Beautytube Posted January 21, 2019 Posted January 21, 2019 vor 10 Stunden schrieb TLorenz: Also der Sand schmeckt nicht salzig. Das kann ich euch sagen. War ernst gemeint die Frage. Ich kenne das aus der Aquaristik: Wenn da nicht die richtigen Salze im Wasser sind, ist es mit der Nachzucht Essig. Hat jemand ne Idee? BT
Peter Posted January 21, 2019 Posted January 21, 2019 Servus, hast natürlich recht, wäre interessant. Schätze das es sich entweder um Soda oder Kochsalz als Hauptbestandteil handelt. Weiß nicht, ob wer D. salina in Kultur hat - bitte melden!, denke aber, dass ein Salzzusatz nicht unbedingt nötig ist, evtl. müsste das Substrat eher basisch sein (vorallem bei Soda). Die meisten Salzpflanzen brauchen ja das Salz nicht, sondern können sich nur deshalb besser auf solchen Böden durchsetzen, weil sie es aushalten und andere Pflanzen nicht! Ansonsten eine sensationelle Reise für den Aussi-Karnivoren Fan und vielen Dank an Christian! Ich dachte auch nicht, dass so viele Drosera in derartigen Massenbeständen zu finden sind!! glg, Peter 1
Lutz Posted January 21, 2019 Posted January 21, 2019 Hi, D. salina wächst definitiv auch ohne Salzzusatz zum Substrat. Ich habe meine in der Standardmischung von etwa 1:1 Torf und Kies/grober Sand ohne weitere Zusätze. Eigentlich also überhaupt nicht mit dem Standortgegebenheiten übereinstimmend, nichtsdestotrotz wachsen sie gut. Grüße Lutz 1 1
Roman.P Posted January 21, 2019 Posted January 21, 2019 Am 30.11.2018 um 15:27 schrieb sarrafan: Hallo, Also laut Allen Lowriei sind die Standorte von D. salina komplett Salz frei bedingt durch Regenfälle die über die Zeit das Salz im Sand ausgewaschen haben, angeblich sind die Knollen der Pflanzen die näher am Salzsee wachsen gleich wenige mm unter der Substratoberfläche zu finden. Gruß Roman 1
Christian Dietz Posted January 21, 2019 Author Posted January 21, 2019 Hallo, Roman ist mir zuvor gekommen. Im Magnus Opum wird explizit erwähnt, dass es salzfreier Sand ist. Das kann ich soweit mit meinen spärlichen Beobachtungen bestätigen. Den Salzgehalt konnten wir nicht testen, aber die übrige Vegetation war auch nicht das, was man an den vielen wirklich salzigen Stellen sehen kann (vor allem keine Queller). Es sah nach fast reinem Sand aus. Knollen von D. salina liegen wohl alle recht flach in der Erde. Daher dürfte sie keine anderen Ansprüche haben wie andere Knollendrosera. Leider habe ich sie selbst noch nicht in Kultur, daher kann ich aus eigener Erfahrung nichts dazu sagen. Gruß, Christian 1
Christian Dietz Posted January 27, 2019 Author Posted January 27, 2019 Hallo, der nächste Tag ist schnell erzählt. Nach der sicher kältesten Nacht unserer Reise (es war wohl um die Null Grad) brachen wir am morgen in Richtung Esperance auf. Hier ein Bild unserer Cabins, in der wir diese Nacht verbracht hatten Auf dem Plan stand nichts weiter, als die Strecke zu fahren und hier und da mal stehen zu bleiben. Einen größeren Plan hatten wir nicht. Wir fuhren also los in Richtung Süden. Auf dem Weg nach Esperance blieben wir auch einige Male an kleineren (Salz-)Seen stehen, konnten aber keine Karnivoren finden. Die Salzseen waren aber dennoch sehr interessant. Teilweise waren sie bereits ausgetrocknet, so dass wir praktisch auf einer Schicht Salz liefen. An anderen Stellen/Seen konnte man dagegen "nur" deutliche Salzablagerungen erkennen. Gegen Mittag kamen wir in Esperance an. Dort suchten wir die Touristeninformation auf um eine Übernachtungsmöglichkeit für die nächsten Tage zu finden. Da wir kurz vor Ferienbeginn und einem Feiertag standen gab es in der Stadt praktisch nichts mehr. Wir konnten noch außerhalb auf einer Farm übernachten. Da wir solche Übernachtungsmöglichkeiten bereits aus anderen Ländern kannten und diese sich oft als die viel schöneren herausstellten buchten wir uns da ein. Die Dame entschuldigte sich noch mehrmals, dass wir knapp 20 Kilometer außerhalb an einer ungeteerten Straße übernachten sollten, aber sie (und wir auch noch nicht) wusste sicher nicht, welchen Gefallen sie uns damit getan hat. Da wir erst nach 14 Uhr dort sein konnten schauten wir uns noch etwas in Esperance um. Esperance ist eine der bekannteren Städte an der Südküste von Westaustralien. Dort kann man sicher recht gut leben, zumindest macht die Stadt einen sehr guten Eindruck. Für australische Verhältnisse ist sie mit ihren etwa 10000 Einwohnern schon relativ groß. Sie liegt direkt am Meer und bietet teilweise wirkliche schöne Ausblicke. Die Brücke könnte allerdings mal erneuert werden, auf der bin ich 2011 noch gelaufen Offensichtlich gibt es selbst dort Fans von Sankt Pauli Nach 14 Uhr fuhren wir zu unserer Unterkunft. Der Weg führte raus aus der Stadt und schließlich über eine kleine Piste zu einer Farm. Dort standen zwei Häuser. Eines war unser Ferienhaus, das andere das Haus der beiden Farmer. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und konnten kurze Zeit später das Haus beziehen. Ein kleiner Schwarm Papageien war auch schon dort Es handelte sich um ein voll ausgestattetes Haus mit mehreren Schlafzimmern, schönem Bad und allem, was man für ein paar Tage braucht. Sicherlich eine der besten Unterkünfte auf unserer Reise. Das eigentliche Highlight war allerdings ein Granitfelsen, der zu der Farm gehörte. Wir hatten sofort das Gefühl, dass es dort Karnivoren geben müsste. Als die Farmersfrau dann noch erwähnte, dass wir uns dort gerne umschauen sollten war klar, was wir an diesem Tag noch machen würden. Zuerst ging es aber nochmal schnell zurück nach Esperance. Ein Einkauf (und eine Alkoholkontrolle) später waren wir dann gegen Nachmittag wieder zurück und liefen auf den Granitfelsen. Unser Gefühl hat uns nicht getäuscht. Dort konnten wir einige Drosera-Arten sowie ein paar Orchideen finden. Dominiert wurde der Hügel von Drosera ramellosa, die dort in einem regelrechten Massenbestand vorkam. Es war schon ein tolles Gefühl, sowas direkt an der Unterkunft zu haben und die Kameraausrüstung nicht weit tragen zu müssen. Mit einem Bier in der Hand genossen blieben wir bis zum Sonnenuntergang auf dem Hügel. Am Abend erfuhren wir dann noch, dass die Farmer ein kleines Herbarium mit Pflanzen von diesem Hügel pflegen. Die Drosera ist ihnen natürlich aufgefallen, aber die Art kannten sie nicht. Wir verabredeten uns für einen der kommenden Tage dazu, uns den Hügel zusammen anzuschauen und ihnen bei der Bestimmung der ein oder anderen Pflanze (so weit wir können) zu helfen. Gruß, Christian 8
