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Frage zu Codariocalyx motorius.


Niels

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Hallo zusammen. 

Da sich hier im Forum sicherlich viele tummeln welche von Pflanzen allgemein bedeutend mehr verstehen wie ich, hätte ich mal eine Frage bezüglich meiner Telegraphenpflanze. 

Es ist zwar keine Karnivore, aber ich interessiere mich eigentlich für alle Pflanzen welche selbsttätig Bewegungen ausführen. 

Ich habe Anfang des Jahres mir einige Samen zugelegt welche auch schnell gekeimt sind. 

Ich habe mich im Netz bezüglich der Pflanze belesen und erfahren das sie eigentlich um die 1,20m groß wird. Nun sind meine Pflanzen mittlerweile zwischen 1,50 und 2m hoch, was mir nicht sonderlich gut gefällt und sie auch über das Fenster hinaus wachsen und dann kaum noch Licht abbekommen. 

Jetzt zu meiner Frage. Hat jemand Erfahrung damit ob man Desmodium gyrans zurückschneiden kann, ähnlich wie Nepenthes und ob man eventuell auch Stecklinge aus den Trieben machen kann?

Oder nimmt sie es einem gleich übel.

Seitliche Triebe bildet meine größte Pflanze reichlich.

Ich hoffe das mir jemand weiterhelfen kann, zu dem Thema findet man im Netz nichts brauchbares.

Beste Grüße, Niels. 

Bearbeitet von Niels
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Manfred Edlinger

Also ein beschneiden sollte kein Problem darstellen. Ich hatte diese intreressante Pflanze zeitweilig bei mir in der Sammlung und sie hat das zurechtstutzen immer ganz gut vertragen. Ein gewisser Nachteil dabei ist das man dadurch weniger schnell an Blüten und in weiterer Folgen an Samen kommt. Stecklinge habe ich nur einmal probiert und was soll ich sagen von gut 30 Stecklingen machte kein einziger Wurzeln. Ist allerdings nicht so ungewöhnlich einige Leguminosen sind schwer bis gar nicht zu bewurzeln und somit ist die generative Vermehrung das Mittel der Wahl. Somit sollte man nicht zu voreilig mit der Schere zu Werke gehen da das Plänzchen tatsächlich nur eine begrenzte Lebensdauer hat und man sich sonst eventuell um die Möglichkeit des Nachbaus bringt. Bei mir üblicherweise Exitus im zweiten Winter. Aber vielleicht probierst du trotzdem Stecklinge würde mich jedenfalls interessieren obs wirklich unmöglich ist.

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Hallo Manfred.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich werde sie auf jeden Fall etwas einkürzen. 

Stecklinge probiere ich definitiv aus. 

Wie hast du deine denn gemacht in Wasser, mit Substrat oder gar in Spaghnum?

An generative Vermehrung hatte ich auch gedacht. Wann blüht den für gewöhnlich Desmodium gyrans in Kultur?

Meine machen noch keine Anzeichen für Blüten.

 

Beste Grüße, Niels. 

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Manfred Edlinger

Also in Wasser kannst du getrost vergessen. Sehr geringe Chance bei solchen Sachen. Ich habe es in Perlite mit Cocopeat im Verhältnis 2:1 probiert. Stecklinge waren ca. 5 cm lang. Einzelne auch länger. Zusätzlich verwende ich standardmäßig Seradix B1. Deponiert in einem Vermehrungskasten mit gespannter Luft und Bodenwärme. In Sphagnum könntest du es natürlich auch probieren gut möglich das das eher funktioniert. Ich habe leider selten genug Sphagnum für solche Späße über. Blüte war bei mir immer von Juli an bis in den Herbst hinein. Bildet recht willig Samen. Bestäubung von Hand könnte angezeigt sein um möglichst viele Samen zu bekommen. Ach und übrigens ist der Name Desmodium gyrans schon länger nicht mehr gültig. Sie heißt jetzt Codariocalyx motorius.

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Hallo.

Ich werde es mal in Spaghnum und in dem von mir verwendeten Substrat versuchen.  Ich werde sie zu meinen Nepenthes ins Terra stellen. Danke für die Info über den gültigen Namen, ich hatte diesbezüglich schon mal was gelesen war mir nur nicht sicher welcher Name noch geläufig ist, Codariocalyx motorius oder Desmodium gyrans. Werde den Titel gleich ändern.

Bei erfolgreicher Bewurzelung werde ich mal von mir hören lassen.

Beste Grüße, Niels. 

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Hallo Niels,

das Abmoosen geht leicht. Ich habe mal eine Zeichnung gemacht. Zuerst schneidest Du mit einem scharfen Messen ringförmig um den ganzen Stamm die Rinde ein. Das wiederholst Du etwas weiter unten nochmals. Dann die Rinde dazwischen abschälen. Dann mit Moos ringsum abdecken. Das Moos mit Bindfaden fixieren und immer feucht halten. Ich decke das  Ganze dann noch mit Folie ab. So hält sich die Feuchtigkeit länger.

Harro

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Bearbeitet von Harro
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partisanengärtner

Sphagnum geht hervorragend, da sieht man auch gut wenn es austrocknet. Frischaltefolie rum wickeln zum feucht halten.

