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Hochmoor im Garten: Entstehung & Wandel


Michael Malisa-Mustafa

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Michael Malisa-Mustafa

Hallo zusammen!
 

Wer als Mitglied das Taublatt liest, dem wird hier manches bekannt vorkommen. In der letzten Ausgabe Nr. 83 erschien neben einigen sehr informativen Berichten über verschiedene Kulturmethoden für Karnivoren auch ein Artikel von mir, in welchem ich zeigen durfte, wie mein lang gehegter Wunsch nach einem Hochmoor im Garten vom Spatenstich bis zur Bepflanzung Realität wurde. Schlussendlich möchte ich auch hier im Forum über mein Projekt berichten, wobei ich hier im Text nicht erneut näher auf Zahlen, Planung, Material und Arbeitsschritte eingehen werde, das bleibt Taublatt - exklusiv. Dafür gibt es hier eine Menge neues Bildmaterial und ein paar Erfahrungsberichte! Viel Spaß!
 

Fleischfressende Pflanzen im Garten! Rausgehen ins eigene Grün und eine Vielzahl Pflanzen und Getier in ihrem Biotop beobachten, jederzeit! Schon als Volksschulkind vor über 30 Jahren war das für mich eine Fantasie in glühenden Farben, nicht konkret aber dafür umso abenteuerlicher. Einige Töpfe mit Venusfliegenfallen und Kapsonnentau gingen im Laufe der Jahre ein, man war ja sehr jung und unkundig. Meine Eltern kannten sich noch weniger aus als ich und allein schon aus Zeitgründen konnten sie meine Vorliebe nicht fördern, obwohl sie freilich mitbekamen, dass ich bereits als kleiner Stöpsel generell sehr an Flora und Fauna interessiert war. An der Grenze zum Nerd. "Spielt er nicht mit den Nachbarjungen?" "Nein. Füttert seine Blutegel oder dressiert Hummeln oder sowas, gleich plärrt er wieder, weil ihn was sticht." Dieser Wesenszug ist übrigens nicht weg 'Greif das nicht an!' ist ein Satz, den ich öfter von meiner Liebsten höre. Also betreffend Viechzeug und so. Ich schwör, in Australien wäre ich schon fünfzig mal draufgegangen 'Oh, schau mal dieser wunderschöTOT'.
 

Gut Ding braucht manchmal Weile. Ordentlich Weile. Meine Leidenschaft kam lange nicht so richtig in Schwung, denn wir zogen damals öfter um und später als Jugendlicher interessiert man sich plötzlich mehr dafür, wieviel Alkohol man sich eigentlich in den Schlund kippen kann oder ist hinter der Damenwelt her. Während solcher Feldversuche muss man Acht geben, dass man selber nicht eingeht, was soll man da mit Pflanzen. Dann Studium, wieder ein Umzug, Job, Umzug, Umzug und noch ein verdammter Umzug... öhm... was das Geseier mit meiner Lebensgeschichte soll? Mäßig interessant, ihr habt recht, ich halt jetzt die Schnauze und geh in die fleischfressende Gegenwart, die mit eigener neuer Zeitrechnung im Mai 2016 begann:
 

Unser kleines Hochmoor entstand! Das lief folgendermaßen ab:
 

Die geeignete Stelle war gefunden, im Idealfall bis zu 10 Stunden Sonne an manchen Plätzen. Hier wird einen halben Meter tief gegraben. Zum Glück hat mein sehr netter Vermieter mit seiner Baufirma ein gros des Aushubs und den gesamten Abtransport übernommen (bin ewig dankbar), ich nehm hier nur noch wenige Zentimeter Anpassungen vor, damit ich die Schaufel nicht umsonst gekauft hab. War trotzdem noch höllisch harte Arbeit bei der Fläche, das Lachen ist mir oft vergangen.

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Sand ebnet den Boden.

 

Nun kommen die Profis ins Spiel, ich hab Peter Kopf mit seinem Team engagiert, die auf diesem Gebiet große Erfahrung haben. Was nun folgt, geschah binnen zwei Tagen.
 

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Teichvlies wird großzügig ausgelegt, darüber wird gleich die geeignete Folie der Wahl ausgebreitet.
 

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Der gesamte Boden wird mit Mörtelwannen und einigen Eimern ausgelegt so dicht es geht. Das sind die extrem wichtigen und ergiebigen Wasserspeicher. So sollten auch trockene Perioden im Sommer selten ein Problem sein.
 