Christian Dietz Posted February 13, 2019 Author Posted February 13, 2019 Hallo, am kommenden Tag haben wir uns dann in Nähe von Esperance, insbesondere im Cape Le Grand umgeschaut. Das Cape Le Grand ist vor allem für seine traumhaften Buchten bekannt. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Bilder gibt es später, jetzt erstmal zu den Karnivoren 2011 hatten wir im Cape Le Grand Utricularia westonii gesehen. Damals standen die Pflanzen kurz vor der Blüte. Natürlich wollten wir sie dieses Mal auch gerne wieder finden. Allerdings hatte es im Frühjahr stark geregnet, so dass es etwas dauerte, bis wir die Pflanzen gefunden hatten. Insgesamt war es deutlich nasser als 2011, so dass die Pflanzen zur Zeit unseres Besuchs noch unter Wasser standen (sie blühen erst, wenn der Wasserspiegel sinkt und sie fast auf dem Trockenen liegen). Die offizielle Messung ergab eine Wassertiefe von teilweise bis zu 12cm. An einigen flacheren Stellen konnte man sie recht gut fotografieren, hier ein Beweisfoto: Bei dieser Art liegen die Fallen übrigens über dem Substrat. Das rote sind kleine Blätter, sondern tatsächlich die Fallen. Das entsprechende Habitat sieht so aus: Kleine, runde Zwergdrosera gibt es dort überall. Vor allem Drosera australis (die auch D. occidentalis sein können) und Drosera pulchella findet man an praktisch allen feuchten Stellen, oftmals direkt nebeneinander. Wenn die Stellen etwas trockener werden kann man Drosera sargentii und Drosera scorpioides finden: Eine Art, die wir 2011 dort nicht gefunden haben ist Drosera zonaria. Das ist insofern verwunderlich, da wir sie dieses Jahr gleich an vielen Stellen gesehen haben. Während wir nach Utricularia westonii suchten machten wir noch eine besonders schöne Entdeckung. Um die kleinen Tümpel herum konnten wir blühende Utricularia menziesii finden. Mit dieser Art hatte ich in diesem Moment gar nicht gerechnet, daher waren wir umso erfreuter. Die Gegend um Esperance ist nun auch für die nach dieser Stadt benannte Drosera esperensis bekannt. Natürlich wollten wir diese Art auch sehen. Sie wächst dort an/auf einigen Bergen in etwas höheren Lagen. Um sie zu sehen haben wir uns diesen Berg ausgesucht: In den grün bewachsenen Flächen (man muss also dafür nicht ganz nach oben) kann man die Pflanzen finden. So sehen sie aus: Da wir aber nun schon da waren wollten wir auch ganz nach oben auf den Berg. Von dort hat man dann einen tollen Überblick über die Landschaft Auf dem letzten Bild kann man bereits eine der traumhaften Buchten erkennen. Außerdem sieht man rechts etwas Rauch aufsteigen. Darüber hatten wir uns zu diesem Zeitpunkt noch keine Gedanken gemacht. Zum Schluss noch einige Bilder meiner Lieblingsorchidee, Elythranthera brunonis. Wie ich vor kurzem gelesen habe soll die Gattung Elytranthera in die Gattung Caladenia eingegliedert worden sein. Gibt es hier jemanden, der sich auskennt und etwas dazu sagen kann? Das war der Vormittag von Tag 1 im Cape Le Grand. Teil 2 folgt demnächst Gruß, Christian 4
Roman.P Posted February 13, 2019 Posted February 13, 2019 Hallo Christian, Wirklich beindruckende Bilder, vorallem toll soviele schöne D. esperensis zu sehen. Leider ist diese Art ja in Kultur äußerst selten. Gruß Roman
jeff72 Posted February 14, 2019 Posted February 14, 2019 (edited) magnifique pictures I love that of the Utricularia menziesii see here for the Elythranthera brunonis known on this name since 1963 http://www.theplantlist.org/tpl1.1/record/kew-66843 it has been known since 1871 as Caladenia brunonis and since 1839 like Glossodia brunonis Edited February 14, 2019 by jeff72
Christian Dietz Posted February 20, 2019 Author Posted February 20, 2019 Hallo, am Nachmittag schauten wir uns in erster Linie einige der schönen Buchten in diesem Nationalpark an. Diese Strände sind weltbekannt. Die Lucky Bay gilt (laut Wikipedia) als Bucht mit dem weißesten Sand in Australien, evtl. sogar in der ganzen Welt. Zudem quietscht der Sand beim Laufen regelrecht, ein interessantes Erlebnis . An diesem Tag schauten wir uns die Hellfire Bay und die Lucky Bay an. Nun aber zur Lucky Bay. Neben dem weißen Sand und dem türkisen Wasser ist sie auch für Kängurus bekannt. Gleich am Eingang wird man darauf hingewiesen, diese Tiere bitte nicht zu füttern. Tatsächlich konnten wir dort dann auch ein Känguru sehen Auf den Wegen zwischen den Buchten haben wir auch hin und wieder Karnivoren gefunden. Hier ein paar Bilder davon Abseits der Karnivoren gibt es wie immer auch einiges zu sehen Wir hatten am Vormittag ja bereits einige Rauchwolken aufsteigen gesehen. Was wir allerdings nicht ahnten war, dass dieses Feuer immer näher kam, je näher wir zu unserer Unterkunft kamen. Wir hatten die Befürchtung, dass wir evtl. eingenebelt sind, wenn nicht sogar, dass unsere Farm brennt. Letzteres war zum Glück nicht der Fall, das Feuer war zwar in der Nachbarschaft, aber am Ende doch etwas entfernt. Auf dem Heimweg konnten wir dann nochmal einige Kängurus und Emus sehen. Gruß, Christian 5
