmal ist bei getopften Sarras kaum noch Substrat drin.

Bearbeitet von partisanengärtner
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hey hey,

 

vielen Dank für Eure Antworten. Bei Sarracenia wusste ich beispielsweise dass sie um die 20-25cm tief wurzeln nur wusste ich nicht wie es sich bei anderen Gattungen verhält. Beispielsweise wäre hier Drosophyllum zu nennen, die ja eine sehr hohe Wurzeltiefe erreicht. Auch Drosera regia würde mich- neben Dioanea, Nepenthes und Darlingtonia- in diesem Punkt interessieren.

 

Vielen Dank nochmal

Ronny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ronny, präzise fragen, präzise Antworten. :):):)

 

Also:

Drosera regia, binata, Drosophyllum in Rosentöpfe pflanzen, ca. 15 cm bis 20 cm hoch. Du wirst Dich wundern was Du dann für Pflanzen bekommst!

Bei D. regia darf es noch höher sein.

Drosophyllum und D. regia hassen das Umsetzen und gehen möglicherweise dabei ein. Daher immer in die Originaltöpfe pflanzen.

 

:blush:

 

Peter.

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Ronny H.:

um die 20-25cm tief

 

 

Hallo,

woher hast du diese Zahl? Und unter welchen Bedingungen?

 

Grüße

Ronny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

leider hat sich Christian zu diesem Thema bisher nicht geäußert.

Ich habe extra ein paar Tage gewartet, damit er etwas dazu schreiben kann.

 

Ich erinnere mich: Vor wenigen Jahren nämlich wagte Christian Dietz ein Experiment zu diesem Thema:

Er pflanze eine Drosera cuneifolia in einen Topf mit einer Tiefe von sicherlich 50 - 70 cm (genau genommen war das

kein Topf, sondern ein Rohrstück), den er in Anstau stellte.

Es dauerte 2 - 3 Jahre, dann wuchs die Pfahlwurzel der Drosera unten aus dem Rohr heraus.

Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an dieses Rohrstück erinnern, schliesslich konnte das jeder im Gewächshaus sehen,

der zu den Hessen-Treffen nach Linden kam.

 

Viele Grüße

Claus-Jürgen

 

Bearbeitet von CJ-Lenz
  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Genau von oben genannten Experiment habe ich gehört, und es einfach mal probiert. Es scheint zu wirken.

Ist auch klar warum einige Pflanzen sehr lange Wurzeln entwickeln. Wenn man z.B. Drosera binata mal am Naturstandort gesehen hat, so findet man diese tw. auf sehr sandigen Böden, wo im Sommer das Wasser sehr weit zurück geht. Daher muss die Wurzel tief sein um auch dann an Wasser zu kommen.

Warum das Ausbilden einer langen Wurzel dann einen Einfluss auf den Habitus der Pflanze hat verstehe ich zwar nicht, bin dazu zu wenig Biologe, aber scheinbar hilft es hohe Töpfe zu verwenden. Vielleicht kann man durch ein mehr an Substrat dieses stabiler halten???

Die Methode nimmt nicht mehr Platz weg, daher habe ich mich dazu entschieden im Zweifelsfall hohe Töpfe zu verwenden.

 

Bei mir stehen in hohen Töpfen:

Darlingtonia (hier baue ich auf den Wurzelkühleffekt durch mehr Oberfläche, die Töpfe sind aus Ton)

Drosophyllum

Knollendrosera

Drosera binata

 

Beste Grüße,

 

Peter.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am ‎08‎.‎03‎.‎2017 um 19:19 schrieb Ronny K.:

 

Hallo,

woher hast du diese Zahl? Und unter welchen Bedingungen?

 

 

Hallo Ronny,

 

die Angaben habe ich bei Thomas Carow angefragt, wobei die Bedingungen nicht angesprochen wurden.

Am ‎08‎.‎03‎.‎2017 um 19:38 schrieb PeterZeller:

Hallo, ich mache es so und habe gute Erfahrungen damit.

Hast Du andere Erfahrungen?

Hallo Peter,

 

danke für die Infos. Drosera regia war reine Neugier, da ich sie nicht halte und es im Moment nicht vorhabe. Darlingtonia steht bei mir auch in einem sehr hohen Tontopf und es funktioniert bestens.

 

Vielen Dank nochmal für eure Erfahrungen

Lasst es euch gut gehen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ronny,

das ist eine schwierige Frage die du da stellst, da Wurzeln ja nunmal im Boden wachsen und sie nur schwer da rauszuholen sind, ohne sie zu verletzen. Daher kann man nicht so einfach eine allgemeingültige Antwort geben.

Die Wurzeln hören niemals auf zu wachsen und die Geschwindigkeit bzw. Richtung (Wurzeln wachsen nicht nur nach unten) ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie z.B. höhere Konzentrationen von bestimmten Nährstoffen in einem Bereich des Bodens, der Wasserverfügbarkeit und Artengemeinschaft.

 

Wenn es dir nur um die Topfgröße geht, kann man sagen, je größer desto besser. Die Pflanze kann dann mit ihren Wurzeln selbständig in die Bereiche hineinwachsen, die ihr am besten zusagen. Wenn die Bereiche nicht mehr optimal sind, stribt die Wurzel dann auch wieder dort ab.