 

Ich schneide nur ein und schäle nicht ab, aber da gibt es viel Möglichkeiten. Ein Scheibe von der Rinde entfernen, schräg einkerben, mit einem straffen Gummi abschnüren etc.

Der Vorteil ist das der Zweig weiter versorgt wird und aus dem Heilgewebe leichter Wurzeln kommen, auch der gestaute Rückfluss der Pflanzenhormone kann ein Wurzelwachstum ermöglichen.

Das klappt selbst bei Pfirsichen und Zitronen.

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Hallo Axel. 

Danke für die Beschreibung. Zum nachfeuchten würde ich dann eine Spritze mit Kanüle nehmen, da hab ich noch eine da.

Wie lange dauert es denn erfahrungsgemäß bis sich die ersten Wurzeln bilden? Oder kann man da etwas erkennen, ohne jedesmal das Moos zu entfernen?

Gruß, Niels. 

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partisanengärtner

Eine lockere Packung reicht völlig und dann siehst Du auch die Wurzeln sprießen. Dazu muß man es nicht aufmachen. Wie lange es dauert hängt wirklich von der Art ab. Bei einigen Arten kann das schon mal ein Jahr oder mehr sein, bis man die abnehmen kann (Magnolien Rhodos etc.). Gewöhnlich siehst Du das schon nach 2-3 Monaten. Bei Leichtbewurzlern sogar nach ein paar Tagen.

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Hallo,

beim nur Einschneiden ist es mir oft passiert, dass die so entstandene kleine Kerbe sich wieder geschlossen hat. Dies kann man oft sehen, wenn z.B. an Straßenbäumen mal ein Auto dran gefahren ist. Wie lange es dauert kann man nicht sagen. Bei Weiden zeigen sich die ersten Wurzeln schon nach wenigen Wochen. Bei Buchen dauerte es manchmal fast 1 Jahr. Meine Erfahrung damit habe ich gesammelt als ich noch Bonsai hatte. Bei uns im Schwarzwald gibt es die sg. Kuhbuchen. Dies sind oft uralte kleine Buchen, die immer von Kühen verbissen werden. Wenn sich an dem oberen Stellel des Stammes ein Kallus bildet, also geht es auch bald mit den Wurzeln los.

Harro

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partisanengärtner

Ich bin davon ausgegangen das die Kallusbildung in Verbindung mit dem feuchten Moos einen ausreichenden Anreiz bietet um Wurzeln zu machen. Hat ja auch immer geklappt. Wobei man mit der Kerbe in den Beschreibungen immer wieder mal liest das man ein Hölzchen dazwischen klemmen soll.

Das habe ich nie gemacht. Aber Buchen habe ich noch gar nicht versucht. Klingt sehr interessant. Da ist das Ringeln vermutlich wirklich nötig. Die Wurzeln darunter bekommen aber dann keine Nahrung von der Krone, der Weg nach oben funktioniert ja problemlos.

Ist Dir schon mal eine dabei verhungert? Irgendwann machen die alten Wurzeln ja dann schlapp. Mit Ringeln kann man ja selbst große Bäume die gerne zur Wurzelbrut neigen angeblich gut entfernen. Da hungert man die Wurzeln aus. Sonst muß man ja mit einigen Jahren rechnen in denen man die Ausläufer entfernen muß. Beim Ringeln ist das in einem Zyklus erledigt. So wenigstens die Theorie.

Danke für den Tipp.

Axel

Bearbeitet von partisanengärtner
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  • 4 Wochen später...

Hallo Manfred und alle anderen Interessierten.

Ich habe diesen Thread mal wieder aufgegriffen, um ein Update zur Bewurzelung meiner Telegraphenpflanzenstecklinge zu machen.

Als ich neulich nachgeschaut habe, staunte ich nicht schlecht das sich an einem Steckling nach nicht einmal 20 Tagen in reinem Sphagnum schon Wurzeln gebildet hatten.

Heute habe ich beschlossen alle Stecklinge vom Moos zu befreien und siehe da ich habe eine Bewurzelungsrate von über 80 %.

Die Stecklinge welche ich ins Terra zu den Nephentes gestellt hatte, haben schon etwas längere Wurzeln, aber selbst die auf der Fensterbank sehen schon sehr gut aus. Lediglich 2 von 13 Stecklingen sind mir weggefault, bei 2 weiteren sind die Wurzel noch sehr klein, die bleiben erstmal im Moos.

Alle anderen habe ich heute in ein Subtrat aus Blumenerde, etwas Torf, Perlit, Pinienrinde und  feinen Kies gepflanzt.

Mal sehen ob sie gut anwachsen, stehen weiterhin auf der Fensterbank Süd-Westseite, in ca.1cm Anstau.

Das abmoosen direkt an der Pflanze läuft noch, da sehe ich noch keine Wurzeln. Will das Knäuel aber auch noch nicht auspacken, ich warte bis sie von aussen zu sehen sind.

Hier mal noch ein Bild der Steckling von heute, kurz vor dem Einpflanzen.

20171119_102706.thumb.jpg.c804bf3d23a7e60898b3ec2e0d948a97.jpg

Beste Grüße und einen schönen Sonntag noch, Niels. 

 

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