Christian Dietz Posted March 3, 2019 Author Posted March 3, 2019 Hallo zusammen, der zweite Tag im Cape Le Grand ist schnell erzählt. Wir haben uns hier und da noch einige Stellen angeschaut und waren noch an einer Bucht. Viel mehr ist auch gar nicht passiert. Daher hier nur schnell ein paar Bilder dieses Tages. Auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft haben wir noch an einer Stelle gehalten, an der ursprünglich Aldrovanda vorkommen soll. Nicht ganz unüberraschend haben wir dort aber nichts gefunden. Gruß, Christian 4 1
jeff72 Posted March 4, 2019 Posted March 4, 2019 (edited) magnifique terrestrial orchids see may be here for you caladenia determination : https://chookman.id.au/wp_orchids/?page_id=1561 Edited March 4, 2019 by jeff72
Piesl Posted March 5, 2019 Posted March 5, 2019 Hi, da seid ihr ja mächt herum gekommen und überaus fündig geworden. Das war sicher eine absolut beeindruckende Reise. Vielen Dank fürs zeigen der tollen Bilder. Gruß Piesl
Christian Dietz Posted March 16, 2019 Author Posted March 16, 2019 (edited) Hallo, ja, wir waren insgesamt 19 volle Tage dort. Mit meinem Bericht bin ich jetzt an Tag 9, es kommt also noch etwas Also Tag 9 der Reise Nachdem wir das Cape Le Grand hinter uns gelassen haben sind wir weiter in Richtung des Fitzgerald River Nationalparks gefahren. Wir woll am östlichen Ende des National Parks in Hopetoun übernachten. Als Route haben wir uns dazu entschlossen, nicht komplett den Highway zu nehmen, sondern das letzte Stück über eine kleinere Straße zu fahren. Dort versprachen wir uns mehr Chancen darauf, Karnivoren zu finden. In der Nähe von Esperance gibt es ein paar Seen, die sich bei entsprechender Wetterlage pink färben. Diese Farbe erhalten sie durch eine bestimmte Alge, die sich dann massenweise vermehrt. Das passiert nur sehr selten und natürlich nicht genau dann, wenn wir da sind (war 2011 auch so). Der See hatte zudem kaum Wasser, so dass wir sogar "durch" den See laufen konnten. Ein paar Vögel gab es dann doch noch zu sehen Interessant auch, dass in dem See offensichtlich mit Autos rumgefahren wird (siehe Spuren im ersten Bild) Als nächstes stand ein Stopp an einer Tankstelle an, die wir 2011 bereits besucht hatten. Dort wollten wir uns etwas zu Essen holen und bei der Gelegenheit noch ein paar Pflanzen überprüfen, die wir dort 2011 gesehen hatten und nicht ganz bestimmen konnten. Wie es sich jetzt herausstellte, sind es wohl Drosera macrantha. Danach fuhren wir ein ganzes Stück, bis wir zu der Abzweigung kamen, an der wir vom Highway abbiegen wollten. Danach wurde die Fahrt schlagartig langsamer, da wir alle nach links und rechts schauten um mögliche Standorte zu finden. Wir sollten schnell fündig werden. Auf dem ganzen Stück gab es praktisch überall Drosera zu sehen. Zuerst fielen uns allerdings ein paar sehr interessante Caladenia ins Auge. An einer anderen Stelle gab es diese Art zu bewundern: Neben diesen Orchideen gab es noch jede Menge Drosera zu sehen. Drosera leucoblasta (sofern richtig bestimmt) und Drosera scorpioides kommen dort sehr weit verbreitet vor. An Knollendrosera haben wir dort lediglich Drosera drummondii gefunden. Weitere Begleitpflanzen: Auf dieser Straße habe ich dann auch eine von zwei Schlangen dieser Reise gesehen. Sie war wohl nicht giftig. Wir kamen gegen Spätnachmittag in Hopetoun and und bekamen dort nach einiger Suche auch eine Unterkunft. Nachdem wir etwas Verpflegung eingekauft hatten fuhren wir noch kurz zum Hafen und beendeten dort den Tag. An diesem Abend sollte es Hähnchen geben. Wir haben uns dafür frische Hähnchen gekauft. In unserer Cabin hatten wir zuvor einen Ofen gesehen. Was wir allerdings nicht wussten war, dass der Ofen nur als Grill verwendbar ist. Da in einer unserer Cabins das Schloss kaputt gegangen ist haben wir den Besitzer gerufen. Er sagte uns dann auch, dass die Ofen nur als Grill funktionieren. Das defekte Schloss hat er übrigens einfach ausgebaut und uns behauptet, dass das schlimmste, was passieren kann sei, dass ein paar Mädels vorbeikommen könnten. Nun ja, das Risiko haben wir mal in Kauf genommen. Ansonsten hätten wir auch ohne Schloss nichts zu befürchten. Die Hähnchen haben wir nun mit einem Taschenmesser (das war schärfer als alles, was es sonst in der Cabin gab) zerlegt und auf dem Gemeinschaftgsgrill zubereitet. Mehrere Stunden später war unser Essen (und wir) dann auch fertig. Damit ging ein sehr interessanter Tag und eine Kochaktion, die wir so schnell nicht vergessen werden, zu Ende Gruß, Christian Edited March 16, 2019 by Christian Dietz 1
Christian Dietz Posted April 20, 2019 Author Posted April 20, 2019 Hallo, nach Hopetoun stand nun die Fahrt durch den Fitzgerald River National Park bis in die Stirling Range an. Wieder begann der Tag früh morgens und wieder hatten wir uns nicht für die schnellste Route, sondern für eine kleinere Pist entschieden. Nur wenige Kilometer westlich von Hopetound blieben wir das erste Mal stehen. Allerdings nicht, um uns Pflanzen anzuschauen, sondern um den Ausblick auf das Meer zu geniessen. Dort konnten wir auch das erste mal Hakea victoria, eine für den Fitzgerald NP endemische Pflanze sehen. Sie sollte uns von nun an den ganzen Weg durch den Nationalpark begleiten. Karnivoren haben wir an mehreren Stellen gefunden. Drosera zonaria und Drosera scorpioides sind dort weit verbreitet. Daneben gibt es dort auch einige Zwergdrosera, die ich aber nicht sicher bestimmen kann. Seltener konnten wir Drosera huegelii var. huegelii finden. An einer Stelle konnten wir uns schließlich noch einige Drosera lowriei ansehen. Gegen Mittag stellten wir dann fest, dass wir vergessen hatten zu tanken. Zum Glück haben wir es bemerkt Das kann ansonsten sehr schnell unangenehm werden, da die Distanzen zur nächsten Tankstelle doch etwas weiter sein können und auf diesen Feldwegen auch nicht immer jemand