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Australische Erdorchideen


JohannesBetz

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich kultiviere seit Jahren neben meinen Karnivoren einige Australische Erdorchideen. Ich versuche mal zwei Bilder von Thelymitra fragrans, die dieses Jahr das erste Mal geblüht hat, einzufügen.

 

Viele Grüße

Johannes

Thelymitra fragrans-23.jpg

Thelymitra fragrans-7.jpg

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Super Johannes zu deinem Erfolg. Sieht wirklich klasse aus die Pflanze.

Würde mich echt mal interessieren wie stark sich die Kulturbedingen von unseren Karnivoren unterscheiden.

Ich hab immernoch das Gefühl, die Pflanzen hier interessieren die Leute nicht oder es wären Mondpflanzen.

Das Zeug was ich fotografiert habe wächst direkt neben den ganzen Knollendrosera!

Und vom Aussehen her können sie wirklich mit mithalten.

 

Gruss Thomas

 

PS. johannes wir müssen uns mal unterhalten über deinen gefährlichen Überbestand. ?

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Hallo zusammen,

ich kultiviere Pterostylis, Diplodium, Diuris, Myrmechila, Corysanthes, Thelymitra und einiges mehr.

Thomas ich denke das wir uns demnächst mal wieder in Ulm sehen. Dort können wir uns gerne Unterhalten.

Hier noch ein paar Thelymitra Bilder.

Bild 1 und 2 Thelymitra glaucophylla `Adelaide´

Bild 3 und 4 Thelmitra `Queen Adelaide´  =  Thelymitra aristata X antennifera

Bild5,6 und 7 Thelymitra antennifera X variegata

 

Viele Grüße

Johannes

 

 

Thelymitra nuda `Adelaide´-8.jpg

Thelymitra nuda `Adelaide´-27.jpg

Thelymitra `Queen Adelaide´-38.jpg

Thelymitra `Queen Adelaide´-28.jpg

Thelymitra antennifera X variegata-18.jpg

Thelymitra antennifera X variegata-4.jpg

Thelymitra antennifera X variegata-14.jpg

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Hallo, 

 

Echt tolle Fotos mich als Knollenhalter würden Bezugsquellen einfacher Arten interessieren, lassen sich sicher toll mit meinen Knollendrosera kultivieren und ein Blickfang sind sie natürlich auch. 

 

Gruß Roman 

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Hallo Roman,

ich hätte so einiges zum Abgeben, doch momentan befinden sie sich im Wachstum. Der beste Zeitpunkt zum Verschicken der Knollen wäre so ab Juni  bis etwa September. Ich kultiviere sie zusammen mit meinem Stylidien, Knollendroseren, ein paar Australischen Stauden und Disas. Im Winter heize ich dieses Gewächshaus auf +7°C bis etwa +15°C.

Hier noch Diplodium truncatum, die gerade am verblühen sind

 

Viele Grüße

Johannes

Diplodium truncatum  - Adelaide --8.jpg

Diplodium truncatum - You Yangs, Victoria --7.jpg

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Hallo,

 

ich schmunzle wie sich die Aufmerksamkeit der Besucher hier auf eine bisher fast völlig ignorierte Pflanzengruppe fokussiert. Zu den Haltungsbedingungen: Alle die ich bisher kultiviere lassen sich genauso kultivieren wie Knollendrosera. Oft keimen sie sogar bei den Knollendrosera, man muss dann nur aufpassen, dass die Drosera nicht überwachsen werden ....

Dazu noch ein paar Fotos von heute:

 

Myrmechila, Thelymitra, Diuris:

OrchideenAustraliendiv_0001p.thumb.JPG.f62f9b5aac768e7c576b14cfdd0f850e.JPGOrchideenAustraliendiv_0002p.thumb.JPG.7f1c5edb208dc9b5a582fc6df90b2e70.JPG

 

Viele Grüße

Stefan

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lieber Stefan, 

ich glaube du hast versehentlich das falsche Foto angehängt, ich kann leider keine Orchideen sehen, nur dein Gemüseteil mit dem Salat, Schnittlauch und Lauch.

