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Tropfschutz für 600 Watt LED (Niello)


Siggi_Hartmeyer

Empfohlene Beiträge

Hallo David, 

 

ich habe nur gesagt das diese Bereiche durch weiße LED abgedeckt werden, wieviel und ob schädlich, kann ich nicht sagen. Ich habe auch keine Ahnung welche LED verbaut sind, aber mittlerweile sind so gut wie alle Markenhersteller weit über der 150lm/W- Marke bei weißen LED. Ich kenne auch das genaue Datenblatt der Leuchten nicht und kann nicht sagen wie die LED bestromt sind oder welche Wattage im einzelnen verbaut sind. Das wir der Hersteller auch sicher nicht angeben. Aber ist auch völlig egal. Ich glaube ja auch das der schädliche Lichtanteil der Lampen geringer ist als bei Sonnenlicht.

 

Grüße Nicky

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Siggi_Hartmeyer
Zitat

Dass davon bei den Pflanzen viel ankommt, wenn man die unter die Gewächshausdecke hängt, wage ich persönlich auch zu bezweifeln.

 

Eine unter den Tischen schattiert stehende grüne D. adelae wurde 2,5 m unter einer Lampe im Tropenhaus (dort etwa drei Meter hoch) in einem Monat tief Dunkelrot. Es kommt also auch am Boden noch viel an. Meiner Ansicht nach unterschätzt Du trotz aller plausiblen Theorie zur Leistung (Messdaten wären mir aber lieber) die Stärke der Lampen doch etwas. Ich jedenfalls bleibe dabei und rate wegen des Effekts den ich bei uns inzwischen deutlich sehe bei längerem Aufenthalt unter starken LED-Lampen aufgrund der kurzwelligen blauen Strahlung zwischen 400 und 440 nm (das ist kein UV!) zur Vorsicht, das Augenlicht ist kostbar und eventuelle Folgen zeigen sich leider erst Jahre später.

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Siggi_Hartmeyer

Von wegen unten kommt nichts an: Hier noch die oben erwähnten D. adelae, die am Boden in 2,5 m Entfernung von der Lampe stehen:

 

Drosera_adelae_1MonatLEDlinks_schattiert-rechts_1b_250119.thumb.jpg.9719f966a6f9e5d590055c10270bb0b6.jpg

 

Links nach einem Monat LED, rechts etwas seitlich davon unter dem Tisch schattiert. Einige Blätter der grünen Pflanze bekamen lediglich etwas Streulicht ab. Vorher sahen die völlig gleich aus. Diese Verfärbung erfolgt nur durch die somit eindeutig in relevanter Stärke vorhandene kurzwellige Strahlung um die 400 nm.

 

Zitat

Ich glaube ja auch das der schädliche Lichtanteil der Lampen geringer ist als bei Sonnenlicht.

 

Nicht böse sein, aber wenn jemand "an etwas glaubt", bin ich als Analytiker immer erstmal skeptisch. Daher auch dazu eine interessante Arbeit von M. Hessling et al.,  die Autoren vergleichen die "Relative Blaulichtnetzhautgefährdung" sowie "Relative Melatoninhemmende Wirkung" von LEDs mit dem kurzwelligen Sonnenlicht im Mai mittags auf der Höhe London-Berlin (Tabelle 1). Dabei liegen die gemessenen Dioden nur wenig unter dem Wert der Sonne. Physiologisch kommt da in Räumen jedoch ein bereits von David oben erwähnter Effekt hinzu: In der hellen Mittagssonne sind die Pupillen klein und es kommt entsprechend weniger Blaulicht auf die Netzhaut. In einem Raum ohne Sonne, beschienen mit einem Lampenspektrum dem die (Pupillen verkleinernden) hellen Grün-, Gelb- und Orangeanteile fehlen, wird sich die Pupille jedoch weiten und somit deutlich mehr Blaulicht auf die Netzhaut lassen als die Mai-Mittagssonne in Berlin.

 

Gefahr durch LED-Licht? Eine vergleichende Untersuchung

 

Ich wiederhole nochmals: Es liegt mir fern, hier von der Verwendung von LEDs abzuraten, ich bin aber ausdrücklich der Meinung, dass besonders die starken Modelle mit Vorsicht verwendet werden sollten, um langfristige Augenschäden zu vermeiden. LED-Lampen mit 300, 600 oder 1000 Watt als völlig harmlos zu bezeichnen ist nach meinen Beobachtungen mit verschiedenen Sonnentau in verschiedenen Abständen als Farbindikator keinesfalls zu empfehlen. Erkannte Gefahr ist halbe Gefahr, besonders wenn es um Strahlung und das Augenlicht geht.