vorbeikommt. Die nächste Tankstelle, von der wir Kenntnis hatten war in Ravensthorpe. Das war zwar etwa 40 Kilometer in die falsche Richtung, aber wir hatten eigentlich keine andere Wahl. Dort konnten wir dann auch gleich für den Abend einkaufen. Aus dem Grund mussten wir unsere Fahrt durch den Fitzgerald River NP leider etwas früher abbrechen als wir es eigentlich wollten. Aufgehalten wurden wir nur noch einmal von einem Waran. Wir fuhren nun nach Ravensthorpe, kauften dort ein und tankten wieder voll. Da wir jetzt doch etwas Zeit verloren hatten und es bis in die Stirling Range noch etwas mehr als 200 Kilometer waren machten wir uns ohne größere Umwege über den South Coast Highway auf den Weg. Ich hatte am Morgen in der Stirling Range bereits ein Häuschen reserviert, so dass wir uns sicher sein konnten dort bleiben zu können. Wir blieben noch zwei oder drei Mal stehen konnten aber nichts spannendes mehr finden. Damit uns nicht wieder dasselbe Schicksal ereilte (und Tankstellen in der Stirling Range nicht sonderlich weit verbreitet sind) tankten wir in dem kleinen Örtchen Ongerup nochmal voll. Wir hatten wohl Glück gehabt, einen Diesel zu haben, da Normalbenzin an dem Tag nicht vorhanden war: Am späten Nachmittag kamen wir dann in der Stirling Range an und bezogen unsere Hütte. Während wir uns Gedanken darüber machten, ob wir Wein oder Bier zum "Feierabend" trinken wollten fiel dieses nette Tier von der Decke direkt vor uns auf den Tisch. Ich habe keine Angst vor Spinnen, aber erschreckt haben wir uns doch ganz schön. Da es noch nicht dunkel war und wir direkt vor dem Haus einige Drosera erythrorhiza gesehen hatten machten wir noch einen kleinen Spaziergang. Tatsächlich konnten wir sogar noch ein paar Drosera finden. Mit einem schönen Sonnenuntergang ging der Tag schließlich zu Ende. Gruß, Christian 5 1
Christian Dietz Posted April 22, 2019 Author Posted April 22, 2019 (edited) Hallo, leider konnten wir nur einen vollen Tag in der Stirling Range verbringen. Durch den nationalen Feiertag und Beginn der Schulferien war dort bereits fast alles belegt. Daher mussten wir uns auf das Wesentliche reduzieren und haben uns darauf beschränkt nur einen der Berge dort zu besteigen. Die Stirling Range ist ein Nationalpark, der von Bergen durchzogen ist. Dort befindet sich der höchte Berg in Südwestaustralien, der Bluff Knoll (1095 Meter). In Nähe des Parkplatzes konnten wir Drosera gibsonii finden. Leider blühten die Pflanzen an diesem Tag nicht. Neben D. gibsonii gibt es dort in der Nähe noch Drosera androsacea und Drosera platystigma, die wir leider auch nicht in Blüte finden konnten. Drosera purpurascens ist in der Stirling Range ebenfalls weit verbreitet Seltener haben wir Drosera bulbosa und Drosera erythrrhiza gesehen Wie immer sollte man auch nach den anderen Pflanzen schauen, das lohnt sich oft! Am späten Vormittag brachen wir dann auf, um einen der Berge hinaufzulaufen. Auf dem Weg dorthin konnten wir dann Drosera platypoda finden. Im Gebüsch wuchsen hier und da einige Drosera pallida Ich war 2011 bereits auf diesem Berg. Daher wusste ich, dass wir dort die kleine Variante von D. huegelii, D. huegelii var. philmanniana und D. monticola finden können. Beide Arten gibt es nur in dieser Gegend. Daneben gibt es dort noch Drosera squamosa (ich vermute, es ist diese Art) und Utricularia menziesii zu sehen. Anreiz war also genug da. Leider wachsen alle Pflanzen erst relativ weit oben. Wir hatten zum Glück bestes Wetter. Nachdem wir das steilste Stück hinter uns hatten konnten wir recht schnell die ersten D. huegelii var. philmanniana finden. Diese Variante ist deutlich kleiner als die Formen auf den flacheren Gegenden. Im Verhältnis zur Pflanze sind die Blüten riesig groß. Wir hatten das Glück, viele Pflanzen in voller Blüte sehen zu können. Daneben wuchsen einige Drosera squamosa Auf dem Gipfel machten wir uns schließlich auf die Suche nach Drosera monticola, die wir 2011 in großen Beständen gefunden hatten. Dieses Mal war es anders. Wir konnten sie zuerst nicht finden. Dafür fanden wir an einem Abhang einige Utricularia menziesii. Als wir bereits auf dem Rückweg waren konnten wir doch noch ein paar kleine Drosera monticola finden. Von dort oben kann man die Berge der Stirling Range sehr gut sehen. Das Wetter spielte zum Glück mit, so dass wir einen tollen Ausblick hatten. Durch die Stirling Range führt eine kleine Piste, die als Stirling Range Drive ausgeschrieben ist. Diese zu fahren hatten wir uns für den Rest des Tages vorgenommen. Natürlich haben wir dort auch wieder einige Drosera finden können. Was an allen Tagen der Tour ein Thema war: Zecken und Mücken. Diese Plagegeister sind sehr weit verbreitet und kommen in allen Größen vor. Man wird es kaum schaffen, sich in drei Wochen nicht eine davon irgendwie einzufangen. Da hilft nur, sich morgens gut mit einem wirksamen Insektenschutzmittel einzusprühen. Da sind solche Tiere doch viel angenehmer: Nach der Stirling Range ging es dann wieder zurück an die Küste. Dort haben wir mit der Suche nach Cephalotus begonnen (und auch welche gefunden). Das dann demnächst Gruß, Christian Edited April 23, 2019 by Christian Dietz 6 1
