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Preisgestaltung bei Nepenthes Arten (Seltenheit, Angebot&Nachfrage)


Rene S

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Hallo liebe Gemeinde,

 

 

Mich würde mal interessieren aus welchen Faktoren die Nepenthes Preise bestimmt werden.

 

Hängt das nur mit Angebot und Nachfrage zusammen oder kann der Faktor Seltenheit (im Sinne: Wie weit noch verbreitet in der Natur) auch eine größere Rolle spielen. 

 

N.edwardsiana ist ja bsp mit 150 Euro recht teuer, obwohl sie in der Natur noch recht gut erhalten ist, während eine N.rajah, die beinahe ausgestorben ist nur rund 40 Euro kostet.

 

Will man mit damit Wildentnahmen und Poaching unter anderem unattraktiv machen, da sie ja nun billig zu erwerben sind?

 

 

Würde mich sehr über ein paar Antworten freuen!

 

Viele Grüße,

Rene

Bearbeitet von Rene S
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Da gibt's mehrere Faktoren. Zum einen würd  edwardsiana wahrscheinlich nicht so einen hohen Preis erzielen, wenn sie wie ne alata-Hybride aussehen würde. Der größte Punkt ist wohl die Vermehrung. Rajah müsste sich IV viel besser vermehren lassen als edwardsiana. Somit sind auch mehr Pflanzen auf dem Markt und das senkt den Preis. Das Gesetz mit Angebot und Nachfrage gilt wohl überall.

 

Grüße 

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Christoph Hübner

Hallo Rene,

 

nun im Grunde entsteht der Preis dadurch, was ein Anbieter halt auf das Preisschild schreibt. Folgende Gedanken könnte er dabei haben:

  • Angebot (Anzahl der Anbieter, Verfügbarkeit) und Nachfrage (Farbe, Form, Größe)
  • Kosten für Vermehrung und Kultur (Betriebskosten, Arbeitszeit, Vertrieb)
  • Größe bzw. Alter der Pflanze

Nepenthes können im Allgemeinen, zumindest bei uns, nur in vitro wirtschaftlich vermehrt werden. Dort kommt es dann aber natürlich auch darauf an, ob man einen guten Stock an Pflanzen hat, wie lang die Reproduktionszeit ist und ob es zu Verlusten kommen kann, bevor die Pflanzen verkaufsfertig sind.

Natürlich verringert die Vermehrung in Kultur den Sammeldruck. Aber so nobel wie die Absicht ist, es wird deswegen niemand gezielt Pflanzen vermehren und dann in Größenordnungen zu günstigen Preisen abgeben. Der finanzielle und zeitliche Aufwand dafür ist enorm. Aber ich sehe auch überhaupt kein Problem darin, wenn jemand Profit damit machen möchte, dass er Pflanzen in Kultur vermehrt. Im Gegenteil, verwerflich ist es, wenn man nur auf den Preis schaut und die verhältnismäßige Armut der Menschen an den Naturstandorten ausnutzt, die einem dann billiger Pflanzen wildern können, als man sie hier in Kultur vermehrt bekommt. Der Schaden an der Natur wird da leider nicht mit eingepreist. Auch ist die Pflanzenvermehrung, gerade in so einer Nische wie den Karnivoren, sicher kein leichtes Geschäft und ich bin froh, dass es Leute gibt, die damit ihre Brötchen verdienen (können).

 

Wie selten eine Pflanze in der Natur ist, sollte also keine Rolle spielen, sondern nur wie selten sie in Kultur ist. Da sind wir dann wieder beim Marktprinzip des Angebots und der Nachfrage.

 

Viele Grüße

Christoph

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  • 2 Monate später...

Servus,

das habe ich mich auch schon oft gefragt Rene. Ein wunderbares Beispiel übrigens da die genannten Pflanzen an den selben Bergen vorkommen und somit auch auf einer Ebene der Seltenheit sind. Dennoch steht rajah laut CITES in einer anderen Kategorie als edwardsiana.