 

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Hallo Siggi,

 

natürlich ist bei Lampen dieser Dimension eine gewisse Vorsicht bei den Augen angebracht. Hier sollte sich der Nutzer aber bewusst sein. Kleine Lampen für den Heimnutzer haben nicht diese Leistung.

Das deine Pflanzen heftig auf die Lampen reagieren ist m.E. aber auch normal. Immerhin hast du die in einer Zeit aufgehängt in der das natürliche Tageslicht weniger oder sogar kaum diese kurzwelligen blauen Wellenbereiche enthält (von Oktober bis März) und du so diese (überspitzt gesagt) von Null auf 100, also von Winter auf Sommer gesetzt hast. Darum ist die Ausfärbung der Pflanzen als Indikator anszusetzen m.E. auch nicht ganz richtig, diese erreicht man mit weniger als einem Viertel des natürlichen Sonnenlichts (Sommer) mit fast jeder Kunstbeleuchtung. Gerade bei einer schlagartigen Erhöhung des Blauanteils,wie bei dir jetzt, bekommt man schnell super ausgefärbte Pflanzen.

 

Eine wirkliche Einschätzung kann man nur über eine Messung treffen.

 

Grüße Nicky

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Hallo,

 

ich gebe da Nicky recht: Ohne Messung und vergleichende Untersuchung kann einer von dutzenden Gründen für eine spontane Rotfärbung verantwortlich sein. Das ist wie Kaffeesatzlesen und nicht wissenschaftlich.

 

Ansonsten finde ich die Diskussion ehrlich gesagt etwas merkwürdig. Um es mal polemisch auszudrücken: Auch Wasser im Übermaß ist tödlich (Hyperhydration). Natürlich tut es den Augen nicht gut, wenn ich ohne Schutz in ein starkes Leuchtmittel starre...oder in die Sonne. Und dass reines Blaulicht keine gute Idee ist, ist auch geschenkt. Sieht aber auch nicht wirklich angenehm aus.

 

Was die ausgehende Gefahr von blauem Licht für die Netzhau bei LEDs angeht - ich habe den Artikel gelesen und dort wird keine drastische Verschlechterung im Vergleich zu früheren Leuchtmitteln zu finden wäre. Verglichen haben die Autoren mittels "Normierung" auf gleiche empfundene Helligkeit mit der Begründung, dass die Pupillenweite bei der gleichen relativen Helligkeit gleich ist (damti auch der Eintritt). Nach der Methodik wäre die Gefährdung des Auges durch blaue Strahlung bei LEDs mit 2700k bei den verglichenen Leuchtmittel sogar am geringsten, bei Sonne am stärksten. Selbst kaltweiße LEDs wären nach dem Paper nicht der hier ausgemachte Augenkiller. Was die Autoren zudem betonen, ist, dass man bei der Vielzahl an LED-Varianten viele verschiedene Spektren bekommt und damit Wirkungen. Und das Ipad wäre bei gleicher Helligkeit übrigens der Augenkiller ?

Was andere Artikel dazu sagen, habe ich jetzt nicht weiter erforscht - Einigkeit scheint aber sowieso wie so häufig nicht zu bestehen.

 

Was die sonstigen LEDs angeht: Natürlich ändert sich das Verhältnis je nach Menge der Blaustrahlung. Aber auch da ist der Kunde derjenige, der darüber entscheidet, was er denn jetzt genau nimmt: Auch im produktiven Bereich gibt es genügend Auswahl von weiß+rot statt rot+blau (siehe z.B. Philips, die recht viele weiß+rot Varianten anbieten). Da man also höhere Blauanteile bei der normalen Pflanzenpflege kaum benötigt...ist das eben die eigene Entscheidung. Ich habe z.B. nur weiße-weiße und rot-weiße Beleuchtung (mit einer kleinen Testausnahme...).

 

So, ich glaube das war mein Senf. Vielleicht kann ja einer unserer lokalen Leuchtmittelexperten noch etwas beitragen ?