Christian Dietz Posted May 5, 2019 Author Posted May 5, 2019 (edited) Hallo, der nächste Tag begann erstmal mit Nebel, der sich zum Glück aber bald lichtete. Wir sagten den Pflanzen in unserem Vorgarten noch schnell auf Wiedersehen und brachen dann in Richtung Albany auf. Unser Ziel war es Cephalotus zu finden. Da Albany nur knapp 100 Kilometer südlich liegt hatten wir vor, zuerst dorthin zu fahren und uns um eine Unterkunft für diesen Tag umzusehen. Das hatte soweit alles gut geklappt, wir konnten eine Unterkunft etwas außerhalb von Albany bekommen. Danach fuhren wir Richtung Osten los, es waren immer noch früh am Tag. Der Plan war in den Waychinicup National Park zu fahren um dort Cephalotus zu finden. Auf dem Weg zurück nach Albany wollten wir uns dann noch im Gull Rock National Park und an der Two Peoples Bay umsehen. Alle drei Standorte sind für das Vorkommen von Cephalotus bekannt. Nach dem obligatorischen Stopp an einem Roadhouse kamen wir gegen 10 Uhr im Waychinicup National Park an und begannen mit der Suche. Auf der Suche fanden wir zuerst einige andere Drosera, unter anderem diese Zwergdrosera: Das ist D. verrucata (Danke, Manfred!). Daneben kam auch hier wieder Drosera drummondii und (ich vermute) D. platystigma vor. Im Vorfeld der Reise hatte ich Kontakt zu einigen Australiern, die Naturstandorte von Cephalotus recht gut kennen. Daher hatten wir für diese Ecke relativ genaue Angaben. Ohne diese Angaben hätten wir Cephalotus dort wohl nie gefunden. Der Standort lag ein ganzes Stück von der Straße entfernt in einer kleinen Senke. Das Gras und die Bäume waren sehr hoch, so dass wir teilweise nicht genau sehen konnten in welche Richtung wir überhaupt liefen. Zudem wurde es immer nasser. Nachdem wir uns noch an einem kleinen Bach nasse Füße geholt hatten (zumindest ein Teil von uns) haben wir dann schließlich irgendwann die ersten Cephalotus entdecken. Leider kommt auf den Bildern nicht rüber unter welchem dichten Gras die Pflanzen standen. Aufgrund der Standortbedingungen waren wir doch sehr überrascht, dass sie überhaupt etwas ausgefärbt waren. Einige Pflanzen haben wir dann noch vermessen. Auf dem Weg zurück konnten wir an einer trockneren und deutlich offeneren Stelle noch ein paar weitere Pflanzen finden. Diese litten allerdings deutlich unter Trockenstress und schienen größtenteils kurz vor dem Vertrocknen zu sein. Hier noch die schönsten, die wir dort finden konnten: Die letzten Pflanzen, die wir in diesem Nationalpark gefunden haben waren D. platypoda. Da wir dort nun doch deutlich mehr Zeit verbracht hatten entschlossen wir uns dazu, den Gull Rock National Park auf den nächsten Tag zu verschieben und direkt zur Two Peoples Bay zu fahren. Ich hatte die grandiose Idee eine Nebenstraße als Abkürzung zu nehmen, die sich allerdings nach etlichen Kilometern (und nur sieben Kilometer vor unserem Ziel) als Sackgasse herausstellte. Daher mussten wir nochmal einen knapp 90 Kilometer langen Umweg fahren, bis wir schließlich die Two Peoples Bay erreichten. Wir hatten Kenntnis von zwei Stellen, an denen es dort Cephalotus geben soll. Beide lagen nicht weit auseinander. Auch hier war die Begleitvegetation wieder extrem hoch, so dass wir Mühe hatten, nach den Pflanzen zu suchen. Dies galt insbesondere für die erste Stelle, an der wir uns deshalb auch gar nicht lange aufhielten. Auch hier waren die Pflanzen wieder von extrem hohen Gräsern verdeckt. Wir konnten nur sehr wenige finden. An dieser Stelle wuchsen noch einige Drosera erythrogyne, eine für uns alle neue Drosera-Art. Die Pflanzen werden deutlich über zwei Meter lang/hoch und sind dadurch in der Lage mit der umgebenden Vegetation mitzuhalten. Die zweite Stelle war ergiebiger und das Gras zur Abwechslung auch nicht sonderlich hoch. Hier konnten wir uns recht gut umsehen und auch eine ganze Menge Cephalotus finden. Hier wuchs sie zusammen mit Drosera sulphurea, eine der wenigen gelbblütigen Knollendrosera Mit der Ausbeute dieses Tages waren wir sehr zufrieden! Wir fuhren nun zurück zur Unterkunft und genossen nach einigen Tagen außerhalb etwas die Tatsache, dass wir nun in einer Stadt waren. Es gab hier tatsächlich W-Lan und Restaurants. Das nutzen wir an diesem Abend alles aus Gruß. Christian Edited May 9, 2019 by Christian Dietz 1 1
Christian Dietz Posted May 5, 2019 Author Posted May 5, 2019 Hallo, wir hatten uns in Albany nur für eine Nacht eingebucht. Die nächsten beiden Nächte wollten wir gerne in Walpole verbringen. In Albany hatten wir zwar W-Lan, aber dafür hatte unser Handy keinen Empfang. An der Rezeption versuchte ich morgens in Walpole am Caravanpark anzurufen. Dort war allerdings bereits alles belegt, wir hatten Pech. Daher fuhren wir erstmal los und wollten einfach mal schauen, ob wir unterwegs etwas zum Übernachten finden können. Wir am Vortag beschlossen machten wir zuerst noch einen kleinen Umweg in den Gull Rock National Park. Wir hatten dort keinerlei Angaben, so dass wir einfach lossuchten. Leider konnten wir Cephalotus dort nicht finden. Dafür wurden wir aber nochmal mit einigen blühenden U. menziesii entschädigt. Die Bucht ist auch recht ansehnlich, so dass sich der Weg trotzdem gelohnt hat. Südlich von Albany befindet sich der Tondirrup National Park. Dieser Park ist vor allem für seine Touristenattraktionen, die Natural Bridge, und The Gap bekannt. Das wollten wir dann auch mitnehmen. Zumal es in diesem National Park auch einige Karnivoren geben soll. Die Suche nach den Karnivoren gestaltete sich etwas schwieriger, so richtig interessante oder gar neue Arten konnten wir dort nicht finden. Daher konzentrierten wir uns auf den Tourismus The Gap ist eine kleine Schlucht, direkt an der Küste. Dort kann man (sofern man das überhaupt möchte) auf einer Plattform etwa 25 Meter nach unten schauen. Es wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben, warum man sowas bauen muss, aber anscheinend gibt es genug Leute, die das toll finden :). Neben uns waren sehr viele Leute dort, ein totaler Kontrast zu den Vortagen. Nachdem wir uns alles angeschaut hatten ging es auch schon weiter. Wir fuhren nun in Richtung Denmark, wo es nördlich einen weiteren Cephalotus-Standort gibt. Zuerst suchten wir aber noch die Touristeninfo in Denmark auf, in der Hoffnung dort vielleicht etwas für die Nacht bekommen zu können. Das war auch hier nicht so einfach, als Begründung wurden uns auch hier wieder der Feiertag