Manche Arten gibt es aber auch nur bei 1-2 Händlern weltweit und diese sind auch nicht immer verfügbar, oder ziehen eine aufwändige Einfuhr (+Gebühren) mit sich, sodass Privatpersonen die Pflanzen nur über Zwischenhändler bekommen die natrülich auch verdienen wollen.

Je nach Händler können die Größen auch sehr unterschiedlich ausfallen.

 

Meiner Meinung nach hat es nicht nur mit Angebot und Nachfrage zu tun, denn dann müssten sich die Preise auch dynamisch ändern, was sie i.d.R. nicht tun.

Denke hier spielt viel mehr Prestige hinein als man denkt.

 

Grüße Stefan

 

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Vor ein paar Wochen wurde auch eine N. rajah von einem Verkäufer aus Frankreich angeboten bei Ebay. Einen tick kleiner, aber auch eine stattliche Pflanze. Zum Sofortkauf von 500,- Euro. War nach ein paar Stunden verkauft. 

Fande den Preis jetzt für die Art und Grösse ok. 

Das aktuelle Angebot ist halt schon eine Hausnummer, aber ich denke auch diese Pflanze wird ihren Käufer finden

 

Gruss

 

Boris

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Am 27.8.2018 um 15:21 schrieb Berni Toller:

glaub ich eher nicht, sonst kann er meine haben für 1000 weniger ?

 

Dafür bekommt man bei dir aber sicherlich keine Kannenbettchen mit Sphagnum dazu, die wären mir den 1000er Wert.

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Der Markt macht den Preis und sonst nichts. Lernt man in der Industrie in den ersten Wochen.

 

Gruß Hermann Wistuba

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vor 11 Stunden schrieb Hermann Wistuba:

Der Markt macht den Preis und sonst nichts. Lernt man in der Industrie in den ersten Wochen.

... und der Markt ist regulierbar und der Käufer manipulierbar. ?

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vor 16 Stunden schrieb Nicky Westphal:

... und der Markt ist regulierbar und der Käufer manipulierbar. ?

1000 Punkte für diese Antwort!!!!

Im Zeitalter des Internets mehr als je zuvor!

 

Ich erlebe gerade die Manipulationsdiskussion um die letzte Wahl Trumps live.

Die haben hier richtig Angst vor den nächsten Wahlen.

Facebook, Twitter und Co. sind kurz davor ein sehr enges Korsett angelegt zu bekommen.

 

BT

 

PS: Wir könnten ja die GFP Seiten durch Werbung aufpeppen und die Kohle in die Vereinskasse spülen. ? ? ? 

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Hallo,

der Preis ist bestimmt durch Angebot und Nachfrage, und natürlich dadurch was der Käufer bereit ist auszugeben,  das gilt auch für Nepenthes, wenn es Leute gibt die tausende für eine Pflanze ausgeben, wird es auch immer Verkäufer geben die das verlangen,  ich denke auch das die Seltenheit auf dem Markt nur bedingt was mit dem Lebensraum und der Kulturschwierigkeit zu tun hat, das spielt natürlich mit rein, aber wenn eine bestimmte Pflanze nur von wenigen gesucht wird, wird sie teurer, weil sie eben kaum jemand hat, egal wie schwer oder einfach die Kultur ist.

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Hallo zusammen,

 

 

Danke für die zahlreichen antworten, hatte den Thread schon wieder fast vergessen. ?

 

Das der Preis durch Nachfrage und Angebot gesteuert wird, war mir klar.

Mich hat es nur, wie bereits erwähnt, verwundert, dass so eine seltene Art wie N.clipeata so verhältnismäßig spottbillig verkauft wird.

 

Soll das evt. die Unattraktivität für poaching fördern? 