 

Ade,

Michaela

 

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Am 25.1.2019 um 11:42 schrieb Siggi_Hartmeyer:

Von wegen unten kommt nichts an: Hier noch die oben erwähnten D. adelae, die am Boden in 2,5 m Entfernung von der Lampe stehen:

 

Drosera_adelae_1MonatLEDlinks_schattiert-rechts_1b_250119.thumb.jpg.9719f966a6f9e5d590055c10270bb0b6.jpg

 

Links nach einem Monat LED, rechts etwas seitlich davon unter dem Tisch schattiert. Einige Blätter der grünen Pflanze bekamen lediglich etwas Streulicht ab. Vorher sahen die völlig gleich aus. Diese Verfärbung erfolgt nur durch die somit eindeutig in relevanter Stärke vorhandene kurzwellige Strahlung um die 400 nm.

 

 

Nicht böse sein, aber wenn jemand "an etwas glaubt", bin ich als Analytiker immer erstmal skeptisch. Daher auch dazu eine interessante Arbeit von M. Hessling et al.,  die Autoren vergleichen die "Relative Blaulichtnetzhautgefährdung" sowie "Relative Melatoninhemmende Wirkung" von LEDs mit dem kurzwelligen Sonnenlicht im Mai mittags auf der Höhe London-Berlin (Tabelle 1). Dabei liegen die gemessenen Dioden nur wenig unter dem Wert der Sonne. Physiologisch kommt da in Räumen jedoch ein bereits von David oben erwähnter Effekt hinzu: In der hellen Mittagssonne sind die Pupillen klein und es kommt entsprechend weniger Blaulicht auf die Netzhaut. In einem Raum ohne Sonne, beschienen mit einem Lampenspektrum dem die (Pupillen verkleinernden) hellen Grün-, Gelb- und Orangeanteile fehlen, wird sich die Pupille jedoch weiten und somit deutlich mehr Blaulicht auf die Netzhaut lassen als die Mai-Mittagssonne in Berlin.

 

Gefahr durch LED-Licht? Eine vergleichende Untersuchung

 

Ich wiederhole nochmals: Es liegt mir fern, hier von der Verwendung von LEDs abzuraten, ich bin aber ausdrücklich der Meinung, dass besonders die starken Modelle mit Vorsicht verwendet werden sollten, um langfristige Augenschäden zu vermeiden. LED-Lampen mit 300, 600 oder 1000 Watt als völlig harmlos zu bezeichnen ist nach meinen Beobachtungen mit verschiedenen Sonnentau in verschiedenen Abständen als Farbindikator keinesfalls zu empfehlen. Erkannte Gefahr ist halbe Gefahr, besonders wenn es um Strahlung und das Augenlicht geht.

 

Hey Siggi, lies dir doch mal bitte meine Posts genau durch, bevor du mir etwas unterstellst, es wird langsam anstrengend, hier immer wieder Dementi zu Posten...  ?

Ich habe nie gesagt, dass kein Blaulicht unten ankommt. In meinem Post ging es um die von Nicky postulierten eventuell-möglicherweise-vielleicht vorhandenen und im Spektralchart seltsamerweise nicht vorkommenden UV lichtanteile der paar weissen LED. 

Dass viel, evtl. sogar zu viel Blau bei den Pflanzen ankommt, ist anhand ihrer Ausfärbung ja offensichtlich, und das habe ich ja bereits in den anderen Posts gesagt. Deswegen habe ich dir ja in unserem Austausch vor ein Paar Tagen auch empfohlen, den Veg-Modus sein zu lassen. Das würde ja sonst überhaupt keinen Sinn ergeben.

Und ich habe auch ausdrücklich vor den Gefahren der blauen LED gewarnt.

Davon unabhängig nochmals: die Lampen haben keine 300, 600 oder 1000 Watt. Die 600 Watt Lampe zieht reale 240 Watt.

Das heisst aber nicht, dass die blauen LED fürs Auge ungefährlich sind. Wenn man direkt aus 20cm Entfernung hineinschaute, wäre sogar eine 1W LED innerhalb weniger Sekunden schädlich. Und bei DER Menge an blauen (und ein paar weissen) LED ist es auf jeden Fall gefährlich, direkt in diese Lampe zu schauen.

VG

David

 

P.S. Wenn du möchtest, kann ich, wenn ich das nächste Mal im Ländle bin, ja mal mit meinem PAR-Meter vorbeischauen. Ich bin sicher, dass die Lampen einen extrem hohen Output an Pflanzenverwertbarem Licht haben, selbst wenn sie 'nur' 240 Watt ziehen.