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Schläuche werden zwischen den Wannen durchgeleitet, ein Ende dient bei Bedarf zum Befüllen und zur Wasserstandskontrolle, das andere führt ein Stück unter der Substratoberfläche als Drainage aus dem Beet.

 

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Der Weißtorf wird angefeuchtet, in die Grube gekippt und ausreichend verfestigt.

Eine ebene Oberfläche ist fad und schränkt unter Umständen sogar die Möglichkeiten ein. Darum werden Bulten und mit Torfziegeln auch eine Schlenke modelliert, die sich in regnerischen Zeiten füllt.

Gedrungene Baumstämme und Wurzelwerk verleihen noch zusätzlich optischen Reiz, das Moor gewinnt an Höhe, was einfach ein schönerer Anblick ist.

 

Erfreulich rasch geht das Bepflanzen. Niedriger wachsende Pflanzen kommen eher an den vorderen Rand, hochgeschossene Sarrazenien in die Mitte oder den hinteren Abschnitt. Was weniger feucht stehen muss, kann auf oder um die Bulte. Falls volle Sonne weniger Freude bereitet, spendet das dekorative Gehölz manchen Stellen etwas mehr Schatten.

 

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Und plötzlich steht es da. Viele Jahre der mal latenten, dann wieder stärkeren Begeisterung haben Form angenommen und sind geballt zum Leben erwacht! Ist es das, was ich mir erträumt habe? Ja, mehr sogar und schöner. Sie sind alle hier. Venusfliegenfallen, Sonnentau, Schlauchpflanzen, Fettkraut, Wasserschlauch und damit nicht genug, Sphagnum und andere Moose, Farne, Orchideen, Lorbeerrosen, Glockenheiden, Astern, Moosbeere, Moltebeere, Wollgräser... und plötzlich steh auch ich wieder da, wie der kleine Junge damals, der zum ersten Mal staunend eine Venusfliegenfalle in den Händen hielt.

 

Etliches hat sich bereits im Laufe des ersten Jahres getan, dem Biotop scheint es gut zu gehen. Die Pflanzen säen sich ohne großes Zutun aus oder bilden Ausläufer und haben sich bis auf wenige Ausnahmen auch vom ersten, gleich sehr harten Winter nicht besonders beeindrucken lassen.
 

Impressionen und Erfahrungen aus den ersten 14 Monaten seht ihr in den folgenden Posts.

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Michael Malisa-Mustafa

Die Monate ziehen ins Land und das Biotop muss sich behaupten. Starkregen, Stürme, flimmernde Hitzeperioden. Buddelfreudige Maulwurfsgrillen, gefräßige Wiesenschnaken - Raupen und Schnecken, gelegentlich Blattläuse. Nachbarskatzen, die ab und zu einen Düngerhaufen setzen, sehr freundlich. Klingt in der Aufzählung alles eher widrig, hat sich aber nicht als richtiges Problem erwiesen.

Noch nicht einmal dieser brutale Hagelschauer:

Kein schöner Anblick, ich war echt sauer, trotzdem hat es den Pflanzen nicht geschadet. Lustigerweise hat der Hagel aus den zerfetzten Mutterpflanzen der Drosera rotundifolia (da waren wirklich welche komplett hinüber) Blattstecklinge produziert. Nun hab ich im Endeffekt zwanzig oder dreißig Rotundifolia zusätzlich. Und ein paar D. filiformis von abgetrennten Blättern als Bonus dazu.

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Was aber bringt der Winter? Dies betreffend, kann man bis auf Mulch, Zweige oder Frostvlies wenig tun. Ich tat gar nichts und ließ es geschehen. Der Winter war ungewöhnlich hart und lang, viel Schnee und lange Fröste deutlich unter -10 Grad, saukalt. Immer wieder Schneefälle und Nachtfröste bis Ende April.

Ein interessantes Schauspiel, die eintretende Herbst- & Winterruhe:

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Geduld. Machen wir uns eine Tasse Kaffee und sehen aus der warmen Stube hinaus auf die Szenerie. Hat auch was.

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Bearbeitet von Michael Malisa
Nachtrag
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Michael Malisa-Mustafa

Ok, nun kommt der Frühling 2017 doch noch. Hoffentlich hat der Winter nicht zu viel Tribut gezollt. Ohne auf die Folter zu spannen, nein, hat er nicht. 3 Verluste habe ich bisher, die jedoch nichts mit dem Winter zu tun haben. Alles, wirklich absolut alles kam durch die kalte Zeit, seht selbst.
 

