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Kleine Samen - ganz groß


Jürgen Wetzel

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Hallo alle,

 

ich zeige Euch heute die mikroskopische Aufnahme eines interessanten Drosera-capillaris-Samens, der im Original ca. 1/2 mm lang ist

(Mikroskop: mit Okular 16x, Objektiv 3,2x, Aufklicht;  Kamera Canon EOS 600 D auf dem Mikroskop-Tubus montiert).

Demnächst mehr.

D_capillSAM_S8a.jpg

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Wow. Bin echt beeindruckt. Doch ganz schön komplex so ein unscheinbares Körnchen.

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Moin Jürgen,

hast du das Bild gestäckt.

Falls ja würde ich auf manueller Steuerung auf ISO 100 gehen und eine beleuchtungszeit von mindestens 1 Sekunde wählen. Das sorgt für ein ruhigeres Bild, da das auslösen der Kamera zu Erschütterungen führt, was Unschärfe in das Bild bringt. Mit längerer Belichtung kannst du diesen Effekt etwas minimieren. 

 

Viele Grüße 

Fabian 

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Hallo,

eine hübsche Ansicht von so einem unscheinbaren Staubkorn, danke dafür.

Aber ehrlich gesagt, ich bezweilfle, dass Fokus Bracketing bei der Distanz ohne motorisierten Tubus funktioniert. Manuell dürfte das unmöglich zu bewältigen sein, wir sprechen hier von einer Gesamtdistanz von ein paar Zehntel- oder gar Hundertstelmillimetern. Starkes Abblenden, was auch die Schärfentiefe erhöht, und die niedrigste ISO sollten da schon klappen. Wenn es die 600 D beherrscht, die Spiegelvorauslösung einstellen und auf jeden Fall den Selbstauslöser mit längstmöglicher Verzögerung wählen. Oder ein Fernauslöser.

 

Bin gespannt auf deine nächsten Versuche! :icon13:

 

Gruß Piesl

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  • 1 Monat später...

Hallo Jürgen,

Die Samenform ist ja echt beeindruckend.  So was habe ich noch nie gesehen.

Mich würde mal die Originalgröße interessieren :  0,1 mm - grösser oder kleiner ? Sicher kleiner.

Gibt es evtl. eine Erklärung dafür, warum im Laufe der Evolution sich so eine Samenform herausgebildet hat ?

Hat vielleicht jemand eine Antwort ?  Sieht ja ein wenig so aus wie ein Bumerang ( grosse Angriffsfläche )  , da kann der Wind den Samen besser verteilen  -  oder ?

 

Gruß Manfred

 

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Hallo, Manfred,

 

Die Samen liegen auf einem Objektträger, den ich mit Millimeterpapier beklebt habe - Kantenlänge der Kästchen ist also genau 1 mm.

Die Samenschale (Testa) ist bei diesen beiden Spezies mehrschichtig. Die äußere Schicht ist sehr spröde und zerbricht schon bei geringer

 Belastung. Der eigentliche Samen befindet sich im länglichen, fast zylinderfötmigen Abschnitt des Samens. In der Evolution haben sich solche

Eigenschaften der Samen erhalten, die für den Transport und damit die Samenausbreitung günstig sind - bei den Droser hauptsächlich Transport

durch Wind und Wasser (schweben und schwimmen). Sehr schön ist das z,B. bei der nordamerikanische Spezies D. linearis zu erkennen.

Hier bildet der Samenstiel (Funiculus) eine Längsröhre, die luftgefüllt ist. Ich hänge mal ein Foto  eines solchen Samen an. Geschnitten wurde der

Samen mit einer Rasierklinge. Wenn Du noch mehr Infos benötigen solltest, einfach anfragen.

 

Gruß, Jürgen

linearis_leiste.JPG

Bearbeitet von Jürgen Wetzel
Schreibfehler
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Hallo Jürgen,

vielen Dank für die Aufklärung. Echt interessante Bilder.  Da habe ich ja mit meiner Vermutung richtig gelegen.

Hast Du vielleicht einen Literatur - Tipp, wo man noch mehr über dieses Thema nachlesen kann ? 

 

 

Gruß Manfred

 

 

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Ist das Erde auf dem Blatt? Tja, was sonst? Ich hatte erst den Eindruck, dass die Pflanze AUS dem Samen IN die Erde wächst. Bis mir eingefallen ist, dass Blätter nicht direkt aus Samen wachsen.

...:whistling:

Super Fotos auf jeden Fall.

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Hallo,

 

damit keine Unklarheiten aufkommen, eine kurze Erklärung:

Vor der Keimung steckt der Samen in der Samenschale (Testa).  Bei der Keimung werden die einzelnen Pflanzenteile gebildet, dabei werden die im Samen gespeicherten Nährstoffe verbraucht. Ich habe an einem Foto die Teile der Keimpflanze beschriftet. Was da an dem Keimblatt hängt,  ist also nur noch die Samenschale.

 

Gruß, Jürgen

D_latifolia_Keim.jpg

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vor 7 Stunden schrieb Jürgen Wetzel:

Bei der Keimung werden die einzelnen Pflanzenteile gebildet, dabei werden die im Samen gespeicherten Nährstoffe verbraucht.

 

Hallo,

ich weiß nicht genau was du damit meinst, aber die Keimblätter und das Hypocotyl werden schon bei der Samenreifung gebildet. Bei einigen Arten z.B. Bohnen nehmen die Keimblätter sogar sämtliche Nährstoffe bereits bei der Reifung auf und der Samen besteht fast nur aus den Keimblättern.

 

Grüße

Ronny

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Hallo, Ronny,

ich bitte die unklare Formulierung zu entschuldigen und danke für Deine Klarstellung. Ich möchte aber an dieser Stelle darauf hinweisen, daß die Keimung von Drosera nur bedingt mit der von Bohnen zu vergleichen ist. Nach der Quellung setzt im Samen das Wachtum von Keimblättern und Hypokotyl ein. Das Wachstum am Hypocotyl endet aber nicht, wie bei den Bohnen, mit der Bildung einer Hauptwurzel, sondern hier entstehen nur kurzzeitig Vorformen derartiger Bildungen, die schnell durch Adventivwurzeln ersetzt werden (Aussage bezieht sich auf D. capensis und D. rotundifolia) . Die Keimblätter entwickeln einerseits Zonen, die dem Aufsugen der im Samen gespeicherten Närstoffe dienen, andererseits bilden sie aber auch Chlorophyll aus, vollziehen die Photosynthse und dienen auch so der Ernährung des Keimlings.

 

Grüße,

Jürgen

 

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