 

Bearbeitet von David M.
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Siggi_Hartmeyer
Zitat

Das deine Pflanzen heftig auf die Lampen reagieren ist m.E. aber auch normal. Immerhin hast du die in einer Zeit aufgehängt in der das natürliche Tageslicht weniger oder sogar kaum diese kurzwelligen blauen Wellenbereiche enthält (von Oktober bis März) und du so diese (überspitzt gesagt) von Null auf 100, also von Winter auf Sommer gesetzt hast.

 

Sorry, aber das ist jetzt ziemlich daneben, da ich seit über 20 Jahren von Oktober bis März - wie oben geschildert - mit professionellen 400 Watt HQI-Lampen, die in den Botanischen Gärten der Schweiz verwendet werden (MT400), täglich etwa zehn Stunden zusätzlich beleuchte. Ich habe also überhaupt nichts von Null auf 100 gestellt, sondern, um einen Vergleich zu haben, lediglich das Leuchtmittel an den gleichen Stellen wie zuvor ausgetauscht. Die Rotfärbung durch kurzwellige Strahlung kommt also ausdrücklich nicht durch plötzliche Zusatzbeleuchtung von zuvor "im Winterdunkel" stehenden Pflanzen. Ausdrücklich: Lediglich das Leuchtmittel hat sich geändert.

 

Zitat

Ohne Messung und vergleichende Untersuchung kann einer von dutzenden Gründen für eine spontane Rotfärbung verantwortlich sein. Das ist wie Kaffeesatzlesen und nicht wissenschaftlich.

 

Mein Ziel war schlicht, das Verhalten der Pflanzen durch die Änderung lediglich eines Parameters, nämlich der Lampen, über einen definierten Zeitraum (40 Tage) zu ermitteln und alle anderen Bedingungen gleich zu lassen. Was hat das bitte mit Kaffeesatzleserei zu tun?  Ich bin erstaunt, dass hier in einer Diskussion über LED-Leuchtmittel, die auch auf Expertenebene öffentlich mit diversen Beiträgen durchaus kontrovers geführt wird, als "etwas merkwürdig" zu bezeichnen und zu versuchen sie mit sogenannten Totschlagargumenten ("auch zuviel Wasser ist gefährlich") ad absurdum zu führen. Das ist für eine sachliche Diskussion weder passend noch hilfreich. Bei den Versuchen die Strahlungsproblematik der LEDs generell als völlig harmlos darzustellen, könnte man meinen, ich wolle das natürlich für Einige gute Geschäft mit LED-Pflanzenleuchten infrage stellen. Dem ist gar nicht so, aber aufgrund meiner Ausbildung in Spektroskopie und der krassen Rotfärbung der - ich wiederhole - auch zuvor mit leistungsfähigen Pflanzlichtlampen beleuchteten Pflanzen - möchte ich gerade für Anfänger und Menschen welche die Problematik überhaupt nicht kennen, auf mögliche Gefahren für die Augen hinweisen, also ein gewisses Problembewusstsein generieren. Und genau dafür sind Fachforen meiner Ansicht nach da.  Das bei den erhaltenen Resultaten und dem Stand der öffentlichen Diskussion hier nicht zu machen, wäre in meinen Augen leichtfertig.

 

Zur Problematik hier noch ein Bericht aus PLUS-MINUS (ARD): "LED-Licht befördert das Sterben von Sehzellen".

 

Zitat

Auszug aus Artikel: Viele Studien zeigen, dass blaues Licht von LEDs den Augen auf Dauer schaden kann. LED-Lampen der neuesten Generation vermeiden diese Gefahr, indem sie auf eine orangefarbige Tönung setzen. Doch einige Hersteller wollen sich die Zusatzkosten von ein paar Cent offenbar sparen.

