Siroj Posted November 30, 2018 Posted November 30, 2018 (edited) Hallo liebe Gemeinde, Lange habe ich nichts mehr selbst gepostet und es wird an der Zeit wieder etwas Wissen in der Gruppe zu teilen. Vorab: Ich habe keine Ahnung, in welche Kategorie dieses Topic passt. Irgendwie in Alle! Und ja, es gab schon ähnliche Posts. Leider sind die aktuellsten aus 1921. Nun zum wesentlichen, meiner Gliederung: -Warum? -Was will ich erreichen? -Was hat das mit Karnivoren zu tun? -Warum diese Methode? -Kostenpunkt: -Vor-/Nachteile: Beginnen wir mit dem Warum?: Ich hatte eine "Missing black" Nachzucht bei meinen Fröschen. Es wurde also Zeit für ein größeres, simpleres Terrarium (Anbei ein Bild. So sehen die Finger im übrigen nach der Arbeit mit LTG aus...) Doch, Was will ich erreichen? -Einfach erklärt- Ein beinahe autarkes System mit möglichst wenig "Aufwand" und geringer Keimbildung. Bisherige Probleme: Beregnung kann nur 2*15s laufen, da ich sonst das wasserreservoir beinahe täglich händisch leeren müsste. Schimmelgefahr durch Staunässe trotz guter Drainage. Lüftungsgitter nicht Drosophila (Fluchtfliegen) dicht. Pflanzen schwer zum Rückschnitt zunerreichen/ Falsche Pflanzenwahl. Doch Was hat das mit Karnivoren zu tun? -Nicht viel, will aber Utricularia sandersonii und einige andere ins Terrarium einbinden. Hierfür habe ich ein Holz schräg an die yrückwand, dass es mit dem Styropor und dem Glas zu einem Wasserreservoir kommt. Dieses wurde mit Silikon verdichtet. Sandersonii soll die Rückwand auf der linken Seite durchwachsen. -Des weiteren Stelle ich hier meinen Lösungsansatz zum erstellen einer dekorativen und gleich nützlichen Rückwand vor. Ich habe mich für Latex-Torf-Gemisch entschieden. Doch Warum diese Methode? LTG (Latex Torf Gemisch) lässt unbegrenztr kreativität zu. Je nach Mischverhältnis hält es auch an Glas perfekt. Für mich als Studenten kamen teurere alternativen (die prinzipiell nichts anderes sind) wie RFB (Rainforest background) nicht in Frage. 2KPU, Epoxidharz, Rockoflex, Silikon ..... Haben meines erachtens nach nämlich einen Nachteil: Die aufgetragene scchicht ist wenige millimeter dick! Hier ist keine/wenig wurzelbildung möglich. Das LTG in meinem "alten" Terra hingegen ist komplett mit Wurzeln durchzogen, siehe: Es ist auch einfach weitaus schöner, da zufllige strukturen besser umzusetzen sind und man in das Torf fein gehexeltes Xaxim (danke an meinen Mixer) mischen kann, um für mehr zufällige Strukturen zu sorgen. Einen direkten Mehrwert bildet das Xaxim nicht unbedingt. Nun eine kleine Bilderreihe der ersten Schritte. Da kommen später Utris rein. Der Lüfter ist KEINE!!! gute Idee. Er lässt es ungleichmäßig trocknen und sorgt für dutzende Risse und unebenheiten, die später gefixt werden müssen. Siehe: Das ear im Übrigen nicht das letzte Mal, insgesamt habe ich 7 mal neu spachteln müssen und muss heuze, nach 4!!! wochen Arbeit wieder ran, einige verbesserungen vornehmen. Das Ergebnis soll langlebig und perfekt sein. Bisheriges Ergebnis: (Bild auch schon nichtmehr aktuell neue werden die Tage gemacht) Rechtschreibfehler werde ich noch korrigieren. Weitere Informationen folgen in der Fortsetzung. Ich gehe gerne trotzdem schon auf Fragen ein! Mfg Joris Edited November 30, 2018 by Siroj 5
Spielmannsfluch89 Posted November 30, 2018 Posted November 30, 2018 Ich habe LTG mittlerweile verbannt. In keinem Terrarium Positiv geklappt. In einem Terrarium wars am besten. Klein und ohne Heizung. Nur LSR Überglas. Risse an dünnen Stellen Risse an dicken Stellen Risse an feuchter bleibenden Stellen Risse an schnell abtrocknen den Stellen Abfallen an Glas Abfallen an Bauschaum Abfallen an Styropor An einer Stelle bombenfest. Direkt daneben ein Loch auf gleichem Unterbau Egal wie ich mischte, ob eher trocken oder feucht oder dazwischen: siehe oben. LTG ist bei mir daher mittlerweile beinahe in Vergessenheit geraten bis zu einem Post. Dann lieber selbstgemachte Korkrückwand. Schaut auch etliche Male besser und natürlicher aus. Lg
