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Geht es nun den Mooren vollends an den Kragen?


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Hallo zusammen,

 

folgender Artikel heute in den News:

https://salzburg.orf.at/news/stories/2924682/

 

Erstens haben die Damen und Herren der Redaktion da grundsätzlich was nicht verstanden:

"Die Landwirtschaft will möglichst trockene Wiesen, der Naturschutz möglichst nasse Moorflächen"

Grundlegend falsch, der Naturschutz will auch trockene Wiesen, er will ALLE Biotopformen und diese möglichst artenreich

 

„Wenn man bei den Interessen der Moore anfängt, muss man immer den Wasserspiegel heben. Das ist schlecht für die Landwirtschaft. Kein Bauer will eine nasse Wiese. Aber man kann ein alternatives Nutzungskonzept andenken: Man baut Pflanzen an, die diese Nässe vertragen. Davon profitiert das Moor, aber auch der Landwirt erzielt weiterhin einen Ertrag.“

Hilfe!!!! Man baut im Moor nun Pflanzen an!!!! Man nutzt das Moor!!! Das klingt ja echt bedrohlich!

 

Irgendwie kann ich mein mulmiges Gefühl bei diesem Artikel nicht loswerden!

 

Lasst das Moor in einfach in Ruhe und verschließt die Drainage Systeme.

Mäht die Moorwiese (so wie seit Jahrhunderten) und bringt den Schnitt weg (keinesfalls Mulchen!).


Wenn anbauen, dann auf Zusatzflächen und nicht in Original Moorflächen.

 

Sind ja ohnehin nur mehr ganz wenige unberührte Flächen.

 

Das Ibmner Moor hat übrigens einen tollen Wanderweg.

  • Drosera intermedia, rotundifolia
  • Utricularia intermedia

sieht man vom Wanderweg aus.

 

Tolle Orchideenwiesen findet man auch.

 

Bitte den Wanderweg nicht verlassen und nichts mitnehmen!

 

BT

 

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Ich schließe mich BT an. Ist ja furchtbar! Schon bei der Überschrift „Moorflächen ertragreich nutzen“, wird mir schlecht.

Das Moor profitiert einzig davon in Ruhe gelassen zu werden. Die IG Moorschutz verdient diesen Namen anscheinend nicht.

Wieso steht denn das Ibmer Moor eigentlich nicht unter Naturschutz? Dann würden sich landwirtschaftliche Überlegungen erübrigen.

 

MM

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Was bauen wir denn da zukünftig ergänzend zu den Torfmoosen  in unseren Mooren mal noch an? Reis vielleicht? ? Der verträgt definitiv die Nässe. Ob er mit dem sauren  Boden klar kommt, ist dann das nächste Thema über das sich Reisbauern und Naturschützer in punkto Moor streiten können.... 

Und wie hirnrissig ist denn das bitte, erst die Moore samt Spaghnum zu vernichten, um dann Torfmoose auf den ehem. Moorflächen "anzubauen".

oh mann.. ?

Bearbeitet von Jashi
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ich habe im Fernsehen (ich glaube bei alpha) auch eine Sendung zu dem Thema gesehen. Meines Erachtens geht es denen nicht mehr um die Erhaltung ursprünglicher Moore, sondern viel mehr um die wirtschaftliche Ressource Torf, von der man glaubt, man könne sie anpflanzen wie Raps oder Mais und alle drei Jahre wieder neu abernten. Die Rede war da davon aus ursprünglichen Mooren das Moos zu verpflanzen auf Flächen von denen der Torf bereits abgebaggert worden war, um dann nach ein oder zwei Jahren dort wieder Torf "ernten" zu können. Meiner Meinung ist es den Machern und Gedankengebern nicht klar, dass die Entstehung von Torf einen sehr langen Zeitraum benötigt und dass dieses komische Prinzip ähnlich der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft nicht funktioniert, weil da auch so nebenbei die Bemerkung fiel, man könne während dieser Zeit ja dann das ursprüngliche Moor "abernten", um es dann für die nächsten Jahre wieder zu regenerieren. Innerhalb von ein oder zwei Jahren regeneriert sich meiner persönlichen Meinung nach doch kein abgebaggertes Moor und wird erneut "erntereif", oder? 

Ob das aber mit dem identisch ist, was da in dieser Zeitung stand, das weiß ich nicht, auch nicht ob das genau nun dieses besagte Moor betroffen hat.

Bearbeitet von sarrafan
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Hallo,

ich musste das auch erstmal lernen, aber man überzeugt die meisten Menschen nur mit Ökosystemdienstleistungen. Allerdings sehe ich hier das Problem, dass reine Sphagnumflächen für die Natur ziemlich bedeutungslos sind. Vielleicht schaffen noch Droseras sich jedes Jahr neu aus Samen zu regenerieren, aber die wichtige Rauschbeere oder auch Weiden werden die jährliche Mahd nicht überleben.