 

 

Bearbeitet von Siggi_Hartmeyer
Typo
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Hallo Siggi,

 

da du immer noch nicht geschrieben hattest welche Farbtemperatur deine Vorgängerlampen hatten, gehe ich einfach davon aus, dass diese in einem niedrigen Bereich lagen, denn mit einer 6500k HQI hast du den selben Anteil an den blauen Spektren. Mal abgesehen davon dass sich in den letzten 20 Jahren einiges in Sachen Beleuchtung getan hat, damals hat man auch mit NADL beleuchtet, wäre wirklich ein Spektrumvergleich der Lampen interessant. Anhand dieser kann man zumindest ablesen, welche Wellenbereiche sich geändert habe. Aus meiner Sicht ist das nicht daneben, da dieser Anpassungseffekt auch bei einer Umstellung von warmweiße auf kaltweiße Beleuchtung entsteht. Ich möchte dabei nicht deine 20-Jährige Erfahrung mit einer Beleuchtung anzweifeln, doch beruht diese eben jetzt auf der Umstellung von einer alt bewährten Leuchte auf eine optimierte Pflanzenlampe. Um meine Theorie zu beweisen oder zu widerlegen, müsste ich das Spektrum der von dir verwendeten Lampen kennen.

 

Grüße Nicky

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Hallo Siggi,

 

ich hatte nicht das Gefühl, dass du David oder Nicky wirklich zuhörst, deswegen die Polemik. David hat ja selbst angemerkt, dass du ihm Verharmlosung vorgeworfen hast...was eindeutig nicht der Fall war.

 

Du hast jetzt eine neue Lampe. Ob genau diese LED-Lampe nun aber besser/schlechter ist oder die kurzwellige Strahlung für die Ausfärbung verantwortlich ist...kannst du mit deiner Methode nicht sagen.

  • Woher willst du wissen, dass die Umweltfaktoren dieses Jahr genau dieselben wie letztes Jahr sind? Ob die Pflanzen noch dieselben Voraussetzungen bieten? Ist alles genau am gleichen Platz?
  • Du hast jetzt statt 400 W HQI eine LED, die nicht wirklich 600 W verbraucht aber laut Hersteller das Äquivalent zu 600 W HQI ist - ergo 1,5 x so stark. Da wäre es sehr verwunderlich, wenn du keine Mehrausfärbung bekämst.
  • Wie viel von der Strahlung kommt unten an? HQI war ja nicht grad gebündelt...das könnte die Ausbeute des Lichts (unabhängig von kurzwelliger Strahlung) noch mal deutlich erhöhen.
  • Hast du einen genauen Vergleich der Spektren? Wie Nicky anmerkte, ist der Anteil an blauer Strahlung bei HQIs eventuell genau gleich hoch...also hätte sich die Gefahrenlage bei gleicher Ausbeute nicht geändert.
  • was mich zum letzten Punkt führt: Den Artikeln. Der letzte von dir gepostete hat keinerlei Quellen, keine Literaturangaben...damit ist er wissenschaftlich gesehen nicht brauchbar und ich ignoriere ihn. Wie ich oben schon ausgeführt habe, kam der reviewte Artikel durchwegs zum Schluß, dass die Gefahr durch "normale" LEDs selbst bei kaltweiß (6500 K) nicht deutlich erhöht ist und noch immer unter dem Tabletbildschirm und der Sonne lag. Bei niedrigeren Temperaturen ist die Gefahr dann sogar niedriger als bei anderen vergleichbaren Leuchtmitteln. Der Schluß war im Übrigen nicht, dass LEDs unbedingt komplett harmlos sind - sondern dass sie keine neue große Gefahr darstellen.
  • Man muss bedenken, dass die meisten wohl kaum freiwillig in einen Strahler schauen, womit die Gefahr sehr schnell sehr weit absinkt.
  • Selbst im selben Raum kann es recht schnell ungemütlich werden: Nachdem ich grad einen Test (der meinen wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügen würde, aber meine Neugier befriedigt) mit weiß/weiß+reinblau (440 nm) laufen habe, kann ich sagen, dass das Licht ziemlich unangenehm ist und ich da nicht lange reinschauen wollte.
  • Man sollte potentielle Gefahren nicht ignorieren, aber auf der anderen Seite auch nicht übertreiben.
  • Und ich bin kein Vertreter der LED-Industrie. Ich bin damit zufrieden, weil meine Stromkosten damit im Zaum bleiben, aber es gibt genügend Menschen die weiterhin auf LSR, HQI oder Natriumdampflampen setzen - und damit gute Ergebnisse erzielen. Hauptsache man ist damit am Ende zufrieden und der Kosten-Nutzen passt für den eigenen Bedarf.

Es ist natürlich toll, wenn die Leuchten bei dir grandios wirken...und ich hoffe du hast weiterhin Spaß damit.