 

Viele Grüße,

Rene

Bearbeitet von Rene S
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Hi Rene,

was zur Preisbildung bei den Gewerblichen noch hinzukommt (neben dem Nachfragedruck) ist der Vermehrungsaufwand und die Wachstumsgeschwindigkeit. Je langsamer eine Pflanze wächst und je schlechter sie sich in vitro vermehren lässt, umso höher die Reproduktionskosten im Preis (Andreas Wistuba möge mich korrigieren..).

Deshalb sind viele Hochländer z.B. recht teuer.

viele Grüsse

Feldi

 

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Eike Matthias Wacker

Bei 'neuen' Arten kommt schlicht und ergreifend ein Hype dazu. Sammler stürzen sich auf die Pflanzen wie die Apple Jünger aufs neue iPhone. Legt sich der Hype, legt sich auch der Preis.

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... ein bisserl wie Briefmarkensammeln.

Die können viel wert sein, wenns jemand zahlt.

Sonst ist es nur ein Fetzen Papier!

Wenns wenige gibt, steigt der Preis, meist nach dem Motto: Schön biste nicht aber selten.

 

Für die jüngeren im Forum:

Briefmarken hat man vor Eurer Zeit auf Umschläge geklebt in denen Briefe (auf Papier, manchmal sogar mit Hand, geschriebene Nachrichten!) gesteckt waren. Damit wurden indirekt diejenigen entlohnt die diese Nachrichten dann mühsam zu den Empfängern tragen mussten, die Briefträger.

Heute werden Nachrichten mittels Elektronen versandt. Es ist aber sinnlos Elektronen zu sammeln. Davon gibt es so viele, sodass niemand was dafür zahlen wird. Sie sehen auch alle gleich aus (nimmt man an, hat ja noch niemand gesehen die Dinger, nur deren Wirkungen und das ist auch nicht ganz klar).

Das mit den Briefmarken und Briefen hatte auch noch viel zur sozialen Verständigung beigetragen.

Briefe wurden dann meist Vormittags geliefert (Nachmittags waren die Briefträger (es waren ausschließlich Männer) dann sehr erschöpft und hatten dann gerastet) wo nur die braven Hausfrauen ganz alleine zu Hause waren und sich unheimlich gelangweilt haben. Die mussten dann von den Briefträgern unterhalten werden, ...

... z.B. durch Austrinken aller Getränke die die Frauen kredenzten. Daher waren die Briefträger dann Nachmittags auch müde und mussten rasten.

Das ist den Männern die arbeiten waren dann tierisch auf den Geist gegangen: Mit dem Briefträger haben die Frauen getrunken und dies für gut befunden, wohingegen die Männer dann aber, wenn Sie am Abend nach Hause kamen geschimpft wurden, weil sie nach der Arbeit noch schnell ein oder zwei Bierchen getrunken hatten. Das haben die dann nicht verstanden und daher den Computer und die Emails entwickelt und die dann unterbeschäftigten Hausfrauen emanzipiert und auch arbeiten geschickt. Letztendlich ist das System dann gekippt, da die Emanzipation dann auch in einer vollkommen unbeabsichtigten aber doch sehr leicht vorherzusehenden systemimmanenten Eigendynamik Briefträgerinnen hervorgebracht hatte und dann dies absolut nicht mehr zu den nun wenigen zu Hause gebliebenen Hausfrauen gepasst hat. Gegensteuern durch den Versuch der Implementierung von Hausmännern ist gänzlich schief gelaufen, da das zu Hause bleiben sozial nicht so hoch angesehen wird und daher die Zahl der Hausmänner sehr überschaubar geblieben ist.

Man schreibt daher keine Briefe mehr.

Ja so war das (ungefähr).

 

Was bleibt sehen wir heute: Ein Trümmerfeld einer einstmals hervorragend funktionierenden Gesellschaftsordnung. Nichts ist mehr so wie es war und es wird auch nimmer so werden.

 

Wo waren wir nochmals: Bei den Nepenthes Preisen?

 

... is ja egal, aber obiges musste auch mal gesagt werden, wusste nur nicht wo, drum steht es hier!

