Nepenthes und ihre Töpfe / ein paar Fragen bzgl. Topfgrößen

[Jashi]

Hallo zusammen, 

 

heute war so schönes Wetter, dass ich die Zeit nutzen wollte, für ein Foto-Shooting meiner Nepenthes. Dazu kam es dann allerdings erst einmal noch nicht, Bei genauerer Betrachtung der Pflanzen- samt ihrer Töpfe - ist mir erst einmal aufgefallen, dass ich wohl mal dringend umtopfen sollte.  Allerdings ist das doch  viel komplizierter als gedacht... 

Da man bei den Nepenthes einfach keine Rückschlüsse von Pflanzengröße auf Wurzelgröße treffen kann, finde ich es echt schwer für jede Pflanze den passenden Topf zu finden. 

 

Insgesamt tauchten nach und nach so einige Fragen auf: 

Die N. izumiae ist oberirdisch ein Winzling, bräuchte aber von der Länge der Wurzel her schon fast einen der hohen Rosentöpfe.  Bei der N. x ventrata ist's genau andersrum.

Die hat oberirdisch das Klettern angefangen und ist enorm gewachsen -  vom Wurzelsystem her ist sie aber mal gerade so dem 9 mm Rund-Topf entwachsen. 

Habe hier im ganzen Forum allerdings, soweit ich mich erinnere. noch nie N. izumiae im hohen Rosenpott gesehen.  immer nur in den normalen Vierkant-Töpfen. Aber wie kriegt ihr das nur hin? wo lasst ihr denn die langen Wurzeln, ohne das Eure Pflanze freischwebend über dem Substrat balancieren muss?

 

Die N. x Sanguinea Hybriden, deren Töpfe viel zu klein aussahen, im Vergleich zur Pflanze hätten rein vom Wurzelsystem her, vermutlich gar keinen größeren Topf gebraucht. 

Die sind jetzt aber zusammengezogen und teilen sich nun einen unwesentlich größeren Vierkant-Topf. Keine Ahnung, wie lange der jetzt noch passt. Aktuell finde ich den prima für die beiden. Aber wenn die jetzt  auf einmal auch das Klettern anfangen, dann wird der ziemlich schnell auch wieder recht klein wirken. Wobei mir scheint, dass die das gar nicht so sehr zu stören scheint, wenn die Wurzeln wenig Platz haben (sowohl in die Tiefe, wie auch in die Breite *erstaunlich*) 

 

Die N. "Bloody Mary" habe ich letztes Jahr im Baumarkt gekauft. Das waren zwei Pflanzen zusammen in einem hohen Rosentopf. Frage mich allerdings, ob der wirklich nötig ist?!  

Wurzelt N. Ventricosa denn nicht eher flach?  Und N. Ampullaria ?  Wo soll denn bei den Elternteilen 'ne  lange Pfahlwurzel herkommen, dass die Bloody Mary einen so hohen Topf braucht? (Ich will die jetzt allerdings auch nicht unbedingt "auf Verdacht" ausbuddeln...)

 

Allgemein habe ich mich bei der ganzen Aktion heute gefragt, was eigentlich die Topfgröße für Auswirkungen auf die Pflanze haben mag?  Ich habe oft beobachtet, dass viele hier auch eher kleine Töpfe verwenden, im Vergleich zur Größe der Pflanze. Hat das einen bestimmten Grund? Oder geht's dabei eher um den verfügbaren bzw. eben nicht verfügbaren Stellplatz?  

Was passiert mit den Pflanzen schlimmsten falls, wenn der Topf zu klein / zu groß ist?  

 

Wie handhabt ihr das mit dem Umtopfen Eurer Nepenthes?  Gibt es irgendwelche Faustregeln / Anhaltspunkte / Signale nach denen ihr Euch da richtet? 

Topf ist (optisch) zu klein für Pflanze scheint wohl eher ein schlechter Ratgeber zu sein -  rein anhand dieses Kriteriums wäre ich wohl alle paar Monate am umtopfen, scheint mir (?)

 

Ich danke Euch, 

Gruß Jashi

 

 

 

[Stefan M.]

Wenn die Wurzeln oben oder unten rauskommen wirds Zeit zum umtopfen.

Wurzelsysteme sind meist unterschiedlich und unabhängig ob reine Art oder Hybrid. Jedenfalls ist das meine bisherige Erfahrung.

Kommt wohl auch darauf an wie trocken/feucht sie gehalten wird.

[Carnimike]

Jashi,

Du hast Recht, das ist mir auch alles schon aufgefallen und passiert.

Ich verwende eine größere Topfgröße, aber nur, um eine größere Wassermenge zu speichern. Da ich öfters mal das WoEnde unterwegs bin, verhindert der größere Topf also das zu schnelle austrocknen. So kann ich auch mal eine Woche weg sein, und eine anfängliche Anstaubewässerung reicht bis zum Ende der Woche aus. Zumindestens im Terrarium, dh am Fenster nicht. Da stelle ich die Pflanzen dann für die Abwesenheitszeit in den Schatten und dann gehts auch.

Meine Eltern wohnen zwar auch hier im Haus und können auch gießen, aber das ist so eine Sache...

 

Bearbeitet 14. Juni 2017 von Carnimike

[iGude]

Moin,

 

ich glaube es hängt auch stark vom Substrat ab... wenn du ein superluftiges Substrat hast, trocknet das meist schneller aus und die Pflanzen darin bilden teilweise gigantische Wurzeln. Hast du hingegen fast reinen Torf, bleibt das Wutzelwerk eher klein.

Ich persönlich würde mich wirklich individuell nach der Pflanze richten. Ich merke zum Beispiel vor allem bei einer Hamata und Truncata, dass das Substrat wesentlich schneller trocknet als bei den anderen. Also werde ich die beiden demnächst mal umtopfen müssen.

 

LG Niklas

[Jashi]

Hallo ich danke Euch. Den Ansatz, sich dabei nach der Wasserspeicher-Kapazität zu richten, finde ich durchaus interessant. 

Ich verwende bisher für die Nepenthes eine Mischung aus Torf, Kies, Blähton und Orchideen-Erde. Das mag durchlässig sein, ist mir rein optisch aber insgesamt zu "schwer". 

Habe jetzt mal testweise mit Torf - Perlite / Bims und Quarzsand etwas herumexperimentiert. Das ist deutlich "leichter" sieht allerdings optisch immer trocken aus. 

Muss mich mit dem Gießen daher gerade echt etwas zusammenreißen 

 

Ansonsten stehen jetzt alle (bis auf N x Rebecca Soper) in einem neuen Topf, der so in etwa genau eine Nummer Größer ist, als der Vorherige. 

Wahrscheinlich hätte ich mir das auch genauso gut sparen können. und besser mal doch fotografiert  Aber als ich mit der Umtopfaktion anfing,  glaubte ich ja noch das "mal eben" zu machen.