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Unzählige Blütenknospen bilden sich bei den Sarrazenien, S. oreophila zeigt schon erste Schläuche.
 

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Erwachen bei den Drosera und massig Blüten bei den P. grandiflora.
 

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Kalmia, Hellonias bullosa, Pogonia ophioglossoides, Calopogon tuberosus, Andromeda, Anagallis tenella, Erica tetralix & co. lassen sich auch nicht lumpen.

 

 

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Bearbeitet von Michael Malisa
Nachtrag
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Michael Malisa-Mustafa

Das wenige Wochen darauf folgende Blütenmeer der Sarrazenien war schon ein Anblick für sich. Den Hummeln gefiel das auch und ich konnte einige dieser dicken Brummer beobachten, wie sie unter den Blütenblättern ins Innere krochen.

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Lange dauert der Höhepunkt des Schauspiels leider nicht an, aber dafür entschädigen die zahlreichen neuen und überraschend hohen Schläuche, die sich mit den vergehenden Blüten die Klinke in die Hand drücken.

Nun ist der Sommer da und alles steht im Saft und ist attraktiv und fangbereit!

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Und wenn mal gar nichts los ist, kommt zumindest Besuch. Eine große Zahl an Räubern bevölkert mittlerweile den Boden und auch die Pflanzen. Beuteinsekten gibt es genug, da lacht das Herz, wenn's was zu Futtern gibt.

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Womit ich nicht gerechnet habe, nachdem der Boden derart durchgefroren war: Die späte, ultrarobuste Rückkehr so ziemlich aller D. capensis, D. binata (inklusive var. Dichotoma), sowie D. spatulata und die gleichzeitige explosionsartige Keimung hunderter Samen von D. rotundifolia und intermedia und einige Dionaea an allen möglichen Stellen um die Schlenke. Die Keimfähigkeit der verschiedenen Samen muss demnach ein gutes halbes Jahr erhalten geblieben sein. Cool. Muss ich erwähnen, dass U. subulata sich ebenfalls an einem Fleck zurück kämpft?

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Bearbeitet von Michael Malisa
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Michael Malisa-Mustafa

Schon ist ein Jahr um. Es gab einiges zu tun und Erfahrung zu sammeln, ungeheuer viel zu beobachten. Ich versuche, so wenig als möglich einzugreifen. Natürlich muss man jäten und bändigen, schließlich will ich nicht überall Frauenhaarmoos oder ausgesätes Wollgras und Unkraut haben. Auch galt es gut zwei Dutzend Haselnuss - Sämlinge auszugraben, die von Eichhörnchen im Herbst vergraben wurden, puh, die waren fleißig. Vögel, auch Amseln, lasse ich übrigens ackern. Bei Beeten ab einer gewissen Größe sind die Wühlattacken absolut nicht dramatisch und schnell behoben. Hier nützen Vögel als Jäger und Aufräumer meiner Meinung nach deutlich mehr, als sie schaden.
 

Alles in allem geht es wohl einen guten Weg, wie abschließend die aktuellen Bilder von gestern zeigen.
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Meine Freude und meine Faszination dafür sind in keiner Weise abgeflaut, eher wachsen sie mit dem Moorbeet weiter mit. An dieser Stelle danke ich noch einmal allen, die mich inspiriert und mitgewirkt haben und besonders danke ich meiner (bald!) Frau, die viel Verständnis für all das hat und sich auch mit mir mitfreut!

Ich hoffe, meine Einblicke haben euch gefallen!
 

Schöne Grüße!

Michl

Bearbeitet von Michael Malisa
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  • 1 Jahr später...
Michael Malisa-Mustafa

Gnä' Frauen, sehr geehrte Herren,

 

heute gibt's Neuigkeiten aus dem Moorbeet. In diesem Jahr ist die Saison für die meisten Pflanzen zwar spät, aber auch besonders gut gestartet. Sehr cool ist beispielsweise, dass nun langsam alles etwas ineinander wächst und es nicht mehr so sortiert und aufgeräumt aussieht wie in den ersten beiden Jahren, 2016 und 2017. Langsam aber sicher wird es ungezähmter, Pogonia breitet sich stark aus, verschiedener Sonnentau wächst in Massen zwischen Moorastern, der ungehindert kriechenden Moosbeere und Glocken - sowie Besenheiden. Die etablierten Sarracenia sind blühfreudig, manche haben schon sehr starke Horste und massenhaft Schläuche.

