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Dreiste Wespen fressen sich frei


Julius B.

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Verehrtes Forum!

 

Vor wenigen Wochen ist mir an einem Schlauch meiner Sarracenia flava ein größeres Loch aufgefallen, bei dem sich ein Insekt eindeutig aus dem Schlauchinneren befreien konnte. 

 

IMG_9059.thumb.JPG.b4cfc88ce8b3b6402962414961aed309.JPG

 

Nun habe ich eben an einem weiteren Schlauch eine Wespe auf frischer Tat ertappen können.

Es landen recht viele Wespen in meinen Pflanzen, sind jedoch recht zäh und widerstrebend in ihrer Rolle als Opfer. Aber dass sich die Insekten so dreist aus ihrer Falle befreien, hätte ich nicht gedacht. 

Ihr habt das bestimmt schon mal bei euren Pflanzen beobachten können. Ein bisschen beeindruckend ist das ja zugegebenermaßen schon... :D 

 

IMG_9061.thumb.JPG.b4af2a5751652d0bcdf43592a0ceab36.JPG

 

Dennoch natürlich die große Frage als aufstrebsamer Karnivoren-Hobbygärtner:

Kann man - um Himmels Willen - etwas dagegen tun? Wenn ja was? 

Die Pflanzen scheinen (noch) keinen allzu großen Schaden daran zu nehmen, sind in Stabilität und Wuchs wohl nicht beeinträchtigt. Zudem wird das ganze in der Natur oft genug vorkommen. Ich bin auch nicht sehr penibel was solche kleine Makel an meinen Pflanzen angeht. Dennoch würde ich gerne eure Meinung dazu hören. Schließlich möchte ich ja am Ende auch intakte Schläuche statt Schweizer Käse.. :P

 

Es grüßt 

der Schwabe

 

***

Ps: Außerdem wünsche ich euch allen frohe Feiertage!!!

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Hallo,

 

das passiert in manchen Jahren auch bei meinen Sarris verstärkt.

Schadet ihnen jedoch keinesfalls.

Ich habe noch kein probates Mittel gefunden, aber auch nicht gesucht, da wie gesagt der Pflanze nichts passiert.

 

Das Einzige was mir einfällt, ist Watte in die Schläuche zu stopfen. Dann können die Wespen oben wieder raus.

Das macht man auch, um keine durch Verdauung beeinträchtigte Schläuche zu erhalten.

 

Peter.

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partisanengärtner

Ich kenn noch eine intelligentere Lösung. Stell in die Schläuche einen Grashalm. dann sind sie erstens stabilisiert, die größere Beute kommt raus und die Schläuche können mit den wenigen zu betäubten Insekten die es nicht schaffen auch gut klar.

Wattepropfen können sich mit Luftfeuchtigkeit vollsaugen und dadurch die Schläuche leichter abknicken.

Bei Deinen Wespen handelt es sich um diese Zeit ausschließlich um junge Königinnen, die kämpfen also quasi um ihr ganzes zukünftiges Volk und sind besonders taff.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Nimmst du panzertap und klebst das rum um denn Schlauch :biggrin: Ne Spaß  bei Seite seh ich zum ersten mal hatte das Problem noch nicht und bei meinen landen etliche Bienen drinnen die sich vom Nachbarn verrirrt haben. Der hat eine große Bienen Box  der ist Hobby mäßig Imkar 

 

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partisanengärtner

Ich bin selber Imker und die Bienen kommen zum Moor um dort zu trinken. Aber in den Schläuchen habe ich noch nie welche gefunden.

Allerdings bienenähnliche Schwebfliegen wie die Mistbiene.https://de.wikipedia.org/wiki/Mistbiene

 

Bienen und Wespen haben große Fühler Schwebfliegen nur so kurze Stummel wie die Schmeißfliegen auch.

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Da muss ich voll beipflichten.

 

Bienen habe ich selten drinnen. Das sind eher Unfälle.

Bei den leucos sind es meist Fliegen

Bei den flavas Wespen

Bei allen anderen und auch den leucos und flavas finden sich Schwebfliegen.

 

Mein Nachbar hat ca. 10 Bienenstöcke. Da kommen Myriaden von Bienen um vom Sphagnum Wasser zu holen.

 

Peter

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Hallo,

auch von mir eine Beruhigung. Gelegentlich gelingt das einzelnen Wespen, manchmal tatsächlich nur zum Teil und sie bleiben beim Ausbruch im Loch stecken. Vielleicht weil das Pflanzengift schneller war? Den Sarras schadet das nicht. Selbst ein abgeknickter Schlauch betreibt noch Photosynthese so lange der Knick nicht braun wird. Im Hoch- oder Spätsommer habe ich solche Schäden noch nicht bemerkt. Da sind vielleicht so viele tote Insekten im Schlauch, dass die Verdauungsbrühe so intensiv wird, dass auch Aas diebische Wespen binnen kürzester Zeit dahin sind. Wäre vielleicht einmal interessant zu beobachten.