Die Flächen, die ohne  wirtschaftlichem Interesse unter Naturschutz stehen, sind insgesamt viel zu wenig. Daher ist es eine wichtige Aufgabe des Naturschutzes die Flächen so zu gestalten, dass Menschen davon leben können und sie einen Lebensraum für andere Lebewesen bieten können.

 

Grüße

Ronny

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vor 1 Stunde schrieb Ronny K.:

Die Flächen, die ohne  wirtschaftlichem Interesse unter Naturschutz stehen, sind insgesamt viel zu wenig. Daher ist es eine wichtige Aufgabe des Naturschutzes die Flächen so zu gestalten, dass Menschen davon leben können und sie einen Lebensraum für andere Lebewesen bieten können.

Das widerspricht sich fundamental. Naturschutz gestaltet nicht, er erhält bestehende Strukturen bzw. verhindert deren Zerstörung. Dass Bauern von der Bewirtschaftung von Feuchtbiotopen leben können ist sicherlich nicht Aufgabe des Naturschutzbundes! 

Hier werden ganz offensichtlich landwirtschaftliche Interessen höher bewertet als die Erhaltung von Lebensräumen. ?

 

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Nicky Westphal

Hallo zusammen,

 

Naturschutz und Co. ein schwieriges Theme. Ohne Zweifel gehören alle natürlichen Lebensräume weltweit geschützt. So einfach nur vor die Haustür zu schauen ist dann doch m.E. etwas kurzsichtig. Nur wie soll das funktionieren? Wir leben in einem Systhem, dass durch Wachstum lebt. Wenn diesesw nicht hier stattfindet, wird es eben "ausgelagert" und zerstört anderwo. Ist auch nicht so die Lösung. Dazu kommt die stetig wachsene Weltbevölkerung, die mehr Nutzvieh und mehr Nutzflächen benötigt. Von den 149.430.000km² Landfläche der Erde sind ca. 50.000.000 km² totes Land (Wüste, Stein und Eis) und vom Rest werden jetzt schon 75.000.000 km² durch den Menschen intensiv genutz. Tendenz weiter steigend. Wir wachsen bis wie kollabieren. Pos. gesehen bleibt ja momentan ca. ein Rest von 33.333 m² reine Natur pro Kopf. Ist doch was, oder nicht? Gut, die globale Beeinflussungen durch Chemie, Entwässerungen für unsere Nutzflächen usw. kann man dabei mit betrachten, aber das macht die Sache ja dann nicht mehr ganz so schön. Ganz ehrlich, solange weltweit kein Umdenken stattfindet, sind die Schutzmaßnahmen gut gemeint, aber am Ende nur eine Verzögerung, ein Aufschub des Unvermeidbaren. Jedenfalls solange wir nicht von Masse auf Maß zurückkehren. Noch hat die Menschheit das Ruder in der Hand, aber das Wissen um die eigene Zukunft ist anscheinend nicht wirklich ausreichen für eine Veränderung. Das Streben nach mehr Wohlstand, Luxus, maximale Gewinne ... sind wichtiger als die letzten Flecken Natur. Erst wenn alles aufgebraucht ist wird man aufwachen. Und selbst dann sind immer noch die andren dran schuld. Aber irgendwie ist es ja alles auch verständlich, wenn wir schon so hart arbeiten, so dürfen wir uns doch auch was gönnen (egal ob es brauchen, nur weil wir es uns leisten können). ?

 

Grüße Nicky

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Dieses System muss sich zwangsläufig irgendwann selbst verschlingen. Ist nur mehr eine Frage der Zeit wann es wieder einmal ordentlich rummst. Sollten wir das nicht mehr erleben, dann unsere Kinder. Die Zeichen stehen auf Sturm.

Ohne globales Umdenken werden alle Bemühungen umsonst sein. Letzendlich ist es eine individuelle Entscheidung. Wenn man bewusster lebt und respektvoll mit der Natur umgeht, hat man wenigstens nicht das Gefühl noch mehr Öl ins Feuer dieses brennenden Planeten zu gießen.

 

So, das war jetzt wirklich pathetisch genug, ich bin raus. ?

 

MM Ende

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vor 2 Stunden schrieb Nicky Westphal:

Wir wachsen bis wie kollabieren

Wann immer ich dienstlich unterwegs bin sehe ich wie wir unseren Planeten kahl fressen.

Es ist echt frustrierend!

 

BT

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Hallo,

was soll dieses ewige Gemecker? Ihr habt ja alle Recht, aber das ändert nichts.

@Mossman

Sagt dir eigentlich der Beruf des Landschaftsplaners etwas?

 

Grüße

Ronny

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partisanengärtner

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.  Alles andere sind irreale Glaubenssätze. Das Wirtschaftswissenschaft noch auf diesem Milchmädchen-Niveau von Wachstumsideologien sich überhaupt noch als Wissenschaft  bezeichnet ist  schon sehr schräg.