 

Die Bedingungen passen, auch wenn durch die ungewöhnlich langen Dürreperioden der letzten Jahre, gepaart mit Hitzewellen, das Sphagnum an manchen Stellen sehr oft in die Ruhephase geht. Allen anderen Gewächsen ist dies aber egal, die Wasserspeicher reichen locker.

 

Hier also Bilder vom Frühjahr 2019 bis aktuell in den Juni:

 

 

Alles ist noch etwas trocken und farblos, der Winter war lang und es war kalt bis in den Mai. Regen blieb bislang aus. Nun rührt sich aber endlich etwas.

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Die ersten Niederschläge brachten das Wachstum förmlich zum Explodieren. Alles steht im Saft.

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Damit das heuer auch so bleibt und die immer verrückter werdenden Unwetter mit starkem Hagel nicht wieder alles zerfetzen, hier was Neues. Ein Hagelnetz, welches wir an verdächtigen Tagen ähnlich einem Zelt aufspannen. 20qm groß, befestigt mit gewöhnlichen Teleskop - Angelrutenhaltern aus Metall. Funktioniert tatsächlich.

Ah, der Plastikrabe rechts unten im Bild: Der hält unglaublich effizient die Amseln vom Beet fern. Hätte ich nicht gedacht. Zuvor haben sie immer alles umgegraben, große Moospolster zerrupft und fast meinen ganzen Venusfliegenfallen Bestand vernichtet, nun halten sie bereits seit Anfang Mai einen Respektabstand zu der Figur. Kostet nur ein paar Euro, kann ich sehr empfehlen. Spatzen und Meisen haben keine Angst, das soll aber auch nicht sein, die brauch ich als Schädlingsvertilger.

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Die Schlenke füllt sich mal wieder und schickt die S. psittacina, sowie viele Drosera vorübergehend auf Tauchstation.

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Die Blütezeit beginnt, es spielt alle Farben.

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Zuletzt heben sich die Schläuche der Sarracenia empor zwischen einem teils fast bodendeckenden Dickicht aus Drosera.

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Ich hoffe, der Anblick gefällt euch!

Auch an dieser Stelle wieder ein Dankeschön an Peter Kopf, der dies alles möglich machte und der mir, genau wie Mathias "Matze" Maier und Thomas Carow, sehr gute Tipps in meinen Anfangszeiten und den Folgejahren des Projekts gab und die mir allesamt wunderschöne und qualitativ brillante Pflanzen lieferten und sicher auch weiterhin liefern!

Danke auch an den Botanischen Garten Salzburg und besonders an Fr. Scheicher und Fr. Egger, die mir Exemplare von aquatischen Utricularia im Tausch überließen!

 

Schönen Abend euch allen!

Michael

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Bearbeitet von Michael Malisa
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Hallo Michael,

 

du hast da wirklich ein wahnsinnig schönes Moorbeet im Garten.

Es ist erstaunlich und toll zu sehen wie sich deine Pflanzen alle entwickelt haben.

Auch die Schlenke ist dir super gut gelungen! ?

 

Weiter so!!!!

 

Liebe Grüße

Thomas

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Wow! Für mich eines der schönsten Beete hier.

Sieht trotz der großen Vielfalt sehr natürlich aus. Den dichten Droserabewuchs rund um die Schlenke finde ich besonders schön. Gratuliere zur gelungenen Umsetzung Deines Projekts!

 

Eine Frage noch: wie schützt du D. binata im Winter?

 

viele Grüße, MM

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Hallo Michael,

 

vielen Dank fürs zeigen, Dein Moorbeet sieht wirklich klasse aus.

 

Bei der ganz grünen S. flava sehen die neuen Schläuche nicht gut aus,

da würde ich mal nach Schädlingen (Blattläusen) schauen.

 

Viele Grüße

 

Joachim

Bearbeitet von Joachim Danz
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Avatar | Karnivoren

Hi Michael,

 

wirklich ein super tolles und gigantisches Moorbeet! Meinen vollen Respekt hast du! Halte uns bitte bitte auf dem Laufenden!

Bei der S. flava würde ich auch mal schauen.

 

Beste Grüße 

Jonathan 

Bearbeitet von Avatar | Karnivoren
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Michael Malisa-Mustafa

Hallo beisammen! 

 

Danke für die positive Resonanz, freut mich, wenn es euch gefällt!