Bienen konnte ich übrigens auch noch nie in irgend einer Falle entdecken.

 

Piesl

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Die sehen von der Farbe ungefähr so aus https://de.m.wikipedia.org/wiki/Honigbienen weiß nicht ob es noch mehr so in der Richtung gibt habe letztes Jahr nur mal öfter in die Schläuche von oben geschaut da die Schläuche bei absoluter Windstille sich bewegten und wer weiß was sich alles mitten in der Stadt rum treibt 

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vor 41 Minuten schrieb Piesl:

Vielleicht weil das Pflanzengift schneller war?

Pflanzengift? Sorry aber das kenne ich bei Sarracenien nicht.

Meinst Du Verdauungssäfte oder die Benetzung der Insekten?

 

Bitte um Klarstellung / Aufklärung

 

Danke,

 

Peter

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Hallo Peter, zumindest bei S. flava wurde tatsächlich Pflanzengift nachgewiesen, genauer gesagt coniin. Der Schierlingsbecher lässt grüßen..

 

Gruß Romero

Bearbeitet von romero
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partisanengärtner

Einige Arten scheinen Wirkstoffe im Nektar am Schlauchkopf zu haben. Scheint eine betäubende Wirkung auf Insekten zu haben. Ich habe es mal probiert

fad süß, leichtes Taubheitsgefühl an den Lippen, schwache psychoaktive Nebenwirkungen..

Muß man nicht nachmachen. Die eine Art habe ich vergessen (war bei einem Frankentreffen, aber sicher eine hohe Art keine Hybride), die andere ist eine Leucophylla.

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partisanengärtner

Die aktiven Drüsen sind auch an der Außenleiste kann man manchmal ganz gut sehen. Da habe ich es mit dem Finger abgenommen. Am Kopf war es mir zu unhygienisch. Die Insekten sind nach meiner Beobachtung wirklich stark beeinträchtigt. Oft nicht mehr flugfähig wenn ich sie rette. Scheinen sich zumindest vorübergehend aber zu erholen.

Ich auch.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo,

es gibt ja nicht nur Honigbienen. Solitäre Bienen werden sehr wohl gefangen. Für Honigbienen sind die Schläuche eher uninteressant, die beuten reichhaltigere Bestände aus. Höhstens eine Kundschafterin könnte sich mal in einem Schlauch verirren.

Das Wespen sich durchfressen hatte ich noch nicht, aber wenn die Königinnen fliegen, haben meine auch noch keine Schläuche. Aber sei froh, dass es keine Vögel sind.

 

Grüße

Ronny

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partisanengärtner

Ich habe natürlich alles noch erkennbare klassifiziert. Solitäre Bienen waren da nie dabei. Einige Arten sind ja auf einzelne Blütenpflanzen spezialisiert. Aber die nicht so limitierten sind mir noch nicht untergekommen.

Es gibt hier an der Uni im Botanischen Garten ein Projekt das sich speziell mit einer großen Artenanzahl an hier lebenden Solitärbienen befasst. Alle Arten die hier vorkommen können deckt das aber nicht ab und außerdem haben sie hier noch keine relevanten Sarracenien die man da untersuchen könnte.

 

Um welche Arten handelt es sich also? Die entsprechenden Untersuchungen wären auch interessant.

 

Da sie hier langfristig planen an der Uni kann, man ja vor der Einrichtung eine Freilandbestandes im Botanischen Garten mal relevante Arten vorher erheben und die Fallen relevanter Sarracenien dann untersuchen. Die Arten des zeitigen Frühjahrs sind ja eher nicht betroffen, da ja die Fallen sich relativ spät entwickeln.

Bearbeitet von partisanengärtner
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partisanengärtner

Wenn die Fallen älter sind wird wohl der Asgeruch der vollen Fallen für Bienen aller Art eher abstossend sein. Darum sind es wohl auch eher Schwebfliegen Schmeißfliegen und Wespen die da nicht so mäkelig sind.

Es muss also ein relativ kleiner Zeitrahmen sein.

Welche Arten fliegen da die keine Blütenspezialisten sind (also sowieso nur eine Pflanzenart besuchen)?

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Guten Morgen!

Dass die unterschiedlichen Arten/Hybriden unterschiedliche Beute anlocken, konnte ich auch beobachten. Schwebfliegen werden z.B. nahezu magisch von S. leucophylla angezogen. Zum Bienenthema: Ich kann (leider) bestätigen, dass eine meiner mit Wasser gefüllten Purpurea-Hybriden im Beet in der Tat auch Honigbienen erbeutet. In unmittelbarer Nähe zu meinen Moorbeeten befinden sich die Bienenstöcke meiner Mutter. Gerade im Frühjahr besuchen Sie in Massen meine Beete, um zu trinken. Erbeutet werden sie jedoch wie gesagt nur von den besagten Hybrigen - woran es liegt, konnte ich noch nicht festmachen - vl. möchten sie die Schläuche als Wassertränke nutzen?