Bitte zeig uns doch auch noch die Orchideen. 

Grüßle

matze 

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Hallo zusammen,

hier noch ein paar Bilder  von Pterostylis `Cutie Harold´s Pride´ (Pt. bapistii X cucullata) und Acianthus pusillus die jetzt gerade am Blühen sind.

Viele Grüße

Johannes

 

Pterostylis `Cutie Harold´s Pride´-8.jpg

Pterostylis `Cutie Harold´s Pride´-22.jpg

Aciantthus pusillus  Kupito S.A.-36.jpg

Aciantthus pusillus  Kupito S.A.-39.jpg

Aciantthus pusillus  Kupito S.A.-11.jpg

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Hallo zusammen,

vor 2 Stunden schrieb TLorenz:

Beides wunderschöne Arten. Ist die Pterostylis eine Kulturhybride? 

 

Ja die Pterostylis ist eine Kulturhybride.

Corysanthes hispidus ist gerade am Austreiben, die Bilder die ich zeige sind schon etwas älter. Die Pflanze, die etwa bis zu 4cm hoch wird, bildet ein Blatt aus dem sich die Blüte entwickelt. Mittlerweile hat sie über ihre winzigen Knollen einen schönen Horst gebildet.

Viele Grüße

Johannes

P1040928-2.jpg

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Hallo zusammen,

heute habe ich mal ein wenig zur Botanik und Kultur von Thelymitra, das ich einmal für einen Vortrag zusammen Geschrieben habe. Die Kulturansprüche der Thelymitras lassen sich auf die meisten Australischen Erdorchideen, die ich Kultiviere, übertragen.

 

 

Die Gattung Thelymitra, die Sonnenorchideen von Australien

 

Diese überwiegend in Australien vorkommenden Orchideen kommen in offenen Wäldern sowie in den Heidelandschaften in den kühleren und feuchteren Gegenden  in ganz Australien sowie in Tasmanien vor. Es sind über hundert Arten bekannt, von denen bisher fünfundachtzig  beschrieben sind. Zudem gibt es einige Arten  in Neuseeland. Neuguinea, Neukaledonien, Indonesien sowie auf den Philippinen.

Einige dieser prachtvollen Orchideen kommen je nach Art als Einzelpflanzen vor, andere Arten bilden stattliche Horste. An ihren grasartigen bis  röhrenförmigen Einzelblättern lassen sich manche Arten auch Unterscheiden.

Der Name Thelymitra setzt sich aus dem  griechischen thelys für weiblich und mitra die Kappe zusammen. Im Gegensatz zu anderen Orchideen bildet diese  Gattung kein Labellum aus, sondern bildet stattdessen ein drittes  Petalum aus.  Da sich die Sepalen und die Petalen voneinander nicht unterscheiden spricht man  hier von Tepalen .Die Säule mit der Narbe und den Pollinien ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei den Arten.

Die Blüten öffnen sich nur an warmen sonnigen Tagen, bei trübem Wetter und bei Nacht bleiben sie geschlossen. Ich hatte eine Thelymitra benthamiana im Gewächshaus bei der sich die Knospe bis zum Abwelken nie geöffnet hat.

Da aber die Blüten selbstfertil sind setzen viele Arten auch ohne Fremdbestäubung Samen an. Zudem liegt auch eine Kleistogamie vor, es kann also bei einer nicht geöffneten Blüte zu einer Selbstbestäubung kommen. Dies beobachtete schon der Botaniker R.D. Fitzgerald am Ende des 19.Jahrhunderts bei seinen Feldstudien in Australien.  

Die heißen trockenen Sommer überstehen diese Orchideen diese Orchideen zurückgezogen in ihren Knollen.Wenn es dann im Herbst etwas kühler wird und die Feuchtigkeit zunimmt, beginnen sie sich wieder zu regen.

Im Winter und dem zeitigen Frühjahr sind dort kühle Nachttemperaturen nahe dem Gefrierpunkt möglich. Zudem sind in dieser Zeit meist auch hohe Niederschläge zu erwarten. Diese Kombination aus dem kühlen Temperaturen und des Wassers regen die Knollen zum Wachstum an.