Siroj Posted November 30, 2018 Author Posted November 30, 2018 Hi Spielmanssfluch! Ich kann bisher nur für mein täglich beregnetes Terra im Alter von 2 Jahren sprechen: Ich hatte nie Probleme mit abfallendem LTG. Ausbessern ist in meinen Augen Pflicht. Ohne wirds nix. Selbst wenn das ganze 7 mal gemacht wird... Muss halt sein... Auch 4 Wochen trockenzeit sollten eingehalten werden. Trocknet es beim ersten mal nicht richtig durch, trocknet es nie richtig. (Insbesondere beim "alten" Terra sehe ich nun stellen, die ich damals nicht richtig habe trocknen lasen. Diese sind etwas schwammiger). Als Paradebeispiel habe ich mich an Cocoshumus-Latexbindemittel versucht und das ganze nur 7 Tage trocknen lassen. Ergebnis: Hält, aber hält nicht gut. Ließe sich ganz einfach abkratzen. Über Geschmack lässt sich streiten Habe dutzende Korkstücke, die bei mir nur für meine Geißelspinnen genutzt werden. Ich finde die Optisch einfach "too much"... Habe noch nie ein Terra mit Korkrückwand gesehen, dass mich optisch überzeugt hat. Ich will alles grün Die Grundfarbe von LTG finde ich persönlich angenehm. Da das Ganze im Idealfall aber durch Ficus, Farn, Epiphyten und Moos begrünt wird, sieht man davon aber eh bald nichts mehr. Der wohl größte Vorteil von LTG gegenüber Kork. Da ich die Pflanzen und Tiere aus dem "alten" Terra entfernen muss kann ich aber auch gerne Bilder des LTG nach abnutzung schicken. Die stellen, die ich derzeit noch betrachten kann sehen aber alle super aus. Alles fest und gut durchwurzelt. Mfg Joris
Lydia91 Posted November 30, 2018 Posted November 30, 2018 Ohhh ein neuer Lieblingsthread von mir Freue mich auf die Fortsetzungen^^ Schonmal danke für´s dran-teilhaben-lassen :-D VG und ein schönes (produktives) WE Lydia 1
Spielmannsfluch89 Posted November 30, 2018 Posted November 30, 2018 Ich suche abends Mal nen paar Bilder aus FB von meinem damaligen großen Becken. In kleinen müsste man eher auf Naturrinde als Kork zurückgreifen, sonst ist das wirklich too much.
Spielmannsfluch89 Posted November 30, 2018 Posted November 30, 2018 Hier ist es. Sobald bepflanzt ist verschwimmt die Optik. Nackt wirkt es sehr wuchtig, doch mit Pflanzen ist es eine Einheit. Etwa feinere Struktur bringt da gesammelte und nach einweichen platt gedrückte Rinde heimischer Bäume. Vorallem bei kleineren Becken. 6
Siroj Posted December 1, 2018 Author Posted December 1, 2018 (edited) @Lydia91 Das freut mich! Werde weiteres dokumentieren, falls die Resonanz nicht negativ ausfällt. Möchte mit dem Thema nicht in Ungnade fallen. @Spielmannsfluch89 leider gar nicht mein Geschmack. Des weiteren würde das mit dem Besatz auch nicht funktionieren. Bei einem derart schmalen Terra ist das Ganze schlicht nicht umsetzbar. Selbst mit schmalerer, einheimisch rinde (die sich im übrigen durch Asseln, Beregnung und anderen Mikroben zersetzen würden) wäre das nicht Sachgerecht und entgegen der Zielsetzung. Will deine Methode aber nicht schlecht machen. Nur wäre sie eben gar nichts für mich und meine Ansprüche. Kann aber verstehen, was du daran findest Schlecht sieht es ja definitiv nicht aus! Mfg Joris Edited December 1, 2018 by Siroj 1
Siroj Posted March 26, 2020 Author Posted March 26, 2020 (edited) Sodele, auch hier ein Update. Alles lief wie geplant. Mein Résumé steht nach den Bildern. Habe jetzt nicht geputzt... Authentische Bilder also. Karnivoren an dieser Rückwand: N. Maxima "small form" N. Lowii Trus x Mulu U. Manii U. Longifolia U. Sandersonii (siehe Blütenbeginn rechts neben Neps) Hier zu sehen einige Bulbophyllum Arten und andere Orchideen unter diversen Marcgravia Arten (ua. auch Polyantha) sowie Rankfarnen. Résumé: LTG ist nix. Warum: Teuer, tagelange Arbeit (allein das Nachbessern...der Horror...), nimmt viel Platz, da es in dünner Schicht sofort abfällt. Hält nur bedingt langfristig. Die positiven Argumente bleiben jedoch. Meine Pflanzen wurzeln extrem gut. Sie halten die Rückwand zusammen. Teilweise musste ich wenig bewachsene Stellen mit Aquariensilikon neu bekleben, da es sich dort