und die Schulferien genannt. Immerhin konnte die nette Frau uns einige Zimmer im Walpole-Hotel buchen. Das war zwar nicht gerade günstig, aber so ziemlich unsere einzige Möglichkeit. Die Übernachtung war hiermit jedenfalls gerettet Auch dieser Cephalotus-Standort war wieder mit ähnlich hohem Gras bewachsen und wir hatten wieder einige Probleme, die Pflanzen zu finden. Nachdem wir die ersten gefunden hatten konnten wir immer mehr Pflanzen entdecken. Es war ein wirklich toller Standort mit wirklich schönen und großen Pflanzen! Wir hatten etwas die Orientierung verloren und hatten einige Probleme, unser Auto wiederzufinden. Das mag sich doof anhören, ist aber gar nicht so einfach, wenn alles rundherum recht hoch gewachsen ist. Nach nur wenigen Metern von der Straße sieht man praktisch nicht mehr, wo man herkommt. Zudem scheinen Cephalotus-Standort immer in Senken zu liegen, wo sich das Wasser sammelt. Das macht es nicht unbedingt einfacher. Südlich von Denmark gibt es noch eine weitere Touristenattraktion, die so genannten Elephant Rocks. Dabei handelt es sich um große Felsen, die in einer Bucht am Meer liegen. Das wollten wir noch mitnehmen. Für den Weg dorthin hatten wir noch den Tipp bekommen, an einem Granit-Hügel zu halten, da es dort Drosera microphylla geben soll. Natürlich schauten wir uns das noch kurz an. Leider waren wir zu spät um dort noch offene Blüten zu finden. Der letzte Programmpunkt waren dann die Elephant Rocks und die dazugehörige Bucht. Ein wirklich schöner Abschluss für einen recht ereignisreichen Tag! Christian 2 1
Christian Dietz Posted May 5, 2019 Author Posted May 5, 2019 (edited) Hallo, Walpole hatten wir uns aufgrund der Nähe zum Broke Inlet ausgesucht. Auf unserer letzten Reise 2011 konnten wir dort nur zwei, drei Stunden verbringen. Das wollten wir jetzt nachholen. Es ist bekannt, dass es im Broke Inlet Cephalotus, Drosera hamiltonii und auch Drosera binata gibt. Thilo hat uns dafür im Vorfeld dankenswerterweise ein paar Infos gegeben. Also machten wir uns auf den Weg. Der Plan für den Tag war erstmal lediglich, zu der Stelle, die Thilo uns genannt hatte zu gelangen. Das Problem daran ist, dass meine Recherchen im Vorfeld ergeben haben, dass die Straßen im Broke Inlet wohl weitgehend gesperrt sind. Es drohte daher ein Fußmarsch von 11-12 Kilometer (einfache Strecke). Wäre das so gekommen, hätten wir an diesem Tag wohl nichts anderes mehr machen können. Daher bereiteten wir uns darauf vor und fuhren los. Zum Glück kam es nicht zu dieser Wanderung. Die Straßen waren nicht alle gesperrt, allerdings teilweise in einem Zustand, der selbst für unser 4x4 schwierig waren. Es verblieb am Ende nur eine deutlich kürzere Wanderung. Auch hier war das Bild ähnlich wie an den beiden Tagen zuvor. Die Vegetation war extrem hoch, wir konnten uns gegenseitig praktisch kaum noch sehen. Als wir die Stelle erreichten standen wir zudem noch vor einem Zaun!?!? (Wozu der dienen soll ist mir nach wie vor ein Rätsel). Zum Glück wurden wir vor dem Zaun bereits fündig. An nassen Stellen konnten wir ein paar wenige Cephalouts und (sehr zu unserer Freude!) auch einige Drosera hamiltonii finden. In der Nähe dieser Pflanzen soll es noch Drosera binata geben. Die Suche danach verblieb allerdings erfolglos. Es war zum einen schlicht nicht möglich ohne Machete weiterzukommen, zum anderen vermuten wir, dass die Pflanzen zu dieser Jahreszeit noch nicht weit/gar nicht ausgetrieben sind und daher kaum zu finden sind. Aus Angst vor der Wanderung sind wir morgens an vielen Stellen einfach vorbei gefahren, die uns lohnenswert erschienen. Auf dem Weg zurück blieben wir nun an der ein oder anderen Stelle stehen und schauten uns um. Mit Utricularia simplex konnten wir noch eine weitere, für uns neue, Utricularia-Art finden. Ansonsten gab es dort keine neuen Arten zu sehen. Auf dem Weg zurück nach Walpole suchten wir noch eine weitere Stelle auf, an der es Cephalotus gibt. Dort war es auch wieder derartig dicht bewachsen, so dass es schwer war, zu suchen. Daher blieben wir nicht lange dort und haben lediglich zwei Cephalotus gesehen. (beim genaueren Hinsehen erkannt man noch eine Ameise auf dem Bild) Am frühen Nachmittag fuhren wir nach Walpole zurück und gingen dort in ein Kaffee. Die Motivation war bei allen nicht mehr so hoch. Wir fassten allerdings noch ins Auge, uns das Valley of the Giants, ein Wald mit riesigen Bäumen, anzuschauen. Es liegt etwas außerhalb von Walpole. Dort fuhren wir noch hin, nur um zu erfahren, dass es gleich geschlossen würde. Wir hätten dort nur noch 45 Minuten verbringen können. Das hoben wir uns dann für den nächsten Tag auf. Gruß, Christian (das war's für heute) Edited May 5, 2019 by Christian Dietz 6 1
Christian Dietz Posted May 17, 2019 Author Posted May 17, 2019 Hallo, nach dem Frühstück checkten wir schnell aus und fuhren zuerst in das Valley of the Giants, in der Nähe von Walpole. Dieser Wald mit seinen riesigen Bäumen ist einer der bekanntesten (und wenigen) Touristenattraktion in dieser Gegend. Die riesigen Bäume sind sehr beeindruckend. Um in den eigentlichen Park zu gelangen muss man zuerst über den Tree Top Walk laufen. Da ich nicht der größte Freund von solchen Aktionen bin (warum man sowas baut werde ich wohl nie verstehen) brachte ich den Weg sehr schnell hinter mich und wartete dann am Ende, im flachen, auf die anderen. Unten war es dann schon deutlich angenehmer und man konnte die zum Teil riesigen Bäume gut anschauen. Als nächstes stand der wohl bekannteste Standort von Cephalotus, der Colamine Beach, auf dem Plan. Dort waren wir 2011 bereits und konnten daher einen Vergleich anstellen. Der Coalmine Beach ist ja bekanntlich ein eher untypischer Standort. Die Pflanzen wachsen in direkter Nähe zum Meer, senkrecht an einer Felswand. Von