Danach wenn der Sommer Einzug hält wird es dann sehr trocken und die Bodentemperaturen können auf bis zu +40°C und mehr erreichen. Auch natürliche Buschbrände sind in dieser Zeit nichts Ungewöhnliches. Diese Brände tragen sogar für einen Blütenreichen Frühling bei, da hierbei viele Spurenelemente frei werden. Zudem werden die neuen Austriebe nicht von anderem Buschwerk unterdrückt und haben dann genügend Licht und Platz.

Selbst Arten die in den Eucalyptuswäldern vorkommen, stehen dennoch sonnig, da die Blätter dieser Bäume senkrecht von der Sonne weg stehen um einen optimalen Verdunstungsschutz zu haben. Man spricht hier auch von den schattenlosen Wäldern.

Die in den Rock Outrocks vorkommenden Arten wachsen in den Mulden riesiger Granitfeldern, die in Jahrmillionen ausgewaschen wurden und sich mit Humus und Moos anreicherten. Diese Gesteinsformationen können riesige Flächen einnehmen und sind aus Urgestein entstanden. Daraus ergibt sich der niedere pH Wert und die Nährstoffarmut, der auf allen Böden in Australien vorherrscht.

Auffallend ist auch das die Orchideen oftmals Pflanzengesellschaften mit Stylidien (Triggerplants) und Carnivoren (fleischverdauende Pflanzen) eingehen. Daraus ergeben sich für die Kultur wiederum einige Gemeinsamkeiten.

 

Als Kultursubstrat hat sich eine Mischung aus Weisstorf, mit Perlite als Wasserspeicher, etwas Tongranulat für eine leichte Kaliquelle (der benötigte Nährstoff aller Knollen und Zwiebelpflanzen), ein wenig Vulcastrat (Lava : Zeoliht : gewaschsenerBims) und groben Quarzsand um dem Substrat einen guten Lufthaushalt zu geben. Zudem bringt das Vulcastrat und der Quarzsand eine geringe Versorgung mit den Hauptnährstoffen  N: P: K und einigen Spurenelementen mit sich.

Je nach Art werden die Knollen jedes Jahr oder bis zu drei Jahre in ein  neues Substrat umgelegt. Viele Arten schaffen es immer wieder bis auf den Boden des Topfes, innerhalb einer Vegetationsperiode. Dadurch würden sie sehr ungleichmassig und spät austreiben. Der beste Zeitpunkt ist im Sommer, so etwa im August, wenn der Austrieb der Knollen gerade sichtbar wird. Um die Mykorhiza im neuen Substrat zu unterstützen, mischt man etwas vom alten Substrat den neuen bei. Jetzt ist es wichtig die Töpfe regelmäßig zu kontrollieren, damit frische Austriebe nicht übersehen werden um  genügend Licht und Wasser bekommen. Denn nun, wenn die Pflanzen austreiben, ist es wichtig die Töpfe gleichmäßig feucht zu halten. Bei den Kulturgefäßen haben sich etwas höhere Töpfe, etwa 10er Kunststofftöpfe die 10cm hoch sind bewährt. Hier haben die Knollen die Möglichkeit tief ins Substrat zu ziehen und können sich gut entwickeln. Außerdem achte ich immer darauf dass ich im Allgemeinen nur gleich Hohe Töpfe verwende (auch bei anderen Topfgrößen halte ich die 10cm Höhe ein) um eine optimale Lichteinstrahlung auf meinen Tisch zu gewährleisten. Auf eine sorgfältige Etikettierung ist zu achten, da man die Arten der einzelnen Gattungen an den Knollen nicht unterscheiden kann.

Wenn sie am Wachsen sind reichen Temperaturen von + 5°C bis +15°C im Gewächshaus aus und können durchaus auch mal weit über +20° bei entsprechender Sonneneinstrahlung erreichen. Eine  Luftzirkulierung ist sehr von Vorteil, da dadurch ein gesünderes Mikroklima entsteht. Es wird verhindert dass durch die hohe Luftfeuchtigkeit Pilzerkrankungen wie Botrytis oder andere Blattpilze entstehen. Eine ständige Luftbewegung ist im Übrigen auch am Naturstandort vorherrschend.