löste. Doch genau hier liegt auch schon das Problem. Man muss vorab akribisch genau planen welche Pflanze wo sitzt. z.B. Ficus Pumilia würde die komplette Rückwand in kürzester Zeit bewuchern. Will man das Gestrüpp dann nachhaltig entfernen, sterben die Wurzeln, und somit die tragenden Pfeiler der Rückwand ab. Ich habe das Glücklicherweise geahnt und konnte so einigem Stress entgehen. Longifolia ist ein Kandidat wie Ficus Pumilia. Auch diese Pflanze ist bald überall... Leider wegen mangelnder Kälteperiode nach ca. 6 Monaten im Terra noch keine Blüte. Meine neuen Terrarien werden wohl ausschließlich mit Hygrolon oder Epoxy-Torf (für Lücken im Hardscape) bedeckt. Hier mein neustes Projekt. Ein Aufzuchtbecken. Das Mooswachstum überzeugt schon nach 3 Wochen. Bin bereits Fan, da es die guten Eigenschaften von LTG behält, während es mit 3-5€ für 50*150cm günstiger und deutlich langlebiger ist. Des weiteren fällt es mit der geringeren dicke leichter bei z.B. Milbenbefall alles trocken zu legen. Mfg Joris Edited March 26, 2020 by Siroj 3 1
Stefan Posted March 26, 2020 Posted March 26, 2020 Hallo, Sehr interessantes Projekt Joris, ich habe einige kleine Aufzuchtwürfel 30x30x30 cm die ich gerade herrichte und jetzt überlege, ob ich Hygrolon reinklebe. Epipedobates halte ich auch ... Viele Grüße Stefan
Gordon Shumway Posted March 26, 2020 Posted March 26, 2020 (edited) Nach mehreren Anläufen eine Rückwand für ein Aquaterrarium zu modellieren gefällt mir folgende Methode derzeit am besten: Grundgerüst / -struktur aus Styrodurplatten, verklebt mit Aquariensilikon. Mit Bauschaum die Ecken und Kanten kaschieren, Korkröhren / -platten und Äste eindrücken. Mit Abtönfarbe anstreichen. Nach Belieben an mehr oder weniger Stellen Torf-Latex auftragen. Hält zwar nur 2-3 Jahre, bevor es verrottet, aber alle paar Jahre mal frischen Schwung ins Terra zu bringen ist ja auch eine schöne Aufgabe! Hier mein aktuelles Becken, Neueinrichtung wird dieses oder spätestens nächstes Jahr fällig: Müsste mal wieder aufgeräumt und gereinigt werden... Viele Grüße, Ralph Edited March 26, 2020 by Gordon Shumway
Siroj Posted March 26, 2020 Author Posted March 26, 2020 (edited) vor 25 Minuten schrieb Stefan: Sehr interessantes Projekt Joris, ich habe einige kleine Aufzuchtwürfel 30x30x30 cm die ich gerade herrichte und jetzt überlege, ob ich Hygrolon reinklebe. Epipedobates halte ich auch Just do it. Ist ein Nobrainer. Habe jetzt einiges versucht. Ich werde, insofern es bemoost werden soll, nichts anderes mehr verwenden.https://www.froschmichl.de/R.ue.ckw.ae.nde-und-Terassen-im-Terrarium-gestalten.htm Hier ein anderer Testbericht der verschiedenen Optionen. Meiner Meinung nach eine der besten Quellen hierfür überhaupt Mfg Joris Edited March 26, 2020 by Siroj
Siroj Posted March 26, 2020 Author Posted March 26, 2020 (edited) vor 7 Minuten schrieb Gordon Shumway: wung ins Terra zu bringen ist ja auch eine schöne Aufgabe! Hier mein aktuelles Becken, Neueinrichtung wird dieses oder spätestens nächstes Jahr fällig: Da muss ich dir vehement widersprechen. In einer größeren Skalierung mag das unter gewissen Umständen Spaß machen. In meinem engen Becken sicherlich nicht. Auch wenn man mehr als 2-3 Terrarien hat wird das einfach nur lästig. Sobald sich da einige Pflanzen etablieren (Beispielsweise Orchideen oder andere Epiphyten ) kannst du es wieder neu machen.... Dann doch lieber ein mal richtig und Nachhaltig. Des weiteren habe ich beinahe ausschließlich etwas exklusivere Pflanzen verarbeitet. Da wäre es Schade um den Wachstumsschwund den sie bei remodellierung erleiden. Ganz zu schweigen davon, dass meine Ranitomeya eine derartige Auffrischung durch Ihre versteckte Lebensweise nicht unterstützen. Im Vergleich zu Epidobates und Co. verhalten sie sich meist ziemlich ruhig bei Gefahr. Falls sie dann doch entdeckt werden sind sie deutlich schneller und Unberechenbarer als jede andere mir bekannte Gattung. Mfg Joris Edited March 26, 2020 by Siroj
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