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Kann die Heliamphora 'minor' bereits nach draußen?


Andreas_R

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Hallo Leute, die Frage ist bereits bekannt. Ich bin mir einfach nicht sicher, da ich sie (es handelt sich nur um ein Exemplar) bisher immer im Terrarium hielt.

Nun möchte ich ihr dennoch ein Leben auf meinem Balkon gönnen. Nur bin ich nicht sicher, ob das auch jetzt schon so gut wäre. Der Herkunft zur Folge, dürften die Temperaturen eigentlich kein Problem sein jedoch haben wir hier Tags und Nachts derzeit noch meist unter zehn Grad. Manchmal auch etwas über zehn. Nachts gehts dann auf gut zwei Grad herunter. Gelesen habe ich jedoch, dass am Tag Temps von mind. über zwanzig Grad herrschen sollten.

 

Gibt es jemanden mit Erfahrungswerte was die Haltung im Freien (nicht Gewächshaus) angeht? Ein Rausstellen ohne Bedenken möglich oder auf dauerhafte Werte über zehn Grad am Tage warten?

 

 

 

Lg,

 

Andreas

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Christoph Hübner

Hallo Andreas,

 

prinzipiell gedeihen Helis bei uns auch draußen, sie vertragen aber keinen Frost. Da dieser je nach Region aber durchaus noch auftreten kann, würde ich das Risiko noch nicht eingehen. Wenn die Temperaturen dann am Tag auch nur um 10°C betragen, wachsen sie halt noch langsamer als ohnehin schon, was die Pflanze aber nicht umbringt.

 

Viele Grüße

Christoph

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Hallo Andreas,

 

der Temperaturbereich alleine ist eine notwendige aber keinesfalls eine hinreichende Bedingung.

Alle mit denen ich geredet habe machen es ein bisserl anders und haben auch eigene Theorien dazu entwickelt, die mehr oder minder kryptisch und tw. kaum nachvollziehbar sind.

 

Mal für alle Carnivoren gesprochen:

Ich musste bei allen Arten die ich im Moment draußen kultiviere, Schritt für Schritt die optimalen Bedingungen erarbeiten.

Dies erfordert ein tiefgehendes Verständnis für die Pflanze selbst.

 

Allgemeine Regeln sind aber:

 

Beim Rausstellen auf SONNENBRAND achten! Entweder vorerst abdecken (Zeitung) und täglich die Belichtungszeit erhöhen.

Man kann die Pflanzen auch in einer Schlechtwetterperiode raus stellen, aber selbst da kann es Sonnenbrand geben.

Nach der Adaption ist die direkte Belichtung (muss nicht die direkte Sonne sein, je nach Pflanze) durch nichts zu ersetzen.

 

ÜBERHITZUNG vermeiden! Vor allem der Wurzelballen muss kühl bleiben: Schattieren und Abdecken des Topfes, Einbetten in lebendes Sphagnum

 

VIECHER beachten: Mäuse, Schnecken, Vögel lieben unsere Pflanzen und fressen / zerstören diese. Blattlausbefall regelt sich meist automatisch, da sind Floorfliegen, Marienkäfer, Wespen usw. sehr nützlich. Wenn ich (meine Pflanzen) Läuse habe, stelle ich die Pflanzen sogar schon mal gezielt raus.

 

REGEN: muss entweder abgeschirmt werden (Drosera, Pings,... nicht alle Arten) oder sollte direkt auf die Pflanzen fallen, je nach Pflanze. Achtung, es darf bei gewissen Pflanzen dann kein Anstau entstehen (Abzug vorsehen). Durchspültes Substrat ist super genial. Mir kommt sogar vor, dass bei Pflanzen, die ich draußen halte, das Umtopfen hinausgeschoben wird. Ich regeneriere altes Substrat auch dadurch gezielt, dass ich es einfach draußen in einer Mörtelwanne mit Sphagnum, dem Regen direkt ausgesetzt lagere. Aber das nur nebenbei.

 

LUFTFEUCHTE: je nach Pflanze richtig einstellen.

 

All diese Parameter beachte ich beim Rausstellen und es braucht oft einige Versuche bis ich in meinem Garten den richtigen Platz für die individuelle Pflanze gefunden habe.

 

Nun zu Heliamphora:

Ich hatte da schon einige Versuche mit "Versuchskaninchen".

Dabei sein aber schon einige von mir über den Jordan befördert worden, daher würde ich derartige Versuche nur mit Ablegern machen.

Helis sind einfach Sensibelchen!!!!

 

Bisher kann ich Folgendes berichten:

 

Der direkte Regen und ein paar Stunden direkter Sonnenschein am Tag sind absolut förderlich.

Schnecken lieben Heliamphora (das ist nicht so förderlich, ich nehme immer sofort Schneckenkorn bei den ersten Fraßspuren).

Absolut tödlich sind ein warmer Fuß oder zu lange direkte Bestrahlung und damit einhergehend eine Überhitzung.

An sehr heißen Tagen: Sprühen, sprühen und falls ich es vergessen habe zu erwähnen sprühen!!!!

Absolut muss, wenn auch nur kurzfristig, ein Frieren der Pflanzen vermieden werden. Sicherheitshalber über die Nacht mit Folie abdecken.

 

In Summe hatte ich, wenn ich die Pflanzen raus gestellt hatte und die Bedingungen gepasst hatten, super kräftige und abgehärtete Pflanzen.


Ich werde es heuer wieder probieren.

Ich werde aus Styrodor (grünes Isolierzeugs aus dem Baumarkt) Behälter kleben in denen ich die Töpfe in lebendem Sphagnum einbette.

Aufstellen werde ich die Töpfe an einer Nordwand, wo sie dem Regen voll ausgesetzt sind und nur ca. 3 Stunden Sonne abbekommen.

Bei der kleinsten Unsicherheit, werde ich diese aber sofort wieder auf meine Freilandterrarienhaltung umstellen.

 

Mal sehen.

 

Im BoGa Bonn werden alle Helis den Sommer über im Freien gehalten.

Diese stehen dann unter einer großen Konstruktion mit einem Schattierungs- bzw. Vogelnetz.

Weiters werden diese (soweit ich richtig verstanden habe) automatisiert gesprüht.

...und die Helis in Bonn sind ... wow!

 

Peter.

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