Sollten Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig werden, etwa ein Lausbefall oder Raupenfraß, können Handelsübliche  Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Eine Probespritzung wie auch bei allen anderen Pflanzen ist immer von Vorteil.

 

Hier noch Chilosimpliglottis X pesscottiana im Austrieb

 

Viele Grüße

Johannes

Chilosimpliglottis pescottiana0004.jpg

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Bonjour

 

Die Caladenia, die Sie anbauen, brauchen einen Pilz oder nicht ?

 

verwendest du Lateritefür einige deiner Orchideen ?

 

Chilosimpliglottis X pescottiana Hast du ein Foto vom Blumenstiel?

Bearbeitet von jeff72
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Hallo Jeff,

Die Caladenien brauchen den Mykorhizapilz Sepacina der an der Blattscheide sitzt.Er überdauert die Ruhezeit der Orchideen an der Knollenoberfläche, so das beim Neuaustrieb die Pflanze geimpft wird. Dieser Pilz soll sogar bei uns in verschiedenen Heiden vorkommen.

Laterit verwende ich in meinen Substraten nicht. Bei den Caladenien mische ich noch etwas Toresa ins Substrat was ihnen besonders gut tut. Toresa ist ein Rindenprodukt das vor vielen Jahren als Torersatz angeboten wurde. Ich weiß nicht ob es überhaupt noch erhältlich ist. Es hat bei mir auch etwas gedauert bis ich die Caladenien im Griff hatte, aber nun wachsen sie ganz gut. Ich habe nur ein paar Hybriden, die aber auch ganz schön sind.

Hier mal ein paar Bilder von zwei verschiedenen Klonen von Caladenia `Harlequin´ X flava und im Anschluss X Chilosimpliglottis  pesscottiana.

Viele Grüße

Johannes

Caladenia `Harlequin´ X flava F2-12.jpg

Caladenia `Harlequin´ X flava F2-5.jpg

Caladenia `Harlequin´ X flava F2-3.jpg

Caladenia `Harlequin´ X flava-13.jpg

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Caladenia `Harlequin´ X flava F2-13.jpg

Chilosimpliglottis pescottiana-6.jpg

Chilosimpliglottis pescottiana-3.jpg

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Spielmannsfluch89

Da bekomm ich Bock Mal rüber zu fahren und zu fotografieren ?

Lang her dass ich war. 

Mine myrmechilla truncata von dir sind oder nichtmehr. Irgendwas war im 3. Jahr dass sie nach dem Austrieb geschwächt hat. Im Sommer dann war nichts mehr an Knollen zu finden. ?

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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten. Vor genau zehn Jahren war ich in Australien der Karnivoren wegen. Dort wo sie wuchsen waren die Orchideen und Stylidien nicht weit. Zu dieser Zeit habe ich noch mit meiner analogen Kamera fotografiert und möchte hier mal zwei eingescannte Bilder von Caladenia lobata zeigen. Ich hoffe dass die Qualität der Bilder ausreicht.

Die Bilder habe ich in Westaustralien, bei Mt. Barker gemacht. Ich habe dort einen Gärtner besucht der alle Banksien Australiens angepflanzt hatte.

 

Viele Grüße

Johannes

Bild0043.jpg

Bild0044.jpg

Bearbeitet von JohannesBetz
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Hallo Zusammen,

 

Etwas spät, aber Johannes das sind echt klasse Bilder! ? Auch eine sehr schöne Kulturanleitung für Thelymitra

 

Beste Grüße, Jens

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Hallo zusammen,

es freut mich dass Euch die Bilder Gefallen.

Hier habe ich noch ein paar Bilder von Myrmechila formicifera und Pterostylis `Hoodwink´=  Pt.bapistii `Janney´ X ingens.

 

Viele Grüße

Johannes

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