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Perlit als Substrat für Heliamphora


Grapma

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Hallo Leute, 

 

ich habe mir eine Heliamphora heterodoxa x minor zugelegt und im Internet/Forum gelesen, dass diese luftiges/durchlässiges Substrat bevorzugen. Ist es möglich Heliamphora heterodoxa x minor in reinem Perlit zu pflanzen? 

 

LG

Timo 

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Hallo,

Natürlich kannst du das. Nur, ob sie darin auch wächst, bezweifle ich.

Ich würde eine Mischung mit viel Spaghnum nehmen...hat sich bei den meisten bewährt. Diese kannst du mit Perlite schön auflockern...

Grüße Ralf 

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Christoph Hübner

Hallo Timo,

 

einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert und ich denke, dass das durchaus auch gelingen kann.

Wie Ralf aber schon angedeutet hat, benötigen Helis wie jede andere Pflanze Nährstoffe, die im Perlit fehlen. Auf Dauer müsstest du dem Gießwasser also eine schwache Düngung beigeben.

 

Helis wachsen aber in einer Vielzahl gängiger Substratmischungen und reiner Torf funktioniert auch, solange du sie nicht im Anstau hälst.

 

 

Viele Grüße

Christoph

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Jetzt bin ich als Nichtswissender über den "Sumpfkrug" aber erstaunt: ich habe schon oft Habitatbilder gesehen wo es eindeutig ist wieso die Pflanze Sumpfkrug genannt wird. Oft stehen sie im wasserbedeckten Morast.

Wäre auch interessant ob Sphagnum wirklich mehr Nährstoffe als Perlit der Pflanze zur Verfügung stellt.

 

Ich denke das ist so wie man immer über Nepenthes sagt: Niemals im Anstau.

Gewisse Tiefländer wachsen aber vorwiegend in sumpfigen Landschaften die oft überflutet sind oder sogar im Bach. Vorteil ist oft uneingeschränktes Sonnenlicht da niedrige Vegetation und saure Böden.

 

Ich habe gute Erfahrungen mit ca 60% Perlitanteil gemacht (Wurzeln), allerdings bei Nepenthes und nicht Heliamphora.

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Hallo,

 

wieso sollte reines Perlit nicht funktionieren? Da es keine Nährstoffe hat, müsste man natürlich düngen, aber damit sollte es durchaus funktionieren. Ich halte ein paar Stinkeknollen auch in einer Mischung aus Perlit und Vermiculi, dünge und die Pflanzen wachsen ziemlich gut.

Bei einer Heterodoxa x minor kann man das doch problemlos ausprobieren...sind zäh und nicht selten.

 

Ich wär auf den Versuch gespannt - selbst falls es schon mal probiert wurde.

 

 

 

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Christoph Hübner

@Stefan Tiamat: Ja, einige Arten wachsen am Naturstandort tatsächlich in Wasser. Gerade H. pulchella ist da ein gutes Beispiel.

 

Der große Unterschied zur Anstaubewässerung in Kultur ist aber, dass es sich stets um fließendes, kühles Wasser handelt, in dem sich immer wieder Sauerstoff anreichern kann.

Wie man auch in zahlreichen Threads hier lesen kann, beginnt organisches Material unter Sauerstoffmangel zu faulen und eben genau diese Fäulnis ist schädlich für die Wurzeln der Pflanze. Daher rührt auch die Tatsache, dass sie besser in einem luftigen, heißt sauerstoffdurchlässigen Substrat wachsen. Manche Pflanzen, wie z.B. verschiedene Drosera-Arten kommen besser damit zurecht als eben z.B. Heliamphora oder Nepenthes.

Es kommt auch immer darauf an, wie man den Anstau wählt. Meine Nepenthes stehen z.B. auch immer in 0,5-1 cm Wasser, aber ich würde die Töpfe wohl nicht bis zur Hälfte reinstellen, was bei Sarracenia wiederum gut möglich ist.

 

Weder Perlit noch lebendes Sphagnum geben signifikant Nährstoffe ab, letzteres senkt vor allem den ph-Wert. Da Sphagnum aber organisches Material ist, wird es nach dem Absterben von Bodenorganismen abgebaut, wodurch dann am Ende der Kette wieder anorganische Nährstoffe freigegeben werden können. Geschieht das unter Sauerstoffausschluss entsteht aber zunächst nur Torf.

 

Ich bin auch kein Biologe und wollte nur kurz verdeutlichen, dass die Vorgänge, die in oberen Bodenschichten ablaufen, sehr komplex sind und von einer Vielzahl von Faktoren abhängen. In Kultur ergeben sich nun mal oft andere Bedingungen als am Naturstandort. Deswegen sind solche Experimente mit anderen Substraten, etc. ja auch sehr aufschlussreich und auf jeden Fall einen Versuch wert.

 

Reines Perlit kann ja z.B. gar nicht faulen und ist sehr luftig, oder? Also könnten Helis darin vielleicht sogar halb-aquatisch wachsen, wenn man sie ab und an leicht düngt. Ich fände eine Langzeitdokumentation dazu interessant.

 

 

Gruß Christoph

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Hey Leute,

 

ich versteh echt nicht, warum immer wieder das Thema Helis und Anstau aufkommt... Ich hab alle meine Helis seit mitlwerweile bald 2 Jahren im Anstau!

In luftigem Substrat und Gittertopf hab ich damit keine Probleme. Und ehrlich gesagt kannte ich die Empfehlung 'bloß kein Anstau für Helis' vor 2 Jahren, als ich mit der Kultur von Hochländern angefangen hab, überhauptnicht. Ich hatte mich zu der Zeit umfassend informiert und anscheinend überwiegend gelesen, dass Anstau kein Problem ist und es deshalb auch genauso gemacht.

Mit Nepenthes hingegen ging das schrecklich in die Hose. Da gabs nur mal eine kurze Phase der Anstaubewässerung und zack, waren bei allen empfindlichen Arten die Wurzeln weg.

Und zum Thema pures Perlite als Substrat: Ich hab jetzt das dritte Jahr eine Sarracenia Hybride in purem Perlite stehen. Die lebt, wächst und gedeiht. Ich weiß, dass man davon jetzt nicht gleich auf Helis schließen kann, aber grundsätzlich ist pures Perlite als Substrat möglich! Allerdings sollte man bei Perlite darauf achten, einen relativ hohen Anstau zu wählen, da es doch nicht ganz so gut Wasser speichert wie Torf, Sphagnum oder andere organische Substrate.

Und ich schließe mich den anderen an: Ein Versuch zu dem Thema (im Idealfall mit Vergleich in normalem Substrat) wäre eine super Sache!

 

LG Niklas

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Hallo Leute,

 

vielen Dank für eure ausführlichen und aufschlussreichen Antworten!

 

Ich habe jetzt meine Heliamphora in selbstgemischtes Subtrat bestehend aus Perlit, Torf und ganz wenig Sphagnum gepflanzt. Verhältnis Perlit:Torf 1:1.

 

Meine erste Heliamphora möchte ich nicht unbedingt gleich dem Versuch mit reinem Perlit aussetzen. Ich möchte erst noch Erfahrungen mit Heliamphora sammeln, bevor ich mich an so ein Experiment wage. Vielleicht hat ja jemand anderes aus dem Forum Lust und die nötige Erfahrung um den Versuch durchzuführen.

 

Viele Grüße

Timo 

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