Zeit zu Zeit brechen die Klippen auch ab, so dass dieser Standort im ständigen Wandel ist. Die Pflanzen wachsen dabei an diesen Hängen: Wir konnten problemlos ein paar Pflanzen finden. Auf dem Bild oben kann man es vielleicht erahnen. Uns scheint es so, als ob genau dieses Wand vor einiger Zeit (nach 2011) heruntergekommen ist: Darüber gibt es auch Berichte. Ich bin mir recht sicher, dass wir dort 2011 noch Cephalotus gesehen haben. Da es mich nun interessiert hat begann ich diese Wand (soweit wie möglich) abzusuchen. Hier und da konnte man tatsächlich bereits wieder kleine Cephalotus-Sämlinge finden: Es wird interessant sein, zu sehen wie sich das in den kommenden Jahren entwickelt! Nachdem wir wieder zurück am Auto waren fuhren wir nur wenige Meter weiter. Wir hatten die Hoffnung, Drosera binata doch noch zu finden, noch nicht ganz aufgegeben. Daher suchten wir an einer anderen Stelle nochmal nach den Pflanzen. Aber auch hier hatten wir kein Glück. Dafür fanden wir aber eine ganze Menge anderer interessanter Pflanzen. Neben den Karnivoren haben uns diese beiden Orchideen einige Zeit beschäftigt. Die sogenannten Flying-Duck (Caleana sp.) und Hamerhead (Drakaea sp.) gehören mit Sicherheit zu den abgefahrensten Pflanzen, die ich bisher gesehen habe. Beide Gattungen werden von Wespen bestäubt und imitieren mit ihren Blüten weibliche Wespen der entsprechenden Gattungen. Zudem stoßen sie noch entsprechende Pheromone aus. Dies lockt die ralligen Männchen an, die sich dann (in der Hoffnung, eine weibliche Wespe gefunden zu haben) auf die Blüten setzen. Beide Pflanzen verfügen über bewegliche Gelenke, die sehr schnell (mit samt der Wespe) umklappen und damit die Pflanzen bestäuben und/oder den Pollen auf den Rücken der Wespe befördern. Als Ziel des Tages hatten wir uns Manjimup ausgesucht. Dies sollte nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zu unserer Vorletzten Station in Augusta sein. Entlang des South Western Highways blieben wir noch einige Mal stehen, etwas Neues entdecken konnten wir dort aber nicht mehr. Gegend spätnachmittag kamen wir dann in Manjimup an und waren froh, dort noch Zimmer in einem Motel zu bekommen. Gruß, Christian
Christian Dietz Posted May 17, 2019 Author Posted May 17, 2019 Hallo, von Manjimup war unser Ziel August, ganz im Westen von Südwestaustralien. Dort wollten wir gerne zwei Nächte bleiben. Die Gegend war für uns alle neu. Nachdem Frühstück ging es auch wieder recht früh los. Die erste Stelle, die wir uns anschauten lag nur etwas nördlich von Manjimup. Dort waren wir 2011 bereits und konnten D. gigantea und D. intricata finden. Dieses Mal mussten wir etwas suchen, bis wir die Pflanzen gefunden hatten. Sie waren noch nicht so weit wie 2011 zur identischen Zeit. Wir blieben nicht lange und machten nur ein paar schnelle Bilder. Noch etwas weiter nördlich bogen wir dann in Richtung Westen auf den Brockman Highway ab. Entlang dieser Straße konnten wir einiges finden. Zuerst schauten wir uns am Blackwwod River um, dort fanden wir allerdings lediglich einige Drosera glanduligera Am späten Vormittag machten wir noch einen Verpflegungstopp in Nannup, einer Kleinstadt mit knapp 1000 Einwohnern. Danach fuhren wir mit unserer Suche entlang des Highways fort. Wir stoppten mehrere Male, da es einiges zu sehen gab. Drosera stolonifera ist in dieser Ecke sehr weit verbreitet. Wir haben diese Art an sehr vielen Stellen gefunden. Daneben kann man hier und da auch Drosera erythrorhiza, marchantii, drummondii und Drosera pulchella finden. Etwas überrascht waren wir darüber, dass wir an einer Stelle sogar einige Drosera purpurascens gefunden haben. Mit dieser Art hatten wir nicht mehr gerechnet. Mir war bis dahin völlig entgangen, dass das Verbreitungsgebiet relativ groß ist und sich nicht nur auf die Stirling Range beschränkt. Wenn man sich Drosera stolonifera und D. purprascens eine Zeit lang anschauten und sich ruhig verhält kann man auf fast allen Pflanzen auch die bekannten Wanzen finden. Ich verbrachte einige Zeit damit, sie zu suchen und zu fotografieren Auch hier gab es wieder einige der interessanten Flying-Duck-Orchideen zu sehen Weitere Karnivoren haben wir an diesem Tag nicht mehr gefunden. Wir fuhren nun weiter nach Augusta und buchten uns über die Touristeninformation in eine kleine Hütte ein. Nach dem Einkaufen verbrachten wir den restlichen Tag am Strand. Gruß, Christian
Christian Dietz Posted May 17, 2019 Author Posted May 17, 2019 Hallo, Augusta liegt direkt am Meer. In Nähe unserer Auskunft gab es einen kleinen Aussichtspunkt, von dem aus man aufs Meer und in das Landesinnere schauen konnte. Dies sollte unser erstes Ziel an diesem Tag werden. An Karnivoren dachten wir gar nicht, als wir dort diese Pflanze fanden: Ich denke, dass es sich hierbei um Drosera indumenta handeln könnte. Cephalotus gibt es in der Gegend um Augusta auch noch. Ebenso ist diese Gegend für Utricularia paulineae und Drosera geniculata bekannt. Diese Pflanzen wollten wir dort gerne alle sehen. Ich hatte ungefähre Angaben zu Standorten, mehr aber leider nicht. Wir machten uns also auf die Suche und hofften darauf etwas Glück zu haben. Am Bussel Highway blieben wir das erste Mal stehen. In der Nähe dieser Stelle soll es Utricularia paulineae geben. Kurz gesagt, wir haben die Pflanzen nicht finden können. Außer einigen Caladenia, U. tenella, den obligatorischen D. pulchella und D. glanduligera war nichts zu finden. Eine weitere Stelle, wo es diese Pflanzen geben sollte befand sich nur wenige Kilometer abseits der Straße. Da Seitenwege nicht immer gut ausgebaut waren und in diesem speziellen Fall nicht mal auf einer Karte gut erkennbar waren war uns klar, dass das evtl. selbst mit einem 4x4 schwieriger werden könnte. Dennoch wollten wir es versuchen. Der Weg wurde