Da verhalten sich unsere Darmbakterien in der Regel intelligenter.

 

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vor 18 Minuten schrieb Ronny K.:

Hallo,

was soll dieses ewige Gemecker? Ihr habt ja alle Recht, aber das ändert nichts.

@Mossman

Sagt dir eigentlich der Beruf des Landschaftsplaners etwas?

 

Grüße

Ronny

Bitte! Hab extra hier nachgelesen: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Landschaftsplanung

Es stehen der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt. Also erst Mensch, dann Natur. Muss ich noch was sagen?

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Nicky Westphal

Naja Axel,

 

wenn es ums Geld verdienen geht, ist manchen jedes Märchen recht!

 

@Ronny K. Ist es Gemecker etwas realistisch zu betrachten? Ja, aufhalten kann man diese Entwicklung kaum, aber jeder kann etwas verändern, bei sich selbst und damit den Prozess zumindest verlangsamen. Aber man kann natürlich auch all denen glauben, die sich damit die Taschen füllen.

 

Grüße Nicky

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Hallo,

von der Sphagnum-Kultur wird sicher keiner reich und zu glauben, man könne 50% der Landesfläche unter Naturschutz stellen, ist unrealistisch. Naturschutzgebiete sind oft viel zu klein, daher braucht man eine nachhaltige Nutzung.

Eine wichtige Aufgabe des Naturschutzes ist z.B. die Vernetzung von Lebensräumen, da muss man die Besitzer der Flächen mit ins Boot holen. Der Luchs, der Wolf und die Wildkatze zeigen beispielsweise den Erfolg dieser Maßnahmen.

 

Grüße

Ronny

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partisanengärtner

Wenn wir in Deutschland 5 % hätten wäre das schon ein Fortschritt. Momentan haben wir ein Verfahren von der Eu am Hals weil wir da unsere Verpflichtungen die wir vertraglich eingegangen sind nicht einhalten.

Bayern hat zum Beispiel gerade 2,3 %

 

Das sind nicht mal völlig nutzungsfreie Gebiete. Wenn man dann schaut was die Landwirtschaft als Greening gefördert bekommt kann einem das Grausen kommen.

Die vielen vergifteten erschossenen oder einfach verschwundenen Wölfe und Luchse zeigen zu deutlich das dies ein "Erfolgmodell" ist. Umgebrochene Orchideenwiesen hier im Landkreis werden nicht geandet, der Naturschutz ist ein Papiertiger der allenfalls einzelne Privatleute verfolgt.

 

Das die Landschaft im Umfeld von den zu kleinen Naturschutzgebieten anders genutzt werden müssen als bisher ist auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.  Das Subventionen für naturschädliches Verhalten gewährt werden weil die entsprechende Lobby alle Bemühungen so verwässert das teilweise das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung erziehlt wird ist sicher nicht ohne Absicht.

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Am 17.7.2018 um 20:20 schrieb Ronny K.:

Hallo,

was soll dieses ewige Gemecker? Ihr habt ja alle Recht, aber das ändert nichts.

@Mossman

Sagt dir eigentlich der Beruf des Landschaftsplaners etwas?

 

Grüße

Ronny

Genau das ist die falsche Einstellung! Zu sagen ändert ja eh nichts führt zu gar nichts!!!! Seinen Beitrag zu leisten hilft immer! „Ein Tropfen auf den heißen Stein“ auch so eine Aussage! Wenn 7 Miliarden Menschen einen Tropfen dazu geben hast du mehr als genug um einen Stein abzukühlen. Vorallem ist es oft gar nicht so schwer.Nur als kleines Beispielkann eine kleine Änderrung im Arbeitsablauf im Garten schon helfen einer kleinen Käferart zu helfen. Ich weiß das klingt zuerst nicht viel, ist es für den Käfer aber schon.

Grüße Ben

 

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partisanengärtner

Unser lieber Staat hat riesige Ländereien in seinem Besitz, die für den Naturschutz wichtig wären. Die werden dann für wenig Geld an "Nutzer" verkauft falls eine Verwertung einen kleinen kurzfristigen Gewinn ergibt. Der private Naturschutz muß dann seine spendenfinanzierten spärlichen Mittel aufwenden um zu entscheiden welche am wertvollsten Flächen er vor solcher Gier retten kann.

Das dies immer noch so passiert ist ein Armutszeugnis für unsere Regierungen und die Menschen die diese gewähren lassen.

Hier ist es gewiss nicht so das man nicht die Mittel übrig hätte.

Gerade hat die Bayrische Regierung wieder den Versuch eines Volksbegehrens abgeschmettert die diese Kurzsichtige Verwertungsweise ein wenig einschränken würde.

Es ist uns immer noch nicht wichtig genug..

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