 

@Mossman Die Drosera binata wird im Winter nicht geschützt. Weder die typische Form, noch die var. dichotoma giant. Sie sterben oberirdisch ab und kommen im Frühjahr wieder zurück, jedes Jahr stärker.

 

@Joachim Danz @Avatar | Karnivoren Das seht ihr ganz richtig, heuer ist der Blattlausbefall in unserer ganzen Stadt sehr stark. Beim einen oder anderen Schlauch ist leider auch ein bissl gesaugt worden, darum vereinzelt der Krüppelwuchs. Ich schaffs nicht immer rechtzeitig abzusammeln. Spritzen mag ich derweil nicht, die meisten Schläuche werden zum Glück super. Aber natürlich vielen Dank für euren aufmerksamen Hinweis! 

 

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Hallo Michael,

auch von mir ein großes Kompliment für dein tolles Moorbeet.

Eine schöne Pflanzenauswahl und ein Super Pflegezustand . Der perfekte GRÜNE DAUMEN.

 

Gruß Manfred

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@Michael MalisaIch kann mich nur anschließen, ein wunderschönes Moorbeet.

 

Ich habe auch vor ein größeres zu bauen. Mein jetziges misst 4,5 m2. Ich habe nur arg sorgen bezüglich dem Regen. Bei meinem doch relativ kleinen Beet verdunsten an heißen Tagen ca. 20l. Und in unserer trockenen Region regnet es so selten, dass ich arge Zweifel hege. Cottbus - Die Wüste lebt ?

 

Bearbeitet von ChristianCB
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Michael Malisa-Mustafa

@ChristianCB

Grüß dich!

 

Ja, schwer zu sagen, wie gut man in wirklich trockenen Gegenden über die Runden kommt. In den vergangenen zwei Jahren hatten wir hier auch trockene Perioden im Frühjahr und Sommer von je fast einem Monat, was ungewöhnlich lang ist für das regnerisch geltende Salzburg. Der Wasserstand sinkt schon dramatisch schnell, meine Schlenke hält bei der Affenhitze momentan nur 5 bis 7 Tage durch. 

 

Das war für das Beet allerdings kein Problem, gerade in Beeten jenseits der 5 qm mit einer Tiefe zwischen 50 und 60cm kann man viele große Wasserspeicher einbauen. Wichtig ist halt auch wirklich möglichst grobfasriger und schwach zersetzter Torf, der wirklich erstaunlich lange feucht bleibt, auch wenn die Speicher vermeintlich leer sind. Bisher habe ich noch keine Pflanze durch Trockenheit verloren, nicht mal die, die nur sehr oberflächlich wurzeln. 

 

Bin gespannt, wie du dich entscheiden wirst! 

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Michael Malisa-Mustafa

@Sandra N Guten Morgen!

 

Mach ich gern, Sandra. Wenn du willst, schick ich dir per PM einen Link zu meiner Bildersammlung auf Flickr. Da dürft ihr euch frei bedienen oder du suchst aus und ich schick dir deine Auswahl zu. 

 

Liebe Grüße! 

Michael 

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vor 16 Stunden schrieb Michael Malisa:

...meine Schlenke hält bei der Affenhitze momentan nur 5 bis 7 Tage durch....

 

Das ist das Problem. Wir warten hier seit nunmehr 4 Wochen auf Regen.

 

Realisieren will ich es auf jeden Fall, ich muss mir nur was mit dem externen Wasserspeicher überlegen. Wenn ich eine Zysterne einbuddel erschlägt mich meine Frau. ?

Und an jede Regenrinne eine Tonne stellen sieht auch nicht aus.

 

Mal schauen was ich mir einfalle lasse.

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vor 8 Stunden schrieb ChristianCB:

Wenn ich eine Zysterne einbuddel erschlägt mich meine Frau. ?

Die sieht man doch danach gar nicht mehr...klingt nach einer Nacht & Nebel Aktion ??

 

Besser als überall Regentonnen, aber man sollte dann eine Pumpe anschließen ? (an die zysterne).

 

Ich würde ihr die beiden Optionen vorschlagen, in der Hoffnung das du nichts zurück bekommst. ???

 

LG Hannes 

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  • 2 Jahre später...

Mega schön voller Inspirationen,

wenn du Fotos der Saison 2021 hast dann würde ich mich sehr über die Weiterentwicklung freuen. ?

 

Ps: Gibt es eine Auflistung wissenschaftlicher Namen der winterharten Pflanzen, dein Beet ist ein mega gelungenes Projekt. 

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