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Warum tut sie das?


Christian Voss

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Hallo zusammen,

 

ich beobachte momentan ein interessantes Phänomen, das ich mir nicht wirklich erklären kann.

Hoffentlich kann mich jemand von Euch erleuchten...

 

Meine Nepenthes adrianii hat sich bei ihrer aktuellen Kanne dazu entschieden, nur die ein Hälfte farbig bzw. rot zu gestalten.

Wie mit dem Lineal gezogen hört die Färbung in der Mitte der Kanne auf, nein, ändert sich vom roten zum gelben Grundton.

Das betrifft Kannenex- sowie -interieur, das Peristom und auch den Deckel,... also wirklich die ganze Kanne.

 

N_adrianii.jpg?bwg=1547149670

 

N_adrianii_I.jpg?bwg=1547149670

 

Kennt jemand das Phänomen und weiß, worauf das zurückzuführen ist?

Und gibt's das auch bei anderen Pflanzengattungen?

 

Ach so, diese "Zweifarbigkeit" ist nicht durchgängig vorhanden. Die letzte und auch alle Kannen davor haben sich ganz normal ausgefärbt.

So, sehen die Kannen eigentlich aus:

 

N_adrianii_II.jpg?bwg=1547149670

 

Danke für Eure Antworten,

schönen Abend und viele Grüße,

Christian

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Ich habe ähnliches bei einer variegated N. Ampullaria gesehen. Die eine Hälfte der Kanne weiß, die andere grün.

Gesendet von meinem ONEPLUS A5000 mit Tapatalk

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Hallo,

ich würde eine Mutation während der sehr frühen Kannenbildung vermuten. So dass alle Zellen, die aus der Teilung der mutierten Zelle hervorgehen, diese Genveränderung tragen. Im Grunde ähnlich einer Panaschierung, wenn sie durch zwei Zelllinien verursacht wird. Damit dürfte nur diese Kanne betroffen sein und alle weiteren Kannen sehen wieder normal aus.

 

Grüße

Ronny

Bearbeitet von Ronny K.
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Hallo und danke Euch für die Antworten.

 

Ich glaube bei einer variegated-Pflanze hätte mich das auch nicht so sehr verwundert, wobei dabei die Farbunterschiede ja eher zufällig verteilt sind. Ich denke da zum Beispiel an meine H. 'Flamingo', wo ja jeder Krug irgendwie unterschiedlich "gefleckt" ist. Bei der hier oder bei der angesprochenen ampullaria sind die Farben ja sehr symmetrisch verteilt.

 

Das mit der "frühen Kindheit" scheint mir plausibel. Hab' zwar keinen Schimmer von Genetik, aber, dass alles Leben ja irgendwann mal aus einer Zelle entsteht, die sich teilt und teilt und teilt... ist klar. Wenn, wie Ronny schreibt, ganz am Anfang dieses Prozesses auf einer Seite eine Mutation entsteht und diese sich dann immer weiter fortsetzt, würde auch die Zweiteilung Sinn machen.

Wenn ich den Katzen-Artikel beim Überfliegen richtig verstanden habe, wird da ja auch beschrieben, wie sich im ganz frühen Stadium zwei unterschiedliche Ausprägungen beginnen, parallel zueinander zu entwickeln.

 

Danke nochmal und viele Grüße,

Christian

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Hallo Christian,

 

Ähnliches habe ich auf dem Copolia auf Mahé auch gesehen:

 

37430251215_71ff13675b_c.jpg

 

Viele Grüße

Manuel

 

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Hallo Christian,

 

diese Frage hatte ich mir hier auch gestellt.

N raf x amp MBM Light and Shade 04a.jpg

 

Leider war das nur bei einer Kanne so, die nächste war dann wieder "normal" gefärbt. Auf jeden Fall ist so eine Kanne mal was andres.

Ich gehe auch von eine vorübergehenden Störung während des Kannenwachstums aus, da die Färbung bei Nepenthes nicht so sher bedingungsabhänig, also z.B. Licht und Temperatur, ist wie bei andren Karnivoren. Wobei das Bild von Manuel für mich schon eher nach einseitiger Sonneneinstrahlung aussieht. Kann auch etwas täuschen, da die Kanne an sich heller ist.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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... echt witzig, dass sich hier nur eine Hälfte verfärbt. Könnte das mit der Blatthälfte zu tun haben, die die Falle vor laaaanger Zeit ja mal war?

BT

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Hallo,

man hat während der Entwicklung des Blattes einen Zeitpunkt, wo eine (oder mehrere?) Zelle des Kambiums (der zur Zellteilung fähigen Schicht des Sprosses) den "Befehl" bekommt, ein Blatt zu bilden. Irgendwann wird aus einer Zelle dann zwei Zellen, von denen jede jeweils eine Hälfte des Blattes durch weitere Zellteilung bildet. Wenn bei der Teilung dieser einen Zelle ein Fehler passiert, dann trägt eine dieser Zellen und alle weiteren aus dieser Zelle hervorgehenden eine Mutation. Aber wie du schon sagtest, könnten es auch Viren sein. Einige Viren sind in der Lage ihr Genom in das des Wirtes zu integrieren. Dabei kann es sich genau in ein Gen hineinsetzen und es so teilen, wodurch es nicht mehr abgelesen werden kann.