 

Zum Wespenthema wurde schon alles gesagt: Das ist ganz normal und harmlos für die Pflanze, ich bin immer wieder erstaunt, welche Kraft und Ausdauer der Überlebenswille der Wespen freisetzen kann. Nicht selten passiert es aber, dass die Wespen sofort nach deren Ausbruch im nächsten Schlauch landen. Hier ein paar Illustrationen - wie ihr seht, ist nicht gesagt, dass immer Sarracenia betroffen sein muss...

 

Gruß Romero

P7180601.jpg

 

P7180575.jpg

Bearbeitet von romero
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partisanengärtner

Purpurea könnten in den Verdacht geraten. Die sind wohl ähnlich carnivor wie jede andere Wasserstelle.

Honigbienen werden in der Trachtarmut Tränken verstärkt anfliegen. Die brauchen das Wasser zum klimatisieren wenn nicht genug Nektar die Versdunstungskühlung vermittelt.

Da sind es die Sammlerinnen die schon am Ende ihres Lebens angekommen sind die diese Arbeit übernehmen. Die findet man dann sehr häufig eben auch an den Tränken. Entweder im Moos also bei der Arbeit gestorben oder im Wasser schwimmend. Ob die im Wasser in der Mehrheit wirklich ertrunken sind lässt sich so nicht unbedingt entscheiden.

Honigbienen sterben in der Regel vom Stock entfernt. Nur in den ungünstigen Zeiten (Winter, Nacht kommt das in der Regel im Stock vor. Die müssen dann rausgeschleppt werden.

Das ist eine Hygienemaßnahme die für das Überleben so einer großen Insektenkolonie wichtig ist.

 

Bei Honigbienen ist die Arbeit sehr stark nach der Lebenszeit reguliert. Nur während der Schwarmzeit wird das extrem verschoben. Da ergibt sich häufig eine arbeitstechnische Juvenilisierung. Andere Extremsituationen haben auch diesen Effekt. Diese Tiere sind dann langlebiger als es das normale Honigbienenleben während der warmen Zeit erlaubt.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Kann bestätigen, dass ich in allen Formen von Purpurea (rein, oder Hybride) bisweilen Honigbienen finde.

Für mich sehen die aber eher nach Unfällen aus. Daher Zustimmung zum Beitrag oben.

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Kein Grund zur Beunruhigung, Günther :) Meine Moorbeet-Sarras haben gerade erst den Winterschlaf beendet und treiben nun zögerlich, aber doch ihre Blüten. Meine obigen Bilder sind vom Hochsommer. Im Gewächshaus sieht es schon besser aus, die Pflanzen sind schon wesentlich weiter, da verirrt sich aber auch selten eine Wespe rein. Meine Balkonpflanzen überwintere ich frostfrei in der Garage - dementsprechend erhalten bleiben auch die Vorjahresschläuche von zB rubra oder leucophylla. Diese Schläuche sind tatsächlich heiß begehrt, die Wespen quetschen sich mit einer Vehemenz in die dünnen rubra-Schläuche, die schonn beeindruckend ist. Mit der gleichen Vehemenz beißen sie sich dann auch wieder frei...

P1050519b.jpg

P1050523a.jpg

Bearbeitet von romero
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Als ich noch kein (fast) frostfreies Glashaus hatte, habe ich die Sarracenien in Maltetrögen in der sehr dunklen Garage überwintert. Es muss nur kalt genug sein, dann spielt sich in der Pflanze eh nichts ab.

 

Auf zwei Dinge muss man da aufpassen:

 

Nicht zu feucht, sonst kommt der böse Grauschimmel.

 

Wenn dann das Wasser in den Trögen rasch verschwindet, dann ist das Frühjahr da (meist Mitte Februar bei mir), die Rhizome beginnen zu saugen.

Dann muss man die Pflanzen raus stellen, bevor die Schläuche treiben, sonst gibt es lange dünne Schläuche, die dann später in der Sonne verbrennen.

Wenn es noch zu frostig wird, deckt man einfach die kalten Tage mit einer durchsichtigen Polsterfolie ab.

Auch hier die Folie nicht mehr als nötig drauf lassen, sonst gibt es wieder Schimmel.

 

Also bei etwas Aufmerksamkeit: Überwinterung in der Garage kein Problem.

Licht ist bei genügend Kälte kaum erforderlich.

Im Zweifelsfalle nur einen Rettungsklon in die Garage, die Mutterpflanze raus in den Garten und zwar das ganze Jahr.

 

Peter.

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