 

Ade,

Michaela

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Siggi_Hartmeyer

Hallo Nicky,

leider konnte ich über die Website des Herstellers unserer alten HQI-Lampen (MT400 der J. Huber AG in Wängi / Schweiz) kein Spektrum oder andere Angaben mehr finden, vermutlich wurde die Produktion der HQI-Lampen aufgrund des anstehenden Verbots eingestellt. Wir können aber davon ausgehen, dass die spektralen Eigenschaften mit denen eines auf Wikipedia dargestellten „typischen HQI-Spektrums“ (unten) weitgehend übereinstimmen. Auch beim immer wieder zitierten LED-Spektrum einer Niello G600 kann niemand mehr garantieren, inwiefern die aktuell verkauften Dioden damit – noch – übereinstimmen.  Gehen wir mal davon aus, dass allfällige kleinere Abweichungen für unsere Analyse keine Rolle spielen. Ich erinnere mich immerhin, dass die "HQI-Farbe" unserer alten Lampen der Temperatur einer 6500°K heißen Stahlschmelze entsprach, also einer sogenannten Tageslichtlampe.

 

Der Spektrenvergleich zeigt gut was passiert: Die HQI hat üblicherweise rechts des 350 nm Peaks (oben nicht sichtbar) bis 400 nm eine deutliche UV-A Strahlung, die im sichtbaren Bereich über den Blaulichtanteil ansteigt und hohe Werte im Grün-, Orange- und Rotanteil erreicht. Das Resultat ist weißes „Tageslicht“ durch die Farbmischung.  Die LEDs zeigen im Spektrum deutlich weniger UV-A (350-400nm), aber dafür einen wesentlich höheren Blauanteil. Da Pflanzen angeblich mit dem mittleren Spektralbereich wenig anfangen können, werden die LEDs dafür heute eingespart, aber natürlich gibt es auch deutliche Rotanteile, die dann in die Wärmestrahlung (IR) übergehen. So entsteht das gewöhnungsbedürftige blaurote Leuchten der Pflanzlichtlampen. Die weißen LEDs erreichen dieses  Licht inzwischen meist anders als die HQI und ältere LED-Lampen nicht durch ausgewogene Farbanteile (weißes Licht = Summe aller Farben im RGB Farbraum) sondern durch starke blaue Dioden auf denen sich ein lumineszierender gelber Farbstoff befindet. Diesen Trick benutzt auch die Textil und Waschmittelindustrie, um mit blau fluoreszierenden optischen Aufhellern (Leukophore, Blankophore, etc.) bei Tageslicht auf Textilien einen sogenannten „Superweißeffekt“ durch Fluoreszenz (Anregungswellenlänge 350nm) zu erzielen.

 

Zusammengefasst, ohne zwingend irgendwelche Messgeräte zu benötigen:

 

Der im Spektrum (relativ) deutlich stärkere Blauanteil der LEDs erklärt schon viel. Die Detektoren für unser Experiment sind schlicht mehrjährige Drosera (die jetzt rote D. major oben haben wir seit 18 Jahren), die sich ausschließlich im Strahlungsbereich der Lampen gegen kurzwelliges Licht durch die Produktion von Anthocyan schützen (ausgeprägt etwa bei Standortaufnahmen von  D. roraimae in der Höhenstrahlung der Tepuis). Aus der Verfärbung nach dem Lampenwechsel kann man schließen, dass die UV-A Strahlung der HQIs deutlich weniger auslöst, als das starke Blaulicht der LEDs. Wie Du richtig schreibst, Nicky,  ist es daher auch logisch, dass bei der Umstellung von warmweißen LEDs - mit weniger Blau aber höherem Orangeanteil - auf kaltweiße Beleuchtung mit hohem Blauanteil (der durch die Fluoreszenz auf der Diodenoberfläche weiß erscheint) auch die Anthocyanproduktion der Pflanzen (ihr Sonnenschutz) zunimmt. Die ausgesprochen gelben NADL gibt es übrigens immer noch, sie werden auch noch nicht verboten, jedoch brauchen sie durch die hohe Wärmeabstrahlung sicher mehr Energie als moderne LEDs. Für weitere Fragen zur Spektroskopie stehe ich natürlich gern zur Verfügung.

 

Spektrenvergleich_HQI-LED.thumb.jpg.1caa28b8bae4cd0b0cab3d6d48372fb9.jpg

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  • 9 Monate später...