 

Grüße

Ronny

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  • 3 Wochen später...

Hallo zusammen,

 

... aus irgendeinem Grund kommen bei mir zurzeit die Freaks zusammen. ?

Ich hab' wieder mal 'ne defekte Kanne zu vermelden, die diesmal zwar eine durchgängige Farbe besitzt, sich aber beim Peristom - sagen wir mal - etwas einseitig fixiert zu haben scheint.

 

N_veitchii_stenophylla_halbesPeristom.jp

 

Dürfte sich wohl um ein ähnliches Phänomen handeln, das hier nur etwas später (eben erst bei Ausbildung des Peristoms) auftritt.

 

Viele Grüße,

Christian

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Servus Christian,

 

vielleicht wohnst du auf einer Uranader? ?

Sieht diesmal echt Twoface mäßig aus, aber sehr schöne Ausfärbung!

 

Grüße Stefan

 

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Hallöle,

bei diesen panaschierten Blättern (und damit auch Kannen) handelt es sich normalerweise nicht um Mutationen. Es ist eher so, dass die Chloroplasten, also die Farbstoffträger in einer Pflanzenzelle, bei einer Zellteilung ungleich auf die beiden Tochterzellen verteilt werden. Da bekommt eben eine die roten ab und die andere nur die grünen. (Schlaumeiermodus aus ? )

 

Gruß Eli

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Hallo Eli,

es gibt keine roten Chloroplasten, zumindest nicht bei Pflanzen. Für die Färbung sind Anthocyane verantwortlich und die werden für gewöhnlich in der Vokuole eingelagert.

 

Grüße

Ronny

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Hallo Christian,

 

Bei meiner hamata kam das vor vor ein paar Monaten auch einmal vor, dass sich nur das halbe Peristom ausgebildet hat. Sieht schon echt merkwürdig aus. Die nachfolgenden Kannen sahen dann aber auch normal aus ?

IMG_1265.JPG

PS: ein besseres Foto davon habe ich leider nicht 

Bearbeitet von Davgo
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Hallo Ronny,

ok, hast recht. Die Plastiden, die andere Farbstoffe als das Chlorophyll enthalten, heißen Chromoplasten. Und ob die rote Färbung bei den Nepenthes durch Farbstoffe in den Vakuolen oder den Chromoplasten herrührt, weiß ich nicht. In der Pflanzenwelt gibt es beide Möglichkeiten. Es ist jedoch sehr häufig, dass dieses durch die unterschiedliche Verteilung der Plastiden herrührt.

 

Gruß Eli

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Hallo Eli,

es werden bei der Zellteilung keine Chloroplasten oder Chromoplasten verteilt, sondern Protoplasten. Außerdem finden sich Chromoplasten hauptsächlich in Blütenblättern und Früchten. Und hier geht es auch nicht um Variegation.

 

Grüße

Ronny

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partisanengärtner

Wie kommst Du darauf das es sich nicht um Variegation handelt?

Im Link von Beautytube oben ist auch eine variegate Ahornform gezeigt, die  genau hälftig weiß ist. Es gibt soweit mir bekannt diverse Formen von Variegation. Symetrisch. geordnete  und auch völlig chaotische. Weiß muß da nicht beteiligt sein auch rote und andere Farben sind dabei beteiligt.

Manchmal ist das stabil und manchmal nicht.

 

Hier mal zwei Beispiele.

https://www.lelandimages.com/listing/673325567/canna-cleopatra-multicolor-variegated

 

 

https://www.pinterest.de/pin/44332377558203294/

 

Aber vielleicht verfügst Du auch über andere Informationen?

  • Danke 1
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partisanengärtner

Die Canna mit den roten Variegationen hatte ich schon mal.  Die haben immer wieder andere Verteilungen der roten Farbe an den Blättern. Im extrem ganz grün oder rot. Häufig eben auch hälftig gefärbte. Sie heißt Cleopatra falls sie jemand sucht.

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Hallo,

es ist natürlich eine Form der Variegation, allerdings nicht durch das fehlen von Chlorophyll verursacht.

Außerdem sind die beiden Zelllinien hier nicht genetisch fixiert, so dass eine einmalige Mutation nahe liegt.

 

Grüße

Ronny

Bearbeitet von Ronny K.
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Hallo Zusammen,

 

@Christian Voss Zur N. adrianii: Sieht für mich eher nach einer Chimäre aus. Wäre jetzt interessant zu wissen in welcher Schicht die Pigmente ausgefallen ist, dann könnte man die Chimäre vielleicht in Ansätzen klassifizieren. Ist das schon öfter vorgekommen bei diesem Genotyp? Du hast nicht zufällig ein Mikroskop rumzuliegen und könntest einen Blattquerschnitt anfertigen? Dann könnte man mal schauen welche Zellschicht dafür verantwortlich ist und wo kein Farbstoff gebildet wird, vielleicht hast du da eine Sektoral- oder Merklinchimäre. ?

 

Beste Grüße, Jens

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