immer sandiger und schmaler. Irgendwann war er kaum noch zu erkennen, so dass wir zumindest gefühlt im Nichts rumfuhren. Die Stelle, die wir erreichen wollten war über diese Piste leider für uns nicht erreichbar. Dennoch haben wir auf diesem Ausflug einiges sehen können. Drosera pallida ist dort sehr weit verbreitet und fast an jeder Ecke zu finden. Ebenso häufig haben wir dort Drosera drummondii gesehen. Für mich waren allerdings die vielen Hammer-Orchideen am interessantesten. Auf einer der Pflanzen konnte ich dann sogar noch eine der Wespen, die diese Pflanzen bestäuben, fotografieren. Irgendwann waren wir über einen Umweg wieder zurück auf einem der Highways. Utricularia paulineae haben wir leider nicht finden können und haben die Suche danach aufgegeben. Wir hatten ja immer noch im Hinterkopf mit Glück vielleicht Cephalotus und Drosera geniculata finden zu können. Leider blieb uns auch Cephalotus versagt, dafür konnten wir nach einiger Suche allerdings einen sehr schönen Standort von Drosera geniculata finden! Diese mit Drosera gigantea verwandte Art ist nicht weit verbreitet und nur von dieser Ecke bekannt. Danach endete die Karnivorensuche für diesen Tag. Wir fuhren nun noch ans Cape Leeuwin (quasi das Kap der Guten Hoffnung von Australien) und schauten uns dort noch etwas das Meer und die Landschaft an. Den Abend verbrachten wir dann in unserer Cabin. Gruß, Christian 1
Christian Dietz Posted May 17, 2019 Author Posted May 17, 2019 Hallo, nun war es soweit, die Reise ging langsam zu Ende und wir mussten zurück nach Perth. Die letzten beiden Tage waren angebrochen. Übernachten wollten wir die letzten beiden Tage in Mandurah, etwas südlich von Perth. Von dort ist es nicht weit nach Perth und der Flughafen gut erreichbar. Auf dem Weg dorthin wollten wir uns nochmal einige Standorte anschauen, die wir 2011 bereits gesehen hatten sowie einige neue Stellen erkunden. Nicht weit nördlich von Augusta blieben wir das erste Mal stehen. Im Straßengraben haben wir aus dem Auto heraus einige Utricularia multifida gesehen. Die Stelle wollten wir uns etwas genauer anschauen. Dort fanden wir dann Drosera marchantii sowie einige Orchideen In der Nähe von Busselton hatte uns Phil Mann 2011 einen Standort von unter anderem Utricularia inaequalis gezeigt. Diesen wollten wir uns nun als nächstes anschauen. Die Stelle zu finden war kein Problem. Leider konnten wir keine einzige Blüte von U. inaeqaulis finden. Ob wir zu früh oder zu spät waren lässt sich schwer sagen. Dies zeigt aber nur, dass man auch immer etwas Glück haben muss, dass die gesuchten Pflanzen gerade blühen oder ausgetrieben sind. Ein paar wenige Wochen machen manchmal einen riesigen Unterschied. Dennoch hat es sich gelohnt. Neben U. inaequalis kommt dort noch U. violacea sowie eine rote Form von Drosera gigantea vor. Drosera intricata und tubaestylis gibt es dort auch. Orchideen haben wir dort natürlich auch wieder gesehen! Wir fuhren nun weiter Richtung Norden. Die nächste Stelle, die wir uns anschauen wollten war mit einem Zaun abgesperrt. Der muss neu gewesen sein, 2011 gab es diesen Zaun noch nicht. Wir haben daher darauf verzichtet, uns dort weiter umzusehen und fuhren weiter. Ebenfalls 2011 fuhr Phil Mann mit uns an eine Stelle, die der Typusstandort von Drosera bulbigena sein soll. Damals war es dort derartig nass, dass wir uns nicht umsehen konnten. Dieses Jahr war es etwas trockener, daher konnten wir uns etwas umsehen. Leider haben wir dort "nur" Drosera tubaestylis gefunden, Drosera bulbigena konnten wir nicht finden. Als Highlight des Tages hatten wir uns noch einen Granitfelsen nördlich von Harvey aufgehoben, den uns Phil ebenfalls 2011 gezeigt hatte. Dort gibt es einen größeren Bestand von Drosera gingantea und stolonifera sowie das ein oder andere mehr. In Mandurah hatten wir dann großes Glück und konnten noch ein sehr schönes Ferienhaus im Caravanpark bekommen. Diese Unterkunft, unsere letzte der Reise, war ein schöner Abschluss! Gruß Christian
Christian Dietz Posted May 17, 2019 Author Posted May 17, 2019 Hallo, nun war der letzte volle Tag in Australien gekommen. Wir hatten nur noch einen Programmpuntk, den Lake Navarino in Nähe von Waroona. Diesen Standort hatten wir am Vortag nicht geschafft. Dort sollten wir dann die letzten Karnivoren unserer Reise sehen. Dort kommt vor allem Drosera collina in allen möglichen Farben und Formen vor. Es ist total interessant durch die Wälder zu gehen und sich die Pflanzen anzuschauen. Praktisch jede ist unterschiedlich und es gibt sie dort praktisch überall! Dann gibt es dort auch einige Pflanzen, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie nicht bereits zu D. squamosa zu zählen sind, z.B.: Bei den folgenden Pflanzen dürfte es sich dann recht sicher um D. squamosa handeln: Das waren die letzten Karnivoren, die wir auf der Reise gesehen haben. Wir fuhren nun zurück nach Mandurah und verbrachten den restlichen Tag am Hafen. Ende September geht auch in Australien bereits die Vorbereitung auf Weihnachten los. Wir konnten dieses bereits (evtl. ganzjährig) voll ausgestatte Geschäft finden: Am nächsten Tag stand unser Flug an. Da er erst abends startete hatten wir noch etwas einen halben Tag lang Zeit. Das haben wir für eine Bootsfahrt durch den Hafen von Mandurah genutzt. Im Hafen leben einige Delfine. Wir hofften, sie auf der Bootsfahrt sehen zu können. Das hat, wenn auch nur sehr kurz, geklappt Mit diesen Bildern von der Bootsfahrt in Mandurah ist mein Bericht auch beendet. Ich hoffe, es war für euch nicht zu langweilig. Gruß, Christian 4
Dose Posted August 14, 2024 Posted August 14, 2024 Oldi but goldi! Vielen Dank für diesen fantastischen Bericht, der es wert ist aus der Versenkung geholt zu werden
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