 

Grüße

Ronny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na ihr,

 

ich habe mir fast schon gedacht, dass das ein Thema ist, dass nicht einfach mit Zahlen zu belegen ist. Aber ihr habt mir schon ein bisschen weiter geholfen. Danke dafür.

 

@ Ronny K.: Es ging mir nicht vordergründig um die Topfgröße sondern tatsächlich um die ungefähre Wurzelgröße. Aber wie du ja schon geschrieben hast, ist das aufgrund des versatilen Wurzelwachstums nur schwer zu bestimmen :).

 

Schönes Wochenende euch allen

Ronny

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Matthias Winkler

Hallo!

 

Beim Umräumen eben ist mir was aufgefallen und da musste ich an den Thread und an den Beitrag von Claus-Jürgen denken.

 

Hier mal ein Bild einem 20 cm Topf von D. cuneifolia. Die Pflanzen habe ich aus Blattstecklingen gezogen und im vergangenen

September (!) eingepflanzt.

 

tn_20170311_123338.thumb.jpg.b9a38678a838694c59c62428efd752a3.jpg

 

Beim Zeitpunkt des Einpflanzens waren die Wurzeln ca. 10 cm lang.

Wie man sieht, bei einigen Arten geht das recht schnell.

 

Gruß

Matthias

Bearbeitet von Matthias Winkler
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moin Moin,

 

nun stellt sich mir die Frage wie weit das Wurzelwachstum bei D. cuneifolia noch geht. 10cm in einem halben Jahr sind schon sehr rasant.

Da ich mich (noch) nicht mit dieser Art befasst habe, stelle ich jetzt einfach die Frage wie alt die Pflanze denn überhaupt wird (auf den von mir frequentierten Seiten wird nur von "mehrjährig" gesprochen). Lässt das Wachstum der Wurzeln irgendwann nach?

Verzeiht meine ewige Fragerei, es interessiert mich nur wahnsinnigst.

 

Einen schönen Sonntag euch allen

LG Ronny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

die Wurzel kann nicht aufhören zu wachsen, da nur an der Wurzelspitze Wasser und Nährstoffe aufgenommen werden können. Es kann aber gut sein, dass die Geschwindigkeit, mit der sie in die tiefe wachsen, zugunsten der Seitenwurzeln nach lässt. Kommt halt darauf an, wo es was zu holen gibt.

 

Grüße

Ronny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Matthias Winkler

Hallo,

 

Also wie lange das so weiter geht kann ich nicht sagen. Wenn die Wurzeln anfangen aus dem Topf zu wachsen schneide ich sie einfach ab und mache Stecklinge. Das hast der mutterpflanze bisher noch nie geschadet. Von der pflanze kann man außerdem nie genug haben :biggrin:.

 

Gruß

Matthias

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Nabend,

 

herrlich was hier mal wieder für Halbwissen verbreitet wird - und das von Leuten, die es laut angegebenem Bildungsstand eigentlich besser wissen müßten!

 

Haben wohl noch nie selber eine Drosera, Dionaea oder Pinguicula selber umgetopft. Oder zumindest das "Wurzelwerk" dabei keines Blickes gewürdigt.

Und die Wurzelhaare sind wahrscheinlich nur für Streicheleinheiten als Dank für die heimelige "Umarmung" des Bodens da :man_in_love:

Aber lieber haltlose Behauptungen aufstellen als mal vernünftig zu recherchieren, wenn man etwas nicht genau weiß oder sich nicht sicher ist... :bb:

 

Zum Glück gibt es da ja noch die älterer Generation, denen Recherche (selbst im Internet) zur Stillung des Wissensdrangs nicht fremd ist - und das obwohl fachfremd. Erstaunlich, was man da manchmal zu lesen bekommt und noch von lernen kann!

 

kopfschüttelnde Grüße

Henry

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Super Henry,

andere kritisieren und Halbwissen vorwerfen, aber selber nichts zum Thema beitragen. Hast Du deshalb nur 16 Likes bei 128 Beiträgen?

Begründe doch mal Deine Kritik. Bist Du Biologe?

Thomas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Das unausgegorene und nicht recherchierte Beiträge veröffentlicht werden ist im Forum ja häufiger zu beobachten.

Hier sind halt viele Laien unterwegs die sich ihr Wissen erst erarbeiten müssen ( sollten) .

 Der Hinweis von Fachleuten wie Henry  das eine nicht objektive Betrachtung des (jedes)  Themas zu falschen Schlüssen führt ist aber eher dankend anzunehmen als anzufeinden.

 Niemand schreibt hier mit der Absicht  LIKES zu bekommen oder  everyboddies Darling zu sein.

 

Bearbeitet von Thomas R
  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Marty Manhattan

Richtig Thomas R! Ich verfolge diesen Beitrag, finde ihn sehr lesenswert und interessant, dann kommen da Posts die mich persönlich stören. Wir sind hier doch nicht wie bei Facebook um “likes“ zu geiern sondern um was zu lernen und  um uns auszutauschen. Wenn es ein Duell geben soll dann bei den Auktionen und den Wettbewerben.

 

So ich will was lernen....

Kann mir jemand was zur Wurzeltiefe von S. flava und purpurea erzählen vielleicht auch sonst ein paar Tipps bezüglich der Wurzel?

 

Lg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.