 

BT

 

PS: der Warnhinweis: Bei Nebenwirkungen beachten Sie das (kleine) Teile des obigen Beitrags sarkastisch gemeint sind und nicht die Meinung des Autors widergeben,

... er würde gerne zu Hause bleiben und Briefe schreiben. ? 

Bearbeitet von Beautytube
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Für mich sind nur drei Dinge entscheidend. 

Erstens, gefällt mir die Pflanze, 

Zweitens, kann ich ihr die notwendigen Bedingungen bieten und

Drittens, kann ich sie mir leisten, ohne danach den Kit aus den Fenstern kratzen zu müssen

 

Hype oder nicht Hype ist mir völlig egal, deshalb habe ich auch kein Iphone, sondern ein völlig ausreichendes 130-Euro-Handy mit 16GB - und das macht mir gar nichts aus. 

 

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vor 11 Stunden schrieb Feldenberg:

as zur Preisbildung bei den Gewerblichen noch hinzukommt (neben dem Nachfragedruck) ist der Vermehrungsaufwand und die Wachstumsgeschwindigkeit. Je langsamer eine Pflanze wächst und je schlechter sie sich in vitro vermehren lässt, umso höher die Reproduktionskosten im Preis (Andreas Wistuba möge mich korrigieren..).

Deshalb sind viele Hochländer z.B. recht teuer.

 

 

Hallo,

wenn ich hier schon angesprochen werde, dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu:

Das der Markt den Preis macht, wie mein Vater schrieb, kann ich nut teilweise bestätigen.

Das gilt für einige "normalen Arten". Wenn ich ein umfangreiches Sortiment anbieten will, bedeutet das, dass ich u.U. auch Arten, fast ohne Gewinn oder gar mit Verlust abgeben muss. Ich mache die meisten Nepenthes in 40er oder 60er Multitopf-Platten. Weniger als eine Platte zu machen ist eine riesige Platzverschwendung (leere Plätze) oder führt zu Chaos, wenn ich mehrere Arten in eine Platte setze. D.h. ich setze einen Preis an, bei dem ich nach Möglichkeit die Platte verkauft habe, bevor aufwändig umgetopft werden muss, oder ich Teile von Platten gar entsorgen muss, weil die Pflanzen zu groß geworden und zu arg ineinander gewachsen sind, was wieder Geld kostet oder einen Totalverlust darstellt. Der Preis wird also nach oben "vom Markt" begrenzt.

Anders sieht das bei den vielen Arten aus, wo die Nachfrage oft die Kapazität übersteigt. Klar, man könnte hier in vielen Fällen den Gewinn maximieren aber ich versuche, mich preislich in einen "gewachsenen Kontext aus vergleichbaren Arten" einzuordnen. Das erscheint mir fairer und nachhaltiger, insb. da ich als "Kleinproduzent" gar nicht die Kapazität habe, alles immer in ausreichender Menge da zu haben und mir das breite Sortiment ein großes persönliches Anliegen ist - schon um Arten dauerhaft in Kultur zu halten. Ausnahmen sind Neuerscheinungen. Klar, wenn ich von einer Art wirklich nur ein paar habe (kein Multitopf-Maßstab) dann dürfen diese Raritäten andere Arten ein bisschen quer finanzieren. Letztlich muss in der Mischkalkulation die Arbeitszeit und Abgaben meiner Minijobber, die Energie, das Labor und das Wachstum der Firma bezahlt werden und ein bisschen Gewinn sollte auch hängen bleiben. Die Steuer nicht zu vergessen.

Markt-getrieben müsste ich mindestens 50% des Sortiments streichen und beim Rest die Gewinne maximieren - wie langweilig... ?

Viele Grüße

Andreas

     

 

Bearbeitet von Andreas Wistuba
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  • Rene S änderte den Titel in Preisgestaltung bei Nepenthes Arten (Seltenheit, Angebot&Nachfrage)

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