Fazit nach einem Jahr im Einsatz:

 

Positiv finde ich: Nach genau einem Jahr funktionieren alle drei Niello 600 W LED-Lampen immer noch einwandfrei. Keine Einzeldiode ist bis jetzt ausgefallen. Der Tropfschutz hat sich gut bewährt, denn im Winter verwandeln sich beide Gewächshäuser bei Außenfrost in regelrechte Tropfsteinhöhlen. Selbst bei gesättigter Luftfeuchte in den Räumen hatten die Lampen kein Problem, auch alle eingebauten Ventilatoren funktionieren heute noch und es ist keine Korrosion an den Lampen sichtbar. Entgegen einiger skeptischer Einschätzungen gab es keine Kurzschlüsse. Die Ausfärbung der Pflanzen ist selbst bei rund zwei Meter Abstand sehr kräftig und selbstverständlich auf den hohen kurzwelligen Blaulichtanteil (ca. 380 - 440 nm, siehe Spektren oben) zurückzuführen, der offensichtlich stärker wirkt, als der UV- und Blauanteil (365 -440 nm) der früheren 400 W HQI-Lampen (auch wenn Manuela meine Fähigkeit dies einzuschätzen bezweifelt). Die Stromrechnung ist grob geschätzt um etwa € 20,- pro Monat gesunken (viel hat sich an unserer übrigen Elektrik im Haus sonst nicht geändert. Dies ist eine grobe Schätzung anhand reduzierter Abschlagszahlungen), also etwa € 240/Jahr weniger, wobei die Lampen nur von Oktober bis März/April aktiv sind. Das Preis-Leistungsverhältnis der Niello 600 W LED-Lampen finde ich sehr gut (rund € 170,- pro Stück) und wesentlich günstiger als bei unseren alten 400 W HQI-Lampen mit "heavy duty" Netzteil (ca. € 1000,- pro Stück). Soviel zu den positiven Aspekten.

Negativ finde ich die Lautstärke der eingebauten Ventilatoren. Die unterscheidet sich zwar etwas von Lampe zu Lampe, in einem Wohnraum würde ich sie jedoch nicht tolerieren - aber da sollte man auch keine so starken Lampen aufhängen. Im Warmhaus mischt sich der "Sound" mit dem vorhandenen Umluftventilator und stört mich beim Aufenthalt darin eigentlich nicht. Ohne den gut funktionierenden Tropfschutz hätten die Lampen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Winter nicht überlebt. Die hohe Luftfeuchte bis zur Sättigung allerdings schadete den Lampen - wie oben bereits erwähnt - nicht. Da die Lampen im GWH nie kälter als die sie umgebende Luft sind, bildet sich im Inneren auch kein Kondenswasser. Überflüssig finde ich die Schalter für "Wachstum" und "Blüte", welche die Leistung und das Spektrum jeweils herabsetzen/ändern. Bei uns laufen die Lampen immer mit beiden Schaltern auf "ein", also mit voller Leistung.

Zusammengefasst bin ich mit der Leistung der Lampen (Ausfärbung und Wachstum unserer Pflanzen) sowie ihrer Haltbarkeit unter Feuchtraumbedingungen nach jetzt einem Jahr sehr zufrieden. Für kleinere Terrarien sind die 600 Watt sicher überdimensioniert, da sollte man entsprechend der Grundfläche und Lampenabstand abwägen und in Wohnräumen sind sie schlicht zu laut. Für unsere Gewächshäuser (ca. 6qm Kalthaus und ca. 24 qm Tropenhaus, bei 2,4 - 3,2 m Höhe ) haben sie sich jedoch gut bewährt. Abschließend möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass man nicht direkt in LED-Lampen schauen soll und besonders bei ansonsten dunkler Umgebung aufgrund der heftigen Blaustrahlung bei längerem Aufenthalt die Augen z.B. mit einer Sonnenbrille schützen sollte (wg. weit geöffneter Pupillen ohne adäquatem Gelb-Orangeanteil). Brennen die Lampen tagsüber bei vollem Sonnenschein, sind die Pupillen durch den viel höheren Gelb-Orangeanteil des weißen Sonnenlichts automatisch verengt und die Bedingungen für die Netzhaut dadurch auch an die kurzwellige Lampenstrahlung